Römer 4

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Was sollen wir nun von Abraham sagen, was hat er erlangt, unser leiblicher Stammvater?2 Wenn Abraham aufgrund von Werken Gerechtigkeit erlangt hat, dann hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. (Jak 2,21; Sir 44,23)3 Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (1Mo 15,6; Gal 3,8; Jak 2,23)4 Dem, der Werke tut, wird der Lohn nicht aus Gnade angerechnet, sondern weil er ihm zusteht.5 Dem aber, der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 5,6)6 So preist auch David den Menschen selig, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet:7 Selig sind die, deren Frevel vergeben / und deren Sünden bedeckt sind. (Ps 32,1)8 Selig ist der Mensch, / dem der Herr die Sünde nicht anrechnet.9 Gilt nun diese Seligpreisung nur den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja: Abraham wurde der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (1Mo 15,6)10 Wie wurde er aber angerechnet: als er beschnitten oder als er unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war.11 Und das Zeichen der Beschneidung empfing er zur Besiegelung der Glaubensgerechtigkeit, die ihm als Unbeschnittenem zuteilwurde; also ist er der Vater aller, die als Unbeschnittene glauben, sodass ihnen die Gerechtigkeit angerechnet wird, (1Mo 17,10; Gal 3,7)12 und er ist der Vater jener Beschnittenen, die nicht nur beschnitten sind, sondern auch den Spuren des Glaubens folgen, des Glaubens, den unser Vater Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte. (Mt 3,9)13 Denn Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit. (1Mo 22,15; Sir 44,19)14 Wenn nämlich jene Erben sind, die aus dem Gesetz leben, dann ist der Glaube entleert und die Verheißung außer Kraft gesetzt.15 Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. (Röm 3,20; Röm 5,13; Röm 7,8)16 Deshalb gilt: aus Glauben, damit auch gilt: aus Gnade. Nur so bleibt die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft gültig, nicht nur für die, welche aus dem Gesetz, sondern auch für die, welche aus dem Glauben Abrahams leben. Er ist unser aller Vater, (Gal 3,7)17 wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt - im Angesicht des Gottes, dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft. (1Mo 17,5; Hebr 11,19)18 Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. (1Mo 15,5)19 Ohne im Glauben schwach zu werden, bedachte er, der fast Hundertjährige, dass sein Leib und auch Saras Mutterschoß schon erstorben waren. (1Mo 17,17; Hebr 11,11)20 Er zweifelte aber nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark im Glauben, indem er Gott die Ehre erwies, (1Mo 15,6)21 fest davon überzeugt, dass Gott die Macht besitzt, auch zu tun, was er verheißen hat. (1Mo 18,14; Lk 1,37)22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet. (1Mo 15,6)23 Doch nicht allein um seinetwillen steht geschrieben: Es wurde ihm angerechnet,24 sondern auch um unseretwillen, denen es angerechnet werden soll, uns, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. (Röm 10,9)25 Wegen unserer Verfehlungen wurde er hingegeben, / wegen unserer Gerechtmachung wurde er auferweckt. (Jes 53,5)

Römer 4

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Was sollen wir nun von Abraham sagen, was hat er erlangt, unser leiblicher Stammvater?2 Da Abraham nämlich aufgrund seiner Taten für gerecht befunden wurde, hat er Grund, sich zu rühmen - aber nicht vor Gott.3 Denn was sagt die Schrift: Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (1Mo 15,6; Gal 3,6; Jak 2,23)4 Wer eine Leistung erbringt, dem wird der Lohn nicht aus Gnade ausbezahlt, sondern weil er ihm zusteht.5 Wer jedoch keine Leistung vorzuweisen hat, aber an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.6 So preist auch David den Menschen selig, dem Gott Gerechtigkeit zugesteht, ohne auf seine Taten zu sehen:7 Selig, deren Missetaten vergeben und deren Sünden zugedeckt wurden. (Ps 32,1)8 Selig der Mann, dessen Sünde der Herr nicht anrechnet.9 Gilt diese Seligpreisung nur den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagten ja: Abraham wurde der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3)10 Unter welchen Umständen wurde er ihm denn angerechnet? Als er beschnitten war oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten war, sondern als er noch unbeschnitten war!11 Das Zeichen der Beschneidung empfing er als Siegel der Gerechtigkeit, die aus Glauben kommt, aus der Zeit der Unbeschnittenheit. So ist er der Vater aller Glaubenden, die unbeschnitten sind - auch ihnen sollte die Gerechtigkeit zugestanden werden -,12 und zugleich der Vater der Beschnittenen, die nicht nur beschnitten sind, sondern auch der Spur des Glaubens folgen, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war.13 Denn nicht durch das Gesetz wurde die Verheissung, Erbe der Welt zu sein, Abraham und seinen Nachkommen gegeben, sondern durch die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. (1Mo 22,17)14 Wenn nämlich die, die aus dem Gesetz leben, Erben sind, dann ist der Glaube überflüssig, und die Verheissung gilt nicht mehr.15 Denn das Gesetz schafft Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. (Röm 5,13; Röm 7,8; Gal 3,19)16 Darum heisst es: aus Glauben, damit auch gilt: aus Gnade. So hat die Verheissung für jeden Nachkommen Bestand, nicht allein für die aus dem Gesetz, sondern erst recht für die aus dem Glauben Abrahams. Er ist unser aller Vater,17 wie geschrieben steht: Zum Vater vieler Völker habe ich dich gemacht - im Angesicht des Gottes, an den er glaubte, des Gottes, der die Toten lebendig macht und was nicht ist, ins Dasein ruft. (1Mo 17,5; 2Kor 1,9)18 Wider alle Hoffnung hat er auf Hoffnung hin geglaubt, und so wurde er zum Vater vieler Völker, wie es heisst: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. (1Mo 15,5)19 Und ohne im Glauben schwach zu werden, nahm er seine schon erstorbene Manneskraft wahr - etwa hundert Jahre war er alt - und den erstorbenen Mutterschoss Saras. (1Mo 17,17)20 An der Verheissung Gottes liess er sich durch Unglauben nicht irremachen, sondern er wurde stark im Glauben, gab Gott die Ehre21 und hatte die feste Gewissheit: Er vermag, was er verheissen hat, auch zu tun.22 Eben darum wurde es ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3)23 Doch nicht allein um seinetwillen heisst es in der Schrift: Es wurde ihm angerechnet, (1Kor 9,10)24 sondern auch um unsertwillen, denen es angerechnet werden soll, uns, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. (Röm 8,11; Röm 10,9; 1Petr 1,21)25 Wegen unserer Verfehlungen wurde er dahingegeben und um unseres Freispruchs willen wurde er auferweckt.