1Ich will auf meinem Wachtturm stehen, / ich stelle mich auf den Wall und spähe aus,
um zu sehen, was er mir sagt / und was ich auf den Vorwurf gegen mich antworten soll. (Job 23:4; Isa 21:8; Eze 33:7)2Der HERR gab mir Antwort und sagte: / Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, / damit man es mühelos lesen kann! (Isa 8:1; Isa 30:8)3Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; / aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung;
wenn es sich verzögert, so warte darauf; / denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus. (Isa 46:13; 2Pe 3:9)4Sieh her: Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, / der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben.[1] (Isa 7:9; Ro 1:17; Ga 3:11; Heb 10:38)5Wahrhaftig, reiche Beute täuscht / den hochmütigen Helden; / er wird keinen Erfolg haben,
reißt er auch wie die Unterwelt seinen Rachen auf / und ist er auch wie der Tod unersättlich.
Dann werden alle Völker sich gegen ihn versammeln / und alle Nationen sich gegen ihn zusammenrotten. (Isa 43:9)
WEHERUFE
Über den Habsüchtigen
6Werden sie nicht alle ein Spottlied auf ihn / und einen Rätselspruch gegen ihn anstimmen? / Ja, sie werden sagen: Weh dem, der zusammenrafft, was nicht ihm gehört, / wie lange noch? - und sich hohe Pfänder geben lässt. (Isa 5:8; Isa 14:4; Mic 2:4)7Werden nicht plötzlich die aufstehen, die dich beißen, / und die aufwachen, die dich bedrängen? / Dann wirst du zu ihrer Beute! (Isa 33:1)8Du hast viele Völker ausgeplündert; / deshalb plündern jetzt die Völker dich aus, die übrig blieben,
wegen der Bluttaten am Menschen und der Gewalttaten an Land, / Stadt und ihren Bewohnern. (Jer 30:16; Zep 1:13)
Über den Ausbeuter
9Weh dem, der für sein Haus unrechten Gewinn sucht / und sich hoch droben sein Nest baut, / um dem drohenden Unheil zu entgehen! (Jer 6:13; Jer 8:10; Eze 22:27; Ob 1:4)10Zur Schande für dein eigenes Haus hast du beschlossen, / viele Völker niederzuschlagen; / damit sündigst du gegen dich selbst.11Es schreit der Stein aus der Mauer / und der Sparren gibt ihm Antwort aus dem Gebälk. (Ge 4:10; Job 31:38)12Weh dem, der eine Stadt mit Bluttat erbaut/ und eine Siedlung auf Unrecht gründet! (Jer 22:13; Mic 3:10)13Bewirkt es nicht der HERR der Heerscharen, / dass die Völker sich plagen nur für das Feuer, / Nationen sich abmühen für nichts? (Jer 51:58)14Ja, das Land wird erfüllt sein / von der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN, / so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. (Isa 11:9)
Über den Gewalttätigen
15Weh dem, der seinen Nächsten trinken lässt / aus dem Becher seines Zorns, ja, ihn betrunken macht, / damit man seine Blößen sieht! (Ge 9:21; 2Sa 11:13; Jer 51:7; Na 3:5)16Du hast dich an Schande gesättigt statt an Ehre; / nun trinke auch du und gerate ins Taumeln!
Der Becher in der Hand des HERRN kommt nun zu dir; / Schmach und Schande bedecken deine Ehre. (Isa 51:17; Jer 25:15; Jer 51:39; La 4:21)17Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken / und die Vernichtung der Tiere wird dich tödlich erschrecken;
wegen der Bluttaten am Menschen und wegen der Gewalttaten an Land, / Stadt und all ihren Bewohnern. (Isa 37:24; Hab 2:8)
Über den Götzendiener
18Was nützt ein Götterbild, denn ein Bildhauer hat es gemacht, / ein gegossenes Bild und ein Lügenorakel,
dass der Bildhauer auf sein Bild vertraut, / um doch stumme Götzen anzufertigen? (Isa 44:9; Isa 46:6; Jer 10:4)19Weh dem, der zum Holz sagt: Erwache! / und zum stummen Stein: Wach auf! / Gibt der Götze denn Auskunft?
Gewiss, er ist mit Gold und Silber überzogen, / doch er hat keinen Geist, keinen Atem. (Isa 42:17; 1Co 12:1)
GOTT ÜBER ALLEM
20Der HERR aber wohnt in seinem heiligen Tempel. / Alle Welt schweige in seiner Gegenwart. (Ne 8:11; Ps 11:4; Zec 2:17)