Jesaja 16

Einheitsübersetzung 2016

1 Sendet einen Widder, den Herrscher des Landes, / von Sela her durch die Wüste zum Berg der Tochter Zion! (2Kön 3,4)2 Wie flüchtende Vögel, aus dem Nest verscheucht, / so werden die Töchter Moabs an den Furten des Arnon sein.3 Schafft Rat, trefft eine Entscheidung! / Mache deinen Schatten am hohen Mittag wie die Nacht, / verbirg die Vertriebenen, verrate den Flüchtling nicht!4 Meine Vertriebenen, die von Moab, sollen bei dir Schutz finden. / Sei ihnen ein Versteck vor dem Verwüster! Ist der Unterdrücker am Ende, / die Verwüstung vollzogen, / sind aus dem Land verschwunden, die es zertreten, (Jes 29,20)5 dann wird in Huld ein Thron errichtet; / darauf sitzt in Treue im Zelt Davids ein Richter, / der Recht sucht und Gerechtigkeit fördert. (2Kön 3,4; Jes 9,6; Jer 23,5; Jer 48,4)6 Wir haben vom Stolz Moabs gehört, / hoch über die Maßen, von seinem Stolz, seinem Hochmut, seiner Unbeherrschtheit / und seinem unwahren Geschwätz. (Jer 48,29)7 Darum heult Moab um Moab, / jeder heult. Den Traubenkuchen von Kir-Heres trauert ihr nach, / völlig niedergeschlagen.8 Denn die Pflanzungen von Heschbon sind verwelkt, / die Weinstöcke von Sibma. Die Herren der Nationen zerschlugen seine Reben, / die bis Jaser reichten, bis in die Wüste sich verloren, seine Ranken breiteten sich aus, / sie zogen sich hin bis zum Meer.9 Darum beweine ich die Weinstöcke von Sibma, / wie Jaser weint; ich tränke dich mit meinen Tränen, / Heschbon und Elale, denn über deinen Sommer und deine Ernte / ist Kriegsgeschrei gefallen.10 Abgeerntet sind Freude und Jubel / aus dem Obstgarten; in den Weinbergen jauchzt man nicht, / frohlockt man nicht. Der Kelterer tritt keinen Wein mehr in den Keltern. / Dem Freudengeschrei habe ich ein Ende gemacht.11 Darum klagen meine Eingeweide um Moab wie eine Leier, / mein Inneres um Kir-Heres. (Jer 48,36)12 Wenn aber Moab erscheint, / sich abmüht auf seiner Kulthöhe und in sein Heiligtum kommt, um zu beten, / dann vermag es nichts.13 Dies ist das Wort, das der HERR einst über Moab gesprochen hat.14 Jetzt aber hat der HERR so gesprochen: In drei Jahren - wie Söldnerjahren - wird Moabs Herrlichkeit mit all dem vielen Getöse verachtet sein. Und der Rest wird wenig sein, winzig, machtlos. (Jes 21,16)

Jesaja 16

Lutherbibel 2017

1 »Schickt Lämmer des Landesherrn von Sela durch die Wüste zum Berge der Tochter Zion!«2 Wie ein Vogel dahinfliegt, der aus dem Nest vertrieben wird, so werden die Töchter Moabs an den Furten des Arnon sein.3 »Gib Rat, sprich Recht, mach deinen Schatten am Mittag wie die Nacht; verbirg die Verjagten, und verrate die Flüchtigen nicht!4 Lass Moabs Verjagte bei dir herbergen, sei du für Moab eine Zuflucht vor dem Verwüster!« Wenn der Bedränger ein Ende hat, der Verwüster aufhört und der Bedrücker aus dem Lande muss,5 dann wird ein Thron bereitet werden aus Gnaden, dass einer in Treue darauf sitze in der Hütte Davids und richte und trachte nach Recht und fördere Gerechtigkeit. (Jes 9,6; Jes 11,5)6 »Wir haben gehört von dem Hochmut Moabs, der so groß ist, von seinem Hochmut, seinem Stolz und Mutwillen und seinem eitlen Geschwätz.«7 Darum wird ein Moabiter über den andern heulen, allesamt werden sie heulen. Über die Traubenkuchen von Kir-Heres werden sie seufzen, ganz zerschlagen.8 Denn die Fluren von Heschbon sind wüst geworden, der Weinstock von Sibma ist verdorrt. Die Herren unter den Völkern haben seine edlen Reben zerschlagen, die bis nach Jaser reichten und sich zogen bis in die Wüste; ihre Ranken breiteten sich aus und gingen über das Meer.9 Darum weine ich mit Jaser um den Weinstock von Sibma und vergieße viel Tränen über dich, Heschbon und Elale. Denn es ist Kriegsgeschrei über deinen Sommer und deine Ernte hergefallen, (Jes 15,4)10 dass Freude und Wonne in den Gärten aufhören, und in den Weinbergen jauchzt und ruft man nicht mehr. Man keltert keinen Wein in den Keltern, dem Gesang ist ein Ende gemacht. (Jer 48,33)11 Darum klagt mein Herz über Moab wie eine Harfe und meine Seele über Kir-Heres.12 Alsdann, wenn Moab hingeht und sich abmüht bei den Altären auf der Höhe und kommt zu seinem Heiligtum, um zu beten, so wird’s doch nichts ausrichten.13 Das ist’s, was der HERR damals gegen Moab geredet hat.14 Nun aber redet der HERR und spricht: In drei Jahren, wie eines Tagelöhners Jahre sind, wird die Herrlichkeit Moabs gering werden mit all dem großen Gepränge, dass wenig übrig bleibt, gar nicht viel. (Jes 21,16)