1Das war das Wort des HERRN, das an den Propheten Jeremia erging gegen die Völker:2Über Ägypten: Gegen das Heer des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, das bei Karkemisch am Eufratstrom stand und das Nebukadnezzar, der König von Babel, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, geschlagen hat. (2Kön 23,29)3Rüstet Rundschild und Langschild, / rückt aus zum Kampf!4Schirrt die Rosse an, besteigt die Pferde! / Tretet an im Helm, macht die Speere blank, / legt die Panzer an!5Warum sehe ich: Sie sind bestürzt, / sie weichen zurück. Ihre Helden sind zersprengt,
sie ergreifen die Flucht / und wenden sich nicht mehr um - / Grauen ringsum! - Spruch des HERRN. (Jer 20,3)6Der Schnelle kann nicht entfliehen / und der Held nicht entrinnen.
Im Norden, am Ufer des Eufratstromes, / stürzen sie hin und fallen.7Wer ist es, der anschwoll gleich dem Nil, / dessen Wasser wie Ströme tosen?8Ägypten schwoll an gleich dem Nil, / dessen Wasser wie Ströme tosen.
Es sagte: Ich schwelle an, überschwemme das Land, / vernichte die Städte und ihre Einwohner.9Bäumt euch, ihr Rosse, stürmt los, ihr Wagen! / Rückt aus, ihr Helden:
Kusch und Put, ihr Schildbewehrten, / ihr von Lud, ihr Bogenschützen! (Hes 27,10; Nah 3,9)10Doch jener Tag ist ein Tag der Vergeltung / für den Herrn, den GOTT der Heerscharen, / um seinen Gegnern zu vergelten.
Da frisst das Schwert, / wird satt und trunken von ihrem Blut.
Denn ein Schlachtfest hält der Herr, der GOTT der Heerscharen, / im Land des Nordens am Eufratstrom.11Zieh hinauf nach Gilead und hole Balsam, / Jungfrau, Tochter Ägypten!
Umsonst verbrauchst du viele Arzneien, / du findest keine Genesung. (Jer 8,22)12Von deiner Schande hören die Völker, / dein Wehgeschrei erfüllt die Erde.
Denn Held an Held ist gestürzt, / miteinander sind beide gefallen.13Das Wort, das der HERR zum Propheten Jeremia sprach, als Nebukadnezzar, der König von Babel, heranrückte, um das Land Ägypten zu erobern:14Meldet es in Ägypten, verkündet es in Migdol, / verkündet es in Memfis und Tachpanhes!
Sagt: Stell dich auf und mach dich bereit; / denn schon frisst das Schwert rings um dich her.15Warum wurden fortgeschwemmt deine Starken? - / Keiner hielt stand, weil der HERR sie stieß.16Viele kamen durch ihn zu Fall, / sie stürzten, einer über den anderen.
Da sagten sie: / Auf, wir wollen zurückkehren zu unsrem Volk,
ins Land unsrer Sippe, / vor dem gewalttätigen Schwert! (Jer 50,16)17Sie haben dort dem Pharao, dem König von Ägypten, den Namen gegeben: / Getöse, das die Zeit verpasste.18So wahr ich lebe - Spruch des Königs, / HERR der Heerscharen ist sein Name:
Wie der Tabor unter den Bergen / und wie der Karmel am Meer wird er kommen. (Jer 48,15)19Rüste dein Gepäck für die Verbannung, / du sesshafte Tochter Ägypten!
Denn Memfis wird zur Wüste, / wird niedergebrannt und menschenleer.20Eine stattliche Jungkuh ist Ägypten, / eine Bremse von Norden stürzt sich auf sie.21Auch seine Söldnertruppen mitten im Land / sind wie gemästete Kälber.
Aber auch sie machen kehrt, / sie fliehen allesamt und halten nicht stand.
Denn der Tag ihres Verderbens kommt über sie, / die Zeit ihrer Heimsuchung.22Ägyptens Stimme gleicht dem Zischen der Schlange, / denn jene rücken mit Macht heran,
sie fallen mit Äxten über das Land her / wie Holzfäller.[1]23Sie fällen seinen Wald - Spruch des HERRN -, / der doch undurchdringlich ist.
Zahlreicher als Heuschrecken sind sie, / man kann sie nicht zählen.24Zuschanden wird die Tochter Ägypten, / preisgegeben dem Volk aus dem Norden.25Der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, hat gesprochen: Siehe, ich suche heim den Amon von No, den Pharao, Ägypten und seine Götter, seine Könige - den Pharao samt allen, die sich auf ihn verlassen. (Jer 43,11)26Ich gebe sie in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, in die Hand Nebukadnezzars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Diener. Aber danach wird das Land wieder bewohnt sein wie in früheren Zeiten - Spruch des HERRN.
Gegen die Philister
27Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, / verzage nicht, Israel!
Denn siehe: Ich errette dich aus der Ferne, / deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft.
Jakob wird heimkehren und Ruhe haben; / er wird in Sicherheit leben / und niemand wird ihn erschrecken. (Jer 30,10)28Du aber, fürchte dich nicht, / mein Knecht Jakob - Spruch des HERRN; / denn ich bin mit dir.
Ja, ich bereite allen Völkern, / unter die ich dich vertrieben habe, ein Ende.
Dir aber mache ich kein Ende. / Ich werde dich züchtigen, wie es recht ist; / ganz ungestraft werde ich dich nicht lassen. (Jer 4,27; Jer 10,24; Jer 30,11)
Jeremia 46
Lutherbibel 2017
1Dies ist das Wort des HERRN, das zu dem Propheten Jeremia geschehen ist wider die Völker.
