1Da antwortete der HERR dem Ijob und sprach:2Mit dem Allmächtigen will der Tadler rechten? / Wer Gott anklagt, der antworte nun! (Hi 13,13; Jdt 8,12)
IJOBS ANTWORT
3Da antwortete Ijob dem HERRN und sprach:4Siehe, ich bin zu gering. Was kann ich dir erwidern? / Ich lege meine Hand auf meinen Mund. (Ps 65,2)5Einmal habe ich geredet, doch ich werde nicht antworten; / ein zweites Mal, doch ich fahre nicht fort! (Ps 62,12)
ZWEITE REDE DES HERRN
Einleitung
6Da antwortete der HERR dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:7Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann! / Ich will dich fragen, du belehre mich!
Problem der Gerechtigkeit
8Willst du wirklich mein Recht brechen, / mich schuldig sprechen, damit du Recht behältst? (Hi 9,24)9Hast du denn einen Arm wie Gott, / dröhnst du wie er mit Donnerstimme? (2Mo 6,6; 2Mo 15,16; 2Mo 19,16; 5Mo 4,34; Ps 29,1; Jes 51,9)10Schmücke dich doch mit Hoheit und Majestät / und kleide dich in Prunk und Pracht!11Lass die Fluten deines Zornes sich ergießen, / schau an jeden Stolzen, demütige ihn!12Schau an jeden Stolzen, zwing ihn nieder! / Zertritt die Frevler auf der Stelle!13Verbirg sie insgesamt im Staub, / schließ ihre Gesichter im Verborgenen ein! (4Mo 16,31)14Dann werde auch ich dich preisen, / weil deine Rechte den Sieg dir verschaffte.
Gottes Kampf gegen das Böse
15Sieh doch das Behemot, das ich wie dich erschuf. / Gras frisst es wie ein Rind.16Sieh doch die Kraft in seinen Lenden / und die Stärke in den Muskeln seines Leibes!17Aufgerichtet wie eine Zeder ist sein Schwanz, / straff sind verflochten seiner Schenkel Sehnen.18Seine Knochen sind Röhren aus Bronze, / wie Eisenstangen sein Gebein.19Es ist der Anfang der Wege Gottes; / der es gemacht hat, gab ihm sein Schwert. (Spr 3,19; Spr 8,22)20Doch die Berge tragen ihm Futter zu / und alle Tiere des Feldes spielen dort.21Es lagert unter Lotusbüschen, / im Versteck von Schilf und Sumpf.22Lotusbüsche spenden ihm Schatten, / die Pappeln am Fluss umgeben es.23Wenn auch der Fluss anschwillt, es zittert nicht, / es bleibt ruhig, wenn auch die Flut ihm ins Maul dringt.24Kann man an den Augen es fassen, / mit Haken ihm die Nase durchbohren?25Kannst du den Leviatan am Angelhaken ziehen, / mit der Leine seine Zunge niederdrücken? (Ps 74,13; Jes 27,1; Hes 32,2)26Legst du ein Binsenseil ihm in die Nase, / durchbohrst du mit einem Haken seine Backe? (Hes 29,1)27Fleht es dich groß um Gnade an? / Richtet es zärtliche Worte an dich?28Schließt es einen Bund mit dir, / dass du es nehmen kannst zum Knecht für immer?29Kannst du mit ihm wie mit einem Vogel spielen, / bindest du es für deine Mädchen an?30Feilschen darum die Jagdgenossen, / verteilen sie es stückweise unter die Händler?31Kannst du seine Haut mit Spießen spicken, / mit einer Fischharpune seinen Kopf?32Leg nur einmal deine Hand daran! / Denk an den Kampf! Du tust es nie mehr.
1Und der HERR antwortete Hiob und sprach:2Wer da meint, alles besser zu wissen, sollte der mit dem Allmächtigen rechten? Wer Gott zurechtweist, der antworte! (Jes 45,9)3Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach:4Siehe, ich bin zu gering, was soll ich dir antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. (1Mo 32,11; Spr 30,32; Jes 6,5)5Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will’s nicht wieder tun.
