Einführung und Präsentation des Knechts als Bund und Licht
1Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; / das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen.
Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, / er bringt den Nationen das Recht. (Jes 51,4; Mt 3,17; Mt 12,18)2Er schreit nicht und lärmt nicht / und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen.3Das geknickte Rohr zerbricht er nicht / und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; / ja, er bringt wirklich das Recht.4Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt, / bis er auf der Erde das Recht begründet hat. / Auf seine Weisung warten die Inseln. (Jes 51,4)5So spricht Gott, der HERR, / der den Himmel erschaffen und ausgespannt hat, / der die Erde gemacht hat und alles, was auf ihr wächst,
der dem Volk auf ihr Atem gibt / und Geist allen, die auf ihr gehen.6Ich, der HERR, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand.
Ich schaffe und mache dich zum Bund mit dem Volk, / zum Licht der Nationen, (Jes 41,9; Jes 49,6; Lk 2,32)7um blinde Augen zu öffnen, / Gefangene aus dem Kerker zu holen
und die im Dunkel sitzen, / aus der Haft.8Ich bin der HERR, das ist mein Name; / ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern, / meinen Ruhm nicht den Götzen. (Jes 48,11)9Siehe, das Frühere ist eingetroffen, / Neues kündige ich an.
Noch ehe es zum Vorschein kommt, / mache ich es euch bekannt. (Jes 48,6)
Das neue Lied
10Singt dem HERRN ein neues Lied, / seinen Ruhm vom Ende der Erde her,
die ihr das Meer befahrt, seine Fülle, / die Inseln und ihre Bewohner! (Ps 33,3)11Die Wüste und ihre Städte sollen sich freuen, / die Dörfer, die Kedar bewohnt.
Die Bewohner von Sela sollen singen vor Freude / und jubeln auf den Gipfeln der Berge.12Sie sollen dem HERRN die Ehre geben, / sein Lob auf den Inseln verkünden.[1]
Macht Gottes
13Der HERR zieht in den Kampf wie ein Held, / er entfacht seine Leidenschaft wie ein Krieger.
Er erhebt den Schlachtruf und schreit, / er zeigt sich als Held gegenüber den Feinden.14Ich hatte sehr lange geschwiegen, / ich war still und hielt mich zurück.
Wie eine Gebärende will ich nun schreien, / ich stöhne und ringe um Luft.15Die Berge und Hügel dörre ich aus / und lasse ihr Gras völlig vertrocknen.
Flüsse mache ich zu Inseln / und Teiche lege ich trocken.16Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, / auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern.
Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht; / was krumm ist, mache ich gerade.
Das sind die Taten, die ich vollbringe, / und ich lasse davon nicht mehr ab. (Jes 40,4)17Alle müssen weichen und werden beschämt, / die auf Götzenbilder vertrauen,
die zu gegossenen Bildern sagen: / Ihr seid unsere Götter. (Ps 97,7)
Israel, der blinde und taube Knecht Gottes
18Ihr, die ihr taub seid, hört, / ihr Blinden, blickt auf und seht her!19Wer ist so blind wie mein Knecht / und so taub wie der Bote, den ich sende?
Wer ist so blind wie der Wiederhergestellte / und so blind wie der Knecht des HERRN?[2]20Vieles hast du gesehen, aber es nicht beachtet; / die Ohren sind offen und doch hört er nicht. (Jes 6,9)21Dem HERRN hat es um seiner Gerechtigkeit willen gefallen, / die Weisung groß und herrlich zu machen.22Doch es ist ein beraubtes, ausgeplündertes Volk, / gefangen in Kerkern, in Gefängnissen verschwunden.
Sie sind zur Beute geworden / und niemand rettet;
zur Plünderung und niemand sagt: / Gib zurück!23Wer von euch vernimmt diese Worte, / wer merkt auf und hört künftig darauf?24Wer lieferte Jakob der Plünderung aus / und Israel denen, die Beute machen?
War es nicht der HERR, / gegen den sie sündigten?
Sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen, / sie hörten nicht auf seine Weisung.25Da goss er über sie seinen glühenden Zorn aus / und den Schrecken des Krieges:
Ringsum hat er sie umlodert, / doch sie merkten es nicht;
du hast sie in Brand gesetzt, / doch sie nahmen es sich nicht zu Herzen.
