1Da antwortete Zofar von Naama und sprach: (Hi 38,1)2Soll dieser Wortschwall ohne Antwort bleiben / und soll der Maulheld recht behalten?3Bringt dein Geschwätz Männer zum Schweigen, / darfst du spotten, ohne dass einer dich beschämt?4Du sagtest: Rein ist meine Lehre / und lauter war ich stets in deinen Augen.5O, dass Gott doch selber spräche, / seine Lippen öffnete gegen dich.6Er würde dich der Weisheit Tiefen lehren, / dass sie wie Wunder sind für den klugen Verstand. / Du würdest erkennen, dass Gott von deiner Schuld noch manches übersieht.[1] (Hi 32,13; Röm 11,33; Sir 4,18)7Die Tiefen Gottes willst du finden, / bis zur Vollkommenheit des Allmächtigen vordringen? (Ps 139,17)8Höher als der Himmel ist sie, was machst du da? / Tiefer als die Unterwelt, was kannst du wissen?[2] (Ps 139,8)9Weiter als die Erde ist ihr Maß, / breiter ist sie als das Meer.10Wenn er daherfährt und gefangen nimmt, / wenn er zusammentreibt, wer hält ihn ab?11Denn er kennt die falschen Leute, / sieht das Unrecht und nimmt es wahr.12Kommt denn ein Hohlkopf zur Besinnung, / wird ein Wildesel als ein Mensch geboren? (Hi 39,5)
Aufgabe des Menschen
13Wenn du selbst dein Herz in Ordnung bringst / und deine Hände zu ihm ausbreitest - (2Mo 9,33; 1Kön 8,22)14wenn Unrecht klebt an deiner Hand, entferne es / und lass nicht Schlechtigkeit in deinen Zelten wohnen! -, (Jes 1,15)15dann kannst du ohne Makel dein Angesicht erheben, / fest stehst du da und brauchst dich nicht zu fürchten.16Dann wirst du auch das Ungemach vergessen, / du denkst daran wie an Wasser, das vorüberfloss. (Ps 58,8)17Heller als der Mittag erhebt sich dann dein Leben, / die Dunkelheit wird wie der Morgen sein. (Hi 17,12)18Du fühlst dich sicher, weil noch Hoffnung ist; / du schaust dich um und kannst sicher schlafen.19Du lagerst dich und niemand schreckt dich auf / und viele mühen sich um deine Gunst.20Doch der Frevler Augen verschmachten, / jede Zuflucht schwindet ihnen; / ihre Hoffnung ist, das Leben auszuhauchen.
Hiob 11
Zürcher Bibel
Erste Rede des Zofar
1Da antwortete Zofar von Naama und sprach: (Hi 20,1)2Soll eine lange Rede ohne Antwort bleiben, und soll Recht bekommen, wer gut reden kann?3Lässt dein Gerede Männer verstummen, und darfst du spotten, ohne dass dich einer beschämt?4Sagtest du doch: Rein ist meine Lehre, und lauter war ich in deinen Augen. (Hi 9,21)5Wenn Gott doch sprechen wollte und seine Lippen auftun gegen dich6und dir die Geheimnisse der Weisheit kundtun: Wie Wunder sind sie für den klugen Verstand. Dann würdest du erkennen, dass Gott von deiner Schuld noch manches übersieht. (Esr 9,13; Hi 12,7)7Kannst du die Tiefen Gottes ergründen oder die Vollkommenheit Schaddais fassen? (Hi 8,3; Pred 3,11; Röm 11,33)8Sie ist hoch wie der Himmel - was kannst du tun? Tiefer ist sie als das Totenreich - was kannst du wissen?9Weiter ist sie als die Erde und breiter als das Meer.10Wenn er daherfährt und gefangen nimmt und zum Gericht ruft, wer kann ihn dann zurückhalten?11Denn er erkennt die bösen Menschen und sieht den Frevel und achtet darauf.12Ein Hohlkopf kann zur Einsicht kommen und ein Wildesel noch zum Menschen werden.13Wenn du dein Herz in Ordnung bringst und deine Hände zu ihm erhebst - (2Mo 9,29; Hi 5,8)14ist Frevel in deiner Hand, schaffe ihn weg und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen -, (Hi 22,13)15dann kannst du ohne Makel dein Angesicht erheben, und fest stehst du da und musst dich nicht fürchten.16Du vergisst die Mühsal und denkst daran wie an Wasser, das vorüberfloss.17Und heller als der Mittag ist nun dein Leben, die Finsternis wird zum Morgen.18Und du bist zuversichtlich, weil es Hoffnung gibt, und du schaust dich um und kannst dich ruhig schlafen legen. (Ps 4,9)19Du lagerst dich, und niemand schreckt dich auf, und viele werden dir schmeicheln.20Die Augen der Frevler aber ermatten, und sie haben keine Zuflucht mehr, und ihre Hoffnung ist es, das Leben auszuhauchen. (Hi 8,13)