1.Makkabäer 15

Einheitsübersetzung 2016

1 Antiochus, der Sohn des Königs Demetrius, schickte von den Inseln ein Schreiben an Simeon, den Priester und Fürsten der Juden, und an das ganze Volk.[1]2 Es hatte folgenden Inhalt: König Antiochus grüßt Simeon, den Großpriester und Fürsten, und das Volk der Juden.3 Ein paar Verbrecher haben die Herrschaft über das Reich unserer Väter an sich gerissen. Ich will nun das Reich wieder übernehmen und in ihm die alte Ordnung wiederherstellen. Ich habe zahlreiche Streitkräfte angeworben und Kriegsschiffe ausgerüstet4 und will mit ihnen landen, um alle zur Rechenschaft zu ziehen, die unser Land zugrunde gerichtet und so viele Städte in meinem Reich entvölkert haben.5 Ich bestätige dir den Erlass aller Steuern, auf die die Könige vor mir verzichtet haben, und aller sonstigen Geschenke, die sie dir erlassen haben.6 Hiermit gestatte ich dir, eigene Münzen für dein Land zu prägen.7 Jerusalem und das Heiligtum sollen frei sein. Du darfst alle Waffen behalten, die du dir beschafft hast, dazu alle Festungen, die du angelegt hast und die in deiner Hand sind.8 Alle Schulden an die königliche Kasse, auch die künftigen Forderungen der Krone, seien dir von jetzt an für immer erlassen.9 Sobald wir die Herrschaft angetreten haben, werden wir dich, dein Volk und den Tempel mit hohen Ehren auszeichnen, sodass sich euer Ruhm über die ganze Welt verbreitet.10 Im Jahr 174 kam Antiochus in das Land seiner Väter. Alle Truppen schlossen sich ihm an; nur wenige blieben bei Tryphon.11 Antiochus verfolgte ihn und Tryphon flüchtete nach Dor am Meer.12 Denn er hatte gemerkt, dass sich Unheil über ihm zusammenzog; denn die Truppen hatten ihn verlassen.13 Antiochus belagerte Dor mit hundertzwanzigtausend Soldaten und achttausend Reitern.14 Er schloss die Stadt ein und ließ sie mit den Schiffen vom Meer her angreifen. So setzte er ihr zu Wasser und zu Land hart zu und ließ niemand hinein oder heraus.15 Zu dieser Zeit kam Numenius mit seinen Begleitern aus Rom zurück; er hatte Briefe mit folgendem Inhalt an verschiedene Könige und Länder bei sich: (1Mak 14,24)16 Der römische Konsul Lucius grüßt König Ptolemäus.[2]17 Die Gesandten der Juden sind als unsere Freunde und Verbündete zu uns gekommen, um das alte Freundschafts- und Beistandsbündnis zu erneuern; der Hohepriester Simeon und die Bürgerschaft der Juden hatten sie gesandt.18 Sie brachten auch einen goldenen Schild im Wert von tausend Minen mit.19 Wir haben daher beschlossen, Könige und Länder schriftlich anzuweisen, nichts gegen die Juden zu unternehmen, gegen sie, ihre Städte und ihr Land keinen Krieg zu führen und ihre Gegner nicht zu unterstützen.20 Auch beschlossen wir, den Schild von ihnen anzunehmen.21 Wenn also irgendwelche Verbrecher aus ihrem Land zu euch geflohen sind, so liefert sie dem Hohepriester Simeon aus, damit er sie nach dem jüdischen Gesetz bestrafen kann.22 Im gleichen Sinn schrieb Lucius an die Könige Demetrius, Attalus, Ariarathes und Arsakes23 sowie an alle folgenden Länder: nach Sampsame, Sparta, Delos, Myndos, Sikyon, Karien, Samos, Pamphylien, Lykien, Halikarnass, Rhodos, Phaselis, Kos, Side, Arwad, Gortyna, Knidos, Zypern und Kyrene.24 Eine Abschrift schickten die Römer an den Hohepriester Simeon.25 König Antiochus belagerte Dor von der Vorstadt aus. Er ließ seine Truppen ununterbrochen gegen die Stadt anrennen, stellte Belagerungsmaschinen auf und hielt Tryphon eingeschlossen, sodass niemand hinein- oder herauskonnte.26 Simeon sandte dem König zu seiner Unterstützung zweitausend ausgesuchte Krieger, dazu Silber und Gold und viel Kriegsausrüstung.27 Aber der König wollte es nicht annehmen; er brach vielmehr mit ihm und machte alles rückgängig, was er vorher mit ihm vertraglich vereinbart hatte.28 Er schickte einen seiner Freunde namens Athenobius als Unterhändler zu ihm und ließ ihm sagen: Ihr habt Jafo, Geser und die Burg von Jerusalem besetzt, Städte meines Königreiches.29 Ihr Gebiet habt ihr verwüstet und großen Schaden im Land angerichtet und viele Orte in meinem Reich habt ihr an euch gerissen.30 Nun gebt die Städte wieder heraus, die ihr besetzt habt; ebenso entrichtet die Steuern für die Orte außerhalb Judäas, die ihr euch angeeignet habt.31 Andernfalls gebt als Ersatz fünfhundert Talente Silber, weitere fünfhundert Talente für den Schaden, den ihr angerichtet habt, und für die Steuern der Städte. Sonst kommen wir und führen Krieg gegen euch.32 Athenobius, der Freund des Königs, kam nach Jerusalem. Als er die Prachtentfaltung Simeons, den Schrank mit den goldenen und silbernen Geräten und den großen Hofstaat sah, war er sehr erstaunt. Er meldete Simeon die Worte des Königs; (1Kön 10,4)33 doch der gab zur Antwort: Wir haben kein fremdes Land besetzt und uns nichts angeeignet, was uns nicht gehörte, sondern wir haben nur das Erbe unserer Väter zurückgeholt, das unsere Feinde zu Unrecht vorübergehend an sich gerissen hatten.34 Wir nutzen nur die Gelegenheit und halten das Erbe unserer Väter fest.35 Was aber Jafo und Geser betrifft, auf die du Anspruch erhebst, so ist zu sagen: Diese Städte haben unserem Volk und Land großen Schaden zugefügt. Wir wollen für sie hundert Talente zahlen. Athenobius gab ihm keine Antwort,36 sondern ging wütend zum König zurück. Er unterrichtete ihn über die Antwort Simeons, über seine Prachtentfaltung und über alles, was er gesehen hatte. Da geriet der König in heftigen Zorn.37 Tryphon entkam auf einem Schiff nach Orthosia.38 Der König ernannte Kendebäus zum Befehlshaber über die Küste und teilte ihm Fußtruppen und Reiterei zu.39 Er gab ihm den Auftrag, an der Grenze Judäas ein Lager aufzuschlagen, den Ort Kidron auszubauen und mit festen Toren zu versehen, um gegen die Juden Krieg zu führen, während er selbst die Verfolgung des Tryphon aufnahm.40 Kendebäus zog nach Jamnia und begann, das jüdische Volk zu reizen, Überfälle auf Judäa zu machen, Juden gefangen zu nehmen und zu ermorden.41 Er baute Kidron aus und legte Reiter und Fußtruppen hinein. Diese unternahmen Streifzüge auf den Straßen Judäas, wie ihnen der König befohlen hatte.

