Psalm 55

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Weisheitslied Davids.2 Vernimm, Gott, mein Bittgebet, verbirg dich nicht vor meinem Flehen!3 Achte auf mich und erhöre mich! Klagend irre ich umher und bin verstört4 wegen des Geschreis des Feindes, unter dem Druck des Frevlers. Denn sie überhäufen mich mit Unheil und befehden mich voller Grimm.[1]5 Mir bebt das Herz in der Brust; mich überfielen die Schrecken des Todes.6 Furcht und Zittern erfassten mich; ich schauderte vor Entsetzen.7 Da dachte ich: Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann flöge ich davon und käme zur Ruhe.8 Siehe, weit fort möchte ich fliehen, die Nacht verbringen in der Wüste. [Sela] (Jer 9,1)9 An einen sicheren Ort möchte ich eilen vor dem Wetter, vor dem tobenden Sturm.10 Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! Denn in der Stadt habe ich Gewalttat und Hader gesehen. (Jer 5,1; Jer 6,6; Zef 3,1)11 Auf ihren Mauern umschleicht man sie bei Tag und bei Nacht, sie ist voll Unheil und Mühsal.12 In ihrer Mitte herrscht Verderben, Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten.13 Denn nicht ein Feind beschimpft mich, das könnte ich ertragen; nicht einer, der mich hasst, tritt groß gegen mich auf, vor ihm könnte ich mich verbergen. (Ps 31,12)14 Nein, du bist es, ein Mensch mir gleich, mein Freund und mein Vertrauter. (Jer 9,3; Mt 26,21)15 Wir haben unsere Vertrautheit genossen, wir gingen im Haus Gottes umher in wogender Menge.16 Der Tod soll sie überfallen, / lebend sollen sie hinabfahren ins Totenreich! Denn Bosheit ist an ihren Orten, in ihrem Innern. (4Mo 16,33; Ps 49,15; Jes 5,14)17 Ich aber, zu Gott will ich rufen und der HERR wird mich retten.18 Am Abend, am Morgen und am Mittag seufze ich und stöhne, da hat er meine Stimme gehört,19 er hat mich befreit, mein Leben ist in Sicherheit / vor denen, die gegen mich kämpfen. Denn unter vielen waren manche für mich!20 Gott hört und beugt die Feinde nieder, er, der thront von Urzeit an. [Sela] Denn sie ändern sich nicht und fürchten Gott nicht. (Ps 93,2)21 Der Feind legte Hand an seine Getreuen, seinen Bund hat er entweiht.22 Glatt wie Butter waren seine Reden, doch in seinem Herzen sann er auf Streit, linder als Öl waren seine Worte und waren doch gezückte Schwerter. (Ps 57,5; Ps 62,5; Ps 64,4)23 Wirf deine Sorge auf den HERRN, / er wird dich erhalten! Niemals lässt er den Gerechten wanken. (Ps 37,5; 1Petr 5,7)24 Du aber, Gott, du wirst sie hinabstürzen in die tiefste Grube. Blutgierige Männer und Betrüger / erreichen nicht die Mitte ihres Lebens. Ich aber setze mein Vertrauen auf dich. (Ps 102,25)

Psalm 55

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, beim Saitenspiel.2 Gott, höre mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen.3 Merke auf mich und erhöre mich, wie ich so ruhelos klage und heule,4 dass der Feind so schreit und der Frevler mich bedrängt; denn sie wollen Unheil über mich bringen und sind mir heftig gram.5 Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und Todesfurcht ist auf mich gefallen.6 Furcht und Zittern ist über mich gekommen, und Grauen hat mich überfallen.7 Ich sprach: O hätte ich Flügel wie Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe fände!8 Siehe, so wollte ich in die Ferne fliehen und in der Wüste bleiben. Sela.9 Ich wollte eilen, dass ich entrinne vor dem Sturmwind und Wetter.10 Entzweie sie, Herr, verwirre ihre Sprache; denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt.11 Sie umkreisen die Stadt Tag und Nacht auf ihren Mauern, und Mühsal und Unheil ist drinnen.12 Verderbnis regiert darin, Lügen und Trügen weicht nicht aus ihren Gassen.13 Denn nicht mein Feind schmäht mich, das würde ich ertragen; keiner, der mich hasst, tut groß wider mich, vor ihm könnte ich mich verbergen; (Ps 41,10)14 sondern du bist es, mein Gefährte, mein Freund und mein Vertrauter,15 die wir freundlich miteinander waren, die wir in Gottes Haus gingen inmitten der Menge!16 Der Tod übereile sie, dass sie lebendig zu den Toten fahren; denn es ist lauter Bosheit bei ihnen. (4Mo 16,31)17 Ich aber will zu Gott rufen und der HERR wird mir helfen.18 Des Abends, morgens und mittags will ich klagen und heulen; so wird er meine Stimme hören.19 Er erlöst mich von denen, die an mich wollen, und schafft mir Ruhe; denn ihrer sind viele wider mich.20 Gott wird hören und sie demütigen, der allewege bleibt. Sela. Denn sie werden nicht anders und fürchten Gott nicht. (Ps 102,27)21 Der Feind legt seine Hände an seine Freunde und entheiligt seinen Bund.22 Sein Mund ist glatter als Butter, und doch hat er Krieg im Sinn; seine Worte sind linder als Öl und sind doch gezückte Schwerter. (Jer 9,7)23 Wirf dein Anliegen auf den HERRN; / der wird dich versorgen und wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen. (1Petr 5,7)24 Und du, Gott, wirst sie hinunterstoßen in die tiefe Grube. / Die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht bis zur Hälfte bringen. Ich aber hoffe auf dich. (Ps 102,25)

