Jesus Sirach 27

Einheitsübersetzung 2016

1 Wegen eines Vorteils haben schon viele gesündigt; / wer ihn zu mehren sucht, schaut nicht genau hin. (Spr 30,8; Sir 7,18; Sir 31,6)2 Zwischen zwei Steine lässt sich ein Pflock stecken; / so drängt sich zwischen Verkauf und Kauf die Sünde.3 Hält jemand nicht fest an der Furcht des Herrn / stürzt plötzlich und bald sein Haus zusammen.4 Im Sieb bleibt, wenn man es schüttelt, der Abfall zurück; / so entdeckt man den Unrat eines Menschen in seinem Denken.5 Der Brennofen prüft Töpferware / und die Erprobung des Menschen geschieht in der Auseinandersetzung mit ihm. (1Petr 1,7)6 Den guten Boden eines Baumes bringt seine Frucht zum Vorschein; / so das Wort die Gedanken des Herzens. (Mt 7,20)7 Lobe keinen Menschen, ehe du nachgedacht hast; / denn das ist die Prüfung für jeden!8 Strebst du nach Gerechtigkeit, so erlangst du sie, / wie ein Prachtgewand kannst du sie anziehen.9 Vögel lassen sich bei ihresgleichen nieder; / und Wahrheit kehrt zurück zu denen, die sie üben. (Sir 13,16)10 Der Löwe lauert auf Beute; / so die Sünde auf die, die Unrecht tun.11 Die Rede des Frommen ist allezeit Weisheit, / der Tor aber ändert sich wie der Mond. (Sir 5,10)12 Im Kreis der Unverständigen schau auf die rechte Zeit, / im Kreis von Verständigen aber verweile!13 Die Rede der Toren ist ein Abscheu, / ihr Gelächter ist Lust an der Sünde.14 Das Gerede dessen, der viel schwört, ist haarsträubend / und sein Gezänk ist ohrenbetäubend. (Sir 23,9)15 Das Gezänk der Übermütigen führt zu Blutvergießen / und ihr Schimpfen ist qualvoll zu hören.16 Wer Geheimnisse verrät, zerstört das Vertrauen, / er findet nie mehr einen Freund, der zu ihm steht. (Spr 11,13; Spr 20,19; Sir 19,7)17 Liebe den Freund und vertraue ihm! / Hast du seine Geheimnisse verraten, / laufe ihm nicht mehr nach!18 Denn wie ein Mensch seinen Feind vernichtet hat, / so hast du die Freundschaft des Nächsten vernichtet.19 Wie du einen Vogel aus deiner Hand hast fliegen lassen, / so hast du den Nächsten aufgegeben und wirst ihn nie mehr einfangen. (Sir 22,22)20 Lauf ihm nicht nach, denn er ist schon weit entfernt, / wie eine Gazelle aus der Schlinge ist er entflohen.21 Eine Wunde lässt sich verbinden / und für eine Beleidigung gibt es Versöhnung, doch wer Geheimnisse verraten hat, hat keine Hoffnung. (Sir 22,20)22 Wer mit dem Auge zwinkert, plant Böses, / niemand bringt ihn davon ab.[1] (Spr 6,12)23 Für deinen Blick wird sein Mund alles versüßen / und er bewundert deine Worte; nachher aber wird er seinen Mund verziehen / und macht, dass deine Worte Anstoß erregen. (Spr 26,24)24 Vieles ist mir verhasst, aber nichts ist mit ihm vergleichbar; / auch der Herr wird ihn hassen. (Spr 6,16)25 Wer einen Stein in die Höhe wirft, trifft seinen eigenen Kopf, / und wer hinterlistig schlägt, reißt Wunden auf. (Ps 7,16; Spr 26,27; Pred 10,8)26 Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, / wer eine Schlinge legt, verfängt sich in ihr.27 Wer Böses tut, auf den rollt es zurück / und er weiß nicht, woher es ihm kommt.28 Spott und Schimpf treffen den Hochmütigen, / wie ein Löwe lauert die Rache auf ihn.29 In der Schlinge werden gefangen, die sich am Fall der Frommen erfreuen, / der Schmerz verzehrt sie vor ihrem Tod.30 Groll und Zorn, auch diese sind Gräuel / und ein sündiger Mann hält an ihnen fest.

