1.Makkabäer 4

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Gorgias aber nahm fünftausend Mann und tausend ausgewählte Reiter; das Heer brach in der Nacht auf. (2Mak 8,23)2 Er wollte nämlich das jüdische Heer überfallen und überraschend schlagen; Leute aus der Burg zeigten ihm den Weg. (1Mak 1,33)3 Doch Judas erfuhr davon und brach selbst mit seinen Männern auf, um das Lager der königlichen Streitkräfte vor Emmaus zu schlagen,4 solange die Truppen außerhalb des Lagers zerstreut waren.5 Gorgias erreichte noch in der Nacht das Lager der Juden, fand aber niemand. Daher suchte er sie in den Bergen, denn er dachte: Sie sind vor uns geflohen.6 Bei Tagesanbruch erschien Judas mit dreitausend Mann in der Ebene. Doch sie waren nicht so ausgerüstet und bewaffnet, wie sie es wünschten.7 Als sie das Kriegslager der fremden Völker sahen, das stark, fest gebaut und ringsum von Reiterei umgeben war - lauter gut ausgebildete Soldaten -,8 da sagte Judas zu seinen Männern: Fürchtet euch nicht vor ihrer Übermacht und habt keine Angst vor ihrem Ansturm!9 Denkt daran, wie unsere Väter im Roten Meer gerettet wurden, als der Pharao sie mit einem Heer verfolgte!10 Lasst uns zum Himmel rufen, dass er uns gewogen sei und des Bundes mit unseren Vätern gedenke und dass er dieses Heer heute vor unseren Augen aufreibe!11 Dann werden alle Völker erkennen, dass es einen gibt, der Israel loskauft und rettet.12 Als die fremden Soldaten aufblickten, sahen sie die Juden heranrücken.13 Da kamen sie aus ihrem Lager heraus, um zu kämpfen; die Männer des Judas aber bliesen die Trompeten.14 Sie stießen aufeinander und die fremden Völker wurden aufgerieben und flohen in die Ebene.15 Alle, die nicht schnell genug waren, fielen unter dem Schwert. Die Juden verfolgten sie bis nach Geser und in die Ebene von Idumäa, Aschdod und Jamnia, es fielen ungefähr dreitausend von ihnen.16 Dann hörte Judas mit seiner Streitmacht auf, sie zu verfolgen, und kehrte um.17 Er sagte zum Volk: Fallt noch nicht über die Beute her; denn uns steht noch ein Kampf bevor.18 Gorgias steht mit seinen Truppen dicht vor uns in den Bergen. Stellt euch also jetzt gegen eure Feinde auf und greift sie an; nachher könnt ihr ungehindert eure Beute holen.19 Während Judas noch sprach, sah man eine Abteilung der Feinde hinter dem Berg auftauchen.20 Als sie merkten, dass ihre Leute geschlagen waren und die Juden das Lager angezündet hatten - der weithin sichtbare Rauch zeigte an, was geschehen war -,21 bekamen sie bei diesem Anblick große Angst. Als sie außerdem sahen, dass das Heer des Judas kampfbereit in der Ebene stand,22 flohen sie alle ins Land der Philister.23 Jetzt erst machte sich Judas an die Plünderung des Lagers. Sie erbeuteten viel Gold und Silber, violette und rote Purpurstoffe und andere reiche Schätze.24 Auf dem Rückmarsch priesen und lobten sie den Himmel: Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig. (Ps 118,1)25 So wurde Israel an jenem Tag wunderbar gerettet.26 Die Philister, die sich hatten retten können, kamen zu Lysias und meldeten ihm alles, was sich ereignet hatte. (2Mak 11,1)27 Auf diese Nachricht hin war er bestürzt und in großer Sorge. Denn der Feldzug gegen Israel war nicht so verlaufen, wie er es gewollt hatte; der Auftrag des Königs war nicht ausgeführt worden.28 Darum warb er im nächsten Jahr sechzigtausend Söldner an, ausgesuchte Männer, dazu fünftausend Reiter, um wieder gegen die Juden zu Felde zu ziehen.29 Sie zogen nach Idumäa und schlugen in Bet-Zur ihr Lager auf. Judas aber kam ihnen mit zehntausend Mann entgegen.30 Als Judas das gewaltige Heer erblickte, sprach er folgendes Gebet: Gepriesen seist du, Retter Israels. Du hast den Angriff des Riesen durch die Hand deines Knechts David zurückgeschlagen; du hast das Kriegslager der Philister Jonatan, dem Sohn Sauls, und seinem Waffenträger in die Hand gegeben. (1Sam 14,1; 1Sam 17,1)31 Gib dieses Heer in die Hand deines Volkes Israel! Schande sollen sie davontragen mitsamt ihrem Fußvolk und ihrer Reiterei.32 Jag ihnen Angst ein und lass ihren kühnen Mut schwinden! Ihr