Jesus Sirach 31

Einheitsübersetzung 2016

1 Schlaflosigkeit wegen des Reichtums zehrt am Fleisch, / die Sorge um ihn raubt den Schlaf.[1]2 Die Sorge in der Schlaflosigkeit vertreibt den Schlummer, / schwere Krankheit verscheucht den Schlaf.3 Ein Reicher hat sich geplagt beim Sammeln von Vermögen, / beim Ausruhen schwelgt er in seinem Luxus. (Sir 11,18)4 Ein Armer hat sich geplagt in der Dürftigkeit des Lebens, / beim Ausruhen kommt er in Not.5 Wer Gold liebt, wird nicht gerechtfertigt, / und wer dem Gewinn nachjagt, wird durch ihn verführt.6 Viele sind um des Goldes willen zu Fall gekommen, / sie erlebten persönlich ihren Untergang. (Sir 8,2)7 Ein Holz, an dem man stolpert, ist das für die nach Gold Verrückten, / jeder Unverständige lässt sich damit fangen.8 Selig der Reiche, der untadelig befunden wird / und der dem Gold nicht hinterherläuft. (Sir 5,1)9 Wer ist er - wir wollen ihn glücklich preisen? / Denn er hat Wunderbares in seinem Volk vollbracht.10 Wer wurde darin geprüft und vollkommen befunden? / Es wird ihm zum Ruhm gereichen. Wer konnte übertreten und übertrat nicht,/ Böses tun und tat es nicht?11 Deswegen sind seine Güter sicher / und von seinen Wohltaten erzählt die Versammlung. (Sir 39,10; Sir 44,15)12 Hast du dich an eine große Tafel gesetzt? / Reiß deinen Rachen nicht auf! / Und sag nicht: Es steht viel auf ihr!13 Erinnere dich, dass ein schlechtes Auge böse ist! / Was ist schlechteres erschaffen worden als ein solches Auge? / Deswegen fließen Tränen von jedem Angesicht. (Spr 23,1; Sir 37,28)14 Streck die Hand nicht dorthin aus, wo einer hinblickt, / und stoß nicht mit ihm in der Schüssel zusammen!15 Überlege die Anliegen des Nächsten, von dir selbst her, / und bedenke jede Handlung!16 Iss wie ein Mensch, was dir vorgesetzt wird, / und sei nicht gierig, sonst verabscheut man dich! (Spr 23,1)17 Höre um der Erziehung willen als Erster auf / und sei nicht unersättlich, damit du nicht Anstoß erregst! (Sir 37,29)18 Auch wenn du inmitten von vielen sitzt, / streck deine Hand nicht als Erster aus!19 Wie ausreichend ist das Wenige für einen wohlerzogenen Menschen, / auf seinem Bett atmet er nicht schwer. (Pred 5,11)20 Gesunder Schlaf entsteht bei einem maßvoll gefüllten Bauch; / am Morgen steht er auf und fühlt sich wohl. Zermürbende Schlaflosigkeit, Brechdurchfall / und Krämpfe begleiten einen unersättlichen Mann.[2]21 Wenn du den Speisen nicht widerstehen konntest, / steh auf, geh weg, erbrich dich! Dann wirst du Ruhe haben.22 Höre auf mich, mein Kind, und verachte mich nicht! / Am Ende wirst du meine Worte verstehen. Bei all deinem Tun sei geschickt / und keine Krankheit wird dich treffen!23 Wer mit Brot freigiebig ist, den werden die Lippen preisen / und der Ruf seines guten Verhaltens ist glaubwürdig. (Spr 22,9)24 Wer mit Brot geizt, über den wird eine Stadt murren / und sein schlechter Ruf ist gerechtfertigt. (2Mo 15,24; 2Mo 16,2)25 Beim Wein spiele nicht den starken Mann! / Denn viele hat der Wein zugrunde gerichtet. (Spr 20,1)26 Ein Schmelzofen prüft die Härte des Metalls, / so der Wein die Herzen beim Streit der Hochmütigen.27 Gleich wie Leben ist Wein für die Menschen, / wenn du ihn maßvoll trinkst. Was ist das Leben, wenn der Wein fehlt? / Er ist geschaffen zur Heiterkeit des Menschen.[3] (Ps 104,14; Pred 10,19; 1Tim 5,23)28 Fröhlichkeit des Herzens und Heiterkeit der Seele / bringt der Wein, zur rechten Zeit und maßvoll getrunken.29 Bitterkeit der Seele ist Wein, der zu viel getrunken wird / in Erregung und bei einer Auseinandersetzung.30 Trunkenheit vermehrt die Neigung eines Unverständigen bis zur Beleidigung, / beeinträchtigt die Kraft und schlägt Wunden. (Spr 23,29)31 Beim Weingelage tadle den Nächsten nicht, / verachte ihn nicht wegen seiner Heiterkeit! Sag zu ihm kein schmähendes Wort / und treib ihn nicht in die Enge mit einer Forderung!

