2.Chronik 32

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Nach diesen Maßnahmen und diesen Beweisen der Treue Hiskijas zog Sanherib, der König von Assur, heran. Er fiel in Juda ein, belagerte die festen Städte und gedachte, sie für sich zu erobern. (2Kön 18,13; Jes 36,1; Sir 48,18)2 Als Hiskija sah, dass Sanherib herankam und sich zum Krieg gegen Jerusalem anschickte,3 überlegte er mit seinen Obersten und Helden, ob man nicht die Wasserquellen außerhalb der Stadt verstopfen solle. Sie unterstützten sein Vorhaben.4 Man holte viel Volk zusammen und verstopfte alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Tal fließt; denn man sagte sich: Wozu sollen die Könige von Assur bei ihrer Ankunft reichlich Wasser finden?[1]5 Auch unternahm der König Anstrengungen, um die ganze Mauer auszubessern, in der Risse entstanden waren. Er erhöhte die Türme, baute draußen die andere Mauer, befestigte den Millo in der Davidstadt und ließ viele Wurfspieße und Schilde anfertigen. (1Chr 11,8; Neh 2,15; Jes 22,8)6 Dann setzte er Kriegsoberste über das Volk und versammelte sie vor sich am Platz vor dem Stadttor. Dort sprach er ihnen Mut zu und sagte:7 Seid mutig und tapfer! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor dem König von Assur und dem großen Heer, das bei ihm ist; denn bei uns ist mehr als bei ihm. (Neh 4,8)8 Bei ihm sind Arme aus Fleisch, bei uns aber ist der HERR, unser Gott, der uns hilft und unsere Kriege führt. Das Volk wurde durch die Worte Hiskijas, des Königs von Juda, ermutigt. (2Kön 6,16; Jes 31,3)9 Als dann Sanherib, der König von Assur, später mit seiner ganzen Streitmacht vor Lachisch stand, sandte er seine Diener nach Jerusalem zu Hiskija, dem König von Juda, und zu allen Judäern, die in Jerusalem wohnten. Er ließ ihnen sagen:10 So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf vertraut ihr denn, dass ihr im belagerten Jerusalem bleibt?11 Hiskija führt euch nur irre, um euch durch Hunger und Durst umkommen zu lassen, wenn er sagt: Der HERR, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assur retten.12 Hat nicht gerade Hiskija seine Kulthöhen und Altäre beseitigt und in Juda und Jerusalem angeordnet: Nur vor einem einzigen Altar dürft ihr euch niederwerfen und auf ihm Opfer anzünden? (2Chr 31,1)13 Wisst ihr denn nicht, was ich und meine Väter mit allen Völkern in anderen Ländern gemacht haben? Konnten denn die Götter der Völker in diesen Ländern ihr Land aus meiner Hand retten?14 Wer von all den Göttern dieser Völker, an denen meine Väter den Bann vollzogen haben, konnte sein Volk aus meiner Hand retten? Wie sollte dann euer Gott euch aus meiner Hand retten?15 Lasst euch jetzt nicht von Hiskija betören und euch nicht auf diese Weise irreführen! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeines anderen Volkes oder Reiches konnte sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter retten. Wie viel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten! (Jes 10,10; Dan 3,15)16 Noch vieles andere redeten die Abgesandten Sanheribs gegen Gott, den HERRN, und seinen Knecht Hiskija. (Ps 2,2; Sir 48,18)17 Sanherib schrieb auch einen Brief, in dem er den HERRN, den Gott Israels, verhöhnte. Er schrieb darin über ihn: Wie die Götter der Völker in anderen Ländern ihr Volk nicht aus meiner Hand gerettet haben, so wird auch der Gott Hiskijas sein Volk nicht aus meiner Hand retten.18 Der Bevölkerung Jerusalems, die auf der Mauer stand, riefen die Abgesandten ihren Auftrag mit lauter Stimme auf Judäisch zu, um sie in Furcht und Schrecken zu versetzen und so die Stadt erobern zu können.19 Sie redeten vom Gott Jerusalems wie von den Göttern der anderen Völker auf der Erde, die nur ein Werk von Menschen sind.20 Doch König Hiskija und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten in dieser Angelegenheit zum HERRN und riefen zum Himmel.21 Da sandte der HERR einen Engel, der alle Kriegshelden, Fürsten und Hauptleute im Lager des Königs von Assur vernichtete. Sanherib musste, mit Schande bedeckt, in sein Land zurückkehren. Als er in den Tempel seines Gottes kam, machten ihn dort seine eigenen Söhne mit dem Schwert nieder. (Tob 1,21; 1Mak 7,41; 2Mak 8,19; Sir 48,20)22 So befreite der HERR den Hiskija und die Einwohner Jerusalems aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller Feinde. Er verlieh ihnen ringsum Ruhe.