Psalm 55

Das Buch

von SCM Verlag
1 Für den Musiker. Zur Saitenmusik. Ein MASKIL von David.2 Höre doch, Gott, auf mein Gebet und verschließe dich nicht meinem Flehen!3 Achte doch aufmerksam auf mich und antworte mir! Ganz unruhig bin ich in meiner Klage und laufe seufzend umher,4 weil meine Feinde schreien und die Gottesfeinde mich unter Druck setzen. Ja, Unheil wälzen sie auf mich, voller Zorn greifen sie mich an.5 Mein Herz flattert vor Furcht, Todesgrauen überfällt mich.6 Angst und Schrecken kommen über mich, Entsetzen will mich ergreifen.7 Darum sage ich: Hätte ich doch nur Flügel wie eine Taube! Dann flöge ich fort und fände Ruhe.8 In der Tat! Weit weg würde ich fliehen und in der Wüste mein Nachtlager suchen. SELAH!9 Ganz schnell suchte ich einen Zufluchtsort für mich vor dem tosenden Wind und dem Sturm.10 Entzweie sie, Herr! Verwirre ihre Sprache! Denn in der Stadt sehe ich nichts als Gewalt und Streit.11 Tag und Nacht laufen sie herum auf den Mauern, Unheil und Unrecht breiten sich aus in der Stadt.12 Verderben herrscht mitten in ihr, auf ihren Plätzen nehmen Unterdrückung und Betrug kein Ende.13 Denn es ist noch nicht einmal ein Feind, der mich verspottet, das könnte ich noch ertragen! Es ist nicht einer, der mich hasst, der sich gegen mich aufspielt, vor ihm könnte ich mich noch verstecken.14 Nein, du bist es! Ein Mensch, den ich schätze, mein Freund und Vertrauter!15 Wir saßen zusammen und suchten Rat, ins Haus Gottes sind wir gegangen, inmitten der großen Menge.16 Fortraffen soll sie der Tod! Lebendig sollen sie hinabfahren in die Unterwelt, denn nur Bosheit wohnt in ihren Häusern und Herzen!17 Doch ich will zu Gott schreien, ja, der HERR wird mir zu Hilfe kommen.18 Am Abend und am Morgen und auch am Mittag klage und stöhne ich. So wird er endlich meine Stimme hören!19 Befreit hat er meine Seele, im Frieden bin ich, so können sie mir nicht nahekommen, denn so viele sind es, die gegen mich sind.20 Doch Gott wird mich hören und sie niederdrücken, denn er ist es, der von Anbeginn über allem thront. SELAH! Denn sie halten sich an kein Abkommen und haben keine Ehrfurcht vor Gott.21 Doch er erhob die Hand gegen den, mit dem er im Frieden lebte, und brach so seinen Bund.22 Weicher als Butter sind seine Worte, doch sein Herz sinnt auf Angriff. Geschmeidiger als Öl sind seine Reden, und doch schneiden sie wie scharfe Schwerter.23 Wirf deine Last auf den HERRN! Dann wird er für dich sorgen. Ja, er wird einen gerechten Menschen niemals fallen lassen.24 Ja, du, Gott, wirst sie in die tiefste Grube stürzen, die Mörder und Betrüger sollen nicht einmal die Hälfte ihrer Lebenszeit erreichen! Doch ich setze mein Vertrauen auf dich.