Jesus Sirach 27

Lutherbibel 2017

1 Wegen eines Vorteils sündigen viele; und wer reich werden will, wendet die Augen ab.2 Wie ein Nagel in der Mauer zwischen zwei Steinen steckt, so steckt die Sünde zwischen Kauf und Verkauf.3 Wenn einer nicht beständig ist in der Furcht des Herrn, wird sein Haus bald zerstört. (Spr 15,25; Spr 15,27)4 Wie beim Sieben Unrat zurückbleibt, so werden die Fehler eines Menschen durch Nachdenken sichtbar.5 Wie der Ofen die Gefäße des Töpfers erprobt, so kann man den Menschen prüfen an seiner Rede. (Mt 12,33; Mt 15,11; Mt 15,18)6 An der Frucht merkt man, wie der Baum gepflegt ist; ebenso erkennt man das Herz des Menschen an seiner klugen Rede.7 Du sollst niemand loben, bevor du über ihn nachgedacht hast; denn so prüft man die Menschen.8 Folgst du der Gerechtigkeit, so wirst du sie erlangen und anziehen wie ein Ehrenkleid. (Jes 61,10)9 Die Vögel gesellen sich zu ihresgleichen; ebenso kehrt die Wahrheit zurück zu denen, die sie tun. (Joh 7,17; Sir 13,15)10 Wie der Löwe auf den Raub, so lauert die Sünde auf die, die Unrecht tun. (1Mo 4,7; 1Petr 5,8)11 Ein Gottesfürchtiger redet allezeit, was weise ist; ein Narr aber ist wandelbar wie der Mond.12 Wenn du unter Unverständigen bist, so geize mit deiner Zeit; aber unter Verständigen kannst du allezeit bleiben.13 Die Rede der Narren ist ein Ärgernis, und sie lachen, wenn sie in Sünden schwelgen.14 Wo man viel schwören hört, da stehen einem die Haare zu Berge; und Streit verstopft die Ohren. (Sir 23,9)15 Wenn Hochmütige streiten, wird Blut vergossen, und ihre Schmähungen anzuhören, ist unerträglich. (Sir 22,24)16 Wer Geheimnisse preisgibt, der verliert das Vertrauen und findet nie mehr einen Freund. (Spr 25,9; Sir 22,22)17 Liebe deinen Freund und halte ihm die Treue! Wenn du aber seine Geheimnisse preisgibst, wirst du ihn nicht wiedergewinnen.18 Denn wie einer einen Leichnam schändet, so hast du die Freundschaft mit deinem Nächsten zerstört.19 Wie wenn du einen Vogel aus deiner Hand lässt, so hast du deinen Freund losgelassen und kannst ihn nicht wieder einfangen.20 Lauf ihm nicht nach! Er ist schon zu weit weg, entkommen wie eine Gazelle aus der Schlinge.21 Wunden kann man verbinden, Scheltworte kann man sühnen, aber wer Geheimnisse preisgibt, kann seine Hoffnung aufgeben.22 Wer mit den Augen winkt, hat Böses im Sinn, und wer das sieht, wird sich von ihm zurückziehen. (Spr 6,12)23 Vor deinen Augen redet er süß und bewundert deine Worte sehr; später aber redet er anders und findet Anstößiges in deinen Worten. (Sach 8,16)24 Vieles hasse ich, aber nichts so wie ihn, auch der Herr wird ihn hassen.25 Wer einen Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf; und mit einem tückischen Hieb verwundet man sich selbst. (Ps 7,16)26 Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; wer eine Falle stellt, fängt sich selbst in ihr. (Spr 26,27)27 Wer dem andern Böses tut, auf den fällt es zurück, und er weiß nicht, woher es ihn trifft.28 Spott und Beleidigung dem Hochmütigen! Die Strafe lauert auf ihn wie ein Löwe.29 Wer sich freut am Fall der Frommen, wird in einer Schlinge gefangen, und Gram wird ihn verzehren, bevor er stirbt.30 Zorn und Wüten, das sind Gräuel, doch der Sünder hält an ihnen fest.