1Höre, Israel! Heute wirst du den Jordan überschreiten, um in das Land von Völkern, die größer und mächtiger sind als du, hineinzuziehen und ihren Besitz zu übernehmen. Du wirst in große Städte mit himmelhohen Mauern kommen, (5Mo 1,28; 5Mo 4,38; 5Mo 5,1; 5Mo 6,4)2zu einem großen, hochgewachsenen Volk, den Anakitern - du kennst ja die Redensart und hast sie oft gehört: Wer kann den Söhnen Anaks widerstehen?3Heute wirst du erkennen, dass der HERR, dein Gott, wie ein verzehrendes Feuer selbst vor dir hinüberzieht. Er wird sie vernichten und er wird sie dir unterwerfen, sodass du sie unverzüglich ausrotten und austilgen kannst, wie es der HERR dir zugesagt hat. (5Mo 31,3)4Wenn der HERR, dein Gott, sie vor dir herjagt, sollst du nicht meinen: Ich bin im Recht, daher lässt mich der HERR in das Land hineinziehen und es in Besitz nehmen; diese Völker sind im Unrecht, daher rottet sie der HERR vor mir aus. (5Mo 6,18; 5Mo 6,25; 5Mo 8,17; Hes 18,5; Röm 10,3; Röm 10,6)5Denn nicht, weil du im Recht bist und die richtige Gesinnung hast, kannst du in ihr Land hineinziehen und es in Besitz nehmen. Vielmehr rottet der HERR, dein Gott, diese Völker vor dir aus, weil sie im Unrecht sind und weil der HERR die Zusage einlösen will, die er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob mit einem Schwur bekräftigt hat. (5Mo 1,8)6Du sollst erkennen: Du bist ein hartnäckiges Volk. Daher kann dir der HERR, dein Gott, dieses prächtige Land nicht etwa aufgrund eines Rechtsanspruchs geben, damit du es in Besitz nimmst. (2Mo 32,9; 2Mo 33,3; 2Mo 34,9; 5Mo 9,13; 5Mo 10,16; 5Mo 31,27; 2Kön 17,14; Jer 7,26; Apg 7,51)7Denk daran und vergiss nicht, dass du in der Wüste den Unwillen des HERRN, deines Gottes, erregt hast. Von dem Tag an, als du aus Ägypten auszogst, bis zur Ankunft an diesem Ort habt ihr euch dem HERRN ständig widersetzt. (4Mo 20,10; 5Mo 1,26; 5Mo 9,23; Ps 78,17; Hes 20,8)8Vor allem am Horeb habt ihr den Unwillen des HERRN erregt. Damals grollte er euch so sehr, dass er euch vernichten wollte.
Krise und Vollendung des Bundesschlusses am Horeb
9Als ich auf den Berg gestiegen war, um die Steintafeln entgegenzunehmen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hatte, blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg, aß kein Brot und trank kein Wasser. (2Mo 24,18; 5Mo 5,22; Mt 4,2)10Der HERR übergab mir die beiden Steintafeln, die mit dem Gottesfinger beschrieben waren. Auf den Tafeln standen alle die Worte, die der HERR am Tag der Versammlung auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte. (2Mo 31,18; 5Mo 5,22)11Es war am Ende der vierzig Tage und der vierzig Nächte, als mir der HERR die beiden Steintafeln, die Tafeln des Bundes, übergab12und zu mir sagte: Steh auf, steig rasch hinunter, weg von hier; denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt hast, läuft ins Verderben. Sie sind rasch von dem Weg abgewichen, auf den ich sie verpflichtet habe. Sie haben sich ein Bildnis gegossen. (2Mo 32,7; 2Mo 34,17; 5Mo 27,15; 5Mo 31,29; Ri 17,3; 1Kön 14,9; 2Kön 17,16)13Weiter sagte der HERR zu mir: Ich habe mir dieses Volk angesehen. Ja, es ist ein hartnäckiges Volk. (5Mo 9,6)14Lass mich, damit ich sie vernichte, ihren Namen unter dem Himmel auslösche und dich zu einem Volk mache, das mächtiger und zahlreicher als dieses ist!15Ich wandte mich um und stieg den Berg hinunter. Der Berg stand in Feuer. Ich trug die beiden Tafeln des Bundes auf meinen Armen.16Und ich sah, was geschehen war: Ja, ihr hattet euch an dem HERRN, eurem Gott, versündigt, ihr hattet euch ein Kalb gegossen, ihr wart rasch von dem Weg abgewichen, auf den der HERR euch verpflichtet hatte.17Ich packte die beiden Tafeln, die ich auf meinen Armen trug, schleuderte sie fort und