Psalm 55

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Maskil[1]. Von David.2 Nimm zu Ohren, Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen! (Ps 17,1; Kla 3,56)3 Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in meiner Klage und muss stöhnen4 vor der Stimme des Feindes, vor der Bedrückung des Gottlosen; denn sie wälzen Unheil auf mich, und im Zorn feinden sie mich an. (2Sam 16,7; Ps 42,10)5 Mein Herz bebte in meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen. (Ps 18,6)6 Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich. (Jes 21,4)7 Und ich sprach: Hätte ich doch Flügel wie die Taube, ich wollte hinfliegen und ruhen.8 Siehe, weithin entflöhe ich, würde nächtigen in der Wüste. //9 Ich wollte eilen, dass ich Zuflucht hätte vor dem heftigen Wind, vor dem Sturm.10 Verwirre, Herr, spalte ihre Zunge! – denn Gewalttat und Streit habe ich in der Stadt gesehen. (2Sam 15,31; Ps 58,3)11 Tag und Nacht machen sie die Runde um sie auf ihren Mauern; und Unheil und Mühsal sind in ihrer Mitte. (Jes 59,6)12 Verderben ist in ihrer Mitte, und Bedrückung und Betrug[2] weichen nicht von ihrem ⟨Markt⟩platz.13 Denn nicht ein Feind höhnt mich, sonst würde ich es ertragen; nicht mein Hasser hat großgetan gegen mich, sonst würde ich mich vor ihm verbergen;14 sondern du, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter, (Hi 19,19; Ps 41,10)15 die wir die Süße der Gemeinschaft miteinander erlebten, ins Haus Gottes gingen in ⟨festlicher⟩ Unruhe!16 Der Tod überrasche sie, lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol; denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung[3], in ihrem Innern. (4Mo 16,33)17 Ich aber, ich rufe zu Gott, und der HERR rettet mich. (Ps 72,12)18 Abends und morgens und mittags klage und stöhne ich; und er hat meine Stimme gehört. (Ps 17,1; Kla 3,56; Lk 18,7)19 Er hat meine Seele zum Frieden erlöst, dass sie mir nicht nahen können[4]; denn mit vielen sind sie gegen mich gewesen.20 Hören wird Gott und sie unterdrücken – er thront ja von alters her; // weil es keine Zuverlässigkeit[5] bei ihnen gibt und sie Gott nicht fürchten. (2Kön 17,34; Ps 6,10; Ps 93,2; Jer 5,3)21 Er[6] hat ausgestreckt seine Hände gegen seine Freunde[7], entweiht hat er seinen Bund.22 Glatter als weiche Butter ist sein Mund[8], und Feindschaft ist sein Herz; geschmeidiger als Öl sind seine Worte, aber sie sind gezogene Schwerter. (Ps 12,3; Mt 26,49)23 Wirf auf den HERRN deine Last[9], und er wird dich erhalten; er wird für ewig nicht zulassen, dass der Gerechte wankt. (Ps 66,9; Ps 112,6; Ps 121,3; 1Petr 5,7)24 Und du, Gott, wirst sie hinabstürzen in den Brunnen der Grube[10]; die Männer des Blutes und des Betruges[11] werden ihre Tage nicht zur Hälfte bringen. Ich aber will auf dich vertrauen. (Ps 40,3; Ps 62,2; Ps 109,8; Spr 10,27)

Psalm 55

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein Gedicht Davids, zu begleiten mit Saiteninstrumenten.2 Gott, höre mein Gebet, wende dich nicht ab von meiner Klage,3 höre mich an und gib mir Antwort! Die Sorgen drücken mich nieder, ich finde keine Ruhe mehr;4 denn Feinde bedrohen mich und Schurken bedrängen mich. Sie überhäufen mich mit Unheil und verfolgen mich mit wütendem Hass.5 Die Angst schnürt mir das Herz zusammen, tödlicher Schrecken hat mich überfallen,6 Furcht und Zittern haben mich gepackt und kaltes Grauen steigt in mir hoch.7 Ich wollte, ich hätte Flügel wie eine Taube! Dann könnte ich davonfliegen und mich irgendwo niederlassen,8 weit weg in die Wüste könnte ich fliehen und dort endlich wieder Ruhe finden.9 Ich würde mir rasch einen Unterschlupf suchen, wo ich sicher bin vor dem rasenden Sturm.10 Verwirre ihre Sprache, Herr, damit sie einander nicht mehr verstehen![1] Denn alles, was ich in der Stadt gesehen habe, ist Zwietracht und brutale Gewalt, (1Mo 11,7; Jer 5,1)11 die Tag und Nacht die Runde machen, oben auf dem Wehrgang der Mauer. Und im Innern der Stadt sind Unheil und Elend,12 das Verbrechen breitet sich in ihr aus, ihr Markt ist ein Schauplatz von Betrug und Unterdrückung.13 Wäre er immer mein Feind gewesen, er, der mich jetzt beschimpft – ich könnte es ertragen! Hätte er mich immer schon gehasst, er, der sich über mich erhebt – ich wäre ihm aus dem Weg gegangen. (Ps 41,10)14 Doch nein, du bist es, ein Mann von gleichem Rang, mein engster und vertrauter Freund!15 Wie haben wir unsere Gespräche genossen; einmütig gingen wir in Gottes Haus!16 Der Tod soll meine Feinde holen, ganz überraschend soll er für sie kommen! Lebend sollen sie hinunter in die Totenwelt; denn die Bosheit wohnt in ihren Häusern und Herzen! (4Mo 16,31)17 Ich aber schreie zu Gott, und er, der HERR, wird mir helfen.18 Am Abend, am Morgen und am Mittag bringe ich mein Klagen und Stöhnen vor ihn, und er hört mich!19 Er rettet mich und bewahrt mein Leben bei allen Angriffen meiner Feinde; denn viele werden mir zur Seite stehen.20 Gott, der seit Menschengedenken regiert, hört mein Gebet und zahlt es ihnen heim; denn sie wollen sich nicht ändern und weigern sich, ihn ernst zu nehmen.21 Der Verräter vergreift sich an seinen Freunden und bricht das feierliche Bündnis.22 Süß wie Sahne sind seine Worte, aber sein Herz denkt nur an Krieg. Glatt wie Öl fließt seine Rede, doch jedes Wort ist ein spitzer Dolch.23 »Wirf deine Last ab, übergib sie dem HERRN; er selber wird sich um dich kümmern! Niemals lässt er die im Stich, die ihm die Treue halten.« (Ps 37,5; 1Petr 5,7)24 Du, Gott, wirst sie hinunterstürzen in den großen, gähnenden Abgrund. Wer sich mit Mord und Betrug befleckt, soll in der Mitte seines Lebens sterben! Ich aber vertraue auf dich!

