1Für den Chormeister. Von David. Ein Psalm.
HERR, du hast mich erforscht und kennst mich. / (Ps 33,15; Ps 44,22; Jer 12,3)2Ob ich sitze oder stehe, du kennst es.
Du durchschaust meine Gedanken von fern. (2Kön 19,27; Hi 31,4)3Ob ich gehe oder ruhe, du hast es gemessen.
Du bist vertraut mit all meinen Wegen.4Ja, noch nicht ist das Wort auf meiner Zunge,
siehe, HERR, da hast du es schon völlig erkannt.5Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen,
hast auf mich deine Hand gelegt. (Hi 1,10)6Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen,
zu hoch, ich kann es nicht begreifen. (Ps 92,6; Ps 131,1; Röm 11,33)7Wohin kann ich gehen vor deinem Geist,
wohin vor deinem Angesicht fliehen? (Hi 23,8; Jer 23,23; Am 9,2; Sir 16,17)8Wenn ich hinaufstiege zum Himmel - dort bist du;
wenn ich mich lagerte in der Unterwelt - siehe, da bist du. (Hi 11,8)9Nähme ich die Flügel des Morgenrots,
ließe ich mich nieder am Ende des Meeres, (Jon 1,3)10auch dort würde deine Hand mich leiten
und deine Rechte mich ergreifen.11Würde ich sagen: Finsternis soll mich verschlingen
und das Licht um mich soll Nacht sein! (Hi 26,6; Hi 34,22; Dan 2,22)12Auch die Finsternis ist nicht finster vor dir, /
die Nacht leuchtet wie der Tag,
wie das Licht wird die Finsternis.13Du selbst hast mein Innerstes geschaffen,
hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter. (Hi 10,8; Weis 7,1)14Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin.
Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke.15Dir waren meine Glieder nicht verborgen,/
als ich gemacht wurde im Verborgenen,
gewirkt in den Tiefen der Erde. (Hi 1,21)16Als ich noch gestaltlos war,
sahen mich bereits deine Augen.
In deinem Buch sind sie alle verzeichnet: die Tage,
die schon geformt waren, als noch keiner von ihnen da war. (Hi 14,5; Ps 69,29)17Wie kostbar sind mir deine Gedanken, Gott!
Wie gewaltig ist ihre Summe! (Hi 11,7; Ps 92,6)18Wollte ich sie zählen, sie sind zahlreicher als der Sand.
Ich erwache und noch immer bin ich bei dir. (Ps 40,6; Sir 18,5)19Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten!
Ihr blutgierigen Menschen, weicht von mir! (Ps 119,115)20Sie nennen dich in böser Absicht,
deine Feinde missbrauchen deinen Namen.21Sollen mir nicht verhasst sein, HERR, die dich hassen,
soll ich die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben?22Ganz und gar sind sie mir verhasst,
auch mir wurden sie zu Feinden.23Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz,
prüfe mich und erkenne meine Gedanken! (Ps 17,3; Ps 26,2)24Sieh doch, ob ich auf dem Weg der Götzen bin,
leite mich auf dem Weg der Ewigkeit! (Ps 25,4)
Psalm 139
Zürcher Bibel
Erforsche mich, Gott
1Für den Chormeister. Von David. Ein Psalm. HERR, du hast mich erforscht, und du kennst mich. (Jer 12,3)2Ob ich sitze oder stehe, du weisst es, du verstehst meine Gedanken von fern. (2Kön 19,27; Jes 37,27)3Ob ich gehe oder liege, du hast es bemessen, und mit allen meinen Wegen bist du vertraut. (Hi 31,4)4Kein Wort ist auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht ganz und gar kennst.5Hinten und vorne hältst du mich umschlossen, und deine Hand hast du auf mich gelegt.6Zu wunderbar ist es für mich, dies zu erkennen, zu hoch, ich kann es nicht fassen. (Ps 131,1)7Wohin soll ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht?8Stiege ich hinauf zum Himmel, du bist dort, und schlüge ich mein Lager auf im Totenreich, sieh, du bist da. (Spr 15,11; Am 9,2)9Nähme ich die Flügel der Morgenröte und liesse mich nieder am äussersten Ende des Meeres,10auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.11Und spräche ich: Finsternis breche über mich herein, und Nacht sei das Licht um mich her, (Hi 34,22)12so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich, und die Nacht wäre licht wie der Tag, Finsternis wie das Licht.13Denn du bist es, der meine Nieren geschaffen, der mich im Leib meiner Mutter gewoben hat.14Ich preise dich, dass ich so herrlich, so wunderbar geschaffen bin; wunderbar sind deine Werke, meine Seele weiss dies wohl. (Ps 119,73)15Mein Gebein war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln gemacht wurde, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde.16Noch bevor ich geboren war, sahen mich deine Augen, in deinem Buch war alles verzeichnet, die Tage waren schon geformt, als noch keiner von ihnen da war.17Mir aber, wie schwer sind mir deine Gedanken, Gott, wie gewaltig ist ihre Zahl. (Ps 40,6)18Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand, wache ich auf, ist mein Sinn noch bei dir.19Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! Ihr Mörder, weicht von mir.20Sie sprechen von dir voller Tücke, es erheben sich deine Feinde im Wahn.21Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen, sollten mich nicht ekeln, die sich gegen dich auflehnen?22Ich hasse sie mit glühendem Hass, auch mir sind sie zu Feinden geworden.23Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. (Ps 26,2)24Sieh, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf ewigem Weg. (Ps 25,4)