Untergang soll sie erschüttern.33 Schlag sie nieder durch das Schwert derer, die dich lieben! Dann werden alle, die deinen Namen kennen, dein Lob singen.34 Als nun die Heere aufeinanderstießen, fielen etwa fünftausend von den Soldaten des Lysias im Handgemenge.35 Als Lysias sah, welche Niederlage sein Heer erlitten hatte und wie kühn die Leute des Judas waren, bereit, tapfer zu leben oder zu sterben, kehrte er nach Antiochia zurück. Dort warb er Söldner an, um mit noch stärkerer Macht noch einmal gegen Judäa zu ziehen.36 Judas und seine Brüder aber sagten: Unsere Feinde sind nun aufgerieben. Wir wollen nach Jerusalem hinaufziehen, den Tempel reinigen und ihn neu weihen. (2Mak 10,1)37 Das ganze Heer versammelte sich also und zog zum Berg Zion hinauf.38 Da sahen sie das Heiligtum verödet daliegen. Der Altar war entweiht; die Tore hatte man verbrannt. In den Vorhöfen wuchs Unkraut wie in einem Wald oder auf einem Berg und die Nebengebäude waren verfallen. (Ps 74,2)39 Da zerrissen sie ihre Gewänder, begannen laut zu klagen und streuten sich Staub auf das Haupt.40 Sie warfen sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Sie bliesen die Signaltrompeten und schrien zum Himmel.41 Dann befahl Judas einer Schar seiner Männer, die Besatzung der Burg zu belagern, bis das Heiligtum gereinigt sei.42 Er wählte untadelige und gesetzestreue Priester aus,43 die das Heiligtum reinigten und die durch Befleckung entweihten Steine an einen unreinen Ort trugen.44 Sie berieten, was sie mit dem entweihten Brandopferaltar tun sollten. (1Mak 1,54)45 Es kam ihnen der gute Gedanke, ihn niederzureißen; denn er hätte ihnen Schande gebracht, da die fremden Völker ihn befleckt hatten. So rissen sie den Altar nieder46 und legten die Steine an einen passenden Ort auf dem Tempelberg nieder, bis ein Prophet komme und entscheide, was damit geschehen solle. (1Mak 14,41)47 Dann nahmen sie unbehauene Steine, wie es das Gesetz vorschreibt, und errichteten einen neuen Altar, der genauso aussah wie der alte. (2Mo 20,25)48 Auch das Heiligtum und die Innenräume des Tempels bauten sie wieder auf und reinigten die Vorhöfe.49 Sie fertigten neue heilige Geräte an und stellten den Leuchter, den Rauchopferaltar und den Tisch in den Tempel. (2Mo 37,10)50 Dann brachten sie auf dem Altar ein Rauchopfer dar, zündeten die Lichter an dem Leuchter an, sodass der Tempel hell wurde,51 legten Brote auf den Tisch und hängten den Vorhang auf. So vollendeten sie alle Arbeiten, die sie unternommen hatten.52 Am Fünfundzwanzigsten des neunten Monats - das ist der Monat Kislew - im Jahr 148 standen sie früh am Morgen auf53 und brachten auf dem neuen Brandopferaltar, den sie errichtet hatten, Opfer dar, so wie sie das Gesetz vorschreibt.54 Zur gleichen Zeit und am selben Tag, an dem ihn die fremden Völker entweiht hatten, wurde er neu geweiht, unter Lobliedern und dem Spiel von Zithern und Leiern und dem Klang der Zimbeln.55 Das ganze Volk warf sich nieder auf das Gesicht, sie beteten an und priesen den Himmel, der ihnen Erfolg geschenkt hatte.56 Acht Tage lang feierten sie die Altarweihe, brachten mit Freude Brandopfer dar und schlachteten das Heils- und Dankopfer.57 Sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit goldenen Kränzen und kleinen Schilden; sie erneuerten die Tore und auch die Nebengebäude, die sie wieder mit Türen versahen.58 Im Volk herrschte sehr große Freude; denn die Schande, die ihnen die fremden Völker zugefügt hatten, war beseitigt.59 Judas fasste mit seinen Brüdern und mit der ganzen Gemeinde Israels den Beschluss, Jahr für Jahr zur selben Zeit mit festlichem Jubel die Tage der Altarweihe zu begehen, und zwar acht Tage lang, vom fünfundzwanzigsten Kislew an.60 In jener Zeit errichteten sie rund um den Zionsberg auch hohe Mauern mit festen Türmen, damit die fremden Völker nicht mehr dieses Gebiet zertreten und entweihen konnten, wie sie es vorher getan hatten.61 Und Judas ordnete Truppen ab, um ihn zu bewachen. Auch Bet-Zur ließ er befestigen und legte eine Besatzung hinein, um das Volk gegen Idumäa abzusichern.

