Jesaja 37

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Als der König Hiskija das hörte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus des HERRN. (2Kön 19,1)2 Dann sandte er den Palastvorsteher Eljakim, den Staatsschreiber Schebna und die Ältesten der Priester, in Sacktuch gehüllt, zum Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz.3 Sie sagten zu ihm: So spricht Hiskija: Heute ist ein Tag der Not, der Strafe und der Schande. Die Kinder sind bis an die Öffnung des Mutterschoßes gelangt, doch es fehlt die Kraft zum Gebären. (Hos 13,13)4 Vielleicht hört der HERR, dein Gott, die Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assur, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen, und bestraft ihn wegen der Worte, die der HERR, dein Gott, gehört hat. So trag ein Gebet für den Rest vor, der sich noch findet!5 Die Knechte des Königs Hiskija kamen zu Jesaja.6 Jesaja sagte zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen die Diener des Königs von Assur mich geschmäht haben!7 Siehe, ich lege einen Geist in ihn, sodass er ein Gerücht hört und in sein Land zurückkehrt. Dann bringe ich ihn in seinem Land durch das Schwert zu Fall.8 Der Rabschake trat den Rückweg an und fand den König von Assur im Kampf gegen die Stadt Libna, denn er hatte gehört, dieser sei von Lachisch abgezogen. (2Kön 19,8)9 Sanherib hatte nämlich über Tirhaka, den König von Kusch, gehört: Er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen. Als er das hörte, sandte er Boten zu Hiskija, um ihm zu sagen:10 So sollt ihr zu Hiskija, dem König von Juda, sagen: Dein Gott täusche dich nicht, auf den du vertraust, wenn du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden.11 Siehe, du hast doch gehört, was die Könige von Assur mit allen Ländern gemacht haben: Sie haben an ihnen den Bann vollzogen. Und du solltest gerettet wer den?12 Sind denn die Nationen, die von meinen Vätern vernichtet wurden, von ihren Göttern gerettet worden: Gosan, Haran und Rezef und die Söhne Edens, die in Telassar wohnten?13 Wo ist der König von Hamat, der König von Arpad, der König der Stadt Sefarwajim, wo sind die Könige von Hena und Awa?14 Hiskija nahm das Schreiben aus der Hand der Boten in Empfang und las es. Dann ging er zum Haus des HERRN hinauf und breitete es vor dem HERRN aus. (2Kön 19,14)15 Dann betete Hiskija zum HERRN indem er sprach:16 HERR der Heerscharen, Gott Israels, der über den Kerubim thront, du allein bist der Gott aller Königreiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht.17 Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, deine Augen und sieh! Höre all die Worte Sanheribs, die er sandte, um den lebendigen Gott zu verhöhnen!18 Es ist wahr, HERR, die Könige von Assur haben alle Länder und ihr Land verwüstet.19 Ihre Götter hat man dem Feuer übergeben, denn sie waren keine Götter, sondern Werke von Menschenhand, aus Holz und Stein; darum konnte man sie vernichten.20 Nun aber, HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass du der HERR bist, du allein!21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskija und ließ ihm sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Du hast zu mir wegen Sanherib, des Königs von Assur, gebetet. (2Kön 19,20)22 Das ist das Wort, das der HERR über ihn gesprochen hat. Dich hat verachtet, dich hat verspottet / die Jungfrau, die Tochter Zion. Hinter dir her schüttelte / die Tochter Jerusalem den Kopf.23 Wen hast du verhöhnt und geschmäht, / gegen wen die Stimme erhoben und zu wem deine Augen in die Höhe erhoben? / Zum Heiligen Israels!24 Durch deine Knechte hast du den Herrn verhöhnt / und gesagt: Mit meinen zahlreichen Wagen habe ich die Höhe der Berge erstiegen, / den äußersten Winkel des Libanon. Ich fälle seine hohen Zedern, / seine erlesenen Zypressen, ich komme bis zu seiner entlegensten Höhe, / in das Dickicht seiner Wälder.25 Ich habe gegraben / und Wasser getrunken; unter dem Schritt meiner Füße / lasse ich alle Ströme Ägyptens vertrocknen.26 Hast du es nicht gehört? / Vor langer Zeit habe ich es gemacht, seit den Tagen der Vorzeit habe ich es so gefügt. / Jetzt ließ ich es kommen. Du bist es, der befestigte Städte zerstört / und in öde Steinhaufen verwandelt.27 Ihre Bewohner waren machtlos, / in Schrecken und Schande gestoßen. Sie waren Kraut des Feldes / und frisches Grün, Gras