Matthäus 9

Einheitsübersetzung 2016

1 Und Jesus stieg ins Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. (Mk 2,1; Lk 5,17)2 Und siehe, man brachte einen Gelähmten auf seinem Bett zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! (Lk 7,48)3 Und siehe, einige Schriftgelehrte dachten: Er lästert Gott.4 Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen?5 Was ist denn leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf und geh umher?6 Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett und geh in dein Haus!7 Und der Mann stand auf und ging in sein Haus.8 Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hat.9 Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach. (Mt 8,22; Mk 2,13; Lk 5,27)10 Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?12 Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.13 Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder. (Hos 6,6; Mt 12,7)14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? (Mk 2,18; Lk 5,33)15 Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann werden sie fasten.16 Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Gewand; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab und es entsteht ein noch größerer Riss.17 Auch füllt man nicht jungen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Jungen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.18 Während Jesus so mit ihnen redete, siehe, da kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf und sie wird leben! (Mk 5,21; Lk 8,40)19 Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.20 Und siehe, eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt, trat von hinten heran und berührte den Saum seines Gewandes;21 denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. (Mt 14,36; Mk 6,56)22 Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. (Mk 10,52; Lk 7,50; Lk 17,19; Lk 18,42; Apg 14,9)23 Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah,24 sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus.25 Als man die Leute hinausgeworfen hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. (Mk 1,31; Mk 9,27)26 Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.27 Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! (Mt 15,22; Mt 20,29; Mk 10,46; Lk 18,35)28 Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Und Jesus sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie antworteten: Ja, Herr.29 Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll euch geschehen.30 Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber wies sie streng an: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren.31 Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend.32 Als sie gegangen waren, siehe, da brachte man einen Stummen zu ihm, der von einem Dämon besessen war. (Mt 12,22; Lk 11,14)33 Er trieb den Dämon aus und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie gesehen worden.34 Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.35 Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. (Mt 4,23; Mk 6,6; Lk 8,1)36 Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. (4Mo 27,17; 1Kön 22,17; Hes 34,5; Mt 14,14; Mt 15,32; Mk 6,34)37 Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. (Lk 10,2)38 Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!

Matthäus 9

Zürcher Bibel

1 Und er stieg in ein Boot, fuhr über den See und kam in seine Vaterstadt. (Mt 4,13)2 Da brachten sie einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag. Und als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Sei getrost, Kind, dir sind die Sünden vergeben. (Lk 7,48)3 Da dachten einige der Schriftgelehrten bei sich: Der lästert! (Mt 26,65; Lk 7,49)4 Jesus, der sie durchschaute, sprach: Was sinnt ihr Böses?5 Was ist leichter? Zu sagen: Dir sind die Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und zeig, dass du gehen kannst?6 Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause! (Mt 28,18; Joh 5,27)7 Und der stand auf und ging nach Hause.8 Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.9 Und als Jesus von dort weiterzog, sah er einen Mann, der Matthäus hiess, am Zoll sitzen. Und er sagt zu ihm: Folge mir! Und der stand auf und folgte ihm.10 Und es geschah, als er im Haus bei Tisch sass, dass viele Zöllner und Sünder kamen und mit Jesus und seinen Jüngern bei Tisch sassen.11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? (Mt 11,19; Lk 5,30)12 Er hörte es und sprach: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.13 Geht aber und lernt, was es heisst: Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. (Hos 6,6; Mt 5,7; Mt 12,7; Mt 18,33; Lk 5,32)14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten wir und die Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht?15 Da sagte Jesus zu ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Doch es werden Tage kommen, da ihnen der Bräutigam entrissen wird, und dann werden sie fasten. (Mt 22,2; Mt 26,11)16 Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf einen alten Mantel; denn der Flicken reisst etwas ab von dem Mantel, und es entsteht ein noch schlimmerer Riss.17 Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche, sonst reissen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind hin. Nein, neuen Wein füllt man in neue Schläuche, so bleibt beides erhalten.18 Während er so mit ihnen redete, kam ein vornehmer Mann, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist soeben gestorben. Aber komm, leg ihr die Hand auf, so wird sie wieder lebendig.19 Da stand Jesus auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.20 Und da war eine Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt. Die trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum[1] seines Mantels. (3Mo 15,25)21 Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur seinen Mantel berühre, werde ich gerettet.22 Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Und die Frau war von Stund an gerettet. (Mt 8,13)23 Als Jesus in das Haus des vornehmen Mannes kam und die Flötenspieler und das Gedränge um sich herum sah,24 sprach er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft. Da lachten sie ihn aus.25 Als man die Leute hinausgeschickt hatte, ging er hinein, nahm ihre Hand, und das Mädchen stand auf.26 Und das sprach sich in jener ganzen Gegend herum.27 Und als Jesus von dort weiterzog, folgten ihm zwei Blinde, die schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! (Mt 12,23; Mt 15,22; Mt 20,30; Mt 21,9; Mt 22,42)28 Als er ins Haus hineinging, traten die Blinden auf ihn zu, und Jesus sagt zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr.29 Da berührte er ihre Augen und sprach: Euch geschehe, wie ihr geglaubt habt. (Mt 8,13)30 Und ihre Augen taten sich auf. Und Jesus fuhr sie an: Seht zu, dass es niemand erfährt! (Mt 8,4)31 Sie aber gingen hinaus und machten ihn in der ganzen Gegend bekannt.32 Als sie hinausgegangen waren, da brachten sie einen Stummen zu ihm, der von einem Dämon besessen war.33 Und als der Dämon ausgetrieben war, begann der Stumme zu reden. Und die Leute staunten und sagten: Noch nie hat man in Israel so etwas gesehen! (Lk 11,14)34 Die Pharisäer aber sagten: Mit dem Fürsten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. (Mt 10,25; Mt 12,24; Lk 11,15; Joh 7,20; Joh 11,18)35 Und Jesus zog umher in allen Städten und Dörfern, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium vom Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. (Mt 4,23)36 Als er die vielen Menschen sah, taten sie ihm leid, denn sie waren erschöpft und schutzlos, wie Schafe, die keinen Hirten haben. (4Mo 27,17; 2Chr 5,7; 2Chr 10,6; 2Chr 14,14; 2Chr 18,16; 2Chr 20,34; Mk 6,34)37 Da sagt er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist gross, Arbeiter aber sind wenige. (Lk 10,2)38 Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.