2.Samuel 3

Einheitsübersetzung 2016

1 Der Krieg zwischen dem Haus Saul und dem Haus David zog sich lange hin. David wurde immer stärker, während das Haus Saul immer schwächer wurde. (2Sam 5,10)2 In Hebron wurden David folgende Söhne geboren: Sein Erstgeborener Amnon stammte von Ahinoam aus Jesreel, (2Sam 5,13; 1Chr 3,1)3 sein zweiter, Kilab, von Abigajil, der Frau Nabals aus Karmel; der dritte war Abschalom, der Sohn der Maacha, der Tochter des Königs Talmai von Geschur, (1Sam 25,42; 2Sam 13,37)4 der vierte Adonija, der Sohn der Haggit, der fünfte Schefatja, der Sohn der Abital, (1Kön 1,5)5 der sechste Jitream von Davids Frau Egla. Diese Söhne wurden David in Hebron geboren.6 Solange zwischen dem Haus Saul und dem Haus David Krieg herrschte, hielt Abner entschieden zum Haus Saul.7 Saul hatte eine Nebenfrau namens Rizpa gehabt; sie war eine Tochter Ajas. Da sagte Ischbaal zu Abner: Warum bist du zu der Nebenfrau meines Vaters gegangen? (2Sam 16,21; 2Sam 21,8)8 Da wurde Abner sehr zornig über die Frage Ischbaals und sagte: Bin ich denn ein Hundskopf aus Juda? Ich erweise dem Haus Sauls, deines Vaters, und seinen Brüdern und Verwandten auch heute mein Wohlwollen und habe dich nicht in die Hände Davids fallen lassen. Und du willst mich jetzt wegen eines Vergehens mit dieser Frau zur Rechenschaft ziehen? (1Mo 35,22; 1Sam 24,15)9 Gott soll Abner dies und das antun, wenn ich nicht gegenüber David so handle, wie der HERR es ihm geschworen hat: (Rut 1,17)10 das Königtum dem Haus Saul zu nehmen und den Thron Davids aufzustellen in Israel und Juda, von Dan bis Beerscheba. (1Sam 3,20; 1Sam 15,28)11 Darauf konnte Ischbaal Abner nichts erwidern; denn er hatte Angst vor ihm.12 Abner schickte in eigener Sache Boten zu David und ließ ihm sagen: Wem gehört das Land? Schließ also einen Vertrag mit mir; dann werde ich dir helfen, um ganz Israel auf deine Seite zu bringen.13 David antwortete: Gut, ich will einen Vertrag mit dir schließen; nur das eine verlange ich von dir: Du darfst mir nicht unter die Augen treten, falls du nicht Michal, die Tochter Sauls, mitbringst, wenn du kommst und vor mir erscheinst. (1Mo 43,3)14 Dann schickte David Boten zu Ischbaal, dem Sohn Sauls, und ließ ihm sagen: Gib meine Frau Michal heraus, für die ich die hundert Vorhäute der Philister als Brautpreis bezahlt habe. (1Sam 18,27; 1Sam 25,44)15 Ischbaal schickte zu ihrem Mann Paltiël, dem Sohn des Lajisch, und ließ sie ihm wegnehmen.16 Ihr Mann lief bis nach Bahurim weinend hinter ihr her. Erst als Abner zu ihm sagte: Geh, kehr um!, kehrte er um.17 Darauf verhandelte Abner mit den Ältesten Israels und sagte: Schon seit langer Zeit wollt ihr David zu eurem König haben.18 Jetzt müsst ihr handeln. Denn der HERR hat zu David gesagt: Durch meinen Knecht David will ich mein Volk Israel aus der Hand der Philister und all seiner Feinde retten. (1Sam 9,16)19 Auch mit den Benjaminitern redete Abner. Dann ging Abner nach Hebron, um David alles zu berichten, was Israel und das ganze Haus Benjamin für gut befunden hatten. (1Sam 22,7)20 So kam Abner mit zwanzig Männern zu David nach Hebron. David veranstaltete für Abner und seine Begleiter ein Mahl.21 Abner sagte zu David: Ich will mich auf den Weg machen und ganz Israel um meinen Herrn, den