1.Makkabäer 4

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und Gorgias nahm fünftausend Mann zu Fuß und tausend auserlesene Reiter und rückte bei Nacht vor, (2Mak 8,20)2 um das Lager der Juden zu überfallen und unversehens zu vernichten; als Führer dienten ihm die Leute von der Burg.3 Als Judas davon hörte, zog auch er mit den besten Leuten aus, um das Heer des Königs, das bei Emmaus lag, zu schlagen, (1Mak 3,40)4 solange das Heer noch nicht geordnet war.5 Als nun Gorgias bei Nacht an das Lager des Judas kam und dort niemand fand, suchte er sie im Gebirge, da er meinte: Sie fliehen vor uns!6 Aber bei Anbruch des Tages erschien Judas mit dreitausend Mann in der Ebene; doch waren sie nicht so gerüstet und bewaffnet, wie sie es wünschten.7 Als sie nun sahen, dass das Heer der Feinde gut gerüstet und von starker Reiterei umgeben war und dass sie erfahrene Kriegsleute waren,8 sagte Judas zu seinem Volk: Fürchtet euch nicht vor ihrer großen Menge, und vor ihrem Ansturm erschreckt nicht!9 Denkt daran, wie unsre Väter im Roten Meer errettet worden sind, als ihnen der Pharao mit einem Heer nacheilte. (2Mo 14,30)10 So wollen wir nun den Himmel anrufen, ob er uns gnädig sein und an den Bund denken will, den er mit unsern Vätern geschlossen hat, und dieses Heer heute vor unsern Augen vernichtet.11 Und alle Heiden sollen erkennen, dass einer ist, der sich Israels annimmt und es rettet.12 Als nun die Fremden aufblickten und sahen, dass die Juden gegen sie heranrückten,13 zogen auch sie aus dem Lager zum Kampf. Und die Leute des Judas bliesen die Trompeten zum Angriff. (4Mo 10,9)14 Da stießen sie aufeinander und die Heiden wurden geschlagen und flohen in die Ebene hinaus.15 Die Letzten aber fielen durch das Schwert. Und Judas jagte ihnen nach bis nach Geser und bis ins Gebiet von Idumäa, bis Aschdod und Jamnia, und es fielen von ihnen an die dreitausend Mann.16 Als aber Judas und das Heer von der Verfolgung zurückgekehrt waren,17 gebot er dem Volk: Seid nicht gierig nach Beute, denn es steht uns noch eine Schlacht bevor.18 Gorgias und das Heer sind nahe vor uns im Gebirge; darum tretet nun unsern Feinden entgegen und schlagt sie. Danach könnt ihr ungehindert plündern.19 Während Judas noch redete, erschien eine Schar, die aus dem Gebirge kam.20 Und sie sahen, dass ihre Leute geschlagen waren und dass die Juden das Lager angezündet hatten; denn sie sahen den Rauch; daraus konnten sie entnehmen, was geschehen war.21 Darüber erschraken sie sehr. Als sie auch noch Judas und sein Kriegsvolk in der Ebene sahen, gerüstet zur Schlacht,22 flohen sie alle ins Gebiet der Philister.23 Dann kehrte Judas wieder zurück, um das Lager zu plündern, und sie nahmen viel Gold, Silber, blauen und roten Purpur und viele andere Schätze.24 Danach zogen sie heim, und sangen Loblieder zum Himmel: Er ist gut und seine Güte währet ewiglich. (Ps 106,1)25 An diesem Tag ist Israel großes Heil widerfahren.26 Die Fremden aber, die entronnen waren, kamen zu Lysias und berichteten ihm, wie es ihnen ergangen war. (1Mak 3,32; 2Mak 11,1)27 Als der das hörte, war er bestürzt und niedergeschlagen, weil nicht gelungen war, was er Israel hatte antun wollen und was ihm der König befohlen hatte.28 Darum brachte er im folgenden Jahr wiederum viel auserlesenes Kriegsvolk zusammen, sechzigtausend Mann und fünftausend Reiter, um die Juden zu besiegen.29 Dieses