von Katholisches Bibelwerk1HERR, warum bleibst du so fern,
verbirgst dich in Zeiten der Not?2Voller Hochmut verfolgt der Frevler den Elenden.
Sie sollen sich fangen in den Ränken, die sie selbst ersonnen.3Denn der Frevler hat sich gerühmt nach Herzenslust,
der Gierige hat gelästert und den HERRN verachtet.4Überheblich sagt der Frevler: Gott ahndet nicht.
Es gibt keinen Gott. So ist sein ganzes Denken. (Ps 14,1)5Zu jeder Zeit glücken ihm seine Wege. /
Hoch droben und fern von sich wähnt er deine Gerichte.
Alle seine Gegner faucht er an.6Er sagt in seinem Herzen: Ich werde niemals wanken.
Von Geschlecht zu Geschlecht trifft mich kein Unglück.[1]7Sein Mund ist voll Fluch und Trug und Gewalttat,
auf seiner Zunge sind Verderben und Unheil. (Röm 3,14)8Er liegt auf der Lauer in den Gehöften /
und will den Schuldlosen heimlich ermorden;
seine Augen spähen aus nach dem Schwachen. (Ps 11,2)9Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, /
er lauert darauf, den Elenden zu fangen;
er fängt den Elenden und zieht ihn in sein Netz. (Ps 17,12)10Er duckt sich und kauert sich nieder,
seine Übermacht bringt die Schwachen zu Fall.[2]11Er sagt in seinem Herzen: Gott hat vergessen,
hat sein Angesicht verborgen, niemals sieht er. (Hi 22,13; Ps 64,6; Ps 73,11; Ps 94,7; Jes 29,15; Hes 8,12; Hes 9,9)12HERR, steh auf, Gott, erheb deine Hand,
vergiss die Elenden nicht!13Warum darf der Frevler Gott verachten
und in seinem Herzen sagen: Du ahndest nicht?14Du, ja du, hast Mühsal und Kummer gesehen!
Schau hin und nimm es in deine Hand!
Dir überlässt es der Schwache,
der Waise bist du ein Helfer geworden.15Zerbrich den Arm des Frevlers und des Bösen, /
ahnde seinen Frevel,
sodass man von ihm nichts mehr findet.16Der HERR ist König für immer und ewig,
verschwunden sind Nationen aus seinem Land. (Ps 24,7)17Die Sehnsucht der Elenden hast du gehört, HERR,
du stärkst ihr Herz, dein Ohr nimmt wahr,18Recht zu verschaffen der Waise und dem Bedrückten.
Kein Mensch mehr verbreite Schrecken im Land. (2Mo 22,21; 5Mo 10,18; Ps 68,6; Ps 146,9)
1HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?2Weil der Frevler Übermut treibt, müssen die Elenden leiden; sie werden gefangen in den Ränken, die er ersann.3Denn der Frevler rühmt sich seines Mutwillens, und der Habgierige sagt dem HERRN ab und lästert ihn.4Der Frevler meint in seinem Stolz, Gott frage nicht danach. »Es ist kein Gott«, sind alle seine Gedanken.5Er fährt fort in seinem Tun immerdar. / Deine Gerichte sind ferne von ihm, er handelt gewaltsam an allen seinen Feinden. (Am 6,3)6Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde nimmermehr wanken, es wird für und für keine Not haben.« (Ps 73,6)7Sein Mund ist voll Fluchens, voll Lug und Trug; seine Zunge richtet Mühsal und Unheil an. (Röm 3,14)8Er sitzt und lauert in den Höfen, / er mordet die Unschuldigen heimlich, seine Augen spähen nach den Armen.9Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im Dickicht, / er lauert, dass er den Elenden fange; er fängt ihn und zieht ihn in sein Netz.10Er duckt sich, kauert nieder, und durch seine Gewalt fallen die Schwachen.11Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat’s vergessen, er hat sein Antlitz verborgen, er wird’s nimmermehr sehen.« (Ps 73,11; Ps 94,7; Jes 29,15)12Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! (4Mo 10,35)13Warum lästert der Frevler und spricht in seinem Herzen: »Du fragst doch nicht danach«?14Du siehst es ja, / denn du schaust das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen. Die Armen befehlen es dir; du bist der Waisen Helfer. (2Mo 22,22; Ps 68,6)15Zerbrich den Arm des Frevlers und Bösen / und suche seinen Frevel heim, dass man nichts mehr davon finde. (Hi 38,15)16Der HERR ist König immer und ewiglich; die Heiden sind verschwunden aus seinem Lande.17Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR; du machst ihr Herz gewiss, dein Ohr merkt darauf, (Ps 9,19)18dass du Recht schaffest den Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.
Psalm 10
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Warum, HERR, bist du fern, (Lamed) verbirgst dich in der Zeit der Not?2In seinem Hochmut verfolgt der Frevler den Elenden. Sie sollen sich fangen in den Ränken, die sie ersonnen haben.3Es rühmt der Frevler seine freche Gier, und der Habsüchtige lästert, verachtet den HERRN. (Ps 10,13)4Hochmütig wähnt der Frevler: Er greift nicht ein, es ist kein Gott. Das ist all sein Denken. (Ps 14,1)5Seine Wege haben jederzeit Bestand. Fern von ihm, hoch droben sind deine Gerichte, alle seine Gegner fährt er an.6Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nicht wanken, von Generation zu Generation bin ich vom Unglück verschont.7Voll Fluch ist sein Mund, voll Trug und Gewalttat, (Pe) unter seiner Zunge ist Verderben und Unheil. (Röm 3,14)8In Verstecken liegt er auf der Lauer, im Verborgenen bringt er den Unschuldigen um. Seine Augen spähen nach dem Wehrlosen, (Ajin) (Ps 37,32)9er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht. Er lauert darauf, den Elenden zu fangen, er fängt den Elenden, schleppt ihn fort in seinem Netz. (Ps 7,3)10Zerschmettert sinken die Wehrlosen nieder und fallen durch seine Gewalt.[1]11Er spricht in seinem Herzen: Gott hat es vergessen, er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es nimmermehr. (Ps 64,6; Ps 94,7; Jes 29,15; Hes 8,12; Hes 9,9)12Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand, (Qof) vergiss nicht die Gebeugten. (Ps 7,7; Ps 9,20)13Warum darf der Frevler Gott verachten, in seinem Herzen sprechen: Du greifst nicht ein. (Ps 10,3)14Doch du siehst Unheil und Kummer, (Resch) blickst hin, nimmst es in deine Hand. Dir überlässt es der Wehrlose, dem Verwaisten bist du Helfer. (Ps 31,8; Ps 146,8)15Zerbrich den Arm des Frevlers und des Bösen, (Schin) ahnde seinen Frevel, dass man nichts mehr findet von ihm. (Ps 37,17)16Der HERR ist König für immer und ewig, verschwunden sind die Nationen aus seinem Land. (2Mo 15,18; Ps 9,8; Ps 93,1; Ps 146,10; Jer 10,10)17Das Verlangen der Gebeugten hast du vernommen, HERR, (Taw) fest machst du ihr Herz, du neigst dein Ohr,18um Recht zu schaffen dem Verwaisten und Bedrückten. Keiner wird mehr gewalttätig sein auf Erden. (5Mo 10,18)