Sprüche 5

Einheitsübersetzung 2016

1 Mein Sohn, merke auf meine Weisheit, / neige meiner Einsicht dein Ohr zu,2 damit du Besonnenheit bewahrst / und deine Lippen auf Klugheit achten!3 Denn die Lippen der fremden Frau triefen von Honig, / glatter als Öl ist ihr Gaumen. (Spr 7,1; Sir 26,9)4 Doch zuletzt ist sie bitter wie Wermut, / scharf wie ein zweischneidiges Schwert.5 Ihre Füße steigen zum Tod hinab, / ihre Schritte gehen der Unterwelt zu. (Spr 2,18)6 Den Pfad zum Leben verfehlt sie, / ihre Wege schwanken und sie merkt es nicht.7 Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, / weicht nicht ab von den Worten, die mein Mund spricht!8 Halte deinen Weg von ihr fern, / komm ihrer Haustür nicht nahe!9 Sonst schenkst du anderen deinen Glanz, / deine Jahre einem Rücksichtslosen;10 sonst sättigen sich Fremde an deinem Vermögen, / die Frucht deiner Arbeit kommt in das Haus eines andern11 und am Ende wirst du stöhnen, / wenn dein Leib und dein Fleisch dahinsiechen.12 Dann wirst du sagen: Ach, ich habe die Erziehung gehasst, / mein Herz hat die Zurechtweisung verschmäht;13 ich habe nicht auf die Stimme meiner Erzieher gehört, / mein Ohr nicht meinen Lehrern zugeneigt.14 Fast hätte mich alles Unheil getroffen / in der Versammlung und in der Gemeinde.15 Trink Wasser aus deiner eigenen Zisterne, / Wasser, das aus deinem Brunnen quillt!16 Sollen deine Quellen auf die Straße fließen, / auf die freien Plätze deine Bäche?17 Dir allein sollen sie gehören, / keine Fremden sollen teilen mit dir.18 Dein Brunnen sei gesegnet; / freu dich der Frau deiner Jugendtage,19 der lieblichen Hindin, der anmutigen Gazelle! / Ihre Brüste sollen dich immer berauschen / und ihre Liebe dich allezeit betören! (Hl 4,5)20 Warum solltest du dich an einer Fremden berauschen, / den Busen einer andern umfangen?21 Denn der Weg eines jeden liegt offen vor den Augen des HERRN, / er achtet auf alle seine Pfade.22 Die eigenen Verfehlungen überwältigen den Frevler, / die Stricke seiner Sünde halten ihn fest.23 Er stirbt aus Mangel an Zucht, / wegen seiner großen Torheit stürzt er ins Verderben.

Sprüche 5

Lutherbibel 2017

1 Mein Sohn, merke auf meine Weisheit; neige dein Ohr zu meiner Einsicht,2 dass du behaltest guten Rat und dein Mund wisse Erkenntnis zu bewahren!3 Denn die Lippen der fremden Frau sind süß wie Honigseim, und ihre Kehle ist glatter als Öl, (Spr 2,16)4 hernach aber ist sie bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert.5 Ihre Füße laufen zum Tode hinab; ihre Schritte führen ins Totenreich,6 so bahnt sie nicht den Weg des Lebens; haltlos sind ihre Tritte, sie erkennt es nicht.7 So gehorcht mir nun, meine Söhne, und weicht nicht von der Rede meines Mundes.8 Lass deine Wege ferne von ihr sein und nahe nicht zur Tür ihres Hauses,9 dass du nicht andern gebest deine Kraft und deine Jahre einem Unbarmherzigen;10 dass sich nicht Fremde von deinem Vermögen sättigen und, was du mühsam erworben, nicht komme in eines andern Haus,11 und müssest hernach seufzen, wenn dir Leib und Leben vergehen,12 und sprechen: »Ach, wie konnte ich die Zucht hassen, und wie konnte mein Herz die Warnung verschmähen,13 dass ich nicht gehorchte der Stimme meiner Lehrer und mein Ohr nicht kehrte zu denen, die mich lehrten!14 Ich wäre fast ganz ins Unglück gekommen inmitten der Versammlung und Gemeinde.« (5Mo 22,28)15 Trinke Wasser aus deiner Zisterne und was quillt aus deinem Brunnen.16 Deine Quellen sollen herausfließen auf die Straße und Wasserbäche auf die Gassen!17 Habe du sie allein und kein Fremder mit dir.18 Dein Brunnen sei gesegnet, und freue dich der Frau deiner Jugend. (Pred 9,9)19 Sie ist lieblich wie eine Gazelle und holdselig wie ein Reh. Lass dich von ihrer Anmut allezeit sättigen und ergötze dich allewege an ihrer Liebe.20 Mein Sohn, warum willst du dich an der Fremden ergötzen und herzest eine andere?21 Denn eines jeden Wege liegen offen vor dem HERRN, und er hat acht auf aller Menschen Gänge.22 Den Frevler werden seine Missetaten fangen, und er wird mit den Stricken seiner Sünde gebunden.23 Er wird sterben, weil er Zucht nicht wollte, und um seiner großen Torheit willen taumelt er.