Römer 4

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Was sollen wir nun von Abraham sagen, was hat er erlangt, unser leiblicher Stammvater?2 Wenn Abraham aufgrund von Werken Gerechtigkeit erlangt hat, dann hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. (Jak 2,21; Sir 44,23)3 Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (1Mo 15,6; Gal 3,8; Jak 2,23)4 Dem, der Werke tut, wird der Lohn nicht aus Gnade angerechnet, sondern weil er ihm zusteht.5 Dem aber, der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 5,6)6 So preist auch David den Menschen selig, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet:7 Selig sind die, deren Frevel vergeben / und deren Sünden bedeckt sind. (Ps 32,1)8 Selig ist der Mensch, / dem der Herr die Sünde nicht anrechnet.9 Gilt nun diese Seligpreisung nur den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja: Abraham wurde der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (1Mo 15,6)10 Wie wurde er aber angerechnet: als er beschnitten oder als er unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war.11 Und das Zeichen der Beschneidung empfing er zur Besiegelung der Glaubensgerechtigkeit, die ihm als Unbeschnittenem zuteilwurde; also ist er der Vater aller, die als Unbeschnittene glauben, sodass ihnen die Gerechtigkeit angerechnet wird, (1Mo 17,10; Gal 3,7)12 und er ist der Vater jener Beschnittenen, die nicht nur beschnitten sind, sondern auch den Spuren des Glaubens folgen, des Glaubens, den unser Vater Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte. (Mt 3,9)13 Denn Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit. (1Mo 22,15; Sir 44,19)14 Wenn nämlich jene Erben sind, die aus dem Gesetz leben, dann ist der Glaube entleert und die Verheißung außer Kraft gesetzt.15 Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. (Röm 3,20; Röm 5,13; Röm 7,8)16 Deshalb gilt: aus Glauben, damit auch gilt: aus Gnade. Nur so bleibt die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft gültig, nicht nur für die, welche aus dem Gesetz, sondern auch für die, welche aus dem Glauben Abrahams leben. Er ist unser aller Vater, (Gal 3,7)17 wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt - im Angesicht des Gottes, dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft. (1Mo 17,5; Hebr 11,19)18 Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. (1Mo 15,5)19 Ohne im Glauben schwach zu werden, bedachte er, der fast Hundertjährige, dass sein Leib und auch Saras Mutterschoß schon erstorben waren. (1Mo 17,17; Hebr 11,11)20 Er zweifelte aber nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark im Glauben, indem er Gott die Ehre erwies, (1Mo 15,6)21 fest davon überzeugt, dass Gott die Macht besitzt, auch zu tun, was er verheißen hat. (1Mo 18,14; Lk 1,37)22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet. (1Mo 15,6)23 Doch nicht allein um seinetwillen steht geschrieben: Es wurde ihm angerechnet,24 sondern auch um unseretwillen, denen es angerechnet werden soll, uns, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. (Röm 10,9)25 Wegen unserer Verfehlungen wurde er hingegeben, / wegen unserer Gerechtmachung wurde er auferweckt. (Jes 53,5)

Römer 4

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Was wollen wir denn sagen, dass Abraham, unser Vater, nach dem Fleisch erlangt hat? (Jes 51,2)2 Wenn nämlich Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. (Röm 3,27; 1Kor 1,29)3 Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«.[1] (1Mo 15,6; Jak 2,23)4 Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht aufgrund von Gnade angerechnet, sondern aufgrund der Verpflichtung; (Röm 11,6)5 wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Hab 2,4; Phil 3,9)6 Ebenso preist auch David den Menschen glückselig, dem Gott ohne Werke Gerechtigkeit anrechnet: (Jer 23,6)7 »Glückselig sind die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden zugedeckt sind; (Ps 32,1; Jes 44,22)8 glückselig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet!«[2] (Ps 32,1; Jes 53,10; 1Petr 2,24; 1Petr 3,18)9 Gilt nun diese Seligpreisung den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja, dass dem Abraham der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet worden ist. (Gal 3,6)10 Wie wurde er ihm nun angerechnet? Als er beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war! (1Mo 15,5)11 Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er schon im unbeschnittenen Zustand hatte, damit er ein Vater aller unbeschnittenen Gläubigen sei, damit auch ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde; (1Mo 17,4; 1Mo 17,10; Gal 3,6)12 und auch ein Vater der Beschnittenen, die nicht nur aus der Beschneidung sind, sondern die auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war. (Lk 19,9; Joh 8,39)13 Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, dass er Erbe der Welt sein solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. (1Mo 17,4; 1Mo 22,16; Ps 2,8; Apg 3,25)14 Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube wertlos geworden und die Verheißung unwirksam gemacht. (Gal 3,18)15 Das Gesetz bewirkt nämlich Zorn; denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. (Röm 5,20; 1Kor 15,56; 1Joh 3,4)16 Darum ist es aus Glauben, damit es aufgrund von Gnade sei, auf dass die Verheißung dem ganzen Samen[3] sicher sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem aus dem Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist (Gal 3,7; Gal 3,29; Eph 2,8)17 wie geschrieben steht: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht«[4], vor Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da. (1Mo 17,5; Ps 33,9; Joh 5,21; Hebr 11,19)18 Er hat da, wo nichts zu hoffen war, auf Hoffnung hin geglaubt, dass er ein Vater vieler Völker werde, gemäß der Zusage: »So soll dein Same sein!«[5] (1Mo 15,5; Hes 37,9)19 Und er wurde nicht schwach im Glauben und zog nicht seinen Leib in Betracht, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war; auch nicht den erstorbenen Mutterleib der Sara. (1Mo 17,17; Hebr 11,11)20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab (2Sam 7,28; Joh 3,33)21 und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er verheißen hat, auch zu tun vermag. (Ps 115,3; Jer 32,17; Lk 1,37)22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3; Röm 4,6)23 Es steht aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, dass es ihm angerechnet worden ist, (Röm 15,4; 1Kor 9,10; 2Tim 3,16)24 sondern auch um unsertwillen, denen es angerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der unseren Herrn Jesus aus den Toten auferweckt hat, (Apg 2,39; 1Kor 10,11; 1Petr 1,21)25 ihn, der um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist. (Jes 53,5; 1Kor 15,17; 2Kor 5,21; Gal 3,13; Hebr 9,28)

Römer 4

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Wie war es denn bei unserem leiblichen Stammvater Abraham? Wird von ihm nicht gesagt, dass er »Gnade gefunden« hat?[1]2 Wenn er, wie man sagt, aufgrund seiner Gehorsamsleistungen als gerecht anerkannt wurde, hat er Grund, sich zu rühmen – aber nicht vor Gott! (Jak 2,21)3 Wie heißt es denn in den Heiligen Schriften? »Abraham vertraute Gott und glaubte seiner Zusage, und dies rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit an.« (1Mo 15,6; Gal 3,6; Jak 2,23)4 Nun, einem Arbeiter, der Leistungen erbracht hat, wird sein Lohn nicht als etwas Unverdientes angerechnet, sondern als etwas, worauf er Anspruch hat.5 Wenn dagegen ein Mensch vor Gott keine Leistungen vorzuweisen hat, aber er vertraut auf den, der die Gottlosen annimmt, dann wird ihm sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.6 Im gleichen Sinn preist David die Menschen glücklich, denen Gott Gerechtigkeit anrechnet, obwohl sie keine guten Werke vorzuweisen haben: (Ps 32,1)7 »Freuen dürfen sich alle, denen der Herr ihr Unrecht vergeben und ihre Verfehlungen zugedeckt hat!8 Freuen dürfen sich alle, denen der Herr die Schuld nicht anrechnet!