Psalm 55

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Von David, zum Nachdenken. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten.2 Lass mein Gebet zu dir dringen, o Gott, und wende dich nicht ab von meinem Flehen!3 Beachte mich doch und erhöre mein Rufen! Meine Sorgen lassen mir keine Ruhe, stöhnend irre ich umher.4 Denn die Feinde pöbeln mich an und bedrängen mich von allen Seiten. Diese gottlosen Menschen wollen mir schaden, voller Hass feinden sie mich an.5 Mein Herz krampft sich zusammen, Todesangst überfällt mich.6 Furcht und Zittern haben mich erfasst, und vor Schreck bin ich wie gelähmt.7 Ach, hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann würde ich an einen sicheren Ort fliegen!8 Weit weg würde ich fliehen – bis in die Wüste.9 Schnell fände ich eine Zuflucht vor dem Unwetter und dem wütenden Sturm.10 Herr, verwirre die Sprache meiner Feinde, damit sie nichts Böses mehr aushecken können! Denn in der Stadt habe ich gesehen, dass Streit und rohe Gewalt überhandnehmen.11 Tag und Nacht machen sie die Runde auf den Mauern. Die Stadt ist erfüllt von Unrecht und Verderben.12 In ihren Straßen herrschen Erpressung und Betrug, und das Verbrechen scheint kein Ende zu nehmen.13 Wäre es mein Feind, der mich verhöhnt, dann könnte ich es noch ertragen. Würde mein erbitterter Gegner sich über mich erheben, so wüsste ich ihm aus dem Weg zu gehen.14 Aber du bist es, mein Vertrauter, mein bester und engster Freund!15 Wie schön war es damals, als uns noch tiefe Freundschaft verband[1]! Einmütig gingen wir in Gottes Haus, gemeinsam mit den anderen Pilgern.16 Ohne Vorwarnung hole der Tod meine Feinde! Mitten aus dem Leben sollen sie gerissen werden, denn die Bosheit herrscht in ihren Herzen und Häusern.17 Doch ich schreie zu Gott, und der HERR wird mir helfen.18 Den ganzen Tag über klage und stöhne ich, bis er mich hört.19 Er rettet mich und gibt mir Sicherheit vor den vielen Feinden, nichts können sie mir jetzt noch anhaben!20 Gott, der seit Ewigkeiten herrscht, wird mich erhören. Er bleibt ihnen die Antwort nicht schuldig. Denn vor ihm haben sie keine Ehrfurcht, und ändern wollen sie sich auch nicht.21 Ach, mein ehemaliger Freund hat alle verraten, die ihm nahestanden, und hat seine Versprechen gebrochen!22 Seine Worte sind honigsüß, aber im Herzen ist er voller Hass. Was er sagt, klingt schmeichelhaft, aber es verletzt wie Messerstiche.23 Überlass alle deine Sorgen dem HERRN! Er wird dich wieder aufrichten; niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht.24 Gott, du wirst die Mörder und Betrüger ins Grab stürzen; mitten aus dem Leben wirst du sie reißen. Ich aber setze mein Vertrauen auf dich!

