Jesaja 3

Einheitsübersetzung 2016

1 Denn siehe, Gott, der HERR der Heerscharen, / nimmt von Jerusalem und Juda jede Stütze und Stützung, jede Unterstützung mit Brot / und jede Unterstützung mit Wasser: (3Mo 26,26)2 den Helden und Krieger, / den Richter und den Propheten, / den Wahrsager und den Ältesten,3 den Anführer von Fünfzig, den Angesehenen, den Ratgeber, / den weisen Zauberer und den klugen Beschwörer.4 Ich mache junge Burschen zu ihren Anführern / und Mutwillige sollen über sie herrschen. (Pred 10,16)5 Dann bedrängt im Volk einer den andern / und jeder seinen Nächsten. Die Jungen sind frech zu den Alten, / die Geringen zu den Geehrten.6 Dann packt einer seinen Bruder im Haus seines Vaters: Du hast einen Mantel, / sei unser Wortführer / und dieser Trümmerhaufen sei unter deiner Gewalt!7 Der aber wird an jenem Tag seine Stimme erheben: / Ich bin doch kein Wundarzt und in meinem Haus gibt es kein Brot / und keinen Mantel. Macht mich nicht zum Wortführer des Volkes!8 Ja, Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen; / denn ihre Worte und ihre Taten richteten sich gegen den HERRN, / um den Augen seiner Herrlichkeit zu trotzen.9 Der Ausdruck ihrer Gesichter klagte sie an / und wie Sodom taten sie ihre Sünde kund, verhehlten sie nicht. / Wehe ihnen, denn sie erwiesen sich selbst Böses.10 Sagt: Der Gerechte, ja glücklich ist er; / denn sie werden die Frucht ihrer Taten essen.11 Wehe dem Frevler, ihm geht es schlecht; / denn was er mit seinen Händen vollbracht hat, wird ihm angetan!12 Mein Volk - seine Antreiber waren Ausbeuter / und Frauen beherrschten es. Mein Volk, die, welche dir Schritte vorgaben, leiteten in die Irre / und den Weg deiner Pfade haben sie verwirrt. (Jes 9,15)13 Der HERR hat sich hingestellt zum Rechtsstreit; / er steht da, die Völker zu richten.14 Der HERR geht ins Gericht / mit den Ältesten seines Volkes und seinen Anführern: Ihr, ihr habt den Weinberg verwüstet; / das dem Armen Geraubte ist in euren Häusern.15 Wie kommt ihr dazu, mein Volk zu zerschlagen? / Ihr zermalmt das Gesicht der Armen - / Spruch des Herrn, des GOTTES der Heerscharen. (Am 2,6)16 Der HERR sprach: Weil die Töchter Zions hochmütig sind, ihre Hälse recken und mit verführerischen Blicken daherkommen, immerzu trippelnd umherlaufen und mit ihren Fußspangen klirren, (Jes 32,9)17 wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions mit Schorf bedecken und der HERR wird ihre Schläfen kahl werden lassen.18 An jenem Tag wird der Herr den Schmuck wegnehmen: die Fußspangen, die kleinen Sonnen und Monde,19 die Ohrgehänge und Armkettchen, die Schleier20 und Turbane, die Fußkettchen und die Prachtgürtel, die Riechfläschchen und die Amulette,21 die Fingerringe und Nasenringe,22 die Festkleider und Umhänge, die Umschlagtücher und Täschchen23 und die Spiegel, die feinen Schleier, die Schals und Kopftücher.24 So wird es sein: Statt Balsam wird Moder sein, / statt eines Gürtels ein Strick, statt kunstvoller Locken eine Glatze, statt eines Festkleides ein gegürteter Sack, / Brandmal statt Schönheit.25 Deine Männer fallen durchs Schwert, / deine jungen Krieger im Kampf.26 Dann werden ihre Tore klagen und trauern, / vereinsamt sitzt sie am Boden.

Jesaja 3

Lutherbibel 2017

1 Siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird von Jerusalem und Juda wegnehmen Stütze und Stab: allen Vorrat an Brot und allen Vorrat an Wasser, (3Mo 26,26; Hes 4,16)2 Helden und Kriegsleute, Richter und Propheten, Wahrsager und Älteste,3 Hauptleute und Vornehme, Ratgeber und Weise, Zauberer und kluge Beschwörer.4 Und ich will ihnen Knaben zu Fürsten geben, und Mutwillige sollen über sie herrschen. (Pred 10,16)5 Und im Volk wird einer den andern bedrängen, ein jeder seinen Nächsten. Der Junge geht los auf den Alten und der Verachtete auf den Geehrten. (Mi 7,6)6 Dann wird einer seinen Bruder in seines Vaters Hause ergreifen: Du hast noch einen Mantel! Sei unser Herr! Dieser Trümmerhaufe sei unter deiner Hand!7 Er aber wird sie zu der Zeit beschwören und sagen: Ich bin kein Arzt; es ist kein Brot und kein Mantel in meinem Hause! Macht mich nicht zum Herrn über das Volk!8 Denn Jerusalem ist gestrauchelt, und Juda liegt da, weil ihre Worte und ihr Tun wider den HERRN sind, dass sie den Augen seiner Majestät widerstreben.9 Ihr Gesichtsausdruck zeugt gegen sie; ihrer Sünde rühmen sie sich wie die Leute in Sodom und verbergen sie nicht. Wehe ihnen! Denn damit bringen sie sich selbst ins Unglück. (1Mo 19,5)10 Wohl den Gerechten, sie haben es gut! Denn sie werden die Frucht ihrer Werke genießen. (Ps 128,2)11 Wehe aber den Gottlosen, sie haben es schlecht! Denn wie sie handeln, wird ihnen vergolten.12 Mein Volk – seine Gebieter üben Willkür, und Wucherer beherrschen es. Mein Volk, deine Führer verführen dich und verwirren den Weg, den du gehen sollst! (Jes 9,15)13 Der HERR steht da, den Rechtsstreit zu führen, und ist aufgetreten, die Völker zu richten.14 Der HERR geht ins Gericht mit den Ältesten seines Volks und mit seinen Fürsten: Ihr habt den Weinberg abgeweidet, und was ihr den Armen geraubt, ist in eurem Hause. (Jes 5,7; Jer 12,10)15 Warum zertretet ihr mein Volk und zerschlagt das Angesicht der Elenden?, spricht Gott, der HERR Zebaoth.16 Und der HERR sprach: Weil die Töchter Zions stolz sind und gehen mit aufgerecktem Halse, mit lüsternen Augen, trippeln daher und tänzeln und klimpern mit den Spangen an ihren Füßen,17 deshalb wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und der HERR wird ihre Schläfe entblößen.18 Zu der Zeit wird der Herr den Schmuck der Fußspangen wegnehmen und die Stirnbänder, die kleinen Monde,19 die Ohrringe, die Armspangen, die Schleier,20 die Hauben, die Fußkettchen, die Gürtel, die Riechfläschchen, die Amulette,21 die Fingerringe, die Nasenringe,22 die Feierkleider, die Mäntel, die Tücher, die Täschchen,23 die Spiegel, die Hemden, die Kopftücher, die Überwürfe.24 Und es wird Gestank statt Wohlgeruch sein und ein Strick statt eines Gürtels und eine Glatze statt lockigen Haars und statt des Prachtgewandes ein Sack, Brandmal statt Schönheit.25 Deine Männer werden durchs Schwert fallen und deine Krieger im Kampf.26 Und Zions Tore werden trauern und klagen, und sie wird leer und einsam auf der Erde sitzen. (Kla 1,4)