«9 Gilt das nur für Beschnittene oder auch für Unbeschnittene? Ich habe schon gesagt: Abrahams Glaube wurde ihm von Gott als Gerechtigkeit angerechnet.10 Unter welchen Umständen geschah dies? War er damals schon beschnitten, oder war er es noch nicht? Er war es noch nicht!11 Die Beschneidung erhielt Abraham erst als Bestätigung. Durch sie wurde besiegelt, dass Gott ihn schon vor seiner Beschneidung um seines Glaubens willen angenommen hatte. So ist Abraham der Vater aller geworden, die Gott vertrauen, ohne beschnitten zu sein – und denen dieses Vertrauen als Gerechtigkeit angerechnet wird. (1Mo 17,9; Röm 2,28; Gal 3,7)12 Er ist aber genauso der Vater der Beschnittenen, sofern sie nicht nur wie Abraham beschnitten sind, sondern auch in dessen Spuren gehen und Gott so vertrauen wie unser Vater Abraham, als er noch nicht beschnitten war. (Mt 3,9)13 Dasselbe gilt für die Zusage, die Gott Abraham und seinen Nachkommen gab: sie sollten die ganze Erde zum Besitz erhalten.[2] Diese Zusage erfolgte nicht auf der Grundlage des Gesetzes, sondern auf der Grundlage der Gerechtigkeit, die Gott dem Glauben zuspricht. (1Mo 12,7; 1Mo 22,17; Sir 44,21)14 Wenn die Erde denen als Besitz versprochen wäre, die das Gesetz befolgen, wäre der Glaube entwertet und die Zusage hätte ihren Sinn verloren. (Gal 3,18)15 Das Gesetz führt aber in Wirklichkeit zu Gottes Strafgericht; denn nur wo kein Gesetz ist, gibt es auch keine Übertretungen. (Röm 3,20; Röm 5,13; Röm 5,20; Röm 7,7; Gal 3,19)16 Deshalb hat Gott alles auf den Glauben gestellt, damit alles auf Gnade beruht. Auf diese Weise gilt die Zusage unverbrüchlich für alle Nachkommen Abrahams, nicht nur für die, die nach den Ordnungen des Gesetzes leben, sondern auch für alle, die wie Abraham der Zusage Gottes glauben. So ist Abraham der Vater von uns allen.17 Denn Gott hat zu ihm gesagt: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.« Abraham hatte Gott vor Augen und glaubte ihm, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ins Dasein ruft. (1Mo 17,5; 2Kor 1,9)18 Obwohl nichts mehr zu hoffen war, hielt er an der Hoffnung fest und vertraute darauf, dass Gott ihn zum Vater vieler Völker machen werde. Denn Gott hatte zu ihm gesagt: »Deine Nachkommen werden so zahlreich sein wie die Sterne.« (1Mo 15,5)19 Abraham, fast hundertjährig, wusste genau, dass seine Lebenskraft aufgezehrt und der Mutterschoß Saras erstorben war. Trotzdem wurde er nicht schwach im Glauben (1Mo 17,1; Hebr 11,11)20 und zweifelte nicht an der Zusage Gottes, vielmehr wurde sein Glaube nur umso fester. Er gab Gott die Ehre21 und war felsenfest davon überzeugt: Was Gott zusagt, das kann er auch tun. (1Mo 18,14; Lk 1,37)22 Darum wurde ihm sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3)23 Dass er angerechnet wurde, ist aber nicht nur wegen Abraham gesagt,24 sondern auch wegen uns. Auch uns wird Gott einst den Glauben als Gerechtigkeit anrechnen, so gewiss wir auf Ihn vertrauen, der Jesus, unseren Herrn, aus dem Tod auferweckt hat.25 Er gab ihn dahin, um unsere Vergehen zu sühnen, und hat ihn zum Leben erweckt, damit wir vor ihm als gerecht bestehen können. (Jes 53,4; Jes 53,10; Röm 8,32; 1Kor 15,17)

Römer 4

