1Kind, hast du gesündigt, tu es nicht wieder / und bete wegen deiner früheren Sünden!2Wie vor einer Schlange so fliehe vor der Sünde, / denn wenn du nahe kommst, wird sie dich beißen!
Löwenzähne sind ihre Zähne, / sie zerstören das Leben der Menschen.3Wie ein zweischneidiges Schwert ist jede Gesetzlosigkeit, / für ihre Wunde gibt es keine Heilung.4Gewalttat und Hochmut werden den Reichtum verwüsten, / so wird das Haus des Hochmütigen verwüstet werden.5Die Bitte eines Armen dringt vom Mund an seine Ohren / und sein Urteil kommt mit Eile.6Wer Zurechtweisung hasst, ist auf der Spur des Sünders, / und wer den Herrn fürchtet, wird sich im Herzen bekehren.7Von Weitem wird erkannt, wer mit der Zunge mächtig ist, / der Verständige weiß, wenn er ausgleitet.8Wer sein Haus mit fremdem Geld baut, / ist wie einer, der Steine sammelt für seinen Grabhügel.9Ein Bündel Flachs ist eine Versammlung von Gesetzlosen, / ihr Ende ist flammendes Feuer.10Der Weg der Sünder ist eben gebaut aus Steinen, / sein Ende ist die Grube des Hades. (Mt 7,13; Mt 25,41; Lk 16,19)
Der Weise, der Tor und der Faule
11Wer das Gesetz befolgt, beherrscht sein Denken / und die Vollendung der Furcht des Herrn ist Weisheit.12Der Unkluge lässt sich nicht erziehen; / es gibt aber eine Klugheit, die Bitterkeit vermehrt.13Die Erkenntnis eines Weisen wächst an wie eine Flut / und sein Rat ist wie eine Quelle des Lebens. (Spr 13,14; Spr 16,22)14Das Innere eines Toren ist wie ein zerbrochenes Gefäß, / er wird keine Erkenntnis behalten können.15Wenn ein Verständiger ein weises Wort hört, / wird er es loben und eines hinzufügen;
wenn ein Lebemann es hört, dann missfällt es ihm / und er wendet ihm seinen Rücken zu.16Die Erzählung eines Toren ist wie eine Last auf dem Weg, / doch auf den Lippen eines Verständigen findet sich Anmut. (Pred 10,12)17Der Mund des Vernünftigen ist in der Versammlung gefragt / und seine Worte wird man im Herzen bedenken.18Wie ein unsichtbares Haus ist Weisheit für einen Toren / und die Erkenntnis eines Gedankenlosen ist wie rätselhafte Rede.19Wie Fesseln an den Füßen ist Erziehung für einen Unverständigen / und wie Handfesseln an der rechten Hand.20Ein Tor erhebt beim Lachen seine Stimme, / aber ein kluger Mann wird kaum verhalten lächeln. (Pred 7,6)21Wie goldener Schmuck ist für den Vernünftigen Erziehung / und wie ein Armband am rechten Arm.22Der Fuß eines Toren geht schnell in ein Haus, / aber ein Mensch mit viel Erfahrungen scheut sich vor einem Blick hinein. (Spr 25,17)23Ein Unverständiger blickt verstohlen von der Tür in ein Haus, / aber ein wohlerzogener Mann bleibt draußen stehen.24Mangelnde Erziehung eines Menschen zeigt sich im Horchen an der Tür, / aber den Einsichtigen beschwert die Schande.25Die Lippen der Fremden erzählen davon, / aber die Worte der Einsichtigen werden auf die Waage gelegt.26Im Mund der Toren ist ihr Herz, / im Herzen der Weisen aber ist ihr Mund.27Wenn ein Gottloser den Widersacher verflucht, / verflucht er sich selbst.28Der Verleumder befleckt sich selbst / und in der Nachbarschaft wird er gehasst.