Heer zog nach Idumäa und lagerte sich bei Bet-Zur. Doch Judas trat ihnen entgegen mit zehntausend Mann. (2Mak 11,5)30 Als er aber sah, dass die Feinde ein so großes Heer hatten, betete er und sprach: Lob sei dir, du Heiland Israels, der du durch deinen Knecht David den Angriff des Starken zunichtegemacht und das ganze Heer der Philister in die Hände Jonatans, des Sohnes Sauls, und seines Waffenträgers gegeben hast. (1Sam 14,13; 1Sam 17,50)31 Gib dieses Heer in die Hand deines Volkes Israel, dass es mit seiner Streitmacht und seinen Reitern zuschanden wird.32 Jage ihnen Furcht ein und lass ihren Mut schwinden, dass sie wanken und geschlagen werden.33 Schlage sie nieder mit dem Schwert derer, die dich lieben, dass dich alle loben und preisen, die deinen Namen kennen!34 Als sie nun zusammenstießen, fielen vom Heer des Lysias fünftausend im Kampf Mann gegen Mann.35 Als aber Lysias sah, dass sich seine Truppen auflösten und flohen, die des Judas dagegen unerschrocken und bereit waren, in Ehren zu leben oder in Ehren zu sterben, zog er ab nach Antiochia, um Kriegsvolk anzuwerben und mit noch stärkerer Heeresmacht wieder nach Judäa zu ziehen.36 Judas aber und seine Brüder sprachen: Unsre Feinde sind verjagt. So lasst uns hinaufziehen und das Heiligtum reinigen und von Neuem weihen! (2Mak 10,1)37 Darum sammelte sich das ganze Kriegsvolk, und sie zogen zum Berg Zion.38 Und als sie sahen, wie das Heiligtum verwüstet, der Altar entheiligt, die Tore niedergebrannt waren und dass der Platz mit Unkraut bewachsen war wie ein Wald oder Gebirge und die Zellen der Priester zerstört waren, (1Mak 1,54; 2Mak 1,8; 2Mak 8,33)39 da zerrissen sie ihre Kleider und hielten eine große Klage, streuten Asche auf ihr Haupt,40 warfen sich nieder auf ihr Angesicht und bliesen die Trompeten und schrien zum Himmel.41 Sodann stellte Judas Männer auf, die die Leute in der Burg abwehren sollten, bis er das Heiligtum gereinigt hätte.42 Und er wählte Priester aus, die rein und dem Gesetz treu geblieben waren.43 Die reinigten das Heiligtum und trugen die entweihten Steine weg an einen unreinen Ort.44 Weil nun der Brandopferaltar entheiligt war, überlegten sie, was sie mit ihm machen sollten. (1Mak 1,59)45 Und sie hatten den guten Einfall, dass man ihn niederreißen sollte, damit kein Ärgernis von ihm käme, weil ihn die Heiden entheiligt hatten. Darum rissen sie den Altar nieder.46 Und sie verwahrten die Steine auf dem Tempelberg an einem geeigneten Ort, bis ein Prophet kommen und verkünden würde, was man damit tun sollte. (1Mak 9,27; 1Mak 14,41)47 Sie nahmen aber unbehauene Steine, wie das Gesetz lehrt, und bauten einen neuen Altar ganz so, wie der frühere gewesen war. (2Mo 20,25)48 Und sie bauten das Heiligtum wieder auf und weihten das Innere des Hauses und die Vorhöfe.49 Und sie ließen neue heilige Gefäße machen und brachten den Leuchter, den Räucheraltar und den Tisch in den Tempel. (1Mak 1,21)50 Und sie legten Räucherwerk auf den Altar und zündeten die Lampen auf dem Leuchter an, damit sie im Tempel leuchteten.51 Auf den Tisch legten sie Brote und hängten die Vorhänge auf. Und als sie alle Arbeiten, die sie ausführten, vollendet hatten,52 erhoben sie sich früh am Morgen des fünfundzwanzigsten Tages des neunten Monats, der Kislew heißt, im 148. Jahr,[1] (1Mak 1,54; 1Mak 1,59)53 und opferten nach dem Gesetz auf dem neuen Brandopferaltar, den