1Das Wort des HERRN, das an Joël, den Sohn Petuëls, erging.
KATASTROPHEN, BUSSFEIER UND GÖTTLICHE ZUWENDUNG
Heuschreckenplage und Dürre als Anlass zu Klage und Buße
2Hört her, ihr Ältesten, / horcht alle auf, ihr Bewohner des Landes!
Ist so etwas jemals geschehen / in euren Tagen oder in den Tagen eurer Väter?3Erzählt euren Kindern davon / und eure Kinder sollen es ihren Kindern erzählen / und deren Kinder dem folgenden Geschlecht.4Was der Grashüpfer übrig ließ, / hat die Wanderheuschrecke gefressen;
was die Wanderheuschrecke übrig ließ, / hat die Larve gefressen;
was die Larve übrig ließ, / hat der Nager gefressen. (5Mo 28,38; Ps 105,34; Am 4,9; Am 7,1)5Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint! / Jammert alle, ihr Zecher! / Euer Mund bekommt keinen Wein mehr zu trinken.6Denn ein Volk zog heran gegen mein Land, / gewaltig groß und nicht zu zählen;
seine Zähne sind Zähne eines Löwen / und sein Gebiss ist das einer Löwin. (Offb 9,8)7Es hat meinen Weinstock verwüstet, / meinen Feigenbaum völlig verstümmelt.
Abgeschält ließ es ihn liegen, / die Zweige starren bleich in die Luft. (Jes 5,1)8Klagt wie eine Jungfrau im Trauergewand, / die den Bräutigam ihrer Jugend beweint!9Aus ist es mit dem Speiseopfer, / mit dem Trankopfer im Haus des HERRN. / Es trauern die Priester, die Diener des HERRN.10Vernichtet ist das Feld, der Ackerboden trauert; / denn vernichtet ist das Korn, vertrocknet der Wein, / versiegt das Öl.11Die Bauern sind ganz geschlagen, / es jammern die Winzer;
denn Weizen und Gerste, / die Ernte des Feldes ist verloren.12Der Weinstock ist dürr, der Feigenbaum welk. / Granatbaum, Dattelpalme und Apfelbaum,
alle Bäume auf dem Feld sind verdorrt; / ja, verdorrt ist die Freude der Menschen. (Jes 16,10; Jer 25,10; Am 4,7)13Legt Trauer an und klagt, ihr Priester! / Jammert, ihr Diener des Altars!
Kommt, verbringt die Nacht im Trauergewand, / ihr Diener meines Gottes!
Denn Speiseopfer und Trankopfer / bleiben dem Haus eures Gottes versagt.14Ordnet ein heiliges Fasten an, / ruft einen Gottesdienst aus!
Versammelt die Ältesten / und alle Bewohner des Landes
beim Haus des HERRN, eures Gottes, / und schreit zum HERRN: (Joe 2,15)15Weh, was für ein Tag! / Denn der Tag des HERRN ist nahe; / er kommt mit der Allgewalt des Allmächtigen. (Jes 13,6; Hes 30,2)16Vor unseren Augen wurde uns die Nahrung entrissen, / aus dem Haus unseres Gottes sind Freude und Jubel verschwunden.17Die Saat liegt vertrocknet unter den Schollen; / die Scheunen sind verödet, die Speicher zerfallen; / denn das Korn ist verdorrt.18Wie brüllt das Vieh! / Die Rinderherden irren umher,
denn sie finden kein Futter; / selbst die Schafherden leiden Not.19Zu dir rufe ich, HERR; / denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, / die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt.20Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; / denn die Bäche sind vertrocknet / und Feuer hat das Gras der Steppe gefressen.
