Jeremia 36

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Und es geschah im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, da erging vom HERRN dieses Wort an Jeremia: (Jer 25,1)2 Nimm dir eine Buchrolle und schreib darauf alle Worte, die ich zu dir über Israel und Juda und über alle Völker gesprochen habe, von dem Tag an, an dem ich zu dir geredet habe seit den Tagen Joschijas bis zum heutigen Tag! (Jer 25,3)3 Vielleicht hört das Haus Juda all das Unheil, das ich ihnen zu tun gedenke, sodass sie umkehren von ihrem bösen Weg, und ich kann ihnen Schuld und Sünde verzeihen. (Jer 26,3)4 Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas, und Baruch schrieb nach dem Diktat Jeremias alle Worte, die der HERR zu ihm gesprochen hatte, auf eine Buchrolle.5 Darauf befahl Jeremia dem Baruch: Mir ist es verwehrt, in das Haus des HERRN zu gehen.6 Darum geh du hin und lies am Fasttag aus der Rolle, die du nach meinem Diktat geschrieben hast, dem Volk im Haus des HERRN die Worte des HERRN vor! Auch allen Judäern, die aus ihren Städten herbeiströmen, sollst du sie vorlesen.7 Vielleicht gelangt ihr Flehen um Gnade vor den HERRN und sie kehren um, jeder von seinem bösen Weg; denn groß ist der Zorn und Grimm, den der HERR diesem Volk angekündigt hat.8 Baruch, der Sohn Nerijas, handelte genau nach dem Auftrag des Propheten Jeremia und las im Haus des HERRN die Worte des HERRN aus dem Buch vor.9 Und es geschah: Im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, hatte man im neunten Monat ein Fasten vor dem HERRN ausgerufen, für alles Volk in Jerusalem und alle, die aus den Städten Judas nach Jerusalem kamen.10 Nun las Baruch im Haus des HERRN dem ganzen Volk aus dem Buch die Worte Jeremias vor, und zwar in der Halle Gemarjas, des Sohnes des Schreibers Schafan, im oberen Vorhof am Eingang des Neuen Tempeltores.11 Als Micha, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, alle Worte des HERRN aus dem Buch vernommen hatte,12 ging er hinab in den Königspalast zur Halle des Schreibers. Und siehe, dort saßen alle hohen Beamten zusammen: der Schreiber Elischama, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, Zidkija, der Sohn Hananjas, und alle sonstigen Beamten.13 Micha teilte ihnen alle Worte mit, die er gehört hatte, als Baruch dem Volk aus dem Buch vorlas.14 Da schickten die versammelten Beamten Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm die Rolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, und komm hierher! Sogleich nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.15 Sie sagten zu ihm: Setz dich und lies sie uns vor! Nun las ihnen Baruch vor.16 Als sie all die Worte hörten, schauten sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: Wir müssen unbedingt dem König alle diese Worte mitteilen.17 Sie fragten Baruch: Sag uns doch, wie hast du alle diese Worte nach seinem Diktat niedergeschrieben?[1]18 Baruch erwiderte ihnen: Jeremia hat mir alle diese Worte diktiert und ich habe sie mit Tinte in das Buch geschrieben.19 Darauf sagten die Beamten zu Baruch: Geh und verbirg dich, du und auch Jeremia! Niemand soll wissen, wo ihr seid.20 Dann begaben sie sich zum König in den Palasthof, nachdem sie die Rolle in der Halle des Schreibers Elischama verwahrt hatten, und teilten dem König alle Worte mit.21 Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle zu holen, und dieser holte sie aus der Halle des Schreibers Elischama. Und Jehudi las sie dem König und allen Beamten vor, die um den König standen.22 Der König wohnte im Winterhaus, es war ja der neunte Monat, und das Kohlenbecken vor ihm war angezündet.23 Und es geschah: Sooft Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt sie der König mit dem Schreibermesser ab und warf sie in das Feuer auf dem Kohlenbecken, bis die ganze Rolle im Feuer auf dem Kohlenbecken vernichtet war.24 Weder der König noch alle seine Diener, die alle diese Worte hörten, erschraken und sie zerrissen auch