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Abraham war seiner Herkunft nach der Stammvater unseres jüdischen Volkes. Durch was wurde er nun gerettet?2 Nahm Gott ihn etwa aufgrund seiner guten Taten an?[1] Wäre es so, dann hätte er Grund, stolz zu sein. Doch aus der Sicht Gottes hatte Abraham dazu keinen Anlass. (1Kor 1,31)3 Denn was steht in der Schrift? »Abraham glaubte Gott; und Gott erklärte ihn wegen seines Glaubens für gerecht.«[2] (1Mo 15,1; Gal 3,6; Jak 2,23)4 Wenn Menschen arbeiten, erhalten sie ihren Lohn nicht als Geschenk. Ein Arbeiter hat sich verdient, was er bekommt. (Röm 11,6; Gal 2,16)5 Gerecht gesprochen aber wird ein Mensch aufgrund seines Glaubens, nicht aufgrund seiner Taten.6 Das meinte auch David, als er die Freude eines Menschen beschrieb, der unverdient gerecht gesprochen wird:7 »Glücklich ist der, dessen Ungehorsam[3] vergeben und dessen Schuld zugedeckt ist. (Ps 32,1; 2Kor 5,19)8 Glücklich ist der, dem der Herr die Sünden nicht mehr anrechnet.«[4]9 Ist nun dieses Glück nur für die Juden da oder auch für alle anderen? Wir haben gesagt, dass Abraham aufgrund seines Glaubens von Gott für gerecht erklärt wurde. (1Mo 15,6; Röm 3,30)10 Doch auf welche Weise hat ihm sein Glaube geholfen? Wurde er erst gerecht gesprochen, nachdem er beschnitten worden war, oder schon vor seiner Beschneidung? Die Antwort lautet: Gott hat ihn angenommen, ehe er beschnitten wurde!11 Die Beschneidung war ein Zeichen dafür, dass Abraham glaubte und Gott ihn angenommen und gerecht gesprochen hatte, als er noch unbeschnitten war. Damit ist Abraham der geistliche Vater all derer, die glauben, aber nicht beschnitten worden sind. Sie werden von Gott wegen ihres Glaubens gerecht gesprochen. (1Mo 17,10)12 Und er ist auch der geistliche Vater all derer, die beschnitten worden sind und denselben Glauben haben, wie ihn Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte.13 Denn Gottes Zusage, Abraham und seinen Nachkommen die ganze Erde zu geben, beruhte nicht auf dem Gehorsam gegenüber dem Gesetz, sondern darauf, dass Abraham durch den Glauben vor Gott gerecht wurde. (1Mo 18,18; 1Mo 22,17; Gal 3,29)14 Wer behauptet, diese Zusage Gottes gelte nur denen, die das Gesetz befolgen, der erklärt den Glauben für nutzlos, und die Zusage verliert ihre Gültigkeit. (Gal 3,18)15 Denn die Übertretung des Gesetzes bewirkt Gottes Zorn; wo es aber kein Gesetz gibt, gibt es auch keine Übertretung. (Röm 3,20; Röm 7,12; 1Kor 15,55; Gal 3,10)16 Deshalb ist der Glaube entscheidend, damit die Zusage Gottes ein Geschenk aus Gnade bleibt. Sie gilt allen: denen, die nach dem Gesetz leben und denen, die durch den Glauben leben, wie Abraham es tat. Denn er ist der Vater aller, die glauben. (Gal 3,7)17 So heißt es in der Schrift: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.«[5] Dies geschah, weil Abraham an den Gott glaubte, der die Toten zum Leben erweckt und ins Dasein ruft, was vorher nicht war. (1Mo 17,1; Jes 48,13; Joh 5,21; 1Kor 1,28)18 Als Gott Abraham versprach, dass er zum Vater vieler Völker werden würde, glaubte Abraham ihm und hielt an der Hoffnung fest, obwohl es hoffnungslos schien. Gott hatte ihm versprochen: »Deine Nachkommen werden so zahlreich sein wie die Sterne.«[6] (1Mo 15,1)19 Doch Abrahams Glaube blieb unerschüttert, obwohl er wusste, dass er mit fast hundert Jahren viel zu alt war, um noch Vater zu werden, und seine Frau Sara keine Kinder mehr bekommen konnte. (1Mo 17,17; 1Mo 18,11; Hebr 11,11)20 Abraham zweifelte nicht und vertraute auf die Zusage Gottes. Ja, sein Glaube wuchs sogar noch, und damit ehrte er Gott.21 Er war vollkommen überzeugt davon, dass Gott das, was er versprochen hat, auch tun kann.22 Und wegen dieses Glaubens erklärte Gott ihn für gerecht. (1Mo 15,1; Röm 4,3)23 Doch diese wunderbare Zusage – dass Gott ihn für gerecht erklärte – galt nicht nur für Abraham.24 Sie wurde auch für uns in der Schrift festgehalten, denn Gott wird auch uns für gerecht erklären, wenn wir an ihn glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. (1Petr 2,21)25 Wegen unserer Sünden musste Jesus sterben, und er wurde auferweckt, um uns vor Gott gerecht zu sprechen. (Jes 53,4; Röm 8,30; 1Kor 15,17; 2Kor 5,15; 1Petr 2,21)

