1So wurden Joschafat Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil. Joschafat verschwägerte sich mit Ahab. (2Chr 17,5; 2Chr 18,34)2Als er nach einigen Jahren zu Ahab nach Samaria kam, ließ Ahab für ihn und seine Leute eine Menge Schafe und Rinder schlachten und überredete ihn, gegen Ramot-Gilead in den Krieg zu ziehen.3Ahab, der König von Israel, fragte Joschafat, den König von Juda: Würdest du mit mir gegen Ramot-Gilead ziehen? Er antwortete: Ich ziehe mit dir, mein Volk mit deinem Volk. Ich nehme mit dir am Krieg teil. (2Kön 3,7; 2Kön 8,28)4Joschafat bat aber den König von Israel: Befrag doch zuvor den HERRN!5Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und fragte sie: Sollen wir gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen oder soll ich es lassen? Sie gaben den Bescheid: Zieh hinauf! Gott gibt die Stadt in die Hand des Königs. (1Kön 18,19)6Doch Joschafat sagte: Ist hier sonst kein Prophet des HERRN, den wir befragen könnten? (2Kön 3,11)7Der König von Israel antwortete Joschafat: Es ist noch einer da, durch den wir den HERRN befragen könnten. Doch ich hasse ihn; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes. Es ist Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat erwiderte: Der König sage das nicht.8Da rief der König von Israel einen Hofbeamten herbei und befahl ihm, unverzüglich Micha, den Sohn Jimlas, zu holen.9Der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen in königlichen Gewändern auf ihren Thronen. Sie befanden sich auf der Tenne beim Tor Samarias und alle Propheten weissagten vor ihnen.10Zidkija, der Sohn Kenaanas, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: So spricht der HERR: Mit diesen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast. (Jer 28,13)11Alle Propheten weissagten in gleicher Weise und riefen: Zieh nach Ramot-Gilead und sei erfolgreich; der HERR gibt die Stadt in die Hand des Königs.12Der Bote aber, der Micha holen sollte, redete ihm zu: Die Worte der Propheten waren ohne Ausnahme günstig für den König. Mögen deine Worte ihren Worten gleichen. Sag daher Gutes an!13Doch Micha erwiderte: So wahr der HERR lebt: Nur was Gott mir sagt, werde ich sagen. (4Mo 22,20; 4Mo 23,3)14Als er zum König kam, fragte ihn dieser: Micha, sollen wir gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen oder soll ich es lassen? Er antwortete: Zieht hinauf und seid erfolgreich! Sie werden in eure Hand gegeben werden.15Doch der König entgegnete: Wie oft muss ich dich beschwören, mir im Namen des HERRN nur die Wahrheit zu sagen?16Da sagte Micha: Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sagte: Sie haben keine Herren mehr. So gehe jeder in Frieden nach Hause. (4Mo 27,17; Hes 34,5)17Da wandte sich der König von Israel an Joschafat: Habe ich es dir nicht gesagt? Er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes.18Micha aber fuhr fort: Darum hört das Wort des HERRN: Ich sah den HERRN auf seinem Thron sitzen; das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und seiner Linken. (Hi 1,6; Hi 2,1; Jes 6,1)19Und der HERR fragte: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, sodass er nach Ramot-Gilead hinaufzieht und dort fällt? Da hatte der eine diesen, der andere jenen Vorschlag.20Zuletzt trat der Geist vor, stellte sich vor den HERRN und sagte: Ich werde ihn betören. Der HERR fragte ihn: Auf welche Weise?21Er gab zur Antwort: Ich werde mich aufmachen und zu einem Lügengeist im Mund all seiner Propheten werden. Da sagte der HERR: Du wirst ihn betören; du vermagst es. Geh und tu es!22So hat der HERR jetzt einen Geist der Lüge in den Mund deiner Propheten gelegt; denn er hat über dich Unheil beschlossen.23Da trat Zidkija, der Sohn Kenaanas, zu Micha, schlug