nicht ihre Kleider. (2Kön 22,11)25 Selbst als Elnatan, Delaja und Gemarja den König drängten, die Rolle nicht zu verbrennen, hörte er nicht auf sie.26 Vielmehr befahl der König dem Prinzen Jerachmeël, ferner Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeëls, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia festzunehmen; aber der HERR hielt sie verborgen.27 Und das Wort des HERRN erging an Jeremia, nachdem der König die Rolle und die Worte verbrannt hatte, die Baruch nach dem Diktat Jeremias niedergeschrieben hatte:28 Nimm dir eine andere Rolle und schreib all die früheren Worte darauf, die auf der ersten Rolle standen, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.29 Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der HERR: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben, der König von Babel werde bestimmt kommen, dieses Land verheeren und Mensch und Vieh darin vernichten?30 Darum - so spricht der HERR über Jojakim, den König von Juda: Er wird keinen Nachkommen mehr haben, der auf dem Thron Davids sitzt, und sein Leichnam soll hinausgeworfen werden in die Hitze des Tags und die Kälte der Nacht. (Jer 22,19)31 Ich suche ihn, seine Nachkommen und seine Diener heim für ihre Schuld. Ich bringe über sie, über die Einwohner Jerusalems und die Leute von Juda all das Unheil, das ich ihnen angekündigt habe. Sie aber haben nicht gehört.32 Da nahm Jeremia eine andere Rolle und übergab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn Nerijas. Dieser schrieb auf sie nach dem Diktat Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Ihnen wurden noch viele ähnliche Worte hinzugefügt.

Jeremia 36

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und im vierten Jahr des Jehojakim, des Sohns von Joschijahu, des Königs von Juda, erging dieses Wort vom HERRN an Jeremia:2 Nimm dir eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu dir gesprochen habe über Israel und über Juda und über alle Nationen, von dem Tag an, an dem ich zu dir gesprochen habe, seit den Tagen des Joschijahu bis zum heutigen Tag. (Jes 30,8; Jer 30,2; Jer 51,60)3 Vielleicht hört das Haus Juda von all dem Unheil, das ich vorhabe, ihnen anzutun, damit sie umkehren, ein jeder von seinem bösen Weg, und damit ich ihnen ihre Schuld und ihre Sünde verzeihe. (Jer 11,11; Jer 18,8)4 Und Jeremia rief Baruch, den Sohn des Nerija, und auf Diktat Jeremias schrieb Baruch alle Worte des HERRN, die dieser zu ihm gesprochen hatte, auf die Schriftrolle. (Jer 32,12; Jer 32,18; Jer 45,1)5 Und Jeremia gebot Baruch: Ich werde aufgehalten, ich kann nicht in das Haus des HERRN kommen.6 Du aber sollst kommen, und am Fastentag sollst du dem Volk im Haus des HERRN die Worte des HERRN vorlesen aus der Rolle, die du nach meinem Diktat geschrieben hast, und auch ganz Juda, die aus ihren Städten kommen, sollst du sie vorlesen. (Jer 7,2)7 Vielleicht gelangt ihr Flehen vor den HERRN, so dass sie zurückkehren, ein jeder von seinem bösen Weg. Denn gross ist der Zorn, die Wut, die der HERR diesem Volk angekündigt hat. (2Kön 22,13; Jer 15,14; Jer 31,21)8 Und Baruch, der Sohn des Nerija, handelte all dem gemäss, was Jeremia, der Prophet, ihm geboten hatte, und verlas die Worte des HERRN aus der Schrift im Haus des HERRN.9 Und im fünften Jahr des Jehojakim, des Sohns von Joschijahu, des Königs von Juda, im neunten Monat, rief man das ganze Volk in Jerusalem und alles Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam, zu einem Fasten auf vor dem HERRN. (2Chr 20,3; Joe 1,14; Jon 3,5)10 Und im Haus des HERRN, in der Kammer des Gemarjahu, des Sohns von Schafan, dem Schreiber, im oberen Vorhof, am Eingang zum neuen Tor des Hauses des HERRN, las Baruch dem ganzen Volk die Worte Jeremias aus der Schrift vor. (Jer 26,24)11 Und Michajehu, der Sohn des Gemarjahu, des Sohns von Schafan, hörte alle Worte des HERRN aus der Schrift.12 Und er ging hinab zum Haus des Königs, in die Kammer des Schreibers, und sieh, dort sassen