sie aufgerichtet hatten. (2Mo 29,38)54 Zur gleichen Zeit und am gleichen Tage, an dem die Heiden ihn entweiht hatten, wurde er wieder geweiht mit Gesang und mit Zithern, Harfen und Zimbeln.55 Und alles Volk fiel nieder auf das Angesicht, betete an und lobte den Himmel, der ihnen den Weg bereitet hatte.56 Und sie feierten die Weihe des Altars acht Tage lang und opferten mit Freuden Brandopfer, Dankopfer und Lobopfer; (2Chr 7,9)57 und sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit goldenen Kränzen und Schilden und machten neue Tore und Zellen und setzten die Türen ein.58 Und es herrschte sehr große Freude im Volk, dass die Schande von ihnen genommen war, die ihnen die Heiden angetan hatten.59 Und Judas und seine Brüder und die ganze Gemeinde Israel beschlossen, dass man jährlich vom fünfundzwanzigsten Tage des Monats Kislew an acht Tage lang das Fest der Weihe des Altars[2] mit Freude und Fröhlichkeit halten solle. (Joh 10,22)60 Zu derselben Zeit bauten sie hohe Mauern und feste Türme um den Berg Zion, damit die Heiden das Heiligtum nicht noch einmal einnehmen und zertreten könnten.61 Und Judas legte dort Kriegsvolk hinein, um das Heiligtum zu schützen. Er befestigte auch Bet-Zur, damit das Volk eine Festung gegen Idumäa hätte.

1.Makkabäer 4

Menge Bibel

1 Gorgias nahm nun 5000 Mann zu Fuß und 1000 auserlesene Reiter, und diese Schar brach während der Nacht auf,2 um das Lager der Juden zu überfallen und sie unvermutet zu schlagen; dabei dienten ihm die Leute aus der Burg als Wegweiser.3 Als Judas dies erfuhr, brach er selbst mit seinen Kriegern auf, um das Heer des Königs bei Emmaus anzugreifen,4 solange noch die Truppen außerhalb des Lagers zerstreut waren.5 Als nun Gorgias bei Nacht an den Lagerplatz des Judas kam und dort niemand vorfand, suchte er sie in den Bergen auf und zwar in der Meinung: »Die laufen vor uns weg!«6 Aber bei Tagesanbruch kam Judas in der Ebene mit 3000 Mann zum Vorschein; nur hatten sie leider nicht Rüstungen und Schwerter, wie sie wohl gewünscht hätten.7 Als sie nun das starkbefestigte Lager der Heiden und die Reiterei erblickten, die dem Lager ringsum als Schutz diente, lauter kriegsgeübte Leute,8 da sagte Judas zu den Männern, die bei ihm waren: »Fürchtet euch nicht vor ihrer Menge und scheut euch nicht, zum Angriff auf sie vorzustürmen!9 Denkt daran, wie unsere Väter im Roten Meer errettet wurden, als der Pharao sie mit Heeresmacht verfolgte!10 Und nun laßt uns zum Himmel schreien, ob er wohl Erbarmen mit uns haben und des Bundes mit unseren Vätern gedenken und dieses Heer heute vor unseren Augen vernichten will,11 damit alle Heiden erkennen, daß es für Israel noch einen Erlöser und Retter gibt!«12 Als nun die Heiden ihre Augen erhoben und sie gegen sich heranrücken sahen,13 zogen sie aus dem Lager zum Kampfe heraus. Da stießen die Leute des Judas in die Trompeten;14 und als sie handgemein geworden waren, wurden die Heiden völlig besiegt und flohen in die Ebene;15 dabei wurden alle, die sich hintenan befanden, mit dem Schwerte niedergemacht, und man verfolgte sie dann bis Gasera und bis in die Ebene von Idumäa (?) und bis Asotus und Jamnia, und es fielen von ihnen gegen 3000 Mann.16 Als Judas dann mit seinem Heere von der Verfolgung zurückkehrte,17 sagte er zu seinen Leuten: »Laßt euch jetzt nicht nach der Beute gelüsten, denn es steht uns noch weiterer Kampf bevor;18 