[2]23 Viele brachten Gaben für den HERRN nach Jerusalem und kostbare Geschenke für Hiskija, den König von Juda. Er war seitdem hochgeehrt in den Augen aller Völker. (2Chr 17,5)24 In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Er betete zum HERRN und dieser erhörte ihn und gab ihm ein Wunderzeichen.[3] (2Kön 20,1; Jes 38,1)25 Doch Hiskija zeigte keine Dankbarkeit für die empfangene Wohltat und wurde hochmütig. Da kam Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem. (Ps 131,1)26 Nun aber demütigte sich Hiskija mit den Einwohnern Jerusalems in seinem Stolz und so kam der Zorn des HERRN nicht schon in den Tagen Hiskijas über sie.27 Hiskija wurden Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil. Er erwarb Schätze an Silber, Gold, Edelsteinen, Balsam, Schilden und allerlei kostbaren Geräten. (2Kön 20,13)28 Auch hatte er Speicher für Getreide, Most und Öl, dazu Ställe für jede Art von Vieh und Herden für die Hürden.29 Er hatte sich nämlich Esel und einen reichen Besitz an Schafen und Rindern verschafft; denn Gott hatte ihm ein sehr großes Vermögen verliehen.[4]30 Hiskija war es auch, der den oberen Abfluss des Gihonwassers verstopfte und es nach Westen in die Davidstadt hinableitete. Bei allem, was er unternahm, hatte er Erfolg. (2Kön 20,20)31 So war es auch, als die babylonischen Obersten ihre Unterhändler zu ihm sandten, um Auskunft über das Zeichen zu erlangen, das im Land geschehen war. Da überließ ihn Gott sich selbst, um zu erproben und zu erkennen, was alles in seinem Herzen war. (2Kön 20,8)32 Die übrige Geschichte Hiskijas und seine frommen Taten sind aufgezeichnet in der Vision des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, und im Buch der Könige von Juda und Israel.33 Hiskija entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn beim Aufgang zu den Gräbern der Nachkommen Davids. Bei seinem Tod erwiesen ihm ganz Juda und die Einwohner Jerusalems die Ehre. Sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle. (Neh 3,16)

2.Chronik 32

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Nach diesen Ereignissen und diesem Treueerweis zog Sanherib, der König von Assur, heran und fiel in Juda ein und belagerte die befestigten Städte und wollte sie für sich einnehmen. (2Kön 18,13; 2Chr 32,9)2 Und Jechiskijahu sah, dass Sanherib heranzog, sein Angesicht zum Kampf gegen Jerusalem gerichtet,3 und er beschloss mit seinen Fürsten und Helden, die Wasserquellen, die ausserhalb der Stadt waren, zuzuschütten; und sie halfen ihm. (2Kön 20,20; 2Chr 32,30)4 Und es versammelte sich viel Volk, und sie schütteten alle Quellen und den Bach zu, der mitten durch das Land floss, und sie sagten: Warum sollen die Könige von Assur kommen und viel Wasser vorfinden?5 Und er erstarkte und baute die ganze eingerissene Mauer wieder auf und errichtete Türme darauf und ausserhalb eine weitere Mauer. Und er verstärkte den Millo der Stadt Davids und machte Wurfgeschosse in grosser Zahl und Schilde. (2Chr 25,23; 2Chr 26,9; 2Chr 27,4)6 Und er setzte Kriegsführer über das Volk, versammelte sie um sich auf dem Platz am Tor der Stadt und sprach zu ihren Herzen:7 Seid mutig und stark, fürchtet euch nicht und habt keine Angst vor dem König von Assur und vor der ganzen Menge, die bei ihm ist; denn mit uns ist ein Grösserer als mit ihm. (2Chr 15,7; 2Chr 20,15)8 Mit ihm ist ein Arm aus Fleisch, mit uns aber ist der HERR, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Kriege zu führen. Und das Volk verliess sich auf die Worte Jechiskijahus, des Königs von Juda. (Jer 13,12; Jer 13,15; Jer 15,9; Jer 17,5)9 Danach sandte Sanherib, der König von Assur, seine Diener nach Jerusalem - während er mit seiner ganzen Streitmacht vor Lachisch lag - zu Jechiskijahu, dem König von Juda, und zu allen von Juda, die in Jerusalem waren, und liess sagen: (2Kön 18,13; 2Kön 18,17)10 So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf vertraut ihr, dass ihr in Jerusalem bleibt?11 Täuscht euch Jechiskijahu nicht, um euch dem Tod durch Hunger und Durst auszuliefern, wenn er sagt: Der HERR, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assur retten?12 Ist nicht er es, Jechiskijahu, der seine Kulthöhen und seine Altäre beseitigt hat? Hat er doch zu Juda und Jerusalem gesprochen: Vor einem einzigen Altar sollt ihr euch niederwerfen, und auf ihm sollt ihr Brandopfer darbringen. (2Chr 31,1)13 Wisst ihr nicht, was ich und meine Vorfahren all den Völkern der Länder angetan haben? Konnten denn die Götter der Nationen der Länder ihr Land aus meiner Hand retten? (2Kön 19,11; Jes 10,8)14 Welcher von allen Göttern dieser Nationen, die meine Vorfahren der Vernichtung geweiht haben, ist es denn, der es vermocht hätte, sein Volk aus meiner Hand zu retten, dass euer Gott nun euch aus meiner Hand retten sollte?15 Und nun, lasst euch von Chiskijahu nicht verführen, und lasst euch von ihm nicht auf diese Weise täuschen! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeiner Nation oder eines Königreichs vermochte sein Volk aus meiner Hand oder aus der Hand meiner Vorfahren zu retten; wie viel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten!16 Und noch Weiteres redeten seine Diener gegen den HERRN, Gott, und gegen Jechiskijahu, seinen Diener. (2Kön 19,8)17 Und er hatte Briefe geschrieben, um den HERRN, den Gott Israels, zu schmähen und gegen ihn zu reden, indem er sagte: Wie die Götter der Nationen der Länder ihr Volk nicht aus meiner Hand gerettet haben, so wird der Gott Jechiskijahus sein Volk nicht aus meiner Hand retten! (2Kön 19,14)18 Und sie riefen mit lauter Stimme dem Volk Jerusalems, das auf der Mauer war, auf Judäisch zu, um ihnen Furcht und Schrecken einzuflössen und die Stadt in ihre Gewalt zu bekommen.19 Und sie redeten vom Gott Jerusalems wie von den Göttern der Völker der Erde: Machwerk von Menschenhand. (2Kön 19,18; Jes 10,11; Jes 44,9)20 Da beteten deswegen Jechiskijahu, der König, und Jesaja, der Sohn des Amoz, der Prophet, und sie schrien zum Himmel. (2Kön 19,15; 2Kön 19,20; 2Kön 19,32)21 Und der HERR sandte einen Boten, und der vernichtete alle tüchtigen Krieger, Fürsten und Obersten im Lager des Königs von Assur, und mit Schande bedeckt kehrte er zurück in sein Land. Und er kam in das Haus seines Gottes, und dort brachten ihn einige seiner leiblichen Söhne durch das Schwert zu Fall. (2Kön 19,35)22 So half der HERR Jechiskijahu und den Bewohnern Jerusalems aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assurs, und aus der Hand aller, und er verschaffte ihnen Ruhe nach allen Seiten.23 Und viele brachten Gaben für den HERRN und für Jerusalem und Kostbarkeiten für Jechiskijahu, den König von Juda, und von da an war er hoch geachtet in den Augen aller Nationen.24 In jenen Tagen wurde Jechiskijahu todkrank. Und er betete zum HERRN, und der HERR sprach zu ihm und gab ihm ein Zeichen. (2Kön 20,1; 2Kön 20,8)25 Doch Jechiskijahu vergalt die Wohltat nicht, die ihm erwiesen wurde; sein Herz wurde hochmütig. Und Zorn kam über ihn und über Juda und Jerusalem. (1Chr 24,18; 1Chr 27,24; 2Chr 19,10; 2Chr 24,18; 2Chr 30,8; 2Chr 34,21; 2Chr 36,16)26 Da demütigte sich Jechiskijahu wegen des Hochmuts seines Herzens, er und die Bewohner Jerusalems; und der Zorn des HERRN kam nicht über sie, solange Jechiskijahu lebte. (2Chr 7,14; Jer 26,19)27 Und Jechiskijahu gewann Reichtum und Ehre in grosser Fülle, und er machte sich Schatzkammern für Silber und für Gold und für Edelsteine und für Balsamöle und für Schilde und für alles Kostbare (2Kön 17,5; 2Kön 18,1; 2Kön 20,13; 1Chr 29,28)28 und Vorratsstädte für den Ertrag von Getreide und Wein und Öl und Ställe für allerlei Vieh und Stallplätze für die Herden.29 Und er legte sich Städte an und einen grossen Besitz an Schafen und Rindern; denn Gott gab ihm ein sehr grosses Vermögen.30 Und Jechiskijahu war es, der den oberen Ausfluss des Gichon-Wassers zuschüttete und dieses hinab nach der Westseite der Stadt Davids umleitete. Und bei allem, was er tat, hatte Jechiskijahu Erfolg. (2Chr 31,21; 2Chr 32,3)31 So auch als die Wortführer der Fürsten von Babel zu ihm gesandt wurden, um nach dem Zeichen zu fragen, das im Land geschehen war. Gott hatte ihn verlassen, um ihn zu prüfen und all das zu erkennen, was in seinem Herzen war. (Jes 39,1)32 Und was sonst noch von Jechiskijahu zu berichten ist und von seinen guten Taten, sieh, das steht geschrieben in der Schau Jesajas, des Sohns von Amoz, des Propheten, im Buch der Könige von Juda und von Israel. (2Kön 9,19; 2Kön 9,20; 2Kön 20,20)33 Und Jechiskijahu legte sich zu seinen Vorfahren, und man begrub ihn beim Aufgang zu den Gräbern der Nachkommen Davids; und ganz Juda und die Bewohner Jerusalems erwiesen ihm Ehre bei seinem Tod. Und Manasse, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. (2Chr 9,31)