Über Ägypten: Die Niederlage bei Karkemisch
2Über Ägypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, welches lagerte am Euphratstrom bei Karkemisch und das Nebukadnezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: (2Kön 23,29; Jes 19,1; Hes 29,1)3Rüstet Rundschild und Langschild und zieht in den Streit!4Spannt Rosse an und lasst Reiter aufsitzen, setzt die Helme auf und schärft die Spieße und zieht Panzer an!5Wie kommt’s aber, dass ich sehe, dass sie verzagt sind und die Flucht ergreifen und ihre Helden erschlagen sind? Sie fliehen und wenden sich nicht mehr zurück. Schrecken um und um!, spricht der HERR. (Jer 6,25; Jer 20,3)6Der Schnelle kann nicht entfliehen noch der Starke entrinnen. Im Norden am Euphratstrom sind sie gefallen und niedergestreckt. (Am 2,14)7Wer ist’s, der emporsteigt wie der Nil und dessen Wasser wogen wie Ströme?8Ägypten steigt empor wie der Nil, und seine Wasser wogen wie Ströme. Es sprach: »Ich will emporsteigen, das Land bedecken und die Städte verderben samt denen, die darin wohnen.«9Bäumt euch, ihr Rosse, rast dahin, ihr Wagen, zieht aus, ihr Helden, Kusch und Put, die den Schild führen, und die Schützen aus Lud! (Hes 27,10; Nah 3,9)10Denn dies ist der Tag Gottes, des HERRN Zebaoth, ein Tag der Vergeltung, dass er sich an seinen Feinden räche, wenn das Schwert fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie müssen Gott, dem HERRN Zebaoth, ein Schlachtopfer werden im Lande des Nordens am Euphratstrom. (Jes 34,8; Jer 51,6)11Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, Jungfrau, Tochter Ägypten! Aber es ist umsonst, dass du viel Heilmittel gebrauchst; du wirst doch nicht heil. (Jer 8,22; Jer 30,13)12Deine Schande ist unter den Völkern erschollen, dein Heulen erfüllt die Erde; denn ein Held ist über den andern gefallen und liegen beide miteinander darnieder.
Die Babylonier fallen ein
13Dies ist das Wort des HERRN, das er zu dem Propheten Jeremia redete, als Nebukadnezar, der König von Babel, heranzog, um Ägyptenland zu schlagen:14Verkündigt’s in Ägypten und sagt’s an in Migdol, sagt’s an in Memphis und Tachpanhes und sprecht: Stell dich auf und rüste dich! Denn schon hat das Schwert gefressen, was um dich her ist.15Wie geht’s zu, dass dein Gewaltiger zu Boden fiel? Er hielt nicht stand, weil der HERR ihn stieß.16Er macht, dass ihrer viele fallen, dass einer mit dem andern darniederliegt. Da sprachen sie: Wohlauf, lasst uns wieder zu unserm Volk ziehen, in unser Vaterland vor dem mörderischen Schwert! (Jer 50,16)17Nennt den Namen des Pharao, des Königs von Ägypten: »Lärm, der seine Zeit versäumt hat«. (Jes 30,7)18So wahr ich lebe, spricht der König, der HERR Zebaoth heißt: Er wird daherziehen so hoch, wie der Berg Tabor unter den Bergen ist und wie der Karmel am Meer ist.19Pack dir Sachen für die Verbannung, du thronende Tochter Ägypten; denn Memphis wird wüst und verbrannt werden, dass niemand darin wohnen wird. (Jes 20,4; Jer 48,18; Sach 2,11)20Ägypten ist wie eine schöne junge Kuh; die Hornisse von Norden stürzt sich auf sie.21Auch die Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete Kälber; auch sie müssen sich wenden, sie fliehen miteinander und halten nicht stand; denn der Tag ihres Unheils kommt über sie, die Zeit ihrer Heimsuchung.22Ägyptens Stimme zischt wie eine fliehende Schlange, wenn jene anrücken mit Heeresmacht. Mit Äxten kommen sie über Ägypten wie die Holzhauer.23Sie hauen seinen Wald um, der unermesslich ist, spricht der HERR; ihrer sind mehr als Heuschrecken, die niemand zählen kann.24Die Tochter Ägypten wird zuschanden; sie ist dem Volk aus dem Norden in die Hände gegeben.25Der HERR Zebaoth, der Gott Israels, spricht: Siehe, ich will heimsuchen den Amon zu No und den Pharao und Ägypten samt seinen Göttern und Königen, ja, den Pharao mit allen, die sich auf ihn verlassen, (Jer 43,12)26dass ich sie gebe in die Hände derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und in die Hände Nebukadnezars, des Königs von Babel, und seiner Großen. Aber danach soll das Land bewohnt werden wie vor alters, spricht der HERR. (Hes 29,14)
Trostwort an Israel
27Aber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, verzage nicht! Denn siehe, ich will dich erretten aus fernen Landen und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, dass Jakob zurückkehren soll und in Frieden und Sicherheit leben, und niemand soll ihn schrecken. (Jer 30,10)28Fürchte dich nicht, du mein Knecht Jakob, spricht der HERR, denn ich bin bei dir! Ich will mit allen Völkern ein Ende machen, unter die ich dich verstoßen habe; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Ich will dich mit Maßen züchtigen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen. (Jer 10,24)