Tobit 12

Einheitsübersetzung 2016

1 Als die Hochzeitsfeierlichkeit an ihr Ende kam, rief Tobit seinen Sohn Tobias und sprach zu ihm: Kind, sieh zu, dem Mann, der mit dir gegangen ist, den Lohn zu geben und ihm auf den Lohn noch etwas draufzulegen! (Tob 4,14)2 Tobias antwortete ihm: Vater, wie viel Lohn soll ich ihm für seine Dienste geben? Wenn ich ihm die Hälfte des Vermögens gebe, das er mit mir hergebracht hat, trage ich keinen Schaden davon.3 Er hat mich gesund heimgebracht, meine Frau geheilt, das Geld mit mir gebracht und dich gesund gemacht. Wie viel kann ich ihm als Lohn jetzt geben?4 Tobit sagte zu ihm: Es ist sein gerechter Lohn, Kind, wenn er die Hälfte von allem erhält, was er mitgebracht hat.5 Tobias rief ihn und sprach: Nimm die Hälfte von allem, was du mitgebracht hast, als deinen Lohn und zieh wohlbehalten weiter!6 Da rief er die beiden zur Seite und sprach zu ihnen: Preist Gott und bekennt ihm vor allen Lebenden das Gute, was er euch getan hat, damit wir ihn preisen und seinem Namen lobsingen! Macht allen Menschen ehrend die Worte Gottes bekannt!7 Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren, die Werke Gottes aber zu offenbaren und ehrend zu bekennen. Tut das Gute und das Böse wird euch nicht finden!8 Besser Gebet zusammen mit Wahrheit und Almosen zusammen mit Gerechtigkeit als Reichtum zusammen mit Unrecht. Almosen geben ist schöner als einen Goldschatz sammeln.9 Almosen retten aus dem Tod, sie reinigen von aller Sünde. Die Almosen geben, werden mit Leben gesättigt werden. (Tob 4,10)10 Die Sünde und Unrecht begehen, sind Feinde ihres eigenen Lebens.11 Ich will euch die ganze Wahrheit sagen und nichts vor euch verbergen. Ich sagte euch schon: Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren, die Werke Gottes aber rühmend zu offenbaren.12 Nun also: Als ihr gebetet habt, du und Sara, war ich es, der euer Gebet vor die Herrlichkeit des Herrn getragen hat und es dort in Erinnerung rief, und ebenso als du die Toten begrubst.13 Als du nicht zögertest, aufzustehen und dein Mahl stehen zu lassen, und hingegangen bist, um dich um den Leichnam zu kümmern,14 bin ich damals zu dir gesandt worden, um dich zu erproben. Zugleich hat Gott mich gesandt, dich zu heilen und Sara, deine Schwiegertochter.15 Ich bin Rafaël, einer von den sieben Engeln, die bereitstehen und hineingehen vor die Herrlichkeit des Herrn.16 Da erschraken beide und fielen vor Furcht auf ihr Angesicht nieder.17 Er aber sagte ihnen: Fürchtet euch nicht, Friede sei mit euch! Preist Gott alle Zeit!18 Nicht aus meiner Gnade war ich bei euch, als ich bei euch zugegen war, sondern durch den Willen Gottes. Ihn preist alle Tage und lobsingt ihm!19 Ihr saht, dass ich nie etwas gegessen habe. Eine Erscheinung wurde euch zu sehen gegeben. (Lk 24,39)20 Nun preist den Herrn auf der Erde und bekennt Gott! Siehe, ich gehe hinauf zu dem, der mich gesandt hat. Schreibt all dies auf, was euch geschehen ist! Und er stieg empor. (Joh 20,17)21 Da standen sie auf und konnten ihn nicht mehr sehen.22 Da priesen sie Gott mit Lobgesängen und bekannten ihn für seine Werke; für solche Großtaten, dass ihnen ein Engel Gottes erschienen war.