Joel 1
Schlachter 2000
Die Heuschreckenplage – Sinnbild des assyrischen Einfalles
1Das Wort des HERRN, das an Joel[1], den Sohn Petuels, erging: (Apg 2,16)2Hört das, ihr Ältesten, und achtet darauf, alle Bewohner des Landes: Ist so etwas jemals in euren Tagen oder in den Tagen eurer Väter geschehen? (Jer 30,7; Hos 4,1; Joe 2,2)3Erzählt davon euren Kindern, und eure Kinder ihren Kindern, und deren Kinder dem künftigen Geschlecht! (2Mo 10,2; Ps 78,3)4Was der Nager übrig ließ, das hat die Heuschrecke gefressen, und was die Heuschrecke übrig ließ, das hat der Fresser verzehrt, und was der Fresser verschonte, das hat der Verwüster aufgefressen. (5Mo 28,38; 1Kön 8,37; Joe 2,25; Am 4,9)5Wacht auf, ihr Trunkenen, und weint, und jammert, ihr Weintrinker alle, wegen des Mosts, weil er euch vom Mund weggenommen ist! (Jes 32,10)6Denn ein Volk hat mein Land überzogen, das ist mächtig und ohne Zahl; es hat Zähne wie Löwenzähne und ein Gebiss wie eine Löwin. (Joe 2,2; Joe 2,5; Joe 2,11; Offb 9,7)7Meinen Weinstock hat es verwüstet und meinen Feigenbaum kahl gefressen; sogar die Rinde hat es vollständig abgeschält und weggeworfen; weiß geworden sind seine Zweige. (2Mo 10,15)8Klage wie eine Jungfrau, die mit Sacktuch umgürtet ist wegen des Bräutigams ihrer Jugend! (Jes 32,11)9Speisopfer und Trankopfer sind dem Haus des HERRN entzogen; es trauern die Priester, die Diener des HERRN. (Joe 1,13)10Das Feld ist verheert, der Acker trauert; denn das Korn ist verwüstet, das Obst ist verdorrt, die Ölbäume sind verwelkt. (Joe 1,7)11Die Bauern sind enttäuscht, die Winzer jammern wegen des Weizens und der Gerste; denn die Ernte des Feldes ist verloren. (Jer 5,16)12Der Weinstock ist verdorrt, der Feigenbaum verwelkt, Granatbäume, Palmen und Apfelbäume — alle Bäume des Feldes sind verdorrt, ja, den Menschenkindern ist die Freude vergangen. (Jes 16,10; Jes 24,11; Hos 2,13)
Aufruf zur Buße angesichts des kommenden Tages des Herrn
13Umgürtet euch und klagt, ihr Priester! Jammert, ihr Diener des Altars! Kommt her und verbringt die Nacht im Sacktuch, ihr Diener meines Gottes! Denn Speisopfer und Trankopfer sind dem Haus eures Gottes entzogen. (Jer 4,8; Joe 1,8; Joe 1,9; Joe 2,12)14Heiligt ein Fasten, beruft eine allgemeine Versammlung, versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, zum Haus des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN! (2Chr 20,3; Joe 1,19; Joe 2,15; Jon 3,7)15Ach, was für ein Tag! Ja, der Tag des HERRN ist nahe, er kommt als eine Verwüstung vom Allmächtigen! (Jes 13,6; Hes 7,5; Joe 2,1; Joe 4,14; Ob 1,15; Zef 1,14; Mal 3,19; Mt 24,27)16Ist nicht vor unseren Augen die Nahrung weggenommen worden, Freude und Frohlocken von dem Haus unseres Gottes? (5Mo 12,5; 5Mo 16,11; Joe 1,10)17Verdorben sind die Samenkörner unter den Schollen, die Speicher stehen leer, die Scheunen zerfallen; ja, das Korn ist verwelkt! (Jes 17,10)18O wie seufzt das Vieh, wie sind die Rinderherden verstört, weil sie keine Weide haben; auch die Schafherden gehen zugrunde! (Jer 12,4; Jer 14,5)19Zu dir, o HERR, will ich rufen; denn das Feuer hat die Auen der Steppe verzehrt, und die Flamme hat alle Bäume des offenen Feldes versengt! (Ps 50,15; Jer 9,10; Hos 5,15; Joe 1,20; Joe 2,3; Lk 18,1; Lk 18,7)20Auch die Tiere des Feldes lechzen nach dir, weil die Wasserbäche vertrocknet sind und das Feuer die Auen der Steppe verzehrt hat. (1Kön 17,7; Hi 38,41; Ps 42,2; Ps 119,131; Jer 21,14; Joe 2,3; Nah 1,4)