1.Makkabäer 15

Lutherbibel 2017

1 Es schrieb auch Antiochus, der Sohn des Königs Demetrius, von den Inseln des Meeres aus an Simon, den Priester und Fürsten der Juden, und an das ganze Volk. (1Mak 14,3)2 Und dies war der Inhalt: König Antiochus entbietet dem Hohenpriester und Fürsten Simon und dem jüdischen Volk seinen Gruß.3 Nachdem mir einige Abtrünnige das Königreich meiner Väter genommen haben, gedenke ich, das Reich wieder einzunehmen und so wiederherzustellen, wie es früher war. Darum habe ich fremdes Kriegsvolk angeworben und Kriegsschiffe ausgerüstet4 und will in das Land ziehen, um die zu bestrafen, die großen Schaden in meinem Land angerichtet und viele Städte in meinem Königreich verwüstet haben.5 Darum erlasse auch ich dir alle Abgaben, wie es schon die Könige vor mir getan haben, dazu alle anderen Steuern, die sie dir sonst erlassen haben, (1Mak 11,34)6 und gebe dir das Recht, eigne Münze in deinem Lande zu schlagen.7 Und Jerusalem und das Heiligtum sollen frei sein. Und du sollst alle Waffen behalten, die du hergestellt hast, ebenso die Festungen, die du gebaut hast und beherrschst. (1Mak 10,31)8 Was du dem König schuldest, jetzt oder künftig, sei dir für alle Zeiten erlassen.9 Und wenn wir unser Königreich wieder erobert haben, wollen wir dir und deinem Volk und dem Tempel große Ehre erweisen, sodass ihr auf der ganzen Erde gerühmt werden sollt.10 Im 174. Jahr[1] zog Antiochus wieder in das Land seiner Väter. Und alles Kriegsvolk lief zu ihm über, sodass nur sehr wenige bei Tryphon blieben. (1Mak 13,31)11 Als ihm nun Antiochus nachzog, flüchtete er nach Dor ans Meer;12 denn er hatte erkannt, dass ihm Unheil drohte und dass das Kriegsvolk von ihm abfiel.13 Aber Antiochus belagerte Dor mit hundertzwanzigtausend Mann zu Fuß und achttausend Reitern14 und schloss die Stadt ringsum ein, und die Schiffe griffen vom Meer aus an, und er bedrängte die Stadt vom Land und vom Wasser her, sodass niemand heraus- oder hineinkommen konnte.15 Um diese Zeit kamen Numenius und seine Begleiter aus Rom zurück und brachten Briefe an die Könige und Länder. In ihnen stand geschrieben: (1Mak 12,16)16 Luzius, Konsul der Römer, entbietet dem König Ptolemäus seinen Gruß.17 Die Gesandten der Juden sind als unsere Freunde und Bundesgenossen zu uns gekommen, um die alte Freundschaft und das Bündnis zwischen uns zu erneuern. Simon, der Hohepriester, und das jüdische Volk, unsre Freunde, haben sie gesandt18 und haben uns einen goldenen Schild von tausend Pfund geschickt. (1Mak 14,24)19 Nun hat es uns gefallen, an die Könige und Länder zu schreiben, den Juden kein Unheil zuzufügen, auch nicht gegen sie und ihre Städte und ihr Land zu kämpfen und niemand gegen sie zu unterstützen;20 denn wir haben beschlossen, den Schild von ihnen anzunehmen.21 Wenn etwa einige Abtrünnige aus ihrem Lande zu euch geflohen sind, so sollt ihr sie dem Hohenpriester Simon ausliefern, dass er sie nach dem Gesetz der Juden bestrafe.22 So schrieb er auch an König Demetrius, an Attalus, an Ariarathes, an Arsakes (1Mak 14,2)23 und an alle Länder, auch nach Sampsame und an die Spartaner, nach