Gorgias steht ja noch mit seiner Mannschaft im Gebirge nicht fern von uns. Bleibt jetzt also unseren Feinden gegenüber stehen und kämpft mit ihnen; alsdann mögt ihr euch der Beute in aller Ruhe bemächtigen«.19 Judas hatte noch nicht ausgeredet, da wurde eine Abteilung sichtbar, die aus dem Gebirge herauskam.20 Diese bemerkte (sogleich), daß das syrische Heer in die Flucht geschlagen war und daß man das Lager in Brand gesteckt hatte; denn der Rauch, der zu sehen war, verriet ihnen, was geschehen war.21 Bei diesem Anblick erschraken sie sehr; als sie aber auch noch das Heer des Judas in der Ebene zur Schlacht bereit gewahrten,22 flohen sie allesamt ins Land der Philister.23 Nun machte Judas sich an die Plünderung des Lagers, und man erbeutete viel Gold und Silber, blaue und rote Purpurstoffe und andere große Reichtümer.24 Bei der Rückkehr sangen sie dann Lieder und ließen Lobgesänge zum Himmel emporsteigen, wie herrlich, wie ewigwährend seine Gnade sei.25 Es war aber den Israeliten ein großer Sieg an jenem Tage zuteil geworden.26 Diejenigen Heiden aber, die sich hatten retten können, begaben sich zu Lysias und berichteten ihm alles, was sich zugetragen hatte.27 Durch diese Mitteilungen wurde er ganz bestürzt und entmutigt, weil es mit Israel nicht nach seinem Wunsch gegangen war und die vom König ihm erteilten Befehle nicht zur Ausführung gelangt waren.28 Darum brachte er im folgenden Jahr ein Heer von 60000 Mann auserlesener Fußtruppen und 5000 Reitern zusammen, um sie niederzuwerfen.29 Als diese nun nach Idumäa gelangt waren und bei Bethsura ein Lager bezogen hatten, rückte Judas ihnen mit 10000 Mann entgegen.30 Als er nun das gewaltige Heer erblickte, richtete er folgendes Gebet an Gott: »Gepriesen seist du, o Retter Israels, der du einst den Ansturm des Riesen (Goliath) durch die Hand deines Knechtes David gebrochen und das Heer der Philister in die Gewalt Jonathans, des Sohnes Sauls, und seines Waffenträgers hast fallen lassen!31 Gib nun auch dieses Heer deinem Volke Israel zur Vernichtung preis, daß sie mit ihrer Kriegsmacht und Reiterei zuschanden werden!32 Jage ihnen Furcht ein und laß ihren trotzigen Mut zerrinnen, daß sie durch ihre Niederlage in Verzweiflung geraten!33 Wirf sie nieder durch das Schwert derer, die dich lieben, damit alle, die deinen Namen kennen, dich mit Lobgesängen preisen!«34 Als es dann zum Kampfe kam, fielen vom Heere des Lysias gegen 5000 Mann, und zwar im Kampfe Mann gegen Mann.35 Als Lysias aber die Niederlage seiner Mannschaft wahrnahm und andrerseits erkannte, daß den Leuten des Judas der Mut gewachsen sei und wie entschlossen sie waren, mit Ehren entweder zu leben oder zu sterben, kehrte er nach Antiochien zurück und warb fremde Söldner an, um, wenn sein Heer wieder vollzählig geworden sei, einen neuen Feldzug nach Judäa zu unternehmen.36 Judas aber und seine Brüder sagten: »Jetzt, da unsere Feinde geschlagen sind, wollen wir hinaufziehen, um das Heiligtum zu reinigen und neu zu weihen!