auf den Dächern und eine Ähre, / bevor sie auf dem Halm steht. (Ps 129,6)28 Ich weiß, ob du sitzt, ob du gehst oder kommst, / ob du gegen mich tobst.29 Weil du gegen mich tobst / und weil deine stolze Sorglosigkeit mir zu Ohren gekommen ist, lege ich meinen Haken in deine Nase / und mein Zaumzeug an deine Lippen. Ich lasse dich auf dem Weg zurückkehren, / auf dem du gekommen bist.30 Und dies soll für dich das Zeichen sein: In diesem Jahr isst man, was von selbst nachwächst, im nächsten Jahr, was wild wächst; im dritten Jahr aber sollt ihr wieder säen und ernten, Weinberge bepflanzen und ihre Früchte essen.31 Was vom Haus Juda entronnen ist, der übrig gebliebene Rest, wird wieder Wurzel treiben nach unten und Frucht tragen nach oben.32 Denn von Jerusalem wird ein Rest ausziehen, vom Berg Zion ziehen die Entronnenen hinaus. Der Eifer des HERRN der Heerscharen vollbringt das.33 Darum - so spricht der HERR über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt eindringen; er wird keinen Pfeil hineinschießen, er wird nicht unter dem Schutz seines Schildes gegen sie anrennen und wird keinen Wall gegen sie aufschütten.34 Auf dem Weg, auf dem er gekommen ist, wird er wieder zurückkehren. Aber in diese Stadt wird er nicht eindringen - Spruch des HERRN.35 Ich werde diese Stadt beschützen und retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.36 Da ging der Engel des HERRN hinaus und erschlug im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Als man früh am Morgen aufstand, siehe, sie alle waren Leichen, Tote. (2Kön 19,35)37 Da brach Sanherib, der König von Assur, auf und kehrte in sein Land zurück und blieb in Ninive.38 Es geschah, als er sich im Haus seines Gottes Nisroch niederwarf, da erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert. Sie retteten sich in das Land Ararat und sein Sohn Asarhaddon wurde an seiner Stelle König.

Jesaja 37

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und als König Chiskijahu das hörte, zerriss er seine Kleider, zog das Trauergewand über und kam in das Haus des HERRN. (2Kön 19,1; 2Kön 22,12; 2Kön 22,14)2 Dann sandte er Eljakim, der dem Haus vorstand, Schebna, den Schreiber, und die Ältesten der Priester, die sich Trauergewänder übergezogen hatten, zu Jesaja, dem Sohn des Amoz, dem Propheten. (Jes 22,15)3 Und zu ihm sprachen sie: So spricht Chiskijahu: Ein Tag der Not, der Zurechtweisung und der Schmach ist dieser Tag! Bis zum Muttermund sind die Kinder gelangt, und nun fehlt die Kraft, um zu gebären! (Jes 66,9; Hos 13,13)4 Vielleicht hört der HERR, dein Gott, die Worte des Rab-Schake, den der König von Assur, sein Herr, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen, und vielleicht weist er ihn dann zurecht, der Worte wegen, die der HERR, dein Gott, gehört hat. So sprich ein Gebet für den Rest, der noch da ist. (Jes 1,9)5 Und die Diener des Königs Chiskijahu kamen zu Jesaja,6 und Jesaja sprach zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sprechen: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen die Buben des Königs von Assur mich gelästert haben! (Jes 10,24; Jes 51,7)7 Sieh, ich gebe ihm einen Geist ein, dann wird er eine Nachricht hören und in sein Land zurückkehren, und in seinem Land werde ich ihn durch das Schwert zu Fall bringen. (Jes 37,37)8 Der Rab-Schake aber kehrte zurück und traf den König von Assur im Kampf gegen Libna, denn er hatte gehört, dass dieser von Lachisch abgezogen war.9 Da aber hörte er[1] über Tirhaka, den König von Kusch: Er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen! Und er hörte davon und sandte Boten zu Chiskijahu und sprach:10 So sollt ihr zu Chiskijahu, dem König von Juda, sprechen: Dein Gott, auf den du vertraust, möge dich nicht verführen, da du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden. (Jes 36,15)11 Sieh, du hast selbst gehört, was die Könige von Assur allen Ländern angetan haben, wie man sie der Vernichtung geweiht hat, und da solltest du gerettet werden?12 Haben die Götter der Nationen, die von meinen Vorfahren vernichtet worden sind, diese ihre Völker[2] gerettet? Gosan, Charan, Rezef und die aus Eden, das in Telassar ist? (Jes 36,18)13 Wo sind der König von Chamat und der König von Arpad und ein König der Stadt Sefarwajim, von Hena und von Iwwa?14 Und Chiskijahu nahm den Brief[3] aus der Hand der Boten