Psalm 55

Menge Bibel

1 Dem Musikmeister, mit Saitenspiel, ein Lehrgedicht von David. (Ps 32,1)2 Vernimm, o Gott, mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!3 Merke auf mich und erhöre mich! Ich schwanke in meinem Kummer hin und her und stöhne4 ob dem Lärmen der Feinde, ob dem Toben der Frevler; denn sie wälzen Unheil auf mich und befehden mich wütend.5 Das Herz ängstigt sich mir in der Brust, und die Schrecken des Todes haben mich befallen;6 Furcht und Zittern kommt mich an, und ein Schauder überläuft mich.7 So ruf ich denn aus: »O hätt’ ich doch Flügel wie die Taube! Ich wollte fliegen, bis ich irgendwo Ruhe fände.«8 Ja weithin wollt ich entfliehen, in der Wüste einen Rastort suchen; SELA.9 nach einem Zufluchtsorte für mich wollt’ ich eilen schneller als reißender Wind, als Sturm!10 Vernichte[1], Allherr, entzweie ihre Zungen! Denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.11 Man macht bei Tag und bei Nacht die Runde um sie auf ihren Mauern, Unheil und Elend herrschen in ihrer Mitte.12 Heilloses Treiben besteht in ihrem Innern, und von ihrem Marktplatz weicht nicht Bedrückung und Trug.13 Denn[2] nicht ein Feind ist’s, der mich schmäht – das wollt’ ich ertragen; nicht einer, der mich haßt, tut groß gegen mich – ich würde vor ihm mich verbergen;14 nein, du bist’s, ein Mann meinesgleichen, mein Freund und trauter Bekannter,15 die wir innigen Verkehr miteinander pflegten, zum Hause Gottes schritten im Festgetümmel.16 Möge der Tod sie ereilen, mögen sie lebend zur Unterwelt fahren! Denn Bosheit herrscht in ihrer Wohnstatt, in ihrem Herzen.17 Ich aber rufe zu Gott, und der HERR wird mir helfen.18 Abends und morgens und mittags will ich klagen und seufzen, so wird er mein Flehen vernehmen.19 Er wird meine Seele erlösen zum Frieden, so daß sie nicht an mich können; denn ihrer sind viele gegen mich.20 Gott wird mich hören, wird sie demütigen (ihnen Antwort geben), er, der von alters her auf dem Throne sitzt; SELA. sie wollen sich ja nicht ändern und Gott nicht fürchten.21 Er[3] hat die Hand an seine Freunde gelegt, hat seinen Bund entweiht[4].22 Glatt sind die Schmeichlerworte seines Mundes, aber Krieg ist sein Sinnen; linder sind seine Reden als Öl, und sind doch gezückte Schwerter.23 Wirf auf den HERRN deine Bürde: er wird dich aufrecht erhalten; er läßt den Gerechten nicht ewig wanken.24 Ja du, Gott, wirst sie stürzen in die Tiefe des Grabes; die Männer des Blutvergießens und des Truges werden ihre Tage nicht auf die Hälfte bringen. Ich aber vertraue auf dich!

Psalm 55

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Lehrgedicht von David.2 Gott, höre mein Gebet, / verschließ dich meinem Flehen nicht!3 Hör doch auf mich und antworte mir! / Ich irre mit meiner Klage umher und bin ganz verstört.4 Meine Feinde bedrohen mich, / die Gottlosen toben. / Sie wälzen Unheil auf mich, / verfolgen mich mit zornigem Hass.5 Die Angst schnürt mir die Kehle zu, / Todesfurcht hat mich überfallen.6 Furcht und Zittern setzen mir zu, / kaltes Grauen steigt hoch.7 Ich wünschte, ich hätte Flügel. / Wie eine Taube flöge ich fort / und suchte nach einem Ruheort.8 Weit weg würde ich fliehen, / in der Wüste hausen über Nacht. ♪9 Ich suchte schnellstens eine Bleibe, / eine Sicherheit vor Starkwind und Sturm.10 Reiß sie auseinander, Herr, dass sie sich nicht mehr verstehen! / In der Stadt sehe ich nur Streit und Gewalt.11 Ihre Mauern sind Tag und Nacht bewacht, / doch Unheil und Elend sind mitten darin.12 Verderben breitet sich in ihr aus, / Gewalt und Betrug beherrschen Straße und Platz.13 Denn nicht mein Feind beschimpft mich, / das würde ich ertragen; / nicht mein Hasser tut groß gegen mich, / vor ihm könnte ich mich verbergen.14 Doch du, ein Mensch wie ich, / mein Freund und mein Vertrauter!15 Wie haben wir unsre Gespräche genossen, / vereint mit der Menge in Gottes Haus!16 Sie alle soll der Tod überfallen, / mögen sie lebend hinab zu ihm fahren, / denn Bosheit füllt ihr Inneres aus.17 Doch ich, ich rufe zu Gott, / und Jahwe hilft mir.18 Abends und morgens und mittags / klage ich und stöhne. / Da hat er meine Stimme gehört,19 hat meine Seele zum Frieden erlöst, / dass keiner mir zu nahe kommt. / Denn viele waren gegen mich.20 Gott wird mich hören und macht sie vor mir klein, / er, der seit Ewigkeiten herrscht. ♪ Sie wollen sich nicht ändern / und nehmen Gott nicht ernst.21 Der Verräter vergreift sich an seinen Freunden, / er bricht den feierlichen Bund.22 Seine Worte sind süß wie Sahne, / doch sein Herz denkt nur an Krieg. / Glatt wie Öl fließt seine Rede, / doch jedes Wort ist wie ein Dolch.23 Wirf auf Jahwe deine Last / und er wird dich erhalten. / Niemals lässt er zu, dass der Gerechte fällt.24 Du, Gott, wirst sie in den Abgrund stürzen, / die Männer von Blut und Betrug. / Noch vor der Lebensmitte sind sie tot. / Ich aber weiß mich sicher bei dir.

