1Wohl gibt es einen Fundort für das Silber, / eine Stätte für das Gold, wo man es läutert. (Weis 6,22; Sir 24,1)2Eisen holt man aus der Erde, / aus Gestein wird Kupfer geschmolzen.3Er setzt dem Finstern eine Grenze, / er forscht hinein bis in das Letzte, bis ins düstere, dunkle Gestein.4Er gräbt einen Stollen, wo niemand wohnt und an sie denkt; / ohne Halt für den Fuß hängen sie, / fern von Menschen schweben sie.5Die Erde, daraus das Brotkorn hervorgeht, / wird in den Tiefen wie mit Feuer umgewühlt.6Fundort des Saphirs ist ihr Gestein / und Goldstaub findet sich darin.7Kein Raubvogel kennt den Weg dorthin; / kein Falkenauge hat ihn je erspäht.8Das stolze Wild betritt ihn nicht, / kein Löwe schreitet über ihn.9An harte Kiesel legt er seine Hand, / von Grund auf wühlt er Berge um.10In Felsen haut er Stollen ein / und lauter Kostbarkeiten erblickt sein Auge.11Sickerbäche dämmt er ein, / Verborgenes bringt er ans Licht.12Die Weisheit aber, wo ist sie zu finden / und wo ist der Ort der Einsicht? (Spr 3,13; Sir 1,6; Bar 3,15)13Kein Mensch kennt die Schicht, in der sie liegt; / sie findet sich nicht in der Lebenden Land. (Bar 3,29)14Die Urflut sagt: Bei mir ist sie nicht. / Der Ozean sagt: Bei mir weilt sie nicht.15Man kann nicht Feingold für sie geben, / nicht Silber als Preis für sie wägen. (Hi 22,24; Spr 3,14; Mt 13,44)16Nicht wiegt sie Gold aus Ofir auf, / kein kostbarer Karneol, kein Saphir.17Gold und Glas stehen ihr nicht gleich, / kein Tausch für sie ist Goldgerät, (Weis 7,9)18nicht zu reden von Korallen und Kristall; / weit über Perlen geht der Weisheit Besitz.19Der Topas von Kusch kommt ihr nicht gleich / und reinstes Gold wiegt sie nicht auf.20Die Weisheit aber, wo kommt sie her / und wo ist der Ort der Einsicht? (Spr 2,10; Spr 8,22; 1Kor 1,24; 1Kor 2,8; Jak 1,5; Weis 7,1; Sir 1,1)21Verhüllt ist sie vor aller Lebenden Auge, / verborgen vor den Vögeln des Himmels.22Abgrund und Tod sagen: / Unser Ohr vernahm von ihr nur ein Raunen.23Gott ist es, der den Weg zu ihr weiß, / er ist es, der ihren Ort kennt. (Spr 2,6; Spr 8,27; Bar 3,37)24Denn er blickt bis hin zu den Enden der Erde; / was unter dem All des Himmels ist, sieht er.25Als er dem Wind sein Gewicht schuf / und die Wasser nach Maß bestimmte, (Hi 36,27; Jes 40,12; Weis 11,20)26als er dem Regen das Gesetz schuf / und einen Weg dem Donnergewölk, (Ps 135,7)27damals hat er sie gesehen und gezählt, / sie festgestellt und erforscht. (Sir 1,8)28Zum Menschen aber sprach er: / Sieh, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, / das Meiden des Bösen ist Einsicht. (Hi 1,1; Spr 1,7; Spr 8,13; Sir 1,11)
Hiob 28
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Es gibt eine Fundstätte für das Silber und einen Ort für das Gold, das man läutert.2Aus der Erde wird Eisen gewonnen, und aus dem Gestein wird Kupfer geschmolzen. (5Mo 8,9)3Der Finsternis hat man ein Ende gesetzt, bis in den letzten Winkel erforscht man das dunkle und finstere Gestein.4Fremde Leute haben einen Schacht gebrochen, niemand denkt an sie, ohne Halt für den Fuss hängen sie, schweben sie fern von den Menschen.5Oben auf der Erde sprosst das Getreide, und unten wird sie zerwühlt wie von Feuer.6Ihr Gestein ist der Ort des Lapislazuli, und Goldstaub findet sich darin.7Kein Raubvogel kennt den Pfad, und das Auge des Habichts hat ihn nicht erspäht. (Hi 28,21)8Die stolzen Tiere haben ihn nicht betreten, der Löwe ist nicht auf ihm geschritten. (Hi 40,11; Hi 41,26)9An Kieselgestein hat man die Hand gelegt, von Grund auf die Berge umgewühlt. (Ps 144,5)10Durch die Felsen hat man Stollen geschlagen, und lauter Kostbares hat das Auge erblickt.11Die Wasseradern hat man eingedämmt, und was verborgen ist, bringt man ans Licht.12Die Weisheit aber, wo ist sie zu finden, und wo ist der Ort der Erkenntnis? (Spr 3,13; Spr 3,20)13Kein Mensch kennt ihren Wert, und im Land der Lebenden ist sie nicht zu finden.14Die Urflut spricht: In mir ist sie nicht, und das Meer spricht: Bei mir ist sie nicht. (Hi 28,22)15Man kann sie nicht mit Feingold kaufen und ihren Preis nicht mit Silber aufwiegen. (Spr 8,10)16Mit Ofirgold kann man sie nicht bezahlen, nicht mit kostbarem Karneol oder Lapislazuli.17Gold und Glas haben nicht ihren Wert, und gegen goldenes Gerät kann man sie nicht eintauschen,18zu schweigen von Korallen und Kristall. Und wer Weisheit hat, besitzt mehr als Perlen.19Der Chrysolith aus Kusch hat nicht ihren Wert, mit reinem Gold kann man sie nicht bezahlen. (Spr 8,19)20Und die Weisheit, woher kommt sie, und wo hat die Erkenntnis ihren Ort? (Hi 26,6; Hi 26,12)21Den Augen aller Lebenden ist sie verborgen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie versteckt. (Hi 28,7)22Abgrund und Tod sprechen: Die Kunde von ihr kam uns zu Ohren. (Hi 28,14)23Gott weiss den Weg zu ihr, und er kennt ihren Ort. (Spr 2,6)24Denn er schaut bis zu den Enden der Erde, er sieht alles, was unter dem Himmel ist.25Als er dem Wind sein Gewicht gab und das Mass des Wassers bestimmte, (Spr 8,22; Jes 40,12)26als er dem Regen eine Grenze schuf und Blitz und Donner einen Weg, (1Mo 1,7; Hi 5,10; Hi 38,25)27da hat er sie gesehen und ermessen, er hat sie gefestigt und ergründet.28Zum Menschen aber sprach er: Sieh, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und Böses meiden ist Erkenntnis. (Ps 111,10; Spr 1,7)