1Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, / ihre sieben Säulen behauen.2Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt / und schon ihren Tisch gedeckt.3Sie hat ihre Mägde ausgesandt und lädt ein / auf der Höhe der Stadtburg: (Spr 1,20; Spr 8,1)4Wer unerfahren ist, kehre hier ein. / Zum Unwissenden sagt sie:5Kommt, esst von meinem Mahl / und trinkt vom Wein, den ich mischte!6Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben / und geht auf dem Weg der Einsicht!7Wer den Zuchtlosen tadelt, erntet Schimpf, / wer den Frevler rügt, erntet Schande.8Rüge den Zuchtlosen nicht; sonst hasst er dich. / Rüge den Weisen, dann liebt er dich.9Unterrichte den Weisen, damit er noch weiser wird; / belehre den Gerechten, damit er dazulernt!10Anfang der Weisheit ist die Furcht des HERRN, / die Kenntnis des Heiligen ist Einsicht. (Spr 1,7)11Ja, durch mich werden deine Tage zahlreich, / nehmen die Jahre deines Lebens zu.12Bist du weise, so bist du weise zum eigenen Nutzen, / bist du aber unbeherrscht, hast du allein es zu tragen.13Frau Torheit ist unruhig, / eine Verführerin, das ist alles, was sie versteht. (Spr 7,11)14Sie sitzt vor der Tür ihres Hauses / auf einem Sessel bei der Stadtburg,15um die Vorübergehenden einzuladen, / die geradeaus ihre Pfade gehen:16Wer unerfahren ist, kehre hier ein. / Zum Unwissenden sagt sie:17Süß ist gestohlenes Wasser, / heimlich entwendetes Brot schmeckt lecker.18Und er weiß nicht, dass Totengeister dort hausen, / dass ihre Gäste in den Tiefen der Unterwelt sind.
Sprüche 9
Zürcher Bibel
Frau Weisheit und Frau Torheit
1Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen hat sie aufgerichtet[1].2Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt, auch ihren Tisch hat sie gedeckt. (Mt 22,4)3Ihre jungen Frauen hat sie ausgesandt, sie ruft oben auf den Höhen der Stadt: (Spr 1,20; Spr 8,2; Mt 13,12)4Wer einfältig ist, kehre hier ein! Zu dem, dem es an Verstand fehlt, spricht sie: (Spr 9,16)5Kommt, esst von meiner Speise und trinkt vom Wein, den ich gemischt habe. (Jes 55,1)6Lasst ab von der Einfalt, so werdet ihr leben, und geht auf dem Weg des Verstandes.7Wer einen Spötter zurechtweist, trägt Schande davon, und einen Makel, wer den Frevler rügt.8Rüge nicht einen Spötter, sonst wird er dich hassen, rüge einen Weisen, und er wird dich lieben. (Spr 23,9)9Gib dem Weisen, und er wird noch weiser, belehre den Gerechten, und er lernt dazu. (Spr 1,5)10Der Anfang der Weisheit ist die Furcht des HERRN, und das Erkennen des Heiligen ist Verstand. (Spr 1,7; Spr 30,3)11Durch mich werden deine Tage zahlreich, und deine Lebensjahre mehren sich. (5Mo 6,2; Spr 10,27)12Bist du weise, so bist du weise für dich selbst, und bist du ein Spötter, musst du allein es tragen. (Hi 19,4; Spr 11,17)13Frau Torheit ist unruhig, einfältig und versteht nichts. (Spr 7,11)14Sie sitzt an der Tür ihres Hauses auf einem Sessel auf den Höhen der Stadt15und ruft jene, die auf dem Weg vorüberziehen, die auf geraden Pfaden gehen:16Wer einfältig ist, kehre hier ein! Und zum Unvernünftigen spricht sie: (Spr 9,4)17Gestohlenes Wasser ist süss, und im Verborgenen schmeckt das Brot köstlich. (Hi 20,12; Spr 20,17)18Er aber weiss nicht, dass dort die Schatten wohnen, in den Tiefen des Totenreichs sind, die sie gerufen hat. (Spr 2,15; Spr 2,18)