von Katholisches Bibelwerk1Früh am Morgen stand Laban auf, küsste seine Söhne und Töchter und segnete sie. Dann kehrte er an seinen Ort zurück.
Die Geschenke für Esau
2Auch Jakob zog seines Weges. Da begegneten ihm Engel Gottes.3Als Jakob sie erblickte, sagte er: Das ist das Lager Gottes. Dem Ort gab er darum den Namen Mahanajim - Lager -.4Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau in das Land Seïr, in das Gebiet von Edom.5Er trug ihnen auf: Ihr sollt Esau, meinem Herrn, sagen: So sagt dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich aufgehalten und bin bis jetzt geblieben.6Ich habe Stiere, Esel, Schafe und Ziegen sowie Knechte und Mägde bekommen. Ich schicke nun meinem Herrn eine Nachricht, um dein Wohlwollen zu finden.7Die Boten kehrten zu Jakob zurück und berichteten: Als wir zu deinem Bruder Esau kamen, war auch er schon unterwegs zu dir. Vierhundert Mann hat er bei sich.8Jakob fürchtete sich sehr und Angst ergriff ihn. Er teilte seine Leute, die Schafe und Ziegen, Rinder und Kamele auf zwei Lager auf9und sagte: Wenn Esau zu dem einen Lager kommt und es niedermacht, dann kann das andere Lager entkommen.10Und Jakob sagte: Du Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, du hast mir gesagt: Kehr in dein Land und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich werde es dir gut gehen lassen. (1Mo 31,3)11Ich bin zu gering für all die Hulderweise und alle Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast. Denn nur mit einem Stab habe ich den Jordan dort überschritten und jetzt sind aus mir zwei Lager geworden.12Entreiß mich doch der Hand meines Bruders, der Hand Esaus! Denn ich fürchte, dass er kommt und mich erschlägt, die Mutter mit den Kindern.13Du hast doch gesagt: Ich will es dir sehr gut gehen lassen und will deine Nachkommen zahlreich machen wie den Sand am Meer, den man wegen der Menge nicht zählen kann. (1Mo 22,17; 1Mo 28,14; 1Mo 32,10)14Er brachte dort jene Nacht zu. Dann stellte er von allem, was er gerade zur Hand hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau zusammen:15zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder,16dreißig säugende Kamele mit ihren Jungen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel.17Er übergab sie, jede Herde für sich, seinen Knechten und sagte zu ihnen: Zieht mir voraus und haltet zwischen den Herden Abstand!18Dem ersten trug er auf: Wenn mein Bruder Esau dich trifft und dich fragt: Zu wem gehörst du, wohin gehst du und wem gehören diese da vor dir?,19dann sag: Deinem Knecht Jakob. Ein Geschenk ist es, gesandt an meinen Herrn, an Esau. Und siehe, er selbst kommt hinter uns her.20Auch dem zweiten und dritten, allen, die hinter den einzelnen Herden schritten, trug er auf: Redet ebenso mit Esau, wenn ihr ihn trefft!21Sagt: Siehe, dein Knecht Jakob kommt schon hinter uns her. Denn Jakob sagte sich: Ich werde sein Angesicht besänftigen mit dem Geschenk, das vor meinem Angesicht hergeht. Danach werde ich sein Angesicht anschauen und vielleicht wird er dann mein Angesicht aufheben.22Das Geschenk zog ihm also voraus, er aber brachte jene Nacht im Lager zu.
Jakobs Kampf am Jabbok
23In derselben Nacht stand er auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde sowie seine elf Kinder und durchschritt die Furt des Jabbok.24Er nahm sie und ließ sie den Fluss überqueren. Dann schaffte er alles hinüber, was ihm sonst noch gehörte.25Als er allein zurückgeblieben war, rang mit ihm ein Mann, bis die Morgenröte aufstieg.[1]26Als der Mann sah, dass er ihn nicht besiegen konnte, berührte er sein Hüftgelenk. Jakobs Hüftgelenk renkte sich aus, als er mit ihm rang.27Er sagte: Lass mich los; denn die Morgenröte ist aufgestiegen. Er entgegnete: Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest.28Er fragte ihn: Wie ist dein Name? Jakob, antwortete er.29Er sagte: Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel - Gottesstreiter -; denn mit Gott und Menschen hast du gestritten und gesiegt.30Nun fragte Jakob: Nenne mir doch deinen Namen! Er entgegnete: Was fragst du mich nach meinem Namen? Dann segnete er ihn dort.31Jakob gab dem Ort den Namen Penuël - Gottes Angesicht - und sagte: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch mit dem Leben davongekommen.32Die Sonne schien bereits auf ihn, als er durch Penuël zog; er hinkte an seiner Hüfte.33Darum essen die Israeliten den Muskelstrang über dem Hüftgelenk nicht bis auf den heutigen Tag; denn er hat Jakobs Hüftgelenk, den Hüftmuskel berührt.
