2.Samuel 11

Einheitsübersetzung 2016

1 Um die Jahreswende, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, schickte David Joab mit seinen Knechten und ganz Israel aus und sie verwüsteten das Land der Ammoniter und belagerten Rabba. David selbst aber blieb in Jerusalem.[1] (2Sam 12,26; 1Kön 20,22; 1Chr 20,1)2 Als David einmal zur Abendzeit von seinem Lager aufstand und auf dem Flachdach des Königspalastes hin- und herging, sah er von dort aus eine Frau, die badete. Die Frau war sehr schön anzusehen. (Mt 5,28)3 David schickte jemand hin, erkundigte sich nach ihr und sagte: Ist das nicht Batseba, die Tochter Ammiëls, die Frau des Hetiters Urija? (1Sam 17,55)4 Darauf schickte David Boten zu ihr und ließ sie holen; sie kam zu ihm und er schlief mit ihr - sie hatte sich gerade von ihrer Unreinheit gereinigt. Dann kehrte sie in ihr Haus zurück. (3Mo 15,19; 1Sam 25,39; 2Sam 23,39)5 Die Frau war aber schwanger geworden und schickte deshalb zu David und ließ ihm mitteilen: Ich bin schwanger.6 Darauf sandte David zu Joab und ließ ihm sagen: Schick den Hetiter Urija zu mir! Und Joab schickte Urija zu David.7 Als Urija zu ihm kam, fragte David, ob es Joab und dem Volk gut gehe und wie es mit dem Kampf stehe.8 Dann sagte er zu Urija: Geh in dein Haus hinab und wasch dir die Füße! Urija verließ das Haus des Königs und es wurde ihm ein Geschenk des Königs nachgetragen. (1Mo 18,4; Est 2,18)9 Urija aber legte sich am Tor des Königshauses bei den Knechten seines Herrn nieder und ging nicht in sein Haus hinab.10 Man berichtete David: Urija ist nicht in sein Haus hinabgegangen. Darauf sagte David zu Urija: Bist du nicht gerade von einer Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinuntergegangen?11 Urija antwortete David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Hütten und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Feld; da soll ich in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen? So wahr du lebst und so wahr deine Seele lebt, das werde ich nicht tun. (1Sam 21,5; 2Sam 1,26)12 Darauf sagte David zu Urija: Bleib auch heute noch hier; morgen werde ich dich wegschicken. So blieb Urija an jenem und am folgenden Tag in Jerusalem.13 David lud ihn ein, bei ihm zu essen und zu trinken, und machte ihn betrunken. Am Abend aber ging Urija weg, um sich wieder auf seinem Lager bei den Knechten seines Herrn niederzulegen; er ging nicht in sein Haus hinab. (1Mo 19,33)14 Am anderen Morgen schrieb David einen Brief an Joab und ließ ihn durch Urija überbringen. (1Kön 21,8)15 Er schrieb in dem Brief: Stellt Urija nach vorn, wo der Kampf am heftigsten ist, dann zieht euch von ihm zurück, sodass er getroffen wird und den Tod findet! (2Sam 12,9)16 Joab hatte die Stadt beobachtet und er stellte Urija an einen Platz, von dem er wusste, dass dort besonders tüchtige Krieger standen.17 Als dann die Leute aus der Stadt einen Ausfall machten und gegen Joab kämpften, fielen einige vom Volk, das heißt von den Kriegern Davids; auch der Hetiter Urija fand den Tod.18 Joab schickte zu David und ließ ihm den Verlauf des Kampfes berichten.19 Und er befahl dem Boten: Wenn du dem König alles über den Verlauf des Kampfes bis zu Ende berichtet hast20 und wenn dann der König in Zorn gerät und zu dir sagt: Warum seid ihr beim Kampf so nahe an die Stadt herangegangen? Habt ihr nicht gewusst, dass sie von der Mauer herabschießen? (Est 7,7)21 Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbaals, erschlagen? Hat nicht eine Frau in Tebez einen Mühlstein von der Mauer auf ihn herabgeworfen, sodass er starb? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangegangen?, dann sollst du sagen: Auch dein Knecht, der Hetiter Urija, ist tot.[2] (Ri 7,1; Ri 9,53; Spr 16,14)22 Der Bote ging fort, kam zu David und berichtete ihm alles, was Joab ihm aufgetragen hatte.23 Der Bote sagte zu David: Die Männer waren stärker als wir und waren gegen uns bis aufs freie Feld vorgedrungen; wir aber drängten sie bis zum Eingang des Tores zurück. (2Sam 10,14)24 Da schossen die Schützen von der Mauer herab auf deine Knechte, sodass einige von den Knechten des Königs starben; auch dein Knecht, der Hetiter Urija, ist tot.25 Da sagte David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sagen: Betrachte die Sache nicht als so schlimm; denn das Schwert frisst bald hier, bald dort. Setz den Kampf gegen die Stadt mutig fort und zerstöre sie! So sollst du ihm Mut machen. (2Sam 2,26; Jer 46,10)26 Als die Frau Urijas hörte, dass ihr Mann Urija tot war, hielt sie für ihren Gemahl die Totenklage. (1Mo 23,2; 2Sam 12,16)27 Sobald die Trauerzeit vorüber war, ließ David sie zu sich in sein Haus holen. Sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. In den Augen des HERRN aber war böse, was David getan hatte. (1Mo 50,10; 1Sam 25,40)

