Hiob 7

Einheitsübersetzung 2016

1 Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? / Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners? (Hi 14,14)2 Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, / wie ein Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet.3 So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe / und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu.4 Lege ich mich nieder, sage ich: / Wann darf ich aufstehn? / Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert. (Pred 2,23; Sir 40,5)5 Mein Leib ist gekleidet in Maden und Schorf, / meine Haut schrumpft und eitert. (Mi 3,1)6 Schneller als das Weberschiffchen eilen meine Tage, / sie gehen zu Ende, ohne Hoffnung. (Hi 9,25; Ps 39,6; Jes 38,12)7 Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist! / Nie mehr schaut mein Auge Glück. (Ps 78,39)8 Kein Auge gewahrt mich, das nach mir sieht, / suchen mich deine Augen, dann bin ich nicht mehr da.9 Wie die Wolke, die entschwand und dahinzog, / so steigt nie mehr auf, wer zur Unterwelt hinabstieg. (Weis 2,4)10 Nie mehr kehrt er zurück in sein Haus, / nie mehr erblickt ihn sein Ort.11 So will auch ich meinen Mund nicht zügeln, / mit bedrängtem Geist will ich reden, / mit betrübter Seele will ich klagen.12 Bin ich das Meer, der Meeresdrache, / dass du gegen mich eine Wache stellst? (Hi 9,13; Ps 74,13)13 Sagte ich: Mein Lager soll mich trösten, / mein Bett trage das Leid mit mir!,14 so quältest du mich mit Träumen / und mit Gesichten jagtest du mich in Angst.15 Erwürgt zu werden, zöge ich vor, / den Tod meinem Totengerippe. (Tob 3,6)16 Ich mag nicht mehr, ich will nicht ewig leben. / Lass ab von mir, denn nur ein Hauch sind meine Tage! (Ps 144,4)17 Was ist der Mensch, dass du groß ihn achtest / und deinen Sinn auf ihn richtest, (Ps 8,5; Ps 144,3)18 dass du ihn musterst jeden Morgen / und jeden Augenblick ihn prüfst? (Ps 17,3; Ps 139,1)19 Wie lange schon schaust du nicht weg von mir, / lässt mich nicht los, sodass ich meinen Speichel schlucke? (Ps 39,14)20 Habe ich gefehlt? / Was tat ich dir, du Menschenwächter? / Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht, / sodass ich mir selbst zu einer Last geworden bin?21 Warum nimmst du mein Vergehen nicht weg, / lässt du meine Schuld nicht nach? / Nun denn - zum Staub bette ich mich, / und suchst du mich, dann bin ich nicht mehr da.

Hiob 7

Lutherbibel 2017

1 Muss nicht der Mensch immer im Dienst stehen auf Erden, und sind seine Tage nicht wie die eines Tagelöhners? (Hi 14,6)2 Wie ein Knecht sich sehnt nach dem Schatten und ein Tagelöhner auf seinen Lohn wartet,3 so erbte ich Monde der Enttäuschung, und Nächte voller Mühsal wurden mir zuteil.4 Wenn ich mich niederlegte, sprach ich: Wann werde ich aufstehen? Bin ich aufgestanden, so wird mir’s lang bis zum Abend, und mich quälte die Unruhe bis zur Dämmerung.5 Mein Fleisch ist gekleidet in Maden und staubigen Schorf, meine Haut ist verschrumpft und voller Eiter.6 Meine Tage sind schneller dahingeflogen als ein Weberschiffchen und sind vergangen ohne Hoffnung. (Jes 38,12)7 Bedenke, dass mein Leben ein Hauch ist und meine Augen nicht wieder Gutes sehen werden.8 Und kein lebendiges Auge wird mich mehr schauen; sehen deine Augen nach mir, so bin ich nicht mehr.9 Eine Wolke vergeht und fährt dahin: so kommt nicht wieder herauf, wer zu den Toten hinunterfährt;10 er kommt nicht zurück, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr. (Hi 10,21; Hi 14,12; Ps 103,16)11 Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren. Ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele.12 Bin ich denn das Meer oder ein Ungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst?13 Wenn ich dachte, mein Bett soll mich trösten, mein Lager soll mir meinen Jammer erleichtern,14 so erschrecktest du mich mit Träumen und machtest mir Grauen durch Gesichte,15 dass meine Seele sich wünschte, erwürgt zu sein, und mein Leib wünschte den Tod.16 Ich vergehe! Ich will nicht ewig leben. Lass ab von mir, denn meine Tage sind nur noch ein Hauch. (1Kön 19,4)17 Was ist der Mensch, dass du ihn groß achtest und dich um ihn bekümmerst?18 Jeden Morgen suchst du ihn heim und prüfst ihn alle Stunden.19 Warum blickst du nicht einmal von mir weg und lässt mir keinen Atemzug Ruhe?20 Hab ich gesündigt, was tue ich dir damit an, du Menschenhüter? Warum machst du mich zum Ziel deiner Anläufe, dass ich mir selbst eine Last bin?21 Und warum vergibst du mir meine Sünde nicht oder lässt meine Schuld hingehen? Denn nun werde ich mich in den Staub legen, und wenn du mich suchst, werde ich nicht mehr da sein.