König, sammeln. Sie sollen mit dir einen Vertrag schließen und du sollst überall König sein, wo du es wünschst. Damit ließ David Abner in Frieden ziehen. (1Kön 12,4)22 Inzwischen kamen die Leute Davids und Joab von einem Streifzug; sie brachten reiche Beute mit. Abner war nicht mehr bei David in Hebron; denn David hatte ihn in Frieden ziehen lassen. (1Sam 27,8)23 Als Joab mit seiner ganzen Mannschaft ankam, meldete man ihm: Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen und der König hat ihn wieder in Frieden ziehen lassen.24 Joab ging zum König und sagte zu ihm: Was hast du getan? Abner ist zu dir gekommen. Warum hast du ihn wieder weggehen lassen?25 Du kennst doch Abner, den Sohn Ners. Er ist nur gekommen, um dich zu täuschen und zu erkunden, wann du kommst und wann du gehst, und so zu erfahren, was du alles vorhast. (2Sam 10,3)26 Als Joab David verlassen hatte, schickte er Boten hinter Abner her, die ihn von Bor-Sira zurückholten. David aber wusste nichts davon.27 Als Abner nach Hebron zurückkehrte, führte ihn Joab beiseite in das Innere des Tores, als wolle er ungestört mit ihm reden. Dort stach er ihn, um Blutrache für seinen Bruder Asaël zu nehmen, in den Bauch, sodass er starb. (2Sam 2,23; 2Sam 20,9)28 Als David später davon hörte, sagte er: Ich und mein Königtum sind vor dem HERRN für alle Zeit ohne Schuld am Blut Abners, des Sohnes Ners.29 Sie falle auf Joab und seine ganze Familie zurück. Immer soll es in Joabs Familie Menschen geben, die an Blutungen und Aussatz leiden, die an Krücken gehen, durch das Schwert umkommen und denen es an Brot mangelt. (1Kön 2,32)30 Joab und sein Bruder Abischai brachten Abner um, weil er ihren Bruder Asaël bei Gibeon im Kampf getötet hatte. (2Sam 2,23)31 David aber sagte zu Joab und allen Leuten, die bei ihm waren: Zerreißt eure Kleider, legt Trauergewänder an und geht klagend vor Abner her! König David selbst aber ging hinter der Bahre her. (1Mo 37,34)32 Man begrub Abner in Hebron. Und der König begann am Grab Abners laut zu weinen und auch das ganze Volk weinte. (1Mo 23,2; 1Mo 50,3)33 Der König stimmte die Totenklage für Abner an und sang: Musste Abner sterben, / wie ein schlechter Mensch stirbt? (2Sam 1,17)34 Deine Hände waren nicht gefesselt / und deine Füße lagen nicht in Ketten. / Du bist gefallen, / wie man unter der Hand von Verbrechern fällt. Da weinten alle noch mehr um ihn.35 Als nun die Leute kamen, um David zum Essen zu bewegen, während es noch Tag war, schwor David: Gott soll mir dies und das antun, wenn ich Brot oder sonst etwas zu mir nehme, bevor die Sonne untergeht. (2Sam 12,17)36 Als das Volk das erfuhr, gefiel es ihm sehr, wie überhaupt alles, was der König tat, dem ganzen Volk gefiel.37 Alle Leute, auch ganz Israel, erkannten an jenem Tag, dass die Ermordung Abners, des Sohnes Ners, nicht vom König ausgegangen war. (2Sam 16,7; 2Sam 19,7)38 Und der König sagte zu seinen Dienern: Wisst ihr nicht, dass heute ein Fürst gefallen ist und ein großer Mann in Israel?39 Obwohl ich zum König gesalbt worden bin, bin ich heute noch zu schwach und diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind stärker als ich. Dem, der das Verbrechen begangen hat, vergelte der HERR so, wie es seiner bösen Tat entspricht. (2Sam 16,10; 2Sam 19,23; 1Kön 2,32)

