Prediger 10

Einheitsübersetzung 2016

1 Sterbende Fliegen - da stinkt und gärt sogar das duftende Öl für die Schönheitspflege; / schwerer als Wissen und Geltung wiegt eine kleine Dummheit.2 Der Verstand des Gebildeten wählt den rechten Weg, / der Verstand des Ungebildeten den linken; (Spr 15,7; Pred 2,14)3 doch der Dumme - welchen Weg er auch einschlägt -, / ihm fehlt der Verstand, / obwohl er von jedem andern gesagt hat: Er ist dumm. (Spr 13,16)4 Wenn der Herrscher gegen dich in Zorn gerät, bewahre die Ruhe; / denn Gelassenheit bewahrt vor großen Fehlern![1] (Spr 16,14; Spr 25,15; Pred 8,2)5 Es gibt etwas Schlimmes, das ich unter der Sonne beobachtet habe - solch ein Versehen, wie es vom Machthaber zu kommen pflegt:6 Die Dummheit wurde auf höchste Posten gestellt / und Reiche müssen unten sitzen. (Spr 30,22)7 Ich habe Sklaven hoch zu Pferd gesehen / und Fürsten, die wie Sklaven zu Fuß gehen mussten. (Est 6,8)8 Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen, / wer eine Mauer einreißt, den kann die Schlange beißen, (Ps 7,16; Ps 9,16; Ps 35,8; Ps 57,7; Spr 26,27; Sir 27,26)9 wer Steine bricht, kann sich dabei verletzen, / wer Holz spaltet, bringt sich dadurch in Gefahr.10 Wenn die Axt stumpf geworden ist / und ihr Benutzer hat sie nicht vorher geschliffen, / dann braucht er mehr Kraft - / Wissen hätte ihm den Vorteil gebracht, dass er sein Werkzeug vorbereitet hätte.11 Der Schlangenbeschwörer hat keinen Vorteil, / wenn die Schlange beißt, bevor er sie beschworen hat. (Ps 58,5; Jer 8,17; Sir 12,13)12 Worte aus dem Mund des Gebildeten finden Beifall, / aber die Lippen eines Ungebildeten verschlingen ihn selbst. (Hi 29,11; Spr 10,32; Spr 15,2; Sir 21,16)13 Wenn er redet, steht Dummheit am Anfang, / am Ende schlimme Verblendung. (Spr 14,1; Spr 18,7)14 Und der Dumme redet endlos. Dabei kann doch der Mensch nicht erkennen, was geschehen wird. Und was nach ihm geschieht - wer verkündet es ihm? (Spr 21,23; Pred 5,2; Pred 6,12; Jak 1,14)15 Die Arbeit erschöpft die Ungebildeten: Keiner hat es verstanden, in die Stadt zu ziehen.16 Weh dir, Land, / dessen König ein Knabe ist / und dessen Fürsten schon früh am Morgen tafeln.[2] (1Kön 3,7; Spr 31,4; Jes 3,4; Jes 5,11; Jer 1,6; Kla 5,8)17 Wohl dir, Land, / dessen König von edlem Geschlecht ist und dessen Fürsten zur richtigen Zeit tafeln, / beherrscht und nicht wie Zecher.18 Ist einer träge, so senkt sich das Gebälk, / lässt er die Hände sinken, so dringt der Regen ins Haus. (Spr 6,6; Spr 20,4; Sir 22,1)19 Man schlemmt und will dabei lachen, / der Wein erfreut die Lebenden, / das Geld macht alles möglich. (Ps 104,15; Sir 31,12)20 Nicht einmal in Gedanken / schimpf auf den König, / nicht einmal im Schlafzimmer schimpf auf einen Reichen; denn die Vögel des Himmels können dein Wort verbreiten, / alles, was Flügel hat, / könnte die Nachricht weitermelden. (2Kön 6,12)

Prediger 10

Zürcher Bibel

1 Tote Fliegen lassen das Öl des Salbenmischers stinken und gären. Wertvoller als Weisheit und Ehre ist wenig Torheit.2 Der Weise hat den Verstand zu seiner Rechten, der Tor hat den Verstand zu seiner Linken. (Pred 2,14)3 Und wenn der Tor unterwegs ist, fehlt es ihm an Verstand. Er aber denkt von jedem: Er ist ein Tor.4 Wenn der Unmut des Herrschers sich gegen dich erhebt, gib deinen Platz nicht auf; denn Gelassenheit deckt grosse Verfehlungen zu. (Pred 8,3)5 Da ist ein Übel, das ich sah unter der Sonne, ein Fehler, wie ihn ein Machthaber begeht:6 Die Torheit ist in höchste Würden eingesetzt, und Reiche sitzen unten. (Spr 30,22)7 Ich sah Knechte hoch zu Ross und Fürsten, die wie Knechte zu Fuss gehen mussten.8 Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen, und wer eine Mauer einreisst, den kann eine Schlange beissen. (Spr 26,27)9 Wer Steine bricht, kann sich wehtun dabei, wer Holz spaltet, bringt sich in Gefahr.10 Wird das Eisen stumpf, und man schärft seine Schneide nicht, so braucht man mehr Kraft. Weisheit aber ist der Vorteil dessen, der kundig ist.[1] (Pred 9,18)11 Doch wenn die Schlange vor der Beschwörung beisst, so hat der Beschwörer keinen Gewinn.12 Dem Weisen bringen die Worte seines Mundes Gunst, den Toren aber verschlingen seine eigenen Lippen. (Spr 10,32; Spr 15,2)13 Mit Torheit beginnt er zu reden, mit schlimmer Verblendung hört er zu reden auf.14 Und der Tor macht viele Worte. Der Mensch weiss nicht, was geschehen wird. Und was künftig sein wird, wer würde es ihm kundtun? (Pred 3,22; Pred 5,2)15 Den Toren ermüdet seine Mühe, den Weg zur Stadt findet er nicht.16 Weh dir, du Land, dessen König ein Knabe ist und dessen Fürsten schon am Morgen tafeln. (Jes 3,4; Jes 5,11)17 Wohl dir, du Land, dessen König ein Edler ist und dessen Fürsten zur rechten Zeit tafeln, um sich zu stärken und nicht, um sich zu betrinken. (Spr 31,4)18 Wo Trägheit wohnt, senkt sich das Gebälk, und wo die Hände müssig sind, tropft es ins Haus. (Spr 19,15)19 Zum Vergnügen bereiten sie das Mahl, und der Wein erfreut das Leben, und das Geld macht alles möglich. (Ps 104,15)20 Auch in Gedanken schmähe nicht den König, auch in deiner Schlafkammer schmähe nicht den Reichen; denn die Vögel des Himmels könnten den Laut forttragen, und was Flügel hat, könnte das Wort verraten. (2Mo 22,27)