Zweite Rede des Herrn aus dem Sturm
6Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach:7Gürte wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen; lehre mich! (Hi 38,3)8Willst du mein Urteil zunichtemachen und mich schuldig sprechen, dass du recht behältst?9Hast du einen Arm wie Gott, und kannst du mit gleicher Stimme donnern wie er?10Schmücke dich mit Pracht und Hoheit; zieh Glanz und Herrlichkeit an!11Streu aus den Zorn deines Grimmes; schau an alle Hochmütigen und demütige sie!12Ja, schau alle Hochmütigen an und demütige sie und zertritt die Frevler, wo sie sind!13Verscharre sie miteinander in der Erde, und versenke sie ins Verborgene,14so will auch ich dich preisen, dass dir deine rechte Hand helfen kann.15Siehe da den Behemot[1], den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind.16Siehe, welch eine Kraft ist in seinen Lenden und welch eine Stärke in den Muskeln seines Bauchs!17Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten.18Seine Knochen sind wie eherne Röhren, seine Gebeine wie eiserne Stäbe.19Er ist das erste der Werke Gottes; der ihn gemacht hat, gab ihm sein Schwert.20Denn die Berge bringen ihm Tribut, und alle wilden Tiere spielen dort.21Er liegt unter Lotosbüschen, im Rohr und im Schlamm verborgen.22Lotosbüsche bedecken ihn mit Schatten, und die Bachweiden umgeben ihn.23Siehe, der Strom schwillt gewaltig an: er dünkt sich sicher, auch wenn ihm der Jordan ins Maul dringt.24Kann man ihn fangen Auge in Auge und ihm einen Strick durch seine Nase ziehen?25Kannst du den Leviatan am Haken ziehen und sein Maul mit einem Strick niederhalten? (Ps 74,14)26Kannst du ihm ein Binsenseil an die Nase legen und mit einem Haken ihm die Backen durchbohren?27Meinst du, er wird dich lang um Gnade bitten oder dir süße Worte geben?28Meinst du, er wird einen Bund mit dir schließen, dass du ihn für immer zum Knecht bekommst?29Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder ihn für deine Mädchen anbinden?30Meinst du, die Zunftgenossen werden um ihn feilschen und die Händler ihn verteilen?31Kannst du mit Spießen spicken seine Haut und mit Fischerhaken seinen Kopf?32Lege deine Hand an ihn! An diesen Kampf wirst du denken und es nicht wieder tun!
1Der HERR fragte Hiob:2»Willst du weiter mit mir streiten, mich, den Allmächtigen, immer noch tadeln? Du hast mich angeklagt, nun steh mir Rede und Antwort!«3Darauf antwortete Hiob nur:4»Herr, ich bin zu gering, ich kann dir nichts erwidern; darum lege ich jetzt die Hand auf den Mund.5Mehr als einmal habe ich geredet – aber ich will es nicht wieder tun; ich habe schon zu viel gesagt!«
Besitzt du Macht, wie ich sie habe?
6Da sprach der HERR zu Hiob aus dem Sturm:7»Tritt mir gegenüber wie ein Mann und antworte auf meine Fragen!8Willst du mein Urteil widerlegen und mich schuldig sprechen, nur damit du recht behältst?9Besitzt du Macht wie ich, kannst du mit gleicher Stimme donnern?10Dann schmück dich mit Würde und Macht, bekleide dich mit Pracht und Majestät!11Dann lass deinen Zorn losbrechen, finde jeden stolzen Menschen heraus und erniedrige ihn!12Spür jeden Überheblichen auf und zwing ihn in die Knie, tritt die Gottlosen an Ort und Stelle nieder!13Verscharre sie alle in der Erde, verbanne sie in das Reich der Toten[1]!14Dann will ich der Erste sein, der dich preist, weil du mit eigener Hand den Sieg errungen hast!«
Zwei Beispiele für Gottes Macht und Weisheit
15»Schau dir den Behemot[2] an, den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind.16Wie stark sind seine Lenden, welche Kraft hat er in den Muskeln seines Bauches!17Er macht seinen Schwanz steif wie eine Zeder, dicht verflochten sind die Sehnen an den Schenkeln.18Seine Knochen sind fest wie Bronzeröhren, seine Rippen gleichen Eisenstangen.19Unter meinen Werken nimmt er den ersten Platz ein, und nur ich, sein Schöpfer, kann das Schwert gegen ihn ziehen.20Die Hügel bieten ihm ihr Gras als Futter, und die wilden Tiere spielen neben ihm.21Er liegt unter Lotusbüschen, versteckt sich im Schilf und im Sumpf.22Die Lotusbüsche verbergen ihn und spenden ihm Schatten, bei den Pappeln am Ufer findet er Schutz.23Schwillt der Fluss mächtig an – ihm wird nicht bange; er bleibt ruhig, selbst wenn der Jordan ihm ins Maul flutet.24Meinst du, ein Mensch kann dieses Tier von vorne packen, es fangen und ihm einen Ring durch die Nase ziehen?25Kannst du den Leviatan[3] am Angelhaken aus dem Wasser ziehen oder seine Zunge mit einem Seil hinunterdrücken?26Kannst du ihm einen Strick durch die Nase ziehen oder sein Kinn mit einem Haken durchstechen?27Meinst du, er wird dann um Gnade winseln und dich mit Worten umschmeicheln?28Meinst du, er wird sich dir ergeben und du kannst ihn für immer als Knecht behalten?29Was willst du mit ihm tun? Ihn anbinden und wie einen Vogel halten, ihn deinen Mädchen zum Spielen geben?30Meinst du, die Jäger könnten jemals um seine besten Stücke feilschen und sie an Händler verkaufen?31Kannst du seinen Panzer mit Harpunen spicken oder mit Fischerhaken seinen Kopf?32Versuch es nur, mit ihm zu kämpfen! Daran wirst du noch lange denken und es nicht noch einmal wagen!