2.Samuel 3

Lutherbibel 2017

1 Und es war ein langer Kampf zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids. David aber nahm immer mehr zu an Macht, und das Haus Sauls nahm immer mehr ab. (2Sam 5,10)2 Und es wurden David Söhne geboren zu Hebron. Sein erstgeborener Sohn war Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin; (1Chr 3,1)3 der zweite: Kilab, von Abigajil, der Frau des Karmeliters Nabal; der dritte: Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Königs von Geschur; (Jos 13,13; 1Sam 25,2; 2Sam 13,1)4 der vierte: Adonija, der Sohn der Haggit; der fünfte: Schefatja, der Sohn der Abital; (1Kön 1,5; 1Kön 2,13)5 der sechste: Jitream, von Egla, der Frau Davids. Diese wurden David geboren zu Hebron.6 Solange der Kampf währte zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids, stärkte Abner das Haus Sauls. (3Mo 18,20; 2Sam 21,8)7 Und Saul hatte eine Nebenfrau, die hieß Rizpa, eine Tochter Ajas. Und Isch-Boschet sprach zu Abner: Warum bist du zu meines Vaters Nebenfrau eingegangen?8 Da wurde Abner sehr zornig über die Worte Isch-Boschets und sprach: Bin ich denn ein Hundskopf aus Juda? Heute erweise ich dem Hause Sauls, deines Vaters, und seinen Brüdern und Freunden Barmherzigkeit und habe dich nicht in Davids Hand gegeben, und du rechnest mir heute eine Schuld an wegen einer Frau?9 Gott tue Abner dies und das, wenn ich nicht tue, wie der HERR dem David geschworen hat,10 dass das Königtum vom Hause Sauls genommen und der Thron Davids aufgerichtet werde über Israel und Juda von Dan bis Beerscheba! (1Sam 7,15; 1Sam 15,28)11 Da konnte er Abner kein Wort mehr antworten, so fürchtete er sich vor ihm.12 Und Abner sandte Boten für sich zu David und ließ ihm sagen: Wem gehört das Land? Schließ einen Bund mit mir; siehe, meine Hand soll mit dir sein, dass ich dir ganz Israel zuführe.13 David sprach: Gut, ich will einen Bund mit dir schließen. Aber eins fordere ich von dir: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, du bringst zuvor Michal, Sauls Tochter, zu mir, wenn du kommst, mein Angesicht zu sehen.14 Auch sandte David Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und ließ ihm sagen: Gib mir meine Frau Michal, die ich erworben habe mit hundert Vorhäuten der Philister. (1Sam 18,25)15 Isch-Boschet sandte hin und ließ sie wegnehmen ihrem Mann Paltiël, dem Sohn des Lajisch. (1Sam 25,44)16 Und ihr Mann ging mit ihr und weinte hinter ihr her bis Bahurim. Da sprach Abner zu ihm: Kehre um und geh heim! Und er kehrte um.17 Und Abner besprach sich mit den Ältesten in Israel und sprach: Ihr habt schon längst danach verlangt, dass David König über euch wäre.18 So tut’s nun, denn der HERR hat von David gesagt: Durch die Hand meines Knechtes David will ich mein Volk Israel erretten aus der Hand der Philister und aller seiner Feinde.19 Das tat Abner auch Benjamin kund und ging dann hin, um auch David in Hebron alles kundzutun, was Israel und das ganze Haus Benjamin für gut hielten.20 Als nun Abner nach Hebron zu David kam und mit ihm zwanzig Mann, machte ihnen David ein Mahl.21 Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen, um ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, zu sammeln, damit sie einen Bund mit dir schließen, auf dass du König seist, wie es dein Herz begehrt. Dann entließ David den Abner, sodass er hinging mit Frieden.22 Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug zurück und brachten große Beute mit. Abner aber war nicht mehr bei David in Hebron, sondern er hatte ihn entlassen, sodass er mit Frieden weggegangen war.23 Als aber Joab und das ganze Heer mit ihm gekommen war, wurde ihm angesagt, dass Abner, der Sohn Ners, zum König gekommen wäre; und der hatte ihn entlassen, sodass er mit Frieden weggegangen war.24 Da ging Joab zum König hinein und sprach: Was hast du getan? Siehe, Abner ist zu dir gekommen; warum hast du ihn fortgelassen, dass er weggegangen ist?25 Kennst du Abner, den Sohn Ners, nicht? Er ist gekommen, dich zu überlisten, dass er erkunde dein Kommen und Gehen und alles erfahre, was du tust.26 Und als Joab von David wegging, sandte er Abner Boten nach, um ihn zurückzuholen von Bor-Sira; aber David wusste nichts davon.27 Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite ins Tor, um heimlich mit ihm zu reden, und stach ihn dort in den Bauch, dass er starb, um des Blutes seines Bruders Asaël willen. (1Kön 2,5; 1Kön 2,23; 1Kön 20,10)28 Als David das hernach erfuhr, sprach er: Ich und mein Königtum sind unschuldig vor dem HERRN ewiglich an dem Blut Abners, des Sohnes Ners;29 es falle aber auf den Kopf Joabs und auf das ganze Haus seines Vaters, und es soll nicht aufhören im Hause Joabs, dass einer Eiterfluss und Aussatz habe oder am Stabe gehe oder durchs Schwert falle oder an Brot Mangel habe!30 Joab und sein Bruder Abischai hatten Abner umgebracht, weil er ihren Bruder Asaël getötet hatte im Kampf bei Gibeon.31 David aber sprach zu Joab und allem Volk, das bei ihm war: Zerreißt eure Kleider und gürtet euch den Sack um und haltet die Totenklage um Abner! Und König David folgte der Bahre.32 Und als sie Abner begruben in Hebron, erhob der König seine Stimme und weinte bei dem Grabe Abners, und auch alles Volk weinte. (1Sam 30,4)33 Und der König klagte um Abner und sprach: Musste Abner sterben, wie ein Frevler stirbt?34 Deine Hände waren nicht gebunden, deine Füße waren nicht in Ketten gelegt. Und doch bist du gefallen, wie man vor Ruchlosen fällt. Da beweinte ihn alles Volk noch mehr.35 Als nun alles Volk kam, während es noch Tag war, um David zum Essen zu bewegen, schwor David und sprach: Gott tue mir dies und das, wenn ich Brot oder sonst etwas zu mir nehme, ehe die Sonne untergeht!36 Und alles Volk nahm es wahr, und es gefiel ihnen gut, wie alles, was der König tat, dem ganzen Volke wohlgefiel.37 Und alles Volk und ganz Israel merkten an diesem Tage, dass es nicht vom König ausgegangen war, dass Abner, der Sohn Ners, getötet wurde.38 Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisst ihr nicht, dass an diesem Tag ein Fürst und Großer gefallen ist in Israel? (1Sam 26,15)39 Ich aber bin heute noch schwach, obwohl ich zum König gesalbt bin. Aber diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind härter als ich. Der HERR vergelte dem, der Böses tut, nach seiner Bosheit. (2Sam 2,18)