1Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.
Gott meines Lobes, schweig doch nicht! (Ps 35,22; Ps 83,2)2Denn ein Mund voll Frevel, ein Lügenmaul hat sich gegen mich aufgetan.
Sie reden zu mir mit falscher Zunge, / (Ps 31,19)3umgeben mich mit Worten des Hasses
und bekämpfen mich grundlos.4Sie klagen mich an für meine Liebe,
ich aber bete.[1] (Ps 35,12; Spr 17,13)5Sie vergelten mir Gutes mit Bösem,
mit Hass meine Liebe:6Einen Frevler bestelle gegen ihn als Zeugen,
ein Ankläger trete zu seiner Rechten.7Als Verurteilter gehe er aus dem Gericht hervor
und sein Gebet erweise sich als Sünde.8Nur gering noch sei die Zahl seiner Tage,
sein Amt erhalte ein anderer. (Apg 1,20)9Zu Waisen sollen werden seine Kinder
und seine Frau zur Witwe. (2Mo 22,23; Jer 18,21)10Unstet sollen seine Kinder umherziehen und betteln,
aus den Trümmern des Hauses vertrieben.[2] (Hi 5,4)11All seinen Besitz reiße an sich ein Gläubiger,
Fremde sollen plündern, was er erworben hat. (Hi 20,18)12Niemand sei da, der ihm Huld bewahrt,
keiner, der sich seiner Waisen erbarmt. (Jes 14,21)13Seine Nachkommen soll man vernichten,
im nächsten Geschlecht schon erlösche ihr Name. (Ps 21,11)14Der Schuld seiner Väter werde beim HERRN gedacht,
ungetilgt bleibe die Sünde seiner Mutter. (2Mo 20,5)15Ihre Schuld stehe dem HERRN allzeit vor Augen,
ihr Andenken lösche er aus auf Erden. (Ps 34,17; Ps 90,8)16Denn dieser Mensch dachte nie daran, Huld zu üben; /
er verfolgte den Gebeugten und den Armen
und wollte den Verzagten töten.17Er liebte den Fluch - der komme über ihn;
er verschmähte den Segen - der bleibe ihm fern.18Er zog den Fluch an wie ein Gewand; /
der dringe in seinen Leib wie Wasser
und wie Öl in seine Knochen. (4Mo 5,24)19Er werde für ihn wie das Kleid, in das er sich hüllt,
wie der Gürtel, mit dem er sich allzeit umgürtet.20So treiben es die, die mich anklagen mit Berufung auf den HERRN,
die Böses gegen mein Leben reden.21Du aber, GOTT und Herr, /
handle an mir, wie es deinem Namen entspricht!
Ja, gut ist deine Huld, befreie mich!22Denn ich bin gebeugt und arm,
mein Herz ist durchbohrt in meinem Innern.23Wie ein flüchtiger Schatten schwinde ich dahin,
wie eine Heuschrecke schüttelt man mich ab. (Ps 39,6)24Mir wanken die Knie vom Fasten,
mein Fleisch nimmt ab und wird mager.25Ja, ich wurde ihnen zum Spott,
sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen. (Ps 41,6)26Hilf mir, HERR, mein Gott,
in deiner Huld errette mich!27Sie sollen erkennen, dass dies deine Hand vollbracht hat,
dass du, HERR, es getan hast. (Ps 64,10)28Mögen sie fluchen - du wirst segnen. /
Sie haben sich erhoben, aber sie werden zuschanden,
doch dein Knecht wird sich freuen. (Jes 65,13; Lk 6,27)29Meine Ankläger müssen sich mit Schmach bekleiden,
wie in einen Mantel sich in Schande hüllen. (Jer 20,11)30Ich will dem HERRN danken mit lauter Stimme,
inmitten der Menge will ich ihn loben. (Ps 22,23)31Denn er steht zur Rechten des Armen,
um sein Leben vor bösen Richtern zu retten.
1Für den Chormeister. Ein Psalm Davids. Gott, du mein Lobpreis, schweige nicht. (Ps 35,22)2Denn Frevelmund und Lügenmaul haben sie gegen mich aufgetan, und mit falscher Zunge haben sie zu mir geredet.3Mit Worten voll Hass umringen sie mich, und ohne Grund bekämpfen sie mich.4Meiner Liebe wegen klagen sie mich an, während ich im Gebet verharre.5Gutes vergalten sie mir mit Bösem und meine Liebe mit Hass: (Ps 35,12)6Man bestelle gegen ihn einen Frevler, und ein Ankläger trete zu seiner Rechten.7Aus dem Gericht gehe er als Schuldiger hervor, selbst sein Gebet werde zur Sünde.8Seine Tage sollen wenige werden, ein anderer nehme sein Amt ein. (Apg 1,20)9Seine Kinder sollen Waisen werden und seine Frau eine Witwe. (Jer 18,21)10Heimatlos sollen seine Kinder umherziehn und nichts mehr besitzen, betteln von ihren Trümmerstätten aus. (Hi 24,12; Ps 37,25)11Der Gläubiger bemächtige sich all seiner Habe, und Fremde sollen den Ertrag seiner Arbeit rauben.12Keiner sei da, der ihm Gnadenfrist gibt, und keiner, der sich seiner Waisen erbarmt.13Seine Nachkommenschaft sei zur Vernichtung bestimmt, in der nächsten Generation schon erlösche ihr Name. (Hi 18,17; Ps 21,11; Spr 10,7)14Die Schuld seiner Väter bleibe erinnert beim HERRN, und die Sünde seiner Mutter werde nicht gelöscht. (2Mo 20,5; Jer 18,23)15Stets seien sie dem HERRN gegenwärtig, und er tilge ihr Andenken von der Erde, (Ps 34,17)16weil er nicht daran dachte, Gutes zu tun, sondern den Elenden und Armen verfolgte und zu töten trachtete den, der verzagten Herzens war.17Er liebte den Fluch, und er kam über ihn, er verschmähte den Segen, und er wich von ihm.18Den Fluch zog er an wie sein Gewand, und er drang ein in sein Inneres wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine.19So werde er ihm wie das Kleid, in das er sich hüllt, und zum Gürtel, mit dem er stets sich gürtet.20Dies sei der Lohn des HERRN für meine Ankläger, für die, die Böses gegen mich reden.21Du aber, Gott, mein HERR, handle an mir um deines Namens willen, denn gut ist deine Gnade, errette mich.22Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist durchbohrt in meiner Brust.23Wie ein Schatten, der sich neigt, schwinde ich dahin, wie eine Heuschrecke bin ich abgeschüttelt. (Ps 102,12)24Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch nimmt ab und zerfällt.25Ich bin ihnen zum Gespött geworden, sehen sie mich, so schütteln sie ihr Haupt. (Ps 22,8)26Hilf mir, HERR, mein Gott, rette mich nach deiner Gnade.27Erkennen sollen sie, dass deine Hand es war, dass du es, HERR, getan hast.28Sie mögen fluchen, du aber wirst segnen, erheben sie sich, werden sie zuschanden, dein Diener aber darf sich freuen.29Meine Ankläger müssen sich kleiden in Schmach, in ihre Schande sich hüllen wie in einen Mantel.30Ich will den HERRN laut preisen mit meinem Mund und inmitten vieler ihn loben. (Ps 22,23)31Denn er tritt zur Rechten des Armen, um ihn zu retten vor denen, die ihn verdammen.