Hiob 40
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Und der HERR antwortete Hiob und sprach:2Will der Besserwisser mit Schaddai streiten? Wer Gott anklagen will, der antworte nun! (Hi 38,2; Jes 45,9)3Da antwortete Hiob dem HERRN und sprach:4Siehe, ich bin zu gering, was könnte ich dir erwidern? Ich lege die Hand auf meinen Mund. (1Mo 21,5; 1Mo 32,11)5Einmal habe ich geredet, und ich wiederhole es nicht, zweimal, und ich tue es nicht wieder.6Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: (Hi 9,17)7Gürte deine Lenden wie ein Mann, dann will ich dich fragen, und du lehre mich! (Hi 38,3)8Willst du wirklich mein Recht bestreiten, mich schuldig sprechen, damit du Recht bekommst? (Hi 34,17)9Hast du denn einen Arm wie Gott, und kannst du donnern wie er? (Hi 36,33)10Schmücke dich doch mit Majestät und Hoheit, und kleide dich mit Herrlichkeit und Pracht!11Lass die Fluten deines Zorns sich ergiessen, und erniedrige jeden Stolzen mit deinem Blick, (Hi 28,8)12mit deinem Blick beuge jeden Stolzen nieder, und zertritt die Frevler an ihrem Ort! (Dan 4,34)13Verscharre sie allesamt im Staub, schliesse sie im Verborgenen ein!14Dann will auch ich dich preisen, weil deine Rechte dir Erfolg verleiht. (Ps 8,6)15Sieh doch den Behemot[1], den ich schuf wie auch dich. Gras frisst er wie das Rind.16Sieh doch die Kraft in seinen Lenden und die Stärke in den Muskeln seines Leibes!17Sein Schwanz ist stark wie eine Zeder, die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten.18Seine Knochen sind Röhren aus Bronze, seine Gebeine gleichen eisernen Stäben.19Er ist das Erste von Gottes Geschöpfen. Hätte sein Schöpfer ihm ein Schwert geben sollen? (Hi 41,25; Spr 8,22)20Die Berge bringen ihm Ertrag, und alle wilden Tiere spielen dort.21Er lagert unter Lotusbüschen, versteckt im Schilf und im Sumpf. (Hi 38,40)22Lotusbüsche spenden ihm Schatten, und die Weiden am Bach umgeben ihn.23Wenn der Strom anschwillt, läuft er nicht weg, er bleibt ruhig, selbst wenn der Jordan ihm ins Maul dringt.24Kann man ihn fangen, wenn er die Augen offen hat, ihm mit Haken die Nase durchbohren?25Kannst du den Leviatan an der Angel ziehen und mit dem Strick seine Zunge niederdrücken? (Jes 27,1)26Legst du ihm ein Binsenseil um die Nase, und durchbohrst du seinen Kiefer mit einem Haken? (Jes 37,29)27Wird er dich lange um Gnade bitten und freundlich mit dir sprechen?28Wird er einen Vertrag mit dir schliessen, dass er für immer dein Sklave wird?29Spielst du mit ihm wie mit einem Vogel, und bindest du ihn an für deine Mädchen? (Ps 104,26)30Feilschen die Jagdgenossen um ihn, verteilen sie ihn unter die Händler?31Kannst du seine Haut mit Spiessen spicken und mit Fischharpunen seinen Kopf?32Lege nur deine Hand daran, denk an den Kampf! - Du wirst es nicht noch einmal tun!