zerschmetterte sie vor euren Augen.18Dann warf ich mich vor dem HERRN wie beim ersten Mal nieder. Vierzig Tage und vierzig Nächte aß ich kein Brot und trank kein Wasser, wegen all der Sünde, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des HERRN böse ist, sodass ihr ihn erzürntet.19Denn ich hatte Angst vor dem glühenden Zorn des HERRN. Er war voll Unwillen gegen euch und wollte euch vernichten. Doch der HERR erhörte mich auch diesmal.20Auch dem Aaron grollte der HERR sehr und er wollte ihn vernichten. Damals betete ich auch für Aaron.21Ich nahm das Kalb, die Sünde, die ihr euch gemacht hattet, verbrannte es im Feuer, zerstieß es und zermahlte es vollständig, bis es feiner Staub war; den Staub streute ich in den Bach, der vom Berg herunterfließt. (2Mo 32,20; 1Kön 12,30; 1Kön 15,13; 2Kön 11,18; 2Kön 18,4; 2Kön 23,4)22Auch in Tabera, in Massa und in Kibrot-Taawa habt ihr den Unwillen des HERRN erregt. (2Mo 17,1; 4Mo 11,1)23Als der HERR euch von Kadesch-Barnea aussandte mit dem Befehl: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gebe!, da habt ihr euch dem Befehl des HERRN, eures Gottes, widersetzt, ihr habt ihm nicht geglaubt und nicht auf seine Stimme gehört. (5Mo 1,19)24Ihr habt euch dem HERRN widersetzt, seit ich euch kenne. (5Mo 9,7)25Ich warf mich also vor dem HERRN nieder und lag vor ihm vierzig Tage und vierzig Nächte lang. Ich warf mich nieder, weil der HERR gedroht hatte, er werde euch vernichten.26Ich betete zum HERRN und sagte: Herr und GOTT, bring nicht das Verderben über dein Volk und deinen Erbbesitz, die du in deiner Macht freigekauft und mit starker Hand aus Ägypten geführt hast! (2Mo 32,11; 4Mo 14,13)27Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Jakob! Beachte nicht den Starrsinn dieses Volkes, sein Verschulden und seine Sünde,28damit man nicht in dem Land, aus dem du uns geführt hast, sagt: Offenbar kann der HERR sie nicht in das Land führen, das er ihnen zugesagt hat, oder er hasst sie; also hat er sie nur herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen. (2Mo 3,8; 5Mo 1,27)29Sie sind aber doch dein Volk und dein Erbbesitz, die du mit großer Kraft und hoch erhobenem Arm herausgeführt hast. (5Mo 4,20; 1Kön 8,51)
5.Mose 9
Lutherbibel 2017
1Höre, Israel, du wirst heute über den Jordan gehen, damit du hineinkommst, das Land der Völker einzunehmen, die größer und stärker sind als du, große Städte, ummauert bis an den Himmel, (5Mo 1,28)2ein großes, hochgewachsenes Volk, die Anakiter, die du kennst, von denen du auch hast sagen hören: Wer kann wider die Anakiter bestehen? (4Mo 13,32)3So sollst du nun heute wissen, dass der HERR, dein Gott, vor dir hergeht, ein verzehrendes Feuer. Er wird sie vertilgen und wird sie demütigen vor dir, und du wirst sie vertreiben und bald vernichten, wie dir der HERR zugesagt hat. (5Mo 4,24)4Wenn nun der HERR, dein Gott, sie ausgestoßen hat vor dir her, so sprich nicht in deinem Herzen: Der HERR hat mich hereingeführt, dies Land einzunehmen, um meiner Gerechtigkeit willen –, da doch der HERR diese Völker vertreibt vor dir her um ihres gottlosen Treibens willen. (1Mo 15,16; 5Mo 8,17)5Denn du kommst nicht herein, ihr Land einzunehmen, um deiner Gerechtigkeit und deines aufrichtigen Herzens willen, sondern der HERR, dein Gott, vertreibt diese Völker um ihres gottlosen Treibens willen, damit er das Wort halte, das er geschworen hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob. (5Mo 6,25)6So wisse nun, dass der HERR, dein Gott, dir nicht um deiner Gerechtigkeit willen dies gute Land zum Besitz gibt, da du doch ein halsstarriges Volk bist. (2Mo 32,9)
Der Bundesbruch am Horeb
