2.Makkabäer 1

Einheitsübersetzung 2016

1 Den Brüdern, den Juden in Ägypten, senden die Brüder, die Juden aus Jerusalem und dem Land Judäa, Grüße und wünschen guten Frieden.2 Gott möge euch Gutes erweisen und seines Bundes gedenken, den er mit seinen treuen Dienern Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hat.3 Er gebe euch allen ein Herz, das euch fähig macht, ihn zu verehren und seinen Willen mit großem Herz und williger Seele zu tun.4 Er öffne euer Herz für sein Gesetz und die Gebote und schenke euch Frieden.5 Er erhöre eure Bitten, er schenke euch Versöhnung und er lasse euch in der Zeit der Not nicht im Stich.6 So beten wir hier jetzt für euch.7 Unter der Regierung des Demetrius, im Jahr 169, haben wir Juden euch geschrieben auf dem Höhepunkt der Bedrängnis, die in diesen Jahren über uns kam, als Jason und sein Anhang vom heiligen Land und vom Königreich abfielen,[1] (1Mak 1,10; 1Mak 10,67; 2Mak 4,7)8 das Eingangstor des Tempels verbrannten und unschuldiges Blut vergossen. Wir aber beteten zum Herrn und wurden erhört. So brachten wir wieder Opfer und feinstes Mehl dar, zündeten die Leuchter an und legten die Schaubrote aus. (1Mak 4,38)9 Und nun begeht die Tage des Laubhüttenfestes im Monat Kislew! Geschrieben im Jahr 188.[2]10 Wir in Jerusalem und Judäa, der Hohe Rat und Judas entbieten Aristobul, dem Lehrer des Königs Ptolemäus, aus dem Geschlecht der gesalbten Priester, und den Juden in Ägypten Gruß und Gesundheit.11 Wir danken Gott von Herzen, der uns aus großen Gefahren errettet hat. So sind wir bereit, selbst mit einem König zu kämpfen.12 Er selbst nämlich hat die vertrieben, die in der Heiligen Stadt gekämpft haben. (2Mak 9,1)13 Denn als der Fürst mit seiner Streitmacht, die als unüberwindlich galt, nach Persien zog, wurden sie im Tempel der Nanäa erschlagen. Die Priester der Nanäa hatten sie nämlich überlistet.14 Denn um sich mit der Göttin zu vermählen, war Antiochus mit seinen Freunden, die ihn begleiteten, zu dem Ort gekommen; sozusagen als Mitgift wollte er sich dabei die beträchtlichen Tempelschätze aneignen.15 Die Priester der Nanäa legten diese auch bereit und Antiochus ging mit einigen wenigen Männern in den heiligen Bezirk. Sobald Antiochus aber das Heiligtum betreten hatte, verschlossen sie es.16 Sie öffneten die in der getäfelten Decke verborgene Luke, warfen Steine herab, zerschmetterten den Fürsten und zerstückelten ihn. Dann schnitten sie den Erschlagenen die Köpfe ab und warfen sie denen draußen zu.17 Für all das sei unser Gott gepriesen: Er hat die Sünder dem Untergang preisgegeben.18 Wir wollen nun am fünfundzwanzigsten Kislew die Reinigung des Tempels begehen. Darum hielten wir es für unsere Pflicht, euch davon zu benachrichtigen, damit auch ihr sie wie die Tage des Laubhüttenfestes begehen könnt und wie die Tage des Feuers. Letztere erinnern an den Tag, an dem Nehemia nach dem Aufbau von Tempel und Altar erstmals wieder Opfer darbrachte.19 Denn als unsere Väter nach Persien verschleppt wurden, nahmen die damaligen frommen Priester etwas von dem Feuer des Altars mit und verbargen es heimlich in der Höhlung eines wasserlosen Brunnens. Dort bargen sie es so, dass der Ort allen unbekannt blieb. (3Mo 6,5)20 Darüber vergingen viele Jahre. Doch als es Gott gefiel, machte der König von Persien Nehemia zu seinem Abgesandten. Der schickte die Nachkommen jener Priester, die das Feuer versteckt hatten, um das Feuer zurückzubringen.21 Als sie uns erklärten, dass sie kein Feuer gefunden hatten, sondern nur dickflüssiges Wasser, befahl er ihnen, etwas davon zu schöpfen und zu bringen. Das Opfer wurde hergerichtet. Dann ließ Nehemia von den Priestern das Brennholz, und was darauf lag, mit diesem zähflüssigen Wasser begießen.22 So geschah es. Nach einiger Zeit brach die Sonne hervor, die von Wolken verdeckt gewesen war. Da flammte ein großes Feuer auf und alle staunten.23 Während das Opfer verbrannte, beteten die Priester und alle; Jonatan stimmte an und die Übrigen, darunter auch Nehemia, fielen laut ein.24 Das Gebet aber lautete so: Herr, Herr Gott, Schöpfer aller Dinge, furchtbarer, starker, gerechter und barmherziger Gott! Du allein bist König und gütig.25 Du allein bist der Geber aller Gaben. Du allein bist gerecht, allmächtig und ewig. Du rettest Israel aus allem Unheil. Du hast unsere Väter zu Auserwählten gemacht und sie geheiligt.26 Nimm dieses Opfer an für dein ganzes Volk Israel! Behüte dein Erbteil und heilige es!27 Sammle uns aus der Zerstreuung, befrei alle, die bei den Völkern in Knechtschaft leben, schau auf die Verachteten und Verabscheuten! So sollen die Völker erkennen, dass du unser Gott bist.28 Strafe die Unterdrücker und die vermessenen Stolzen!29 Pflanz dein Volk an deinem heiligen Ort ein! Denn so hat es Mose zugesagt. (5Mo 30,3)30 Die Priester aber sangen dazu die Lobgesänge.31 Als das Opfer verbrannt war, ließ Nehemia das übrig gebliebene Wasser auf große Steine schütten.32 Da loderte eine Flamme auf. Sie verzehrte sich im Schein des Feuers, das vom Altar her leuchtete.33 Dieses Ereignis wurde überall bekannt und man meldete dem persischen König, an der Stelle, an der die verbannten Priester das Feuer versteckt hätten, sei das Wasser zum Vorschein gekommen, mit dem die Leute des Nehemia dann das Opfer weihten.34 Nachdem der König die Sache geprüft hatte, ließ er den Ort umfrieden und für heilig erklären.35 Auch nahm der König viele Geschenke und verteilte sie unter die, denen er wohlgesinnt war.36 Die Leute um Nehemia nannten das Wasser Neftar, das heißt übersetzt: Reinigung. Bei den meisten aber heißt es Neftai.[3]