ihn ins Gesicht und rief: Wie, sollte denn der Geist des HERRN von mir gewichen sein, um mit dir zu reden? (Hes 14,9; Joh 18,22)24Micha erwiderte: Du wirst es an jenem Tag erfahren, an dem du von einem Gemach in das andere eilst, um dich zu verstecken.25Der König von Israel aber gab den Befehl: Nehmt Micha fest, führt ihn zum Stadtobersten Amon und zum Prinzen Joasch26und meldet: So spricht der König: Werft diesen Mann ins Gefängnis und haltet ihn streng bei Brot und Wasser, bis ich wohlbehalten zurückkomme! (2Chr 16,10)27Doch Micha erwiderte: Wenn du wohlbehalten zurückkommst, dann hat der HERR nicht durch mich geredet. Und er sagte: Hört, ihr Völker alle![1] (5Mo 18,21; Jer 28,9; Mi 1,2)28Darauf zog der König von Israel mit Joschafat, dem König von Juda, gegen Ramot-Gilead.29Der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und so in den Kampf ziehen. Du aber behalte deine Gewänder an! So ging der König von Israel verkleidet in den Kampf.30Der König von Aram hatte aber den Obersten seiner Kriegswagen befohlen: Greift niemanden an, er sei hohen oder niederen Ranges, außer den König von Israel!31Als daher die Obersten der Kriegswagen Joschafat erblickten und ihn für den König von Israel hielten, stürmten sie auf ihn ein, sodass er um Hilfe schrie. Doch der HERR half ihm und lenkte sie von ihm weg.32Als sie nämlich sahen, dass er nicht der König von Israel war, ließen sie von ihm ab.33Ein Mann aber spannte aufs Geratewohl seinen Bogen und traf den König von Israel zwischen Panzer und Leibgurt. Dieser befahl daher dem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht; denn ich bin verwundet.34Da aber die Schlacht an jenem Tag heftig wurde, hielt der König von Israel den Aramäern gegenüber im Wagen stand bis zum Abend. Zur Zeit des Sonnenuntergangs starb er.
2.Chronik 18
Lutherbibel 2017
Joschafats Verbindung mit Ahab von Israel
1Und Joschafat hatte großen Reichtum und viel Ehre und verschwägerte sich mit Ahab. (1Kön 22,1; 2Chr 17,5)2Und nach einigen Jahren zog er hinab zu Ahab nach Samaria. Und Ahab ließ für ihn und für das Volk, das bei ihm war, viele Schafe und Rinder schlachten. Und er beredete ihn, dass er hinaufzöge nach Ramot in Gilead.3Ahab, der König von Israel, sprach zu Joschafat, dem König von Juda: Willst du mit mir nach Ramot in Gilead ziehen? Er sprach zu ihm: Ich bin wie du und mein Volk wie dein Volk; wir wollen mit dir in den Kampf.4Aber Joschafat sprach zum König von Israel: Frage doch zuerst nach dem Wort des HERRN! (2Kön 3,11)5Und der König von Israel versammelte die Propheten, vierhundert Mann, und sprach zu ihnen: Sollen wir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder soll ich’s lassen? Sie sprachen: Zieh hinauf! Gott wird es in des Königs Hand geben.6Joschafat aber sprach: Ist nicht noch irgendein Prophet des HERRN hier, dass wir durch ihn den Herrn befragen?7Der König von Israel sprach zu Joschafat: Es ist noch ein Mann hier, durch den man den HERRN befragen kann; aber ich bin ihm gram, denn er weissagt über mich nichts Gutes, sondern immer nur Böses, nämlich Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat sprach: Der König rede so nicht.8Und der König von Israel rief einen seiner Kämmerer und sprach: Bringe eilends her Micha, den Sohn Jimlas!9Und der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen ein jeder auf seinem Thron, mit ihren königlichen Kleidern angetan. Sie saßen aber auf dem Platz vor dem Tor von Samaria, und alle Propheten weissagten vor ihnen.10Und Zidkija, der Sohn Kenaanas, machte sich eiserne Hörner und sprach: So spricht der HERR: Hiermit wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie aufreibst. (2Chr 23,1)11Und alle Propheten weissagten ebenso und sprachen: Zieh hinauf nach Ramot in Gilead! Es wird dir gelingen, der HERR wird es in des Königs Hand geben.12Und der Bote, der hingegangen war, um Micha zu rufen, sprach zu ihm: Siehe, die Worte der Propheten sind einmütig gut für den König. Lass doch auch dein Wort wie ihr Wort sein und rede Gutes.13Micha aber sprach: So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.14Und als er zum König kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder soll ich’s lassen? Er sprach: Ja, zieht hinauf! Es wird euch gelingen, sie werden in eure Hände gegeben werden.15Aber der König sprach zu ihm: Wie oft soll ich dich beschwören, dass du mir im Namen des HERRN nichts als die Wahrheit sagst!16Da sprach er: Ich sah ganz Israel zerstreut auf den Bergen wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Diese haben keinen Herrn. Ein jeder kehre wieder heim mit Frieden! (Mt 9,36)17Da sprach der König von Israel zu Joschafat: Sagte ich dir nicht: Er weissagt nichts Gutes über mich, sondern nur Böses?18Micha aber sprach: Darum höret des HERRN Wort! Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Thron, und das ganze himmlische Heer stand zu seiner Rechten und zu seiner Linken. (Jes 6,1)19Und der HERR sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, dass er hinaufziehe und falle bei Ramot in Gilead? Und als dieser so und jener anders redete,20trat der Geist vor und stellte sich vor den HERRN und sprach: Ich will ihn betören. Der HERR aber sprach zu ihm: Womit? (Hi 1,6)21Er sprach: Ich will ausfahren und ein Lügengeist sein in aller seiner Propheten Mund. Und der Herr sprach: Du wirst ihn betören und wirst es ausrichten; fahr hin und tu das!22Nun siehe, der HERR hat einen Lügengeist in den Mund dieser deiner Propheten gegeben, und der HERR hat Unheil gegen dich geredet.23Da trat herzu Zidkija, der Sohn Kenaanas, und schlug Micha auf die Backe und sprach: Auf welchem Wege sollte der Geist des HERRN von mir gewichen sein, um nun durch dich zu reden? (2Chr 10,1)24Micha sprach: Wahrlich, an jenem Tage wirst du’s sehen, wenn du von einer Kammer in die andere gehst, um dich zu verstecken.25Aber der König von Israel sprach: Nehmt Micha und bringt ihn zu Amon, dem Stadthauptmann, und zu Joasch, dem Sohn des Königs,26und sagt: So spricht der König: Legt diesen ins Gefängnis und speist ihn nur kärglich mit Brot und Wasser, bis ich wiederkomme mit Frieden! (2Chr 16,10)27Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat der HERR nicht durch mich geredet. Und er sprach: Höret, alle Völker!28So zogen der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, hinauf nach Ramot in Gilead.29Und der König von Israel sprach zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen, du aber behalte deine königlichen Kleider an! Und der König von Israel verkleidete sich, und sie zogen in den Kampf.30Aber der König von Aram hatte den Obersten über seine Wagen geboten: Ihr sollt nicht kämpfen, weder gegen Klein noch gegen Groß, sondern allein gegen den König von Israel.31Als nun die Obersten der Wagen Joschafat sahen, dachten sie, es sei der König von Israel, und umringten ihn, um gegen ihn zu kämpfen. Aber Joschafat schrie und der HERR half ihm und Gott lockte sie von ihm weg.32Denn als die Obersten der Wagen merkten, dass er nicht der König von Israel war, wandten sie sich von ihm ab.33Es spannte aber ein Mann seinen Bogen von ungefähr und schoss den König von Israel zwischen Panzer und Wehrgehänge. Da sprach er zu seinem Wagenlenker: Wende um und führe mich aus dem Kampf; denn ich bin verwundet!34Aber der Kampf nahm immer mehr zu an jenem Tage, und der König von Israel blieb in seinem Wagen stehen gegenüber den Aramäern bis zum Abend; und er starb, als die Sonne unterging.