7Denke daran und vergiss nicht, wie du den HERRN, deinen Gott, erzürntest in der Wüste. Von dem Tage an, als du aus Ägyptenland zogst, bis ihr gekommen seid an diesen Ort, seid ihr ungehorsam gewesen dem HERRN.8Denn am Horeb erzürntet ihr den HERRN so, dass er vor Zorn euch vertilgen wollte, (2Mo 32,1)9als ich auf den Berg gegangen war, die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch schloss, und ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge blieb und kein Brot aß und kein Wasser trank (2Mo 34,28)10und mir der HERR die zwei steinernen Tafeln gab, mit dem Finger Gottes beschrieben, und darauf alle Worte, die der HERR mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet hatte am Tage der Versammlung.11Und nach den vierzig Tagen und vierzig Nächten gab mir der HERR die zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes,12und sprach zu mir: Mach dich auf, geh eilends hinab von hier; denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt hast, hat schändlich gehandelt. Sie sind schnell abgewichen von dem Wege, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht.13Und der HERR sprach zu mir: Ich sehe, dass dies Volk ein halsstarriges Volk ist.14Lass ab von mir, damit ich sie vertilge und ihren Namen austilge unter dem Himmel; aber aus dir will ich ein stärkeres und größeres Volk machen als dieses.15Und als ich mich wandte und von dem Berge herabging, der im Feuer brannte, und die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen hatte,16da sah ich, und siehe, da hattet ihr euch an dem HERRN, eurem Gott, versündigt und euch ein gegossenes Kalb gemacht und wart schnell von dem Wege abgewichen, den euch der HERR geboten hatte.17Da fasste ich beide Tafeln und warf sie aus meinen Händen und zerbrach sie vor euren Augen18und fiel nieder vor dem HERRN wie das erste Mal, vierzig Tage und vierzig Nächte, und aß kein Brot und trank kein Wasser um all eurer Sünde willen, die ihr getan hattet, als ihr solches Unrecht tatet vor dem HERRN, um ihn zu erzürnen.19Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und Grimm, mit dem der HERR über euch erzürnt war, sodass er euch vertilgen wollte. Aber der HERR erhörte mich auch diesmal. (Hebr 12,21)20Auch war der HERR sehr zornig über Aaron, sodass er ihn vertilgen wollte; aber ich bat auch für Aaron zur selben Zeit.21Aber eure Sünde, das Kalb, das ihr gemacht hattet, nahm ich und verbrannte es mit Feuer und zerschlug es und zermalmte es, bis es Staub ward, und warf den Staub in den Bach, der vom Berge fließt.22So erzürntet ihr den HERRN auch in Tabera und in Massa und bei den Lustgräbern. (2Mo 17,7; 4Mo 11,3; 4Mo 11,34)23Und als er euch aus Kadesch-Barnea sandte und sprach: Geht hinauf und nehmt das Land ein, das ich euch gegeben habe!, da wart ihr ungehorsam dem Mund des HERRN, eures Gottes, und glaubtet nicht an ihn und gehorchtet seiner Stimme nicht. (4Mo 13,2; 4Mo 13,31; 4Mo 14,1)24So seid ihr dem HERRN ungehorsam gewesen, solange ich euch gekannt habe.25Ich aber fiel nieder und lag vor dem HERRN vierzig Tage und vierzig Nächte; denn der HERR sprach, er wolle euch vertilgen. (5Mo 18,1)26Und ich bat den HERRN und sprach: Herr HERR, verdirb dein Volk und dein Erbe nicht, das du durch deine große Kraft erlöst und mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt hast!27Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Jakob! Sieh nicht an die Halsstarrigkeit und das gottlose Treiben und die Sünde dieses Volks,28damit das Land, aus dem du uns geführt hast, nicht sage: Der HERR konnte sie nicht in das Land bringen, das er ihnen zugesagt hatte, und hat sie darum herausgeführt, weil er ihnen feind war, um sie zu töten in der Wüste. (4Mo 14,16)29Denn sie sind dein Volk und dein Erbe, das du mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgereckten Arm herausgeführt hast.