2.Makkabäer 1

Lutherbibel 2017

1 Viel Friede zuvor. Wir Juden, eure Brüder, die in Jerusalem und im Land Judäa sind, grüßen euch Juden und wünschen unseren Brüdern, die in Ägypten wohnen:2 Gott segne euch und gedenke an seinen Bund, den er Abraham, Isaak und Jakob, seinen treuen Knechten, zugesagt hat, (2Mo 2,24)3 und gebe euch allen ein Herz, das bereit ist, ihn zu fürchten und seinen Weisungen gern und willig zu folgen;4 er tue euer Herz auf durch sein Gesetz und seine Gebote und schaffe Frieden;5 er erhöre euer Gebet und versöhne sich mit euch und verlasse euch nicht in der Not!6 Das alles erbitten wir hier jetzt für euch.7 Zur Zeit des Königs Demetrius, im 169. Jahr,[1] haben wir in Judäa an euch geschrieben in unsrer höchsten Not, die uns in jenen Jahren betroffen hatte, seit Jason und sein Anhang von dem heiligen Land und von dem Königreich abtrünnig geworden waren, (2Mak 4,7)8 unsre Tore verbrannt und unschuldiges Blut vergossen hatten. Damals beteten wir und der Herr erhörte uns. Und wir brachten ihm Opfer und feines Mehl dar und zündeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf. (2Mo 25,23; 1Mak 4,38; 1Mak 4,50)9 Und nun möchten wir, dass ihr ein Fest wie das Laubhüttenfest[2] im Monat Kislew haltet wie wir. Gegeben im 188. Jahr.[3] (Joh 10,22; 1Mak 4,59)10 Wir in Jerusalem und in Judäa, die Ältesten und Judas Makkabäus wünschen Aristobulos, dem Lehrer des Königs Ptolemäus, der von hohepriesterlichem Stamme ist, und den andern Juden, die in Ägypten wohnen, Glück und Gesundheit.11 Wir danken Gott sehr, dass er uns, die wir uns gegen einen so mächtigen König wehren mussten, aus großer Not erlöst hat.12 Denn er selbst hat unsere Feinde aus der heiligen Stadt vertrieben.13 Als nämlich der Fürst mit seinem scheinbar unüberwindlichen Heer nach Persien gekommen war, wurde er im Tempel der Nanäa durch List der Priester der Nanäa erschlagen. (1Mak 6,1; 2Mak 9,1)14 Denn Antiochus kam mit seinem Gefolge, als wollte er sich mit der Göttin vermählen, dachte aber nur daran, die reichen Schätze aus dem Tempel als Mitgift zu nehmen.15 Als die Priester der Nanäa sie hervortrugen und er mit einigen in das Heiligtum gegangen war, schlossen sie den Tempel zu, als Antiochus eingetreten war.16 Dann öffneten sie die geheime Tür in der Decke und warfen den Fürsten mit Steinen zu Tode. Danach hieben sie alle in Stücke, schlugen ihnen die Köpfe ab und warfen sie denen zu, die draußen standen.17 Unser Gott sei für alles gelobt, der die Gottlosen so dahingegeben hat!18 Weil wir nun gedenken, am 25. Tag des Monats Kislew die Reinigung des Tempels zu begehen, haben wir’s für unsere Pflicht gehalten, euch das mitzuteilen, damit auch ihr dieses Fest so begeht wie das Laubhüttenfest und das Fest des Feuers[4], an dem Nehemia, der Erbauer von Tempel