1.Mose 32
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Am anderen Morgen früh aber küsste Laban seine Enkel und seine Töchter und segnete sie. Dann ging Laban und kehrte an seinen Ort zurück. (1Mo 24,60; 1Mo 31,28)2Auch Jakob ging seines Wegs. Da begegneten ihm Boten Gottes. (1Mo 28,12)3Als Jakob sie sah, sprach er: Dies ist das Heerlager Gottes. Und er nannte jenen Ort Machanajim[1]. (2Sam 2,8; 2Sam 17,24; 1Chr 12,23; Hl 7,1)
Jakobs Furcht vor Esau
4Jakob aber sandte Boten vor sich her zu Esau, seinem Bruder, in das Land Seir, in das Gebiet von Edom. (1Mo 33,14; 1Mo 36,1; 1Mo 36,8)5Und er befahl ihnen: So sollt ihr zu meinem Herrn Esau sprechen: So spricht dein Diener Jakob: Bei Laban habe ich als Fremder geweilt, und bis jetzt habe ich mich dort aufgehalten.6Ich bin zu Rindern und Eseln, zu Schafen und zu Knechten und Mägden gekommen, und nun sende ich meinem Herrn Nachricht, um Gnade in deinen Augen zu finden. (1Mo 12,16; 1Mo 33,8)7Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und berichteten: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen. Er zieht dir schon entgegen, und bei ihm sind vierhundert Mann. (1Mo 33,1)8Da fürchtete sich Jakob sehr, und es wurde ihm bange. Und er teilte die Leute, die bei ihm waren, die Schafe, die Rinder und Kamele in zwei Lager.9Er dachte nämlich: Wenn Esau das eine Lager überfällt und es niederschlägt, so kann doch das andere Lager entrinnen.10Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du mir gesagt hast: Kehr zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir Gutes tun. (1Mo 28,13; 1Mo 31,3)11Ich bin zu gering für alle Gnade und alle Treue, die du deinem Diener erwiesen hast. Ich hatte nur meinen Stab, als ich den Jordan da überschritt, und nun gebiete ich über zwei Lager. (1Mo 24,27)12Rette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus, denn ich fürchte, dass er kommt und mich erschlägt, mich und die Mutter samt den Kindern.13Du selbst hast gesagt: Ich werde dir Gutes tun, und deine Nachkommen will ich machen wie den Sand des Meeres, den man vor Menge nicht zählen kann. (1Mo 15,5; 1Mo 22,17; 2Sam 17,11; Hebr 11,12)14Und jene Nacht blieb er dort. Er nahm aber von dem, was in seinen Besitz gelangt war, ein Geschenk für Esau, seinen Bruder: (1Mo 33,11; 1Sam 25,27)15zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder,16dreissig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste.17Und er übergab sie seinen Knechten, jede Herde gesondert, und sprach zu seinen Knechten: Zieht vor mir her und lasst einen Abstand zwischen den einzelnen Herden.18Und dem Ersten gebot er: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: Zu wem gehörst du, wohin gehst du, und wem gehören diese da vor dir?,19dann sage: Deinem Diener Jakob. Es ist ein Geschenk, an meinen Herrn Esau gesandt. Und sieh, er selbst kommt hinter uns her. (1Sam 25,19)20Ebenso gebot er auch dem Zweiten und dem Dritten, allen, die hinter den Herden hergingen: So sollt ihr zu Esau sprechen, wenn ihr auf ihn trefft.21Und ihr sollt sagen: Sieh, auch kommt dein Diener Jakob hinter uns her. Denn er dachte: Ich will ihn mit dem Geschenk, das vor mir herzieht, versöhnen und dann erst sein Angesicht sehen, vielleicht nimmt er mich gnädig auf.22So zog das Geschenk ihm voraus, er selbst aber blieb jene Nacht im Lager.
Jakobs Kampf am Jabbok
23Noch in jener Nacht aber stand er auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde und seine elf Kinder und ging durch die Furt des Jabbok.24Er nahm sie und brachte sie über den Fluss. Dann brachte er hinüber, was er sonst noch hatte.25Jakob aber blieb allein zurück. Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte heraufzog. (Hos 12,4)26Und er sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, und berührte sein Hüftgelenk, so dass sich das Hüftgelenk Jakobs ausrenkte, als er mit ihm rang.27Und er sprach: Lass mich los, denn die Morgenröte ist heraufgezogen. Er aber sprach: Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich. (1Chr 4,10)28Da sprach er zu ihm: Wie heisst du? Und er sprach: Jakob.29Da sprach er: Du sollst nicht mehr Jakob heissen, sondern Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gestritten[2] und hast gesiegt. (1Mo 17,5; 1Mo 35,10; 1Kön 18,31; 2Kön 17,34)30Und Jakob fragte und sprach: Bitte nenne mir deinen Namen. Er aber sprach: Was fragst du nach meinem Namen? Und dort segnete er ihn. (2Mo 3,13; Ri 13,17)31Und Jakob nannte die Stätte Peniel. Denn, sagte er, ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin mit dem Leben davongekommen.[3] (1Mo 16,13; 2Mo 33,20)32Und als er an Penuel vorüber war, ging ihm die Sonne auf. Er hinkte aber wegen seiner Hüfte. (Ri 8,8; 1Kön 12,25)33Darum essen die Israeliten bis auf den heutigen Tag den Muskelstrang nicht, der über dem Hüftgelenk liegt, denn er hat Jakobs Hüftgelenk, den Muskelstrang, angerührt.