Tobit 12

Lutherbibel 2017

1 Und als die Hochzeit vorüber war, rief Tobit seinen Sohn Tobias und sprach zu ihm: Kind, achte darauf, deinem Begleiter seinen Lohn zu geben, und gib ihm noch etwas dazu. (Tob 5,10)2 Und Tobias antwortete ihm: Vater, welchen Lohn soll ich ihm geben? Ich schade mir wohl nicht, wenn ich ihm die Hälfte des Guts gebe, das er mit mir hierher gebracht hat.3 Wohlbehalten hat er mich hin- und zurückgeleitet und meine Frau geheilt. Auch hat er das Silber zusammen mit mir hierher gebracht, und noch dazu hat er dich geheilt. Wie viel soll ich ihm als Lohn geben?4 Und Tobit sagte zu ihm: Kind, ihm steht die Hälfte von allem zu, das er mit hierher gebracht hat.5 Und er rief Rafaël und sagte: Nimm dir als Lohn die Hälfte von allem, was du mit hierher gebracht hast, und ziehe gesund und fröhlich dahin!6 Da nahm der Engel die beiden beiseite und sprach zu ihnen: Lobt Gott und dankt ihm vor allen Geschöpfen, dass er euch Gutes getan hat, damit man seinen Namen preist und rühmt! Verkündet die Worte Gottes allen Menschen in Ehren und verschweigt nicht sein Lob!7 Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu verbergen, doch die Werke Gottes soll man offenbar machen und in Ehren preisen. Tut Gutes, so wird euch das Böse nicht finden. (Spr 25,2)8 Ein Gebet in Wahrheit und Almosengeben in Barmherzigkeit sind besser als Reichtum in Ungerechtigkeit. Almosen geben ist besser, als Gold anzuhäufen. (Spr 28,6; Tob 4,10)9 Barmherzigkeit errettet vom Tode, und sie reinigt von jeder Sünde. Wer Barmherzigkeit übt, wird mit Leben gesättigt. (Spr 10,2; Sir 29,10)10 Wer aber Sünde und Unrecht tut, bringt sich selber um sein Leben. (Spr 14,34)11 So will ich euch nun die ganze Wahrheit offenbaren und euch nichts verheimlichen. Ich habe euch schon kundgetan und gesagt: Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu verbergen, doch die Werke Gottes soll man in Ehren offenbar machen.12 Als du, Tobit, hier gebetet hast und Sara in Ekbatana, da brachte ich euer Gebet vor die Herrlichkeit des Herrn, und solches geschah auch, als du die Toten begrubst.13 Als du nicht gezögert hast, aufzustehen und dein Mahl im Stich zu lassen, und hingegangen bist, um den Toten zu begraben, (Tob 2,3)14 da wurde ich zu dir geschickt, um dich zu prüfen. Zugleich aber sandte mich Gott, um dich und deine Schwiegertochter Sara zu heilen.15 Denn ich bin Rafaël[1], einer von den sieben Engeln, die vor die Herrlichkeit des Herrn treten dürfen. (Offb 8,2)16 Da erschraken die beiden und fielen auf ihr Angesicht, denn sie fürchteten sich.17 Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Friede sei mit euch! Preist Gott in alle Ewigkeit!18 Denn nicht aus eigener Güte, sondern nach dem Willen Gottes ist es geschehen, dass ich bei euch war. Preist ihn alle Tage und lobsingt ihm!19 Ihr habt nicht gesehen, dass ich etwas gegessen habe – es war nur eine Erscheinung.20 Und nun preist den Herrn auf der Erde und dankt Gott! Siehe, ich steige zu dem empor, der mich gesandt hat. Schreibt alles auf, was euch geschehen ist! Und der Engel stieg empor.21 Und als sie sich erhoben, war er nicht mehr zu sehen.22 Da priesen und lobsangen sie Gott und dankten ihm für seine großen Werke und dass ihnen ein Engel Gottes erschienen war.