Delos, Myndos, Sikyon, Karien, Samos, Pamphylien, Lykien, Halikarnass, Rhodos, Phaselis, Kos, Side, Arados, Gortyna, Knidos, Zypern und Kyrene.24 Eine Abschrift des Schreibens aber sandten sie dem Hohenpriester Simon.25 König Antiochus aber begann die Belagerung von Dor zum zweiten Male; er führte immerfort Kriegsleute heran und stellte Sturmböcke auf und schloss Tryphon ein, sodass er nicht heraus- und hineinkommen konnte.26 Und Simon schickte ihm zweitausend Mann zu Hilfe, gutes, auserlesenes Kriegsvolk, dazu viel Silber und Gold und genügend Waffen.27 Aber Antiochus wollte das nicht annehmen und hielt nicht ein, was er ihm früher zugesagt hatte, und wandte sich von ihm ab28 und sandte einen seiner Freunde, der Athenobius hieß, zu ihm, um mit ihm zu verhandeln. Der sollte ihm sagen: Ihr habt Joppe und Geser und die Burg von Jerusalem eingenommen, Städte, die zu meinem Königreich gehören,29 und habt das Land ringsum verheert und großen Schaden in meinem Land angerichtet und viele Orte in meinem Königreich eingenommen.30 Darum gebt mir nun die Städte zurück, die ihr eingenommen habt, dazu den Tribut aus den Orten, die ihr außerhalb des Landes Judäa besetzt habt.31 Wenn ihr das nicht tun wollt, so gebt mir für die Städte fünfhundert Talente Silber und für den Schaden, den ihr angerichtet habt, und vom Tribut der Städte noch fünfhundert Talente dazu. Wenn ihr aber auch das nicht tut, so wollen wir kommen und gegen euch Krieg führen.32 Als nun Athenobius, der Freund des Königs, nach Jerusalem kam und die Pracht Simons und die prunkvolle Tafel mit dem goldenen und silbernen Geschirr und die zahlreiche Dienerschaft sah, wunderte er sich sehr und richtete aus, was ihm der König befohlen hatte.33 Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Wir haben kein fremdes Land erobert noch fremde Güter geraubt, sondern nur das Erbe unserer Väter genommen. Unsre Feinde haben es aber eine Zeit lang mit Gewalt und zu Unrecht besetzt gehalten. (Jos 14,1)34 Nun aber haben wir den Erbbesitz unserer Väter wieder an uns gebracht, als die Zeit für uns günstig war.35 Weil du aber Joppe und Geser zurückverlangst: Diese Städte haben unserem Volk und unserem Land großen Schaden zugefügt. Doch wollen wir für beide Städte hundert Talente bezahlen. Er aber antwortete ihm mit keinem Wort (1Mak 10,74; 1Mak 13,43; 2Mak 12,3)36 und kehrte im Zorn zum König zurück und meldete ihm diese Antwort und berichtete ihm von der Pracht Simons und von allem, was er gesehen hatte. Da wurde der König sehr zornig.37 Tryphon aber flüchtete auf einem Schiff nach Orthosia.38 Da machte der König den Kendebäus zum Hauptmann über das Land am Meer, gab ihm Fußvolk und Reiter39 und befahl ihm, sich an der Grenze Judäas zu lagern und die Stadt Kidron zu befestigen, ihre Tore zu verstärken und das jüdische Volk zu bekämpfen. Der König aber jagte Tryphon nach.40 Als nun Kendebäus nach Jamnia kam, begann er damit, das Volk zu reizen. Dann fiel er in Judäa ein, machte im Volk Gefangene und brachte sie um.41 Und er befestigte Kidron und ordnete Reiter und Fußvolk dorthin ab, damit sie Ausfälle machen und auf den Straßen Judäas umherstreifen sollten, wie der König es ihm befohlen hatte.