2.Samuel 11

Zürcher Bibel

1 Zur Jahreswende aber, zu der Zeit, da die Könige ausziehen, sandte David Joab aus und seine Diener und ganz Israel mit ihm. Und sie brachten den Ammonitern Vernichtung und belagerten Rabba, David aber blieb in Jerusalem. (1Kön 12,26; 1Kön 20,22)2 Und zur Abendzeit erhob sich David von seinem Bett und ging auf dem Dach des Königshauses hin und her. Da sah er vom Dach aus eine Frau, die sich wusch. Und die Frau war von sehr schönem Aussehen. (5Mo 5,21; 2Sam 14,27; 2Sam 16,22; Spr 6,25; Mt 5,28)3 Und David sandte hin und erkundigte sich nach der Frau, und er sagte: Ist das nicht Batseba, Tochter von Eliam, die Frau von Urija, dem Hetiter? (1Kön 1,11)4 Und David sandte Boten und liess sie holen. Und sie kam zu ihm, und er schlief mit ihr; sie aber reinigte sich gerade von ihrer Unreinheit. Dann kehrte sie zurück in ihr Haus. (1Mo 34,2; 3Mo 15,19; 3Mo 20,10; 2Sam 12,24)5 Die Frau aber wurde schwanger, und sie sandte hin und berichtete es David und sagte: Ich bin schwanger. (1Mo 38,24)6 Da sandte David zu Joab: Schick Urija, den Hetiter, zu mir. Und Joab schickte Urija zu David. (Spr 28,13; Jes 29,15)7 Und Urija kam zu ihm, und David fragte nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen des Volkes und ob es gut stehe im Krieg. (2Sam 8,10)8 Dann sagte David zu Urija: Geh hinab in dein Haus und wasch deine Füsse[1]. Und Urija verliess das Haus des Königs, und man trug ihm ein Geschenk des Königs nach. (1Mo 18,4)9 Urija aber legte sich zu allen Dienern seines Herrn an den Eingang des Hauses des Königs und ging nicht hinab in sein Haus.10 Und man berichtete David: Urija ist nicht hinabgegangen in sein Haus. Da sagte David zu Urija: Hast du nicht einen langen Weg hinter dir? Warum bist du nicht hinabgegangen in dein Haus?11 Und Urija sagte zu David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Hütten, und mein Herr Joab und die Diener meines Herrn lagern auf dem Feld, und ich soll in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und um mit meiner Frau zu schlafen? So wahr du lebst, bei deinem Leben, das werde ich nicht tun! (2Sam 7,2; 1Kön 20,12)12 Da sagte David zu Urija: Dann bleib heute noch hier, morgen aber werde ich dich wegschicken. Urija aber blieb an jenem und am folgenden Tag in Jerusalem.13 Und David lud ihn ein, und er ass vor ihm und trank, dann aber machte er ihn betrunken. Und am Abend ging er hinaus, um auf seinem Lager bei den Dienern seines Herrn zu schlafen, in sein Haus aber ging er nicht hinab. (1Mo 19,33; Hab 2,15)14 Und am Morgen schrieb David einen Brief an Joab und sandte diesen durch Urija.15 Und er schrieb in dem Brief: Stellt Urija an die Front, wo die Schlacht am heftigsten tobt, dann zieht euch hinter ihm zurück, damit er erschlagen wird und umkommt. (1Sam 18,17; 2Sam 11,27)16 Und als Joab die Stadt überblickte, stellte er Urija an den Ort, von dem er wusste, dass dort tüchtige Männer waren.17 Da machten die Männer der Stadt einen Ausfall und bekämpften Joab, und etliche vom Volk, von den Dienern Davids, fielen, und auch Urija, der Hetiter, kam um.18 Joab aber sandte hin und berichtete David alles von der Schlacht, (2Sam 18,21)19 und er befahl dem Boten: Wenn du dem König alles von der Schlacht geschildert hast,20 und wenn dann der Zorn des Königs aufsteigt und er zu dir sagt: Warum seid ihr zum Kampf so nahe an die Stadt herangerückt? Habt ihr nicht gewusst, dass sie von der Mauer herabschiessen werden?21 Wer hat Abimelech erschlagen, den Sohn von Jerubbeschet? Hat nicht eine Frau einen oberen Mühlstein von der Mauer auf ihn herabgeworfen, so dass er in Tebez umgekommen ist? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangerückt?, dann sollst du sagen: Auch dein Diener Urija, der Hetiter, ist umgekommen. (Ri 9,50)22 Und der Bote ging und kam an und berichtete David alles, was Joab ihm aufgetragen hatte.23 Und der Bote sagte zu David: Die Männer hatten die Oberhand über uns und rückten aus gegen uns auf das offene Land, wir aber drängten sie bis an den Eingang des Tors. (2Sam 10,8)24 Da aber schossen die Schützen von der Mauer herab auf deinen Diener, und etliche von den Dienern des Königs kamen um, und auch dein Diener Urija, der Hetiter, ist umgekommen.25 Da sagte David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sprechen: Dieser Vorfall muss dir nicht missfallen, denn das Schwert frisst bald hier und bald dort. Führe entschlossen deinen Kampf gegen die Stadt und reisse sie nieder. So sollst du ihn ermutigen. (2Sam 12,26)26 Und die Frau Urijas hörte, dass Urija, ihr Mann, tot war, und sie hielt die Totenklage um ihren Ehemann. (1Sam 14,2; 1Sam 25,1)27 Als aber die Trauerzeit vorüber war, sandte David hin und holte sie in sein Haus, und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Dem HERRN aber missfiel, was David getan hatte. (2Sam 11,15; 2Sam 12,9)