Psalm 74

Einheitsübersetzung 2016

1 Ein Weisheitslied Asafs. Warum, Gott, hast du uns für immer verstoßen, warum raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide? (Ps 77,8; Ps 80,5)2 Gedenke deiner Gemeinde, die du vorzeiten erworben, / die du ausgelöst als Stamm, dir zum Erbe, des Bergs Zion, auf dem du Wohnung genommen! (2Mo 15,17; 5Mo 7,6; Ps 76,3)3 Erhebe deine Schritte zu den bleibenden Trümmern! Der Feind hat im Heiligtum alles verwüstet.4 Deine Widersacher lärmten mitten in der Stätte deiner Gegenwart, ihre Feldzeichen stellten sie als Zeichen auf.5 Es sah aus, wie wenn man hochschwingt die Äxte im Dickicht des Waldes,6 so zerschlugen sie all das Schnitzwerk mit Beil und Hacke.[1]7 Sie legten an dein Heiligtum Feuer, entweihten die Wohnung deines Namens bis auf den Grund. (2Kön 25,9; Jes 64,10)8 Sie sagten in ihrem Herzen: Wir schlagen alles zusammen! Sie verbrannten alle Stätten der Gegenwart Gottes im Land. (Kla 2,9)9 Zeichen für uns sehen wir nicht, / es ist kein Prophet mehr da, niemand mehr ist bei uns, der weiß, wie lange noch.10 Wie lange, Gott, darf der Bedränger noch schmähen, darf der Feind für immer deinen Namen lästern?11 Warum ziehst du deine Hand zurück und deine Rechte? Hol sie heraus aus deinem Gewand und mach ein Ende! (Jes 52,10)12 Doch Gott ist mein König von alters her, Taten der Rettung wirkt er mitten auf der Erde.13 Du hast mit deiner Macht das Meer zerspalten, die Häupter der Drachen über den Wassern zerschmettert. (2Mo 14,21; Ps 89,11; Jes 51,9)14 Du hast die Köpfe des Leviatan zermalmt, ihn zum Fraß gegeben den Ungeheuern der See.[2]15 Du hast Quellen und Bäche hervorbrechen lassen, du hast Ströme austrocknen lassen, die sonst nie versiegen. (2Mo 17,6; Jos 3,16)16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, du hast hingestellt eine Leuchte und die Sonne. (Ps 104,19)17 Du hast festgesetzt alle Grenzen der Erde, Sommer und Winter, du hast sie gebildet.18 Denk daran: Der Feind schmäht den HERRN, ein törichtes Volk lästert deinen Namen.19 Gib das Leben deiner Taube nicht dem Raubtier preis, das Leben deiner Armen vergiss nicht für immer!20 Schau auf den Bund, denn die finsteren Plätze des Landes sind voll mit Auen der Gewalt!21 Der Bedrückte gehe nicht beschämt davon, der Elende und der Arme lobe deinen Namen.22 Steh auf, Gott, führe deinen Streit! Gedenke, wie die Toren dich den ganzen Tag verhöhnen!23 Vergiss nicht das Geschrei deiner Gegner, das Toben deiner Widersacher, das ständig emporsteigt.

Psalm 74

Zürcher Bibel

1 Ein Weisheitslied Asafs. Warum, Gott, hast du uns für immer verstossen, warum raucht dein Zorn gegen die Schafe deiner Weide? (Ps 44,24; Ps 79,13; Ps 80,2; Ps 95,7; Ps 100,3)2 Denke an deine Gemeinde, die du vor alters erworben, die du erlöst hast zum Stamm deines Erbteils, des Bergs Zion, auf dem du Wohnung genommen hast. (2Mo 15,17; Jes 63,17; Jer 10,16; Jer 51,19)3 Richte deine Schritte zu den ewigen Trümmern, alles im Heiligtum hat der Feind verheert.4 Deine Widersacher brüllten inmitten deiner heiligen Stätte, stellten ihre Feldzeichen auf als Zeichen des Sieges.5 Es war, wie wenn einer im dichten Gehölz die Axt schwingt,6 so zerschlugen sie das ganze Schnitzwerk mit Hacke und Beil.7 An dein Heiligtum legten sie Feuer, bis auf den Grund entweihten sie die Wohnstatt deines Namens. (Jes 64,10)8 Sie sprachen in ihrem Herzen: Wir zwingen sie nieder allesamt; und sie verbrannten alle Gottesstätten im Land.9 Unsere Zeichen sehen wir nicht, kein Prophet ist mehr da, und niemand ist bei uns, der wüsste, wie lange. (Kla 2,9; Hes 7,26)10 Wie lange, Gott, soll der Gegner schmähen, soll der Feind deinen Namen ewig lästern?11 Warum ziehst du deine Hand zurück und hältst deine Rechte im Busen verborgen?12 Aber Gott ist mein König von alters her, der Heilstaten vollbringt auf Erden.13 Du hast in deiner Kraft das Meer aufgestört, die Häupter der Ungeheuer über dem Wasser zerschmettert. (2Mo 14,21; Ps 89,10; Jes 51,9)14 Du hast die Köpfe des Leviatan zerschlagen, ihn den Seeleuten[1] zur Speise gegeben. (Ps 104,26)15 Du hast Quelle und Bach aufgebrochen, nie versiegende Ströme ausgetrocknet. (2Mo 17,6; Jos 3,15; Ps 104,10)16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, du hast Leuchte und Sonne hingestellt. (Ps 104,19)17 Du bist es, der alle Grenzen der Erde festgesetzt hat, Sommer und Winter, du hast sie geschaffen.18 Denke daran: Der Feind schmäht den HERRN, und ein törichtes Volk lästert deinen Namen.19 Gib nicht dem Raubtier preis das Leben deiner Taube, das Leben deiner Elenden vergiss nicht für immer.20 Blick auf den Bund, denn die Schlupfwinkel des Landes sind Stätten voll von Gewalt.21 Der Unterdrückte soll nicht wieder beschämt werden, Elende und Arme sollen deinen Namen loben.22 Steh auf, Gott, führe deinen Streit, gedenke der Schmach, die der Tor dir bereitet jeden Tag.23 Vergiss nicht das Geschrei deiner Widersacher, das Toben deiner Gegner, das ständig emporsteigt.