Johannes 13

Einheitsübersetzung 2016

1 Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. (Joh 2,13; Joh 6,4; Joh 11,55)2 Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. (Mt 26,14; Mk 14,10; Lk 22,3)3 Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte,4 stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch.5 Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.6 Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?7 Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.8 Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.9 Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.10 Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.[1]11 Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.12 Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe?13 Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.14 Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. (Mt 20,28; Mk 10,45; Lk 22,26)15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.16 Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. (Mt 10,24; Lk 6,40)17 Wenn ihr das wisst - selig seid ihr, wenn ihr danach handelt.18 Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Der mein Brot isst, hat seine Ferse gegen mich erhoben.[2] (Ps 41,10; Mt 26,21; Mk 14,18; Lk 22,21)19 Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es.20 Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Mt 10,40; Lk 10,16)21 Nach diesen Worten wurde Jesus im Geiste erschüttert und bezeugte: Amen, amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern. (Mt 26,21; Mk 14,18; Lk 22,21)22 Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte.23 Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. (Joh 19,26; Joh 20,3; Joh 21,7)24 Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche.25 Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es?26 Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.27 Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tue bald! (Lk 22,3)28 Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte.29 Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen! oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. (Joh 12,4)30 Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht.31 Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. (Joh 7,39; Joh 12,16; Joh 17,1)32 Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen und er wird ihn bald verherrlichen.33 Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. (Joh 7,33; Joh 8,21)34 Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. (1Joh 2,7; 1Joh 4,7)35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. (Joh 17,21)36 Simon Petrus fragte ihn: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen. (Joh 21,18)37 Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben. (Mt 26,33; Mk 14,29; Lk 22,31)38 Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, ich sage dir: Noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

Johannes 13

Zürcher Bibel

1 Es war vor dem Passafest und Jesus wusste, dass für ihn die Stunde gekommen war, aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen, und da er die Seinen in der Welt liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. (Joh 12,23; Joh 15,13)2 Während eines Mahls, als der Teufel dem Judas Iskariot[1], dem Sohn des Simon, schon eingegeben hatte, ihn auszuliefern (Lk 22,3; Joh 6,71)3 - Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in die Hände gegeben hatte und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott weggehen würde -, (Joh 3,35; Joh 16,28)4 da steht er vom Mahl auf und zieht das Obergewand aus, nimmt ein Leinentuch und bindet es sich um;5 dann giesst er Wasser in das Becken und fängt an, den Jüngern die Füsse zu waschen und sie mit dem Tuch, das er sich umgebunden hat, abzutrocknen. (Lk 7,44)6 Nun kommt er zu Simon Petrus. Der sagt zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füsse waschen?7 Jesus entgegnete ihm: Was ich tue, begreifst du jetzt nicht, im Nachhinein aber wirst du es verstehen. (Joh 14,26)8 Petrus sagt zu ihm: Nie und nimmer sollst du mir die Füsse waschen! Jesus entgegnete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du nicht teil an mir.9 Simon Petrus sagt zu ihm: Herr, dann nicht nur die Füsse, sondern auch die Hände und den Kopf!10 Jesus sagt zu ihm: Wer vom Bad kommt, braucht sich nicht zu waschen, nein, er ist ganz rein;[2] und ihr seid rein, aber nicht alle.11 Denn er kannte den, der ihn ausliefern sollte. Darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.12 Nachdem er ihnen nun die Füsse gewaschen hatte, zog er sein Obergewand wieder an und setzte sich zu Tisch. Er sagte zu ihnen: Versteht ihr, was ich an euch getan habe?13 Ihr nennt mich Meister und Herr, und ihr sagt es zu Recht, denn ich bin es.14 Wenn nun ich als Herr und Meister euch die Füsse gewaschen habe, dann seid auch ihr verpflichtet, einander die Füsse zu waschen.15 Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben: Wie ich euch getan habe, so tut auch ihr.16 Amen, amen, ich sage euch: Ein Knecht ist nicht grösser als sein Herr und ein Bote nicht grösser als der, der ihn gesandt hat. (Mt 10,24)17 Wenn ihr das wisst - selig seid ihr, wenn ihr es tut.18 Ich rede nicht von euch allen. Ich kenne die, die ich erwählt habe; aber die Schrift soll in Erfüllung gehen: Der mein Brot verzehrt, hat mich mit Füssen getreten. (Ps 41,10; Joh 6,70)19 Von jetzt an sage ich euch voraus, was geschehen wird, damit ihr, wenn es dann geschieht, glaubt, dass ich es bin. (Joh 14,29; Joh 16,4)20 Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Mt 10,40; Joh 12,44)21 Nachdem Jesus dies gesagt hatte, geriet er in Erregung und sagte noch einmal mit Nachdruck: Amen, amen, ich sage euch, einer von euch wird mich ausliefern. (Joh 6,71)22 Die Jünger schauten einander ratlos an, weil sie nicht wussten, von wem er redete.23 Einer von den Jüngern Jesu lag in seinem Schoss, der, den Jesus liebte.24 Diesem nun gibt Simon Petrus einen Wink, er solle herausfinden, wer es sei, von dem er rede.25 Da lehnt sich jener an die Brust Jesu zurück und sagt zu ihm: Herr, wer ist es?26 Jesus antwortet: Der ist es, dem ich den Bissen eintauchen und geben werde. Dann taucht er den Bissen ein, nimmt ihn und gibt ihn Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.27 Und nachdem der den Bissen genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Da sagt Jesus zu ihm: Was du tun willst, tue bald! (Lk 22,3)28 Niemand am Tisch verstand, wozu er ihm das sagte.29 Denn weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir für das Fest brauchen, oder etwas für die Armen, damit ich ihnen etwas geben kann.30 Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Und es war Nacht.31 Als er nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt wird der Menschensohn verherrlicht, und Gott wird verherrlicht in ihm. (Joh 12,23)32 Wenn Gott in ihm verherrlicht wird, dann wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen.33 Kinder, eine Weile noch bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen, und wie ich zu den Juden gesagt habe, so sage ich jetzt auch zu euch: Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen. (Joh 7,34)34 Ein neues Gebot gebe ich euch: dass ihr einander liebt. Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. (Joh 13,1; Joh 15,12; 1Joh 4,11)35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: Wenn ihr bei euch der Liebe Raum gebt.36 Simon Petrus sagt zu ihm: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, dahin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen. (Joh 21,18)37 Petrus sagt zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich einsetzen.38 Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich einsetzen? Amen, amen, ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bevor du mich dreimal verleugnet hast. (Joh 18,17)