Apostelgeschichte 12

Einheitsübersetzung 2016

1 Um jene Zeit ließ der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln.[1]2 Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten.[2] (Mk 1,29)3 Als er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen. Das geschah in den Tagen der Ungesäuerten Brote.4 Er nahm ihn also fest und warf ihn ins Gefängnis. Die Bewachung übertrug er vier Abteilungen von je vier Soldaten. Er beabsichtigte, ihn nach dem Paschafest dem Volk vorführen zu lassen.5 Petrus wurde also im Gefängnis bewacht. Die Gemeinde aber betete inständig für ihn zu Gott. (Jak 5,16)6 In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten; vor der Tür aber bewachten Posten den Kerker.7 Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu und ein Licht strahlte in dem Raum. Er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die Ketten von seinen Händen. (Apg 5,19)8 Der Engel aber sagte zu ihm: Gürte dich und zieh deine Sandalen an! Er tat es. Und der Engel sagte zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir!9 Und Petrus ging hinaus und folgte ihm, ohne zu wissen, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; es kam ihm vor, als habe er eine Vision.10 Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit; und sogleich verließ ihn der Engel.11 Da kam Petrus zu sich und sagte: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich der Hand des Herodes entrissen hat und alldem, was das Volk der Juden erwartet hat.12 Als er sich darüber klar geworden war, ging er zum Haus der Maria, der Mutter des Johannes, mit dem Beinamen Markus, wo nicht wenige versammelt waren und beteten. (Apg 12,25; Apg 13,5; Apg 15,37; Kol 4,10; 2Tim 4,11; Phlm 1,24; 1Petr 5,13)13 Als er am Außentor klopfte, kam eine Magd namens Rhode, um zu hören, wer es sei.14 Sie erkannte die Stimme des Petrus, doch vor Freude machte sie das Tor nicht auf, sondern lief hinein und berichtete: Petrus steht vor dem Tor.15 Da sagten sie zu ihr: Du bist nicht bei Sinnen. Doch sie bestand darauf, es sei so. Da sagten sie: Es ist sein Engel.16 Petrus aber klopfte noch immer. Als sie öffneten und ihn sahen, waren sie fassungslos.17 Er gab ihnen mit der Hand ein Zeichen zu schweigen und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte. Er sagte: Berichtet das dem Jakobus und den Brüdern! Dann verließ er sie und ging an einen anderen Ort.[3]18 Als es Tag wurde, herrschte bei den Soldaten keine geringe Aufregung darüber, was wohl mit Petrus geschehen sei. (Apg 5,22)19 Herodes aber ließ ihn suchen, und da man ihn nicht fand, verhörte er die Wachen und befahl, sie abzuführen. Dann zog Herodes von Judäa nach Cäsarea hinab und blieb dort.20 Er war über die Bewohner von Tyrus und Sidon sehr aufgebracht. Sie kamen gemeinsam zu ihm, gewannen Blastus, den Kämmerer des Königs, für sich und baten um Frieden, weil sie ihre Nahrung aus dem Land des Königs bezogen.21 Am festgesetzten Tag nahm Herodes im Königsgewand auf der Tribüne Platz und hielt vor ihnen eine feierliche Ansprache.22 Das Volk aber schrie: Die Stimme eines Gottes, nicht eines Menschen!23 Im selben Augenblick schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er nicht Gott die Ehre gegeben hatte. Und von Würmern zerfressen, starb er.24 Das Wort Gottes aber wuchs und breitete sich aus. (Apg 6,7; Apg 19,20)25 Nachdem Barnabas und Saulus in Jerusalem den Dienst erfüllt hatten, kehrten sie zurück; Johannes, mit dem Beinamen Markus, nahmen sie mit. (Apg 12,12)