und las ihn. Dann ging er hinauf in das Haus des HERRN, und vor dem HERRN breitete Chiskijahu ihn aus. (Jes 37,1)15 Und Chiskijahu betete zum HERRN und sprach: (1Kön 8,28)16 HERR der Heerscharen, Gott Israels, der du über den Kerubim thronst, du allein bist Gott über alle Königreiche der Erde! Du hast den Himmel und die Erde gemacht. (1Sam 4,4; Ps 80,2)17 Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, dein Auge und sieh! Und höre all die Worte Sanheribs, der gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen. (Dan 9,18)18 Es ist wahr, HERR: Die Könige von Assur haben alle Nationen[4] und deren Land verwüstet,19 und ihre Götter haben sie dem Feuer preisgegeben; aber das waren keine Götter, sondern das war Werk von Menschenhand, Holz und Stein. Und so hat man sie vernichtet. (Jes 10,10)20 Und nun, HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde wissen, dass du allein der HERR bist! (Jes 45,6)21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Chiskijahu und sprach: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du wegen Sanherib, des Königs von Assur, zu mir gebetet hast - (Jes 38,5)22 Dies ist das Wort, das der HERR über ihn gesprochen hat: Es verachtet dich, es verspottet dich die Jungfrau Tochter Zion; hinter dir schüttelt den Kopf die Tochter Jerusalem.23 Wen hast du verhöhnt und gelästert, und gegen wen bist du laut geworden, und zu wem hast du deine Augen hoch erhoben? Zum Heiligen Israels!24 Den Herrn hast du verhöhnt durch deine Diener, und du hast gesagt: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die höchsten Berge erklommen, die entlegensten Gegenden des Libanon; und seine hohen Zedern werde ich schlagen, seine besten Wacholderbäume, und zu seiner fernsten Höhe werde ich vordringen, in das Dickicht seiner Wälder[5]. (Hes 21,2)25 Ich habe gegraben und konnte Wasser trinken, und mit meinen Fusssohlen werde ich trockenlegen alle Ströme Mazors[6]. (Jes 10,13; Jes 19,6)26 Hast du es nicht gehört? Vor Zeiten schon habe ich es so gefügt und in den Tagen der Vorzeit, da schon habe ich es vorgebildet. Nun habe ich es kommen lassen: Zu verwüsteten Steinhaufen musstest du befestigte Städte machen. (Jes 22,11)27 Und die darin wohnten, Machtlose, sie waren entsetzt und gerieten in Schande, zu Kraut des Feldes wurden sie, zu grünem Kraut, zu Gras auf den Dächern und auf den Terrassen, bevor es ein stehender Halm wird. (Ps 129,6)28 Aber ich weiss, wo du sitzt, wohin du gehst und woher du kommst und wie du getobt hast gegen mich.29 Weil du gegen mich getobt hast und dein Übermut mir zu Ohren gekommen ist, werde ich dir meinen Haken in die Nase legen und meinen Zaum an deine Lippen, und ich werde dich zurückführen auf dem Weg, auf dem du gekommen bist. (Hi 40,26; Hes 29,4)30 Und dies ist das Zeichen für dich[7]: In diesem Jahr isst man, was von selbst wächst, und im zweiten Jahr, was auch dann noch wild wächst. Im dritten Jahr aber sät und erntet, pflanzt Weinberge, und esst ihre Frucht! (Jes 7,14)31 Und was vom Haus Juda entronnen ist, was übrig geblieben ist, wird unten wieder Wurzel schlagen, und oben wird es Frucht bringen. (Jes 27,6)32 Denn ein Rest wird entkommen aus Jerusalem, Entronnene vom Berg Zion. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies bewirken. (Jes 9,6)33 Darum, so spricht der HERR über den König von Assur: In diese Stadt wird er nicht hineinkommen, keinen Pfeil wird er dort hineinschiessen, mit keinem Schild wird er gegen sie anrücken, und keine Rampe wird er gegen sie aufschütten.34 Auf dem Weg, auf dem er gekommen ist, wird er zurückkehren, in diese Stadt aber wird er nicht hineinkommen, Spruch des HERRN.35 Und ich werde diese Stadt beschützen und sie retten, um meinetwillen und um Davids, meines Dieners, willen. (Jes 19,6; Jes 31,5; Jes 43,25)36 Und der Bote des HERRN ging hinaus und erschlug hundertfünfundachtzigtausend Mann im Lager Assurs. Und als man sich früh am Morgen aufmachte, sieh, da lag alles voll mit Leichen, Toten. (Jes 10,25; Jes 17,14)37 Da brach Sanherib, der König von Assur, auf und ging und kehrte zurück und blieb in Ninive. (Jes 37,7)38 Und als er sich niederwarf im Haus des Nisroch, seines Gottes, da erschlugen ihn Adrammelech und Sarezer, seine Söhne, mit dem Schwert, sie aber entkamen ins Land Ararat. Und Esar-Chaddon, sein Sohn, wurde König an seiner Statt.