und Altar, wieder Opfer darbrachte. (3Mo 23,34; 1Mak 4,59)19 Denn als unsre Väter nach Persien weggeführt wurden, haben die frommen Priester jener Zeit Feuer vom Altar genommen und es heimlich in der Höhlung eines Brunnens versteckt, der eine wasserfreie Stelle besaß; dort verwahrten sie es so, dass niemand den Ort erfuhr. (2Mak 2,1)20 Als nun nach vielen Jahren Nehemia nach dem Willen Gottes vom König von Persien heimgesandt wurde, schickte er Nachkommen der Priester, die das Feuer verborgen hatten, damit sie es wieder suchten. (Neh 2,1)21 Aber wie sie uns berichtet haben, haben sie kein Feuer, sondern dickflüssiges Wasser gefunden. Das gebot er ihnen zu schöpfen und zu bringen. Als nun alles zum Opfer zugerüstet war, hat Nehemia den Priestern befohlen, sie sollten das Wasser über das Holz und das Opfer, das auf dem Holz lag, gießen. (1Kön 18,34)22 Als sie das getan hatten und nach einiger Zeit die Sonne aufleuchtete und die Wolken vergangen waren, da entzündete sich ein großes Feuer. Darüber verwunderten sich alle.23 Die Priester und das Volk aber beteten, bis das Opfer verbrannt war. Und Jonatan stimmte an, die andern aber antworteten ihm mit Nehemia. (Neh 8,6; Jdt 15,14)24 Dies aber war das Gebet: Herr, Herr, Gott, der du alle Dinge geschaffen hast und furchterregend, stark und gerecht bist und barmherzig und allein der rechte König und Wohltäter,25 der du allein alle Gaben gibst, der du allein gerecht, allmächtig und ewig bist, der du Israel erlöst aus allem Übel, der du unsere Väter erwählt und sie geheiligt hast;26 nimm das Opfer an für dein ganzes Volk Israel und bewahre und heilige dein Erbe.27 Bring uns aus der Zerstreuung wieder zusammen, erlöse, die den Heiden dienen müssen, und sieh die Verachteten an, vor denen alle ein Grauen haben: damit die Heiden erfahren, dass du unser Gott bist.28 Bestrafe, die uns unterdrücken und mit großem Übermut uns alle Schande antun.29 Pflanze dein Volk wieder ein an deinem heiligen Ort, wie Mose gesagt hat. (2Mo 15,17; 5Mo 30,3)30 Die Priester aber sangen die Lobgesänge dazu.31 Als aber das Opfer verzehrt war, ließ Nehemia das übrige Wasser auf große Steine gießen.32 Da ging eine Flamme auf; aber sie wurde verzehrt, als das Licht am Altar erstrahlte.[5] (2Mak 10,3)33 Dies alles ist bekannt geworden und vor den König der Perser gekommen, dass man nämlich an dem Ort, wo die weggeführten Priester das Feuer versteckt hatten, Wasser gefunden hätte, mit dem dann die Leute Nehemias die Opfer geheiligt hätten.34 Da prüfte es der König nach und ließ den Ort einfrieden und zum Heiligtum erklären;35 und als Zeichen seiner Gnade gab er viele kostbare Geschenke aus seinem Schatz dazu.36 Und die Leute Nehemias nannten dies Wasser Neftar, das heißt übersetzt: Reinigung; die meisten aber nennen es Neftai.