Jesaja 42
Zürcher Bibel
Der Gottesknecht, das Licht der Nationen
1Seht meinen Diener[1], ich halte ihn, meinen Erwählten, an ihm habe ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, das Recht trägt er hinaus zu den Nationen. (Mt 2,4; Mt 11,2; Mt 12,18)2Er schreit nicht und wird nicht laut und lässt seine Stimme nicht hören auf der Gasse.3Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den verglimmenden Docht löscht er nicht aus, treu trägt er das Recht hinaus.4Er erlischt nicht und wird nicht geknickt, bis er das Recht in Kraft gesetzt hat auf der Erde; auf seine Weisung warten die Inseln. (Jes 60,9)5So spricht der Gott, der HERR, der den Himmel geschaffen hat und ihn ausspannt, der die Erde ausbreitet und was auf ihr wächst, der den Menschen auf ihr Atem gibt und Odem denen, die auf ihr gehen: (Ps 96,5)6In Gerechtigkeit habe ich, der HERR, dich gerufen, und ich ergreife deine Hand, und ich behüte dich und mache dich zum Zeichen des Bundes mit dem Volk, zum Licht der Nationen, (Jes 49,6; Jes 51,4; Lk 2,32)7um blinde Augen zu öffnen, um Gefangene hinauszuführen aus dem Gefängnis und aus dem Kerker, die in der Finsternis sitzen. (Jes 29,18; Jes 45,13; Jes 49,9; Jes 61,1)8Ich bin der HERR, das ist mein Name, und keinem anderen werde ich meine Ehre geben und meinen Ruhm nicht den Bildern. (2Mo 3,14; Ps 48,11; Ps 83,19)9Das Frühere - sieh, es ist eingetroffen, und das Neue - ich tue es kund. Noch ehe es sprosst, lasse ich es euch hören. (Jes 41,22)10Singt dem HERRN ein neues Lied, seinem Ruhm vom Ende der Erde her, die ihr hinabreicht in das Meer und die ihr darin seid, ihr Inseln und ihr, die ihr auf ihnen wohnt! (Ps 33,3)11Die Wüste und ihre Städte werden einstimmen, die Gehöfte, die Kedar bewohnt, die Felsenbewohner werden frohlocken, laut jauchzen vom Gipfel der Berge. (Jes 60,7; Hes 27,21)12Dem HERRN werden sie die Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkünden.13Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er die Kampfeslust, stimmt den Schlachtruf an, stösst das Feldgeschrei aus, gegen seine Feinde erweist er sich als Held. (2Mo 15,3; Ps 78,65; Jes 59,17)14Lange bin ich still gewesen, habe ich geschwiegen, habe ich mich zurückgehalten, wie die Gebärende werde ich nun schreien, werde so sehr schnauben, dass ich um Luft ringen muss. (Ps 50,21)15Berge und Hügel werde ich ausdörren, und all ihr Grün lasse ich vertrocknen, aus Flüssen mache ich Inseln und Schilfteiche lasse ich austrocknen. (Ps 107,33; Jes 50,2)16Und Blinde lasse ich einen Weg gehen, den sie nicht kannten, Pfade, die sie nicht kannten, lasse ich sie betreten, die Dunkelheit vor ihnen mache ich zu Licht, und holpriges Gelände wird flach. Dies sind die Dinge, die ich tue und von denen ich nicht lasse. (Jer 31,8; Jer 40,4)17Zurückgewichen, tief in Schande sind, die auf Standbilder vertrauen, die zu Gussbildern sagen: Ihr seid unsere Götter! (Ps 97,7; Jes 44,11)
Die Strafe kommt vom HERRN
18Die ihr taub seid, hört, und ihr Blinden, schaut her, damit ihr seht!19Wer ist blind, wenn nicht mein Diener, und taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie Meschullam[2] und blind wie der Diener des HERRN?20Viel zu sehen - du aber hast nie darauf geachtet. Die Ohren offen - aber nie hat er zugehört. (Jes 6,9; Jes 53,1)21Um seiner Gerechtigkeit willen hat es dem HERRN gefallen, der Weisung Grösse und Herrlichkeit zu verleihen[3].22Doch es ist ein ausgeraubtes und ausgeplündertes Volk, gefangen in Höhlen sind sie alle und in Kerkern versteckt, zur Beute geworden, und da ist keiner, der rettet, Plünderung - und da ist keiner, der sagt: Gib zurück! (Jes 5,29; Jes 24,3)23Wer von euch wird darauf horchen, wird acht geben, damit er hört für die Zeit, die kommt?24Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel denen, die Beute machen? War es nicht der HERR, gegen den wir gesündigt haben und auf dessen Wegen sie nicht gehen wollten und auf dessen Weisung sie nicht gehört haben?25Da hat er Zorn ausgegossen über ihn[4], seine Wut, und die Gewalt des Kriegs, und diese hat ihn von allen Seiten versengt, er aber hat nicht erkannt, und sie hat ihn in Brand gesetzt, er aber nimmt es sich nicht zu Herzen. (Jer 12,11)