Jesus Sirach 31

Lutherbibel 2017

1 Wachen um des Reichtums willen verzehrt den Leib, und die Sorge darum hält den Schlaf fern. (Lk 12,15)2 Wenn einer wach liegt und sich sorgt, kann er nicht einschlafen, und schwere Krankheit verscheucht den Schlaf.3 Der Reiche müht sich, Geld anzuhäufen, und wenn er ausruht, kann er’s auch genießen.4 Der Arme müht sich und lebt doch kärglich, und wenn er ausruht, wird er zum Bettler.5 Wer das Geld liebt, wird nicht gerechtfertigt, und wer Gewinn sucht, geht in die Irre. (Spr 28,20; Sir 27,1)6 Viele kommen zu Fall um des Geldes willen, und ihr Verderben steht ihnen vor Augen. (1Tim 6,9; Sir 8,2)7 Die danach trachten, kommen darüber zu Fall, und die Unverständigen verfangen sich darin.8 Wohl dem Reichen, der untadelig befunden wird und nicht das Geld sucht! (Mk 10,17)9 Gibt es den? Ihn wollen wir loben, denn er tut große Dinge unter seinem Volk.10 Wer bewährt sich darin bis ans Ende? Der soll gelobt werden. Wer konnte das Gesetz übertreten und tat’s doch nicht, konnte Böses tun und tat’s auch nicht?11 Deshalb werden seine Güter sicher bleiben, und die Gemeinde wird seine Almosen preisen.12 Wenn du am Tisch eines reichen Mannes sitzt, sperr deinen Mund nicht auf und sag nicht: Hier gibt es aber viel!, (Spr 23,1; Spr 23,6)13 sondern bedenke, dass ein neidisches Auge schlimm ist. Denn was ist neidischer als das Auge? Darum weint es schon beim geringsten Anlass.14 Greif nicht nach dem, worauf ein anderer blickt, damit du nicht mit ihm in der Schüssel zusammenstößt.15 Schließe von dir darauf, was dein Nächster gern oder ungern hat, und bedenke alles, was du tust. (Mt 7,12)16 Iss wie ein Mensch, was dir vorgesetzt wird, und friss nicht, damit man dich nicht verachte.17 Zeige deine Erziehung und höre als Erster auf; sei nicht unersättlich, dass du keinen Anstoß erregst.18 Wenn du mit vielen am Tisch sitzt, greif nicht zuerst zu.19 Ein wohlerzogener Mensch ist mit wenig zufrieden und muss in seinem Bett nicht stöhnen.20 Wer Maß hält beim Essen, schläft gut; am Morgen steht er auf und fühlt sich wohl. Aber wer zu viel isst, schläft unruhig und krümmt sich vor Schmerzen. (Sir 37,30)21 Wenn du genötigt worden bist, zu viel zu essen, steh auf und erbrich dich, dann wirst du Ruhe haben.22 Mein Kind, gehorche mir und missachte mich nicht, so wirst du zuletzt meine Worte verstehen. Was du auch tust, tue es richtig, und du wirst nicht krank werden.23 Wer sich bei Tisch gut benimmt, den loben die Leute; sein Ruhm steht fest.24 Wer mit Brot geizt, wird in der Stadt gescholten, und zu Recht hat er einen schlechten Ruf.25 Sei kein Held beim Wein, denn schon viele hat er ins Verderben gestürzt. (Jes 5,22)26 Die Esse prüft die Härte des Eisens, wenn man es eintaucht; ebenso prüft der Wein die Herzen, wenn die Mutwilligen in Streit geraten.27 Der Wein erquickt die Menschen, wenn man ihn mäßig trinkt. Was ist das Leben ohne Wein? Denn er ist von Anbeginn zur Freude geschaffen. (Ri 9,13; Ps 104,15; Spr 31,6; 1Tim 5,23)28 Der Wein, zu rechter Zeit und in rechtem Maße getrunken, erfreut Herz und Seele.29 Zu viel Wein bei Ärger und Streit macht die Seele bitter. (1Mo 9,20; Spr 23,29)30 Trunkenheit macht einen Narren ganz maßlos, bis er hinfällt und sich verletzt. (Spr 20,1)31 Beschäme deinen Nächsten nicht beim Wein und verspotte ihn nicht, wenn er lustig wird! Beschimpfe und dränge ihn nicht, wenn er dir etwas zurückzahlen muss!