Apostelgeschichte 12

Neue evangelistische Übersetzung

1 Um diese Zeit ging König Herodes[1] gegen Mitglieder der Gemeinde vor und ließ sie misshandeln.2 Jakobus, den Bruder von Johannes, ließ er enthaupten.3 Als er merkte, dass das den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen. Das geschah während des Festes der ungesäuerten Brote.[2]4 Er ließ ihn ins Gefängnis schaffen und von vier Gruppen zu je vier Soldaten bewachen. Nach dem Passafest wollte er ihn vor dem Volk aburteilen.5 Während Petrus streng bewacht im Gefängnis saß, betete die Gemeinde inständig für ihn zu Gott.6 In der Nacht vor der von Herodes geplanten Verurteilung schlief Petrus zwischen zwei Soldaten. Er war an jeden mit einer Kette gefesselt, während zwei andere vor der Tür seiner Zelle Wache hielten.7 Plötzlich stand ein Engel des Herrn vor ihm und ein helles Licht erfüllte die Zelle. Er stieß Petrus in die Seite, um ihn zu wecken. "Steh schnell auf!", sagte er. Sofort fielen ihm die Ketten von den Handgelenken ab.8 "Binde den Gürtel um und zieh deine Sandalen an!", befahl der Engel. Petrus tat es. Dann sagte der Engel: "Wirf den Mantel über und komm!"9 Und Petrus folgte ihm hinaus. Doch er wusste nicht, ob es Wirklichkeit war, was er mit dem Engel erlebte. Er meinte zu träumen.10 Sie gingen an der ersten Wache vorbei, dann an der zweiten und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führte. Das öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse hinunter. Da verschwand der Engel neben ihm plötzlich.11 Jetzt kam Petrus zu sich. "Nun weiß ich wirklich, dass der Herr seinen Engel geschickt hat", sagte er. "Er hat mich vor Herodes gerettet und vor dem, was die Juden sich erhofften."12 Als ihm das klar geworden war, ging er zum Haus der Maria, der Mutter von Johannes Markus.[3] Dort waren viele zusammengekommen, um zu beten.13 Als Petrus an die Tür im Hofeingang klopfte, kam eine Dienerin und wollte nachsehen, wer da wäre. Sie hieß Rhode.14 Als sie die Stimme des Petrus erkannte, lief sie gleich ins Haus und rief: "Es ist Petrus! Petrus steht vor dem Tor!" Vor lauter Freude hatte sie vergessen, das Tor zu öffnen.15 "Du bist wohl nicht ganz bei Verstand", sagten sie zu ihr. Doch sie behauptete steif und fest, dass es Petrus sei. Da meinten sie: "Dann ist es sein Engel."16 Aber Petrus klopfte unaufhörlich weiter, bis sie schließlich aufmachten. Als sie ihn sahen, gerieten sie vor Staunen außer sich.17 Doch er brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen und erzählte ihnen dann, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte. "Berichtet das auch Jakobus[4] und den Brüdern!", bat er sie. Dann ging er hinaus und verließ die Stadt.18 Als es Tag wurde, gerieten die Soldaten in große Bestürzung. Keiner wusste, was mit Petrus geschehen war.19 Und als Herodes ihn holen lassen wollte, war er nirgends zu finden. Da verhörte er die Wachen und befahl, sie abzuführen. Anschließend begab er sich von Judäa wieder in seine Residenzstadt Cäsarea.20 Damals lag Herodes im Streit mit den Bewohnern von Tyrus und Sidon.[5] Nun schickten sie gemeinsam eine Abordnung zu ihm, nachdem es ihnen gelungen war, Blastus, den königlichen Palastverwalter, als Fürsprecher zu gewinnen. So baten sie um Frieden, weil ihr Gebiet von den Lebensmittellieferungen des königlichen Landes abhängig war.21 An einem bestimmten Tag ‹sollte die Beilegung des Streits verkündet werden›. Herodes legte ein königliches Prachtgewand an und nahm auf der Tribüne ‹des Theaters› Platz. Dann hielt er eine feierliche Ansprache.22 Das versammelte Volk aber schrie begeistert: "So spricht ein Gott und nicht ein Mensch!"23 In diesem Augenblick schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er sich als Gott verehren ließ. Und von Würmern zerfressen verendete er.24 Immer mehr Menschen hörten das Wort Gottes und kamen zum Glauben.25 Nachdem Barnabas und Saulus ihre Aufgabe in Jerusalem erfüllt hatten, kehrten sie in Begleitung von Johannes Markus ‹nach Antiochia› zurück.