Psalm 55

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Für den Dirigenten[1]. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[2]. Von David. (Ps 4,1; Ps 32,1)2 Höre mein Gebet, o Gott, und verschließe dich meinem Flehen nicht!3 Schenk mir ein offenes Ohr und antworte mir. Vor Kummer finde ich keine Ruhe, stöhnend irre ich umher.4 Denn ich höre, was meine Feinde erzählen, dem Druck dieser gottlosen Menschen bin ich ausgesetzt. Sie fügen mir Böses zu, voller Zorn feinden sie mich an.5 Mein Herz bebt, Todesangst überfällt mich.6 Furcht und Zittern setzt mir zu, das Grauen droht mich zu ersticken[3].7 Darum rufe ich: Ach hätte ich doch Flügel wie eine Taube! Ich würde davonfliegen und mich in Sicherheit bringen.8 Ja, weit weg würde ich fliehen und in der Wüste einen Ort zum Ausruhen suchen. //[4] (Ps 3,3)9 Schnellstens würde ich Zuflucht finden vor heftigem Wind und vor Sturm.10 Entzweie meine Feinde, o Herr, mache sie uneins im Denken und Reden![5] Ich sehe doch, was von ihnen ausgeht: In der Stadt regieren Gewalt und Streit ´wie Wächter`,11 die auf den Mauern Tag und Nacht ihre Runden drehen. Leid und Unglück herrschen mitten in der Stadt,12 in ihrem Innern greift Zerstörung um sich. Auf ihrem Marktplatz nehmen Unterdrückung und Betrug kein Ende.13 Es ist ja nicht mein Feind, der mich verhöhnt – das könnte ich noch ertragen! Nicht jemand, der mich schon immer gehasst hat, spielt sich gegen mich auf – vor einem solchen könnte ich mich noch verbergen.14 Aber nein, du bist es, ein Mann, der mir nahestand[6], mein Freund und Vertrauter!15 Wie schön war es, als wir noch zusammen waren und unsere Gedanken austauschen konnten! Gemeinsam gingen wir den Weg hinauf zum Haus Gottes, inmitten einer fröhlichen Menge.16 Der Tod soll meine Feinde wegraffen! Lebendig sollen sie ins Totenreich hinabfahren! Denn Bosheit herrscht in ihren Häusern und in ihren Herzen.17 Ich aber, ich rufe zu Gott, und der HERR wird mir Rettung schenken.18 Am Abend, am Morgen und am Mittag klage und stöhne ich – so lange, bis Gott meine Stimme hört.19 Er befreit mich und lässt meine Seele Frieden finden. Darum können mir die nichts anhaben, die jetzt scharenweise gegen mich stehen.20 Ja, Gott wird mich hören und meinen Feinden die Antwort geben, die sie verdienen[7] – er sitzt schließlich immer noch auf dem Thron und regiert. // Sie wollen sich ja nicht ändern, und vor Gott haben sie keine Ehrfurcht.21 Der früher mein Vertrauter[8] war, hat seine Hand erhoben gegen seine Gefährten, den Bund der Freundschaft hat er gebrochen.22 Seine Worte sind butterweich, sein Herz jedoch sinnt auf Krieg! Seine Reden sind glatter als Öl, doch sie verwunden wie gezückte Schwerter!23 Wirf all deine Last auf den HERRN! Er wird dich sicher halten. Niemals lässt er den zu Fall kommen, der nach Gottes Willen lebt.[9]24 Ja, du selbst, Gott, wirst die Bösen hinabstürzen in die tiefste Grube[10]. Blutgierige Mörder und Betrüger werden sterben, noch bevor die Hälfte ihrer Lebenszeit vergangen ist. Ich aber vertraue auf dich!