alle Oberen: Elischama, der Schreiber, und Delajahu, der Sohn des Schemajahu, und Elnatan, der Sohn von Achbor, und Gemarjahu, der Sohn des Schafan, und Zidkijahu, der Sohn von Chananjahu, alle Oberen. (Jer 26,10; Jer 26,22)13 Und Michajehu berichtete ihnen alle Worte, die er gehört hatte, als Baruch dem Volk aus der Schrift vorlas.14 Da sandten all die Oberen Jehudi, den Sohn des Netanjahu, des Sohns von Schelemjahu, dem Sohn von Kuschi, zu Baruch um zu sagen: Die Rolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, nimm sie in deine Hand und komm! Und Baruch, der Sohn des Nerija, nahm die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.15 Und sie sagten zu ihm: Setz dich doch und lies sie uns vor. Und Baruch las sie ihnen vor.16 Und als sie alle Worte gehört hatten, sahen sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: Wir müssen dem König alle diese Worte berichten! (Jer 36,24)17 Und Baruch baten sie: Berichte uns doch, wie du all diese Worte nach seinem Diktat aufgeschrieben hast.18 Da sagte Baruch zu ihnen: Als Diktat hat er mir alle diese Worte vorgesagt, während ich sie mit Tinte aufgeschrieben habe. (Jer 36,4)19 Da sagten die Oberen zu Baruch: Geh, versteckt euch, du und Jeremia, und niemand soll erfahren, wo ihr seid. (Jer 26,24)20 Dann kamen sie zum König in den Hof, die Rolle aber hatten sie in der Kammer des Elischama, des Schreibers, hinterlegt. Und sie berichteten dem König alle Worte.21 Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle zu holen, und dieser nahm sie aus der Kammer des Elischama, des Schreibers. Und Jehudi las sie dem König und allen Oberen, die beim König standen, vor. (2Kön 22,10)22 Und der König sass im Winterhaus, im neunten Monat, und das Kohlenbecken vor ihm war angezündet.23 Und immer wenn Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, zerschnitt er sie mit dem Schreibermesser und warf sie in das Feuer, das im Kohlenbecken brannte, bis die ganze Rolle im Feuer vernichtet war, das im Kohlenbecken brannte.24 Und der König und alle seine Diener, die alle diese Worte hörten, erschraken nicht und zerrissen auch nicht ihre Kleider. (2Kön 22,11; Jer 36,16)25 Auch drängten Elnatan, Delajahu und Gemarjahu den König, die Rolle nicht zu verbrennen, er aber hörte nicht auf sie.26 Und Jerachmeel, dem Königssohn, und Serajahu, dem Sohn des Asriel, und Schelemjahu, dem Sohn des Abdeel, befahl der König, Baruch, den Schreiber, und Jeremia, den Propheten, zu holen. Der HERR aber verbarg sie. (Jer 1,19; Jer 15,21)27 Und das Wort des HERRN erging an Jeremia, nachdem der König die Rolle mit den Worten, die Baruch nach dem Diktat Jeremias geschrieben hatte, verbrannt hatte:28 Nimm dir eine andere Rolle und schreibe alle früheren Worte darauf, die auf der früheren Rolle waren, die Jehojakim, der König von Juda, verbrannt hat. (2Mo 34,1)29 Und über Jehojakim, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der HERR: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben: Der König von Babel wird kommen, und dieses Land wird er verwüsten, und Mensch und Tier in ihm wird er ein Ende bereiten. (Jer 12,4; Jer 25,9; Jer 32,3)30 Darum, so spricht der HERR über Jehojakim, den König von Juda: Ihm wird niemand bleiben, der auf dem Thron Davids sässe! Und sein Leichnam wird weggeworfen daliegen in der Hitze am Tag und im Frost bei Nacht. (Jer 16,4; Jer 22,19; Jer 22,30)31 Und an ihm, an seinen Nachkommen und an seinen Dienern werde ich ihre Schuld heimsuchen, und über sie und über die Bewohner Jerusalems und über den Mann aus Juda werde ich all das Unheil bringen, das ich ihnen angekündigt habe. Sie aber haben nicht gehört. (Jer 7,13; Jer 8,12; Jer 11,11)32 Und Jeremia nahm eine andere Rolle und gab sie Baruch, dem Sohn des Nerijahu, dem Schreiber, und nach dem Diktat Jeremias schrieb dieser darauf alle Worte der Schrift, die Jehojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte, und viele ähnliche Worte wurden ihnen hinzugefügt.