Jesus Sirach 21
Lutherbibel 2017
Warnung vor Sünden
1Mein Kind, hast du gesündigt? Tu es nicht wieder und bitte, dass dir die früheren Sünden vergeben werden. (Joh 8,11)2Flieh vor der Sünde wie vor einer Schlange; denn wenn du ihr zu nahe kommst, beißt sie dich. Ihre Zähne sind wie die Zähne der Löwen; sie rauben den Menschen das Leben. (1Mo 39,7)3Wie ein zweischneidiges Schwert ist jede Übertretung des Gesetzes; für die Wunde, die es schlägt, gibt es keine Heilung.4Gewalt und Hochmut werden den Reichtum vernichten; so wird das Haus des Hoffärtigen zerstört. (Hi 20,10)5Die Bitte aus dem Mund eines Bettlers kommt Gott zu Ohren, und sein Urteil folgt auf dem Fuße. (Ps 34,7)6Wer Tadel hasst, der ist schon auf dem Weg des Sünders; und wer den Herrn fürchtet, der wird im Herzen umkehren. (Ps 1,6)7Wer zu reden versteht, ist weithin bekannt, und ein Kluger merkt, wo er fehlgeht.8Wer sein Haus baut mit fremdem Hab und Gut, gleicht einem, der Steine für sein Grab sammelt.9Die Schar der Gottlosen ist wie Werg, das vom Feuer verzehrt wird. (Jes 1,31)10Die Sünder gehen auf einem gepflasterten Weg, aber an seinem Ende ist der Abgrund der Hölle. (Mt 7,13)
Weise und Narren
11Wer das Gesetz hält, der beherrscht seine Gedanken, und Vollendung der Furcht des Herrn ist Weisheit. (Hi 28,28; Sir 10,26)12Wer nicht klug ist, der lässt sich nicht erziehen; es gibt aber eine Klugheit, die viel Bitterkeit schafft. (Spr 15,32; Sir 19,23; Sir 32,14)13Die Erkenntnis eines Weisen wächst wie eine Flut, und wie eine Quelle des Lebens ist sein Rat. (Ps 36,10; Spr 18,4)14Das Innere des Narren ist wie ein Topf mit einem Sprung und kann keine Erkenntnis behalten.15Wenn ein Vernünftiger eine kluge Lehre hört, lobt er sie und fügt noch mehr hinzu; hört sie aber einer, der im Überfluss lebt, missfällt sie ihm, und er kehrt ihr den Rücken.16Die Rede des Narren drückt wie eine Last beim Gehen; aber wenn ein Verständiger redet, hört man gern zu. (Sir 22,14)17In der Gemeinde bittet man den Einsichtigen zu reden; und seine Worte bedenkt man im Herzen.18Weisheit ist für den Narren wie ein verfallenes Haus; und die Erkenntnis des Unverständigen hält der Prüfung nicht stand.19Erziehung ist für den Narren wie eine Fessel an den Füßen und an der rechten Hand.20Ein Narr lacht überlaut; ein kluger Mann lächelt ein wenig.21Für den Einsichtigen ist Erziehung wie goldener Schmuck und wie Geschmeide am rechten Arm. (Sir 6,29)22Ein Narr läuft einfach ins Haus; aber ein erfahrener Mann scheut sich davor.23Ein Narr schaut einfach zum Fenster hinein; aber ein Wohlerzogener bleibt draußen stehen.24Es ist ungezogen, an der Tür zu horchen; für den Vernünftigen wäre das eine große Schmach.25Die Fremden werden davon erzählen, die Einsichtigen aber halten ihre Worte im Zaum. (Sir 28,25)26Die Narren tragen ihr Herz auf der Zunge, aber die Weisen haben ihren Mund im Herzen. (Spr 13,3)27Wenn der Gottlose dem Satan flucht, so flucht er sich selbst.28Wer übel nachredet, befleckt seine eigene Seele, und in der Nachbarschaft wird er gehasst. (Sir 5,14)