Psalm 55

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Für den Chorleiter: Ein Psalm Davids, für Begleitung mit Saiteninstrumenten.2 Gott, höre mein Gebet und weise meinen Hilferuf nicht ab! (Ps 27,9; Ps 61,2)3 Erhöre mich und antworte mir, denn meine Sorgen bedrücken mich sehr. (1Sam 1,16; Ps 77,4; Ps 86,6; Jes 38,14)4 Meine Feinde bedrohen mich. Sie bedrängen mich und voller Zorn wollen sie mich angreifen. (2Sam 16,7; Ps 17,10; Ps 71,11)5 Mein Herz fürchtet sich und Todesangst überfällt mich. (Ps 116,3)6 Angst und Schrecken überkommen mich und ich zittere am ganzen Leib. (Hi 21,6)7 Ich sprach: »Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann würde ich fortfliegen und zur Ruhe kommen! (Hi 3,13)8 Weit fort würde ich fliegen bis in die Wüste.9 Schnell würde ich eine Zuflucht finden, vor dem heftigen Wind und dem Sturm.« (Jes 4,6)10 Herr, verwirre ihre Sprache, damit sie sich nicht mehr verstehen können. Denn alles, was ich in der Stadt gesehen habe, war Gewalt und Streit. (Jer 6,7)11 Tag und Nacht sind ihre Mauern gegen Eindringlinge bewacht, doch das Verderben ist schon mitten in der Stadt.12 Mord und Raub sind überall, Erpressung und Betrug herrschen auf den Straßen. (Ps 5,10; Ps 10,7)13 Wäre es ein Feind, der mich verhöhnt – das könnte ich ertragen. Würden mich meine Widersacher so verspotten – könnte ich mich vor ihnen verbergen. (Ps 41,10)14 Aber du bist es – mein Begleiter, mein Freund und Vertrauter.15 Wir freuten uns aneinander, als wir zusammen zum Hause Gottes gingen. (Ps 42,5)16 Der Tod treffe meine Feinde unvorbereitet, lebendig sollen sie hinunter in das Totenreich[1], denn das Böse wohnt in ihren Herzen. (4Mo 16,30; Ps 64,8)17 Ich aber will zu Gott rufen, und der HERR wird mich retten. (Ps 57,3)18 Morgens, mittags und abends bete ich laut in meiner Not, und der HERR hört meine Stimme. (Ps 5,4; Ps 88,14; Ps 141,2; Dan 6,11; Apg 3,1)19 Er rettet mich und beschützt mich, dass sie mir nicht zu nahe kommen, auch wenn noch so viele gegen mich sind. (Ps 103,4)20 Gott, der seit Ewigkeiten regiert, wird mich erhören und sie erniedrigen. Denn meine Feinde wollen sich nicht ändern und nehmen Gott nicht ernst. (Ps 36,2; Ps 93,2)21 Mein Freund, dieser Gottlose, hat mich verraten und sein Versprechen gebrochen. (4Mo 30,3; Ps 7,5; Ps 89,35)22 Seine Rede ist süß wie Honig, doch sein Herz ist voller Hass. Seine Worte sind glatt wie Öl, doch sie verwunden wie Dolche! (Ps 12,3; Ps 28,3; Spr 5,3)23 Bring deine Sorgen vor den HERRN, er wird dir helfen. Er wird nicht zulassen, dass der Gottesfürchtige stürzt und fällt. (Ps 37,5; Ps 112,6; 1Petr 5,7)24 Die Bösen aber wirst du, Gott, ins Grab stoßen und die Mörder und Lügner jung sterben lassen. Ich aber vertraue auf dich. (Ps 5,5; Ps 73,18)

Psalm 55

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Ein Maskil von David. (Ps 6,1; Ps 32,1)2 Schenke meinem Gebet Gehör, o Gott, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen! (Ps 17,1; Ps 54,4; Ps 102,3; Ps 143,7; Kla 3,56)3 Höre auf mich und antworte mir! Ich bin unruhig in meiner Klage und stöhne (Ps 22,3; Ps 77,4; Jes 38,14)4 vor dem Brüllen des Feindes, vor der Bedrückung des Gottlosen; denn sie wollen Unheil über mich bringen und befeinden mich grimmig! (2Sam 16,7; Ps 42,10)5 Mein Herz bebt in mir, und die Schrecken des Todes haben mich überfallen; (Ps 6,4; Ps 18,5; Ps 116,3)6 Furcht und Zittern kommt mich an, und Schauder bedeckt mich. (Hi 4,14)7 Und ich sprach: O dass ich Flügel hätte wie die Taube; ich würde davonfliegen, bis ich Ruhe fände! (Ps 11,1; Mt 11,28)8 Siehe, ich wollte weit weg fliehen, mich in der Wüste aufhalten; (Sela.) (1Sam 23,14)9 ich wollte zu meinem Zufluchtsort eilen vor dem brausenden Wind, vor dem Sturm. (5Mo 33,27; Ps 18,3; Mt 7,25)10 Vertilge sie, Herr, entzweie sie in ihren Absprachen, denn ich sehe Gewalttat und Streit in der Stadt! (1Mo 11,7; 2Sam 15,31; Ps 58,3; Jer 6,7; Apg 23,6)11 Tag und Nacht gehen sie umher auf ihren Mauern, und in ihrem Inneren ist Unheil und Verderben. (Ps 59,7; Ps 59,15; Jes 59,7; Hes 22,7; Zef 3,1)12 Bosheit herrscht in ihrer Mitte, und von ihrem Markt weichen nicht Bedrückung und Betrug. (Jer 5,1)13 Denn es ist nicht mein Feind, der mich schmäht; das könnte ich ertragen. Nicht mein Hasser tut groß gegen mich; vor dem wollte ich mich verbergen. (Ps 55,14)14 Aber du bist es, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter! (2Sam 15,12; Ps 41,10; Mi 7,5)15 [Dabei] hatten wir innige Gemeinschaft miteinander, sind zum Haus Gottes gegangen mit der Menge! — (Ps 133,1)16 Der Tod überfalle sie! Sie sollen lebendig ins Totenreich fahren, denn Bosheit ist in ihren Wohnungen, in ihrem Inneren. (4Mo 16,33; 2Sam 17,23; Spr 6,14)17 Ich aber rufe zu Gott, und der HERR wird mir helfen. (Ps 17,6; Ps 34,19)18 Abends, morgens und mittags will ich beten und ringen, so wird er meine Stimme hören. (1Kön 8,28; 1Kön 8,30; Ps 6,9; Dan 6,10; Lk 18,1; Lk 18,7)19 Er hat meine Seele erlöst und ihr Frieden verschafft vor denen, die mich bekriegten; denn viele sind gegen mich gewesen. (2Sam 7,1; 2Kön 6,16; Ps 56,3; Ps 106,10; 1Kor 16,9; Phil 3,18)20 Gott wird hören und sie demütigen, er, der auf dem Thron sitzt von Urzeit her. (Sela.) Denn sie ändern sich nicht, und sie fürchten Gott nicht. — (2Kön 17,34; Ps 6,9; Ps 53,6; Ps 93,2; Pred 8,13; Jer 5,3)21 Er[1] hat seine Hand ausgestreckt gegen die, welche in Frieden mit ihm lebten; seinen Bund hat er entweiht. (1Sam 22,17; Ps 55,13)22 Seine Reden sind glatt wie Butter, aber Krieg hat er im Sinn. Seine Worte sind sanfter als Öl, aber doch gezückte Schwerter. (Ps 5,10; Ps 12,3; Ps 57,5; Spr 12,18)23 Wirf dein Anliegen auf den HERRN, und er wird für dich sorgen; er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen! (Ps 18,37; Ps 37,5; Ps 121,3; Jes 50,10; 1Petr 5,7)24 Ja, du, o Gott, wirst sie in die Grube des Verderbens hinunterstoßen; die Blutgierigen und Falschen werden es nicht bis zur Hälfte ihrer Tage bringen. Ich aber vertraue auf dich! (Hi 15,32; Hi 31,3; Ps 18,31; Ps 25,2; Spr 10,27)

