1In jener Nacht konnte der König nicht einschlafen. Darum ließ er sich das Buch der Denkwürdigkeiten, die Chronik, bringen und man las dem König daraus vor.2Da fand man den Bericht, wie Mordechai Bigtan und Teresch anzeigte, die beiden königlichen Eunuchen, die zu den Türhütern gehörten und einen Anschlag auf den König Artaxerxes geplant hatten. (Est 2,21)3Der König fragte: Welche Belohnung und Auszeichnung hat Mordechai dafür erhalten? Die Diener des Königs, die um ihn waren, antworteten: Er hat nichts erhalten.4Da fragte der König: Wer steht draußen im Hof? Haman aber war gerade in den äußeren Hof des Königspalastes gekommen, um dem König zu sagen, man solle Mordechai an dem Galgen aufhängen, den er für ihn hatte aufstellen lassen.5Die Diener antworteten dem König: Haman steht im Hof. Der König sagte: Er soll hereinkommen.6Haman trat ein. Der König fragte ihn: Was soll mit einem Mann geschehen, den der König besonders ehren will? Haman dachte: Wen könnte der König wohl mehr ehren wollen als mich?7Deshalb sagte Haman zum König: Wenn der König einen Mann besonders ehren will,8lasse er ein königliches Gewand holen, das sonst der König selbst trägt, und ein Pferd, auf dem sonst der König reitet und dessen Kopf königlich geschmückt ist.9Das Gewand und das Pferd soll man einem der vornehmsten Fürsten des Königs geben und man soll den Mann, den der König besonders ehren will, bekleiden, ihn auf dem Pferd über den Platz der Stadt führen und vor ihm ausrufen: So geht es einem Mann, den der König besonders ehren will.10Darauf sagte der König zu Haman: Hol in aller Eile das Gewand und das Pferd und tu alles, was du gesagt hast, mit dem Juden Mordechai, der am Tor des Palastes sitzt! Und lass nichts von dem aus, was du vorgeschlagen hast!11Haman nahm das Gewand und das Pferd, kleidete Mordechai ein, führte ihn auf dem Pferd über den Platz der Stadt und rief vor ihm aus: So geht es einem Mann, den der König besonders ehren will.12Dann kehrte Mordechai zum Tor des Palastes zurück. Haman aber eilte nach Haus, traurig und mit verhülltem Kopf.13Und er erzählte seiner Frau Seresch und seinen Freunden alles, was ihm zugestoßen war. Seine weisen Ratgeber und seine Frau Seresch sagten: Wenn dein Sturz vor Mordechai schon begonnen hat und er zum Volk der Juden gehört, wirst du nichts gegen ihn ausrichten, sondern du wirst gewiss durch ihn zu Fall kommen.14Als sie noch redeten, trafen die königlichen Eunuchen ein, um Haman in Eile zu dem Festmahl zu holen, das Ester vorbereitet hatte.
1In jener Nacht floh den König der Schlaf. Da befahl er, das Buch der denkwürdigen Ereignisse der Tage zu bringen, und es wurde dem König daraus vorgelesen. (Est 2,23)2Und es fand sich aufgezeichnet, dass Mordochai Bericht erstattet hatte wegen Bigtana und Teresch, den beiden Eunuchen des Königs, die zu den Hütern der Schwelle gehört hatten, die danach getrachtet hatten, Hand an König Xerxes zu legen. (Est 2,22)3Da sprach der König: Was ist Mordochai dafür an Ehrung und Auszeichnung zuteil geworden? Und die Diener des Königs, die ihren Dienst bei ihm verrichteten, sagten: Nichts ist ihm zuteil geworden. (1Mo 40,23)4Und der König sagte: Wer ist im Hof? Da war Haman gerade in den äusseren Hof des Hauses des Königs gekommen, um dem König zuzureden, dass man Mordochai an dem Pfahl erhängen solle, den er für ihn errichtet hatte. (Est 5,14)5Und die Diener des Königs sagten zu ihm: Sieh, Haman steht im Hof. Da sagte der König: Er soll hereinkommen!6Und Haman kam herein, und der König sprach zu ihn: Was soll man tun mit dem Mann, dessen Ehrung dem König eine Freude wäre? Da sagte Haman in seinem Herzen: Wem sollte der König lieber Ehre erweisen wollen als mir? (Spr 16,18)7Und Haman sagte zum König: Ein Mann, dessen Ehrung dem König eine Freude wäre?8Man soll ein königliches Gewand bringen, das der König selbst schon getragen hat, und ein Pferd, auf dem der König selbst geritten ist und dem man einen königlichen Kopfschmuck auf den Kopf gesetzt hat. (1Kön 1,33; Dan 5,29)9Dann soll man das Gewand und das Pferd einem der vornehmsten Fürsten des Königs übergeben, und den Mann, dessen Ehrung dem König eine Freude wäre, soll man bekleiden, und auf dem Platz in der Stadt soll man ihn auf dem Pferd reiten lassen, und vor ihm her soll man ausrufen: Das wird für den Mann getan, dessen Ehrung dem König eine Freude ist! (1Mo 41,42)10Da sagte der König zu Haman: Beeile dich, nimm das Gewand und das Pferd, wie du es gesagt hast, und mach es so mit Mordochai, dem Juden, der im Königs-Tor sitzt. Unterlasse nichts von all dem, was du erwähnt hast.11Und Haman nahm das Gewand und das Pferd und bekleidete Mordochai, und auf dem Platz in der Stadt liess er ihn reiten, und vor ihm her rief er aus: Das wird für den Mann getan, dessen Ehrung dem König eine Freude ist! (Est 8,15; Spr 27,18)12Dann kehrte Mordochai zum Königs-Tor zurück, Haman aber stürmte in sein Haus, traurig und mit verhülltem Haupt. (2Sam 15,30)13Und Haman erzählte Seresch, seiner Frau, und allen seinen Freunden alles, was ihm widerfahren war. Da sagten seine Weisen und Seresch, seine Frau, zu ihm: Wenn Mordochai, vor dem dein Niedergang begonnen hat, aus der Nachkommenschaft der Judäer ist, kannst du ihm nichts anhaben, denn vor ihm wirst du vollends zu Fall kommen. (1Mo 12,3)14Während sie noch mit ihm redeten, trafen die Eunuchen des Königs ein und beeilten sich, Haman zum Festmahl zu bringen, das Ester zubereitet hatte. (Est 5,8)