Römer 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Was hat denn bei unserem Stammvater Abraham – von dem wir Juden ja abstammen – dazu geführt,2 dass er für gerecht erklärt wurde? Etwa seine eigenen Leistungen? Dann hätte er Grund, stolz auf sich zu sein. Aber das zählt nichts vor Gott,3 denn die Schrift sagt: „Abraham glaubte Gott, und das ist ihm als Gerechtigkeit angerechnet worden.“ (1Mo 15,6)4 Wenn jemand Leistungen erbracht hat, erhält er den Arbeitslohn, den er verdient. Er bekommt ihn nicht geschenkt.5 Wenn aber jemand keine Leistungen vorweisen kann, sondern sein Vertrauen auf den setzt, der den Gottlosen gerecht spricht, dann wird ihm sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.6 Im gleichen Sinn nennt auch David den glücklich, dem Gott ohne Gegenleistung Gerechtigkeit zuspricht:7 „Wie glücklich sind die, denen die Vergehen vergeben und die Sünden zugedeckt sind!8 Wie glücklich ist der, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet!“ (Ps 32,1)9 Werden hier nur die glücklich genannt, die beschnitten sind, oder gilt das auch für die Unbeschnittenen? Wir haben ja schon gesagt, dass dem Abraham der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet wurde.10 Wann geschah das eigentlich? Als er beschnitten oder als er unbeschnitten war? Er war noch unbeschnitten!11 Das Zeichen der Beschneidung besiegelte für ihn die Tatsache, dass Gott ihn schon vor seiner Beschneidung aufgrund seines Glaubens gerecht gesprochen hatte. Er sollte nämlich der Vater für alle werden, die Gott vertrauen, ohne beschnitten zu sein, und denen der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet wird.12 Durch seine Beschneidung ist Abraham aber auch der Vater der Beschnittenen geworden, vor allem, wenn sie dem Beispiel des Glaubens folgen, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war.13 Dasselbe gilt für das Versprechen, Abraham und seinen Nachkommen die ganze Welt als Erbe zu geben. Das wurde ihm nicht wegen seiner Gesetzestreue versprochen, sondern wegen seiner Glaubensgerechtigkeit.14 Wenn das Erbe nämlich denen mit dem Gesetz zugesprochen würde, wäre der Glaube wertlos und das Versprechen zunichtegemacht.15 Denn das Gesetz führt ‹durch seine ständige Übertretung› nur zu ‹Gottes› Zorn. Wo es aber kein Gesetz gibt, da gibt es auch keine Übertretung.16 Es muss deshalb aus Glauben sein, damit alles aus der Gnade kommt. Nur so bleibt die Zusage für alle Nachkommen gültig: nicht nur für den, der aus dem Gesetz lebt, sondern auch für den, der aus dem Glauben Abrahams lebt. So ist Abraham der Vater von uns allen,17 wie es in der Schrift heißt: „Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.“ Vor Gott ist er das auch, denn er vertraute auf den, der die Toten lebendig macht und das, was gar nicht existiert, ins Dasein ruft. (1Mo 17,5)18 Obwohl nichts mehr zu hoffen war, gab Abraham die Hoffnung nicht auf und glaubte, dass Gott ihn zum Vater vieler Völker machen würde, denn er hatte ihm gesagt: „So zahlreich werden deine Nachkommen sein.“ (1Mo 15,5)19 Obwohl er damals schon fast hundert Jahre alt war und wusste, dass er keine Kinder mehr zeugen und seine Frau Sara keine Kinder mehr bekommen könnte, wurde er im Glauben nicht schwach20 und zweifelte nicht an der Zusage Gottes. Er ehrte Gott, indem er ihm vertraute, und wurde so im Glauben gestärkt.21 Er war sich völlig gewiss, dass Gott auch tun kann, was er verspricht.22 Eben darum wurde ihm der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.23 Dass Abraham der Glaube angerechnet wurde, steht aber nicht nur seinetwegen in der Schrift,24 sondern auch unsertwegen. Auch uns wird der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet werden, weil wir auf den vertrauen, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat,25 ihn, der ausgeliefert wurde wegen unserer Verfehlungen und auferweckt wurde für unseren Freispruch.