Psalm 55

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Weisheitslied Davids.2 Vernimm, Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen.3 Höre auf mich und antworte mir. Ich irre umher in meiner Klage.4 Ich bin verstört vom Lärmen des Feindes, vom Geschrei des Frevlers.[1] Denn Unheil wälzen sie auf mich, und sie befehden mich voller Grimm.5 Mein Herz bebt in meiner Brust, und Todesschrecken haben mich befallen.6 Furcht und Zittern kommt über mich, und Grauen bedeckt mich.7 Da sprach ich: Hätte ich doch Flügel wie die Taube, ich wollte fliegen und mir eine Bleibe suchen.8 Sieh, weit weg wollte ich flüchten, in der Wüste bleiben über Nacht. Sela (Jer 9,1)9 An einen sicheren Ort möchte ich eilen vor dem tobenden Wind, vor dem Sturm.10 Verwirre, Herr, entzweie ihre Sprache. Denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.11 Tag und Nacht umkreisen sie die Stadt auf ihren Mauern, Frevel und Unheil sind in ihrer Mitte,12 Verderben ist in ihrer Mitte, und von ihrem Markt weichen nicht Unterdrückung und Betrug.13 Denn nicht der Feind ist es, der mich schmäht, das würde ich ertragen. Nicht einer, der mich hasst, hat grossgetan gegen mich, vor ihm könnte ich mich verbergen. (Ps 41,10; Jer 9,3)14 Nein, du bist es, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter,15 die wir enge Gemeinschaft hatten im Hause Gottes, zusammen gingen bei festlichem Treiben.16 Verwüstung über sie! Bei lebendigem Leib sollen sie hinabfahren ins Totenreich, denn Bosheit ist in ihrem Herzen, in ihrer Brust.17 Ich aber rufe zu Gott, und der HERR wird mir helfen.18 Abends und morgens und mittags will ich klagen und seufzen, und er wird meine Stimme hören. (Dan 6,10)19 Er befreit mich, birgt mich in Sicherheit, dass sie mir nicht nahen können, denn viele sind gegen mich.20 Gott wird erhören und sie demütigen, er, der da thront von Urzeit her. Sela Denn sie ändern sich nicht und fürchten Gott nicht.21 Er legt Hand an seine Freunde,[2] entweiht seinen Bund.22 Glatt wie Butter ist seine Rede, doch Krieg ist sein Sinnen, seine Worte sind milder als Öl und sind doch gezückte Schwerter. (Ps 5,10; Ps 12,3; Ps 57,5)23 Wirf deine Last auf den HERRN, er wird dich versorgen, den Gerechten lässt er niemals wanken. (1Petr 5,7)24 Du aber, Gott, wirst sie hinabstürzen tief in die Grube; Mörder und Betrüger, sie werden nicht die Hälfte ihrer Tage erreichen. Ich aber vertraue auf dich. (Ps 5,7)