«37 So versammelte sich denn das ganze Heer, und man zog auf den Berg Zion hinauf.38 Als sie nun das Heiligtum verwüstet sahen, den Opferaltar entweiht, die Tore verbrannt, in den Vorhöfen Gesträuch, das aufgewachsen war wie in einem Walde oder auf irgend einem Berge, und die Zellen in den Vorhöfen zerstört:39 da zerrissen sie ihre Kleider und stellten eine große Trauerfeier an, streuten sich Asche aufs Haupt,40 warfen sich auf ihr Angesicht zur Erde nieder, ließen die Signaltrompeten erschallen und richteten laute Klagerufe gen Himmel. (4Mo 10,10; 4Mo 31,6)41 Sodann stellte Judas eine Anzahl Männer an, um die Besatzung der Burg an der Vollführung von Feindseligkeiten zu hindern, bis er das Heiligtum gereinigt haben würde.42 Weiter wählte er fehllose Priester aus, die dem Gesetz treu ergeben waren;43 die reinigten das Heiligtum und schafften die Steine, die zur Entweihung gedient hatten, an einen unreinen Ort.44 Alsdann berieten sie wegen des entweihten Brandopferaltars, wie sie mit ihm verfahren sollten;45 und da verfielen sie auf den guten Gedanken, ihn abzubrechen, damit er ihnen nicht infolge der Entweihung durch die Heiden Schimpf und Schande einbrächte. So rissen sie also den Altar ein46 und legten die Steine an einem geeigneten Platze auf dem Tempelberge nieder, bis ein Prophet aufträte, der eine Entscheidung darüber abgäbe, was mit ihnen geschehen solle.47 Dann nahmen sie unbehauene Steine nach der Vorschrift des Gesetzes (2.Mose 20,25; 5.Mose 27,5-6) und erbauten einen neuen Altar nach dem Muster des alten.48 Auch stellen sie das Heiligtum (von außen) und auch die inneren Räume des Tempels wieder her und weihten die Vorhöfe,49 ließen auch neue heilige Geräte anfertigen und brachten den Leuchter und den Rauchopferaltar und den Schaubrottisch in den Tempel hinein.50 Alsdann räucherten sie auf dem Altar und zündeten die Lampen auf dem Leuchter an, daß sie den Tempel erleuchteten.51 Schließlich legten sie Brote auf den Tisch und hängten die Vorhänge auf. Als sie nun so die begonnenen Arbeiten allesamt vollendet hatten,52 brachten sie in der Morgenfrühe am 25. Tage des 9. Monats – es war der Monat Kislev[1] des Jahres 148[2]53 ein Opfer nach der Vorschrift des Gesetzes auf dem neuen Brandopferaltar dar, den sie erbaut hatten.54 In derselben Jahreszeit und an demselben Tage, an dem die Heiden ihn entweiht hatten, an demselben Tage wurde die Einweihung vollzogen mit Lobgesängen und unter dem Klange von Zithern, Harfen und Zimbeln.55 Das ganze Volk warf sich dabei mit dem Angesicht zur Erde nieder, brachte seine Anbetung dar und pries, zum Himmel blickend, den, der ihnen Gelingen gewährt hatte.56 Hierauf feierten sie das Fest der Einweihung des Altars acht Tage lang, brachten dabei Brandopfer mit Freuden dar und opferten Heils- und Lobopfer;57 auch schmückten sie die Vorderseite des Tempels mit goldenen Kränzen und mit Schildchen, stellten die Tore und die Zellen wieder her und versahen diese mit Türen.58 Es herrschte überaus große Freude beim Volk, daß die Entehrung durch die Heiden wieder gutgemacht war.59 Judas aber und seine Brüder, sowie die ganze israelitische Gemeinde setzten fest, daß das Fest der Altarweihe in der Folgezeit Jahr für Jahr acht Tage lang vom 25. Tage des Monats Kislev an mit Freude und Fröhlichkeit gefeiert werden sollte.60 Ferner umbauten sie zu jener Zeit den Berg Zion ringsum mit hohen Mauern und festen Türmen, damit die Heiden nicht wiederkämen und alles niederträten wie zuvor.61 Dann legte er eine Besatzung hinein, um ihn zu sichern; und man befestigte auch (um ihn zu sichern), Bethsura, damit das Volk eine Deckung gegen Idumäa habe.

1.Makkabäer 4

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag

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