Hesekiel 26
Lutherbibel 2017
von Deutsche BibelgesellschaftDas Gericht über Tyrus
1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tage des Monats, da geschah des HERRN Wort zu mir: (Jes 23,1; Am 1,9) 2 Du Menschenkind, weil Tyrus spricht über Jerusalem: »Ha! Die Pforte der Völker ist zerbrochen; nun fällt es mir zu; ich werde jetzt reich werden, weil Jerusalem wüst liegt!«, (Hes 25,3) 3 darum, so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Tyrus, und will viele Völker gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt. 4 Die sollen die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen; ja, ich will sogar seine Erde von ihm wegfegen und will einen nackten Fels aus ihm machen, 5 einen Platz im Meer, an dem man Fischnetze aufspannt; denn ich habe es geredet, spricht Gott der HERR, und es soll den Völkern zum Raub werden. 6 Und seine Tochterstädte auf dem Festland sollen mit dem Schwert geschlagen werden, und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin. 7 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will über Tyrus kommen lassen Nebukadnezar, den König von Babel, von Norden her, den König der Könige, mit Rossen, Wagen, Reitern und einem großen Heer. (Jer 27,6; Dan 2,37) 8 Der soll deine Tochterstädte auf dem Festland mit dem Schwert schlagen; aber gegen dich wird er Bollwerke errichten und einen Wall gegen dich aufschütten und ein Schilddach gegen dich erstellen. 9 Er wird mit Sturmböcken deine Mauern umstoßen und deine Türme mit seinen Werkzeugen einreißen. 10 Von der Menge seiner Pferde wird Staub dich bedecken. Deine Mauern werden erbeben von dem Getümmel seiner Rosse, Wagen und Reiter, wenn er in deine Tore eindringt, wie man eindringt in eine erstürmte Stadt. 11 Er wird mit den Hufen seiner Rosse alle deine Gassen zerstampfen. Dein Volk wird er mit dem Schwert erschlagen und deine stolzen Steinmale zu Boden reißen. 12 Sie werden deine Schätze rauben und deine Handelsgüter plündern. Deine Mauern werden sie abbrechen und deine schönen Häuser einreißen und werden deine Steine und die Balken und den Schutt ins Meer werfen. 13 Und ich will dem Getön deiner Lieder ein Ende machen, und den Klang deiner Harfen soll man nicht mehr hören. (Am 5,23) 14 Und ich will einen nackten Fels aus dir machen, einen Platz, an dem man Fischnetze aufspannt, und du sollst nicht wieder gebaut werden. Denn ich, der HERR, habe geredet, spricht Gott der HERR. 15 So spricht Gott der HERR gegen Tyrus: Was gilt’s? Werden nicht die Inseln erbeben, wenn du fallen wirst mit Getöse und deine Verwundeten stöhnen werden und das Schwert morden wird in deiner Mitte? 16 Alle Fürsten am Meer werden von ihren Thronen herabsteigen und ihre Oberkleider ablegen und ihre bunten Gewänder ausziehen und sich in Schrecken hüllen und auf der Erde sitzen und immer von Neuem erzittern und sich entsetzen über dich. 17 Sie werden über dich ein Klagelied anstimmen und zu dir sagen: Ach, wie bist du zugrunde gegangen, du berühmte Stadt, die du am Meer lagst und so mächtig warst auf dem Meer samt deinen Einwohnern, dass sich das ganze Land vor dir fürchten musste! 18 Nun entsetzen sich die Inseln am Tag deines Falls, und die Inseln im Meer erschrecken über deinen Untergang. 19 Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dich zu einer verödeten Stadt machen gleich den Städten, in denen niemand wohnt, und will eine große Flut über dich kommen lassen, dass hohe Wogen dich bedecken, 20 und will dich hinunterstoßen zu denen, die in die Grube gefahren sind, zu dem Volk der Vorzeit. Ich will dich wohnen lassen in den Tiefen unter der Erde zwischen den Trümmern der Vorzeit bei denen, die in die Grube gefahren sind, dass du keine Wohnung und keine Stätte mehr hast im Lande der Lebendigen; (Jes 14,11; Jes 14,15) 21 ja, zum Schrecken will ich dich machen, dass es aus ist mit dir und man dich nie mehr findet, wenn man nach dir sucht, spricht Gott der HERR. (Hes 27,36; Hes 28,19)Hesekiel 26
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Hesekiel 26
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagDrohrede gegen Tyrus
1 Und es geschah im elften Jahr, am Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: (Hes 8,1) 2 Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem sagt: »Haha! Zerbrochen ist das Tor der Völker; es fällt mir zu;[1] ich werde erfüllt, sie ist verwüstet[2]!«; (Ps 40,16; Kla 1,1; Hes 25,3) 3 darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich werde viele Nationen gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt. (Jer 25,22; Jer 51,42; Joe 4,4) 4 Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen; und ich werde seine Erde von ihm wegfegen und es zum kahlen Felsen machen. 5 Ein Trockenplatz für Netze soll es werden mitten im Meer[3], denn ich habe geredet, spricht der Herr, HERR[4], und es wird den Nationen zur Beute werden. 6 Und seine Töchter, die auf dem Feld sind[5], sollen mit dem Schwert erschlagen werden. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. 7 Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lasse Nebukadnezar, den König von Babel, den König der Könige, von Norden her über Tyrus kommen, mit Pferden und Wagen und Reitern und einem Aufgebot und mit viel Volk. (Esr 7,12; Hes 29,18; Dan 2,37) 8 Deine Töchter wird er auf dem Feld mit dem Schwert erschlagen. Und er wird Belagerungstürme gegen dich aufstellen und einen Belagerungswall gegen dich aufschütten und Langschilde gegen dich aufrichten 9 und den Stoß seines Mauerbrechers gegen deine Mauern richten und deine Türme mit seinen Brecheisen niederreißen. 10 Von der Menge seiner Pferde wird dich ihr Staub bedecken; vor dem Lärm der Reiter und Räder und Wagen werden deine Mauern erbeben, wenn er in deine Tore einzieht, wie man in eine Stadt voller Breschen einzieht[6]. 11 Mit den Hufen seiner Pferde wird er alle deine Straßen zerstampfen; dein Volk wird er mit dem Schwert erschlagen, und die Gedenksteine[7] deiner Macht[8] werden zu Boden sinken. 12 Und sie werden dein Vermögen rauben und deinen Handelsgewinn plündern und deine Mauern abbrechen und deine prächtigen Häuser niederreißen; und deine Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie mitten ins Wasser schütten. 13 Und ich werde das Getön deiner Lieder zum Schweigen bringen[9], und der Klang deiner Zithern wird nicht mehr gehört werden. (Jes 24,8; Offb 18,22) 14 Und ich werde dich zum kahlen Felsen machen; ein Trockenplatz für Netze sollst du werden, du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, der HERR, habe geredet, spricht der Herr, HERR[10]. 15 So spricht der Herr, HERR, zu Tyrus: Werden nicht vom Dröhnen deines Sturzes, wenn der Durchbohrte stöhnt, wenn in deiner Mitte gemordet wird, die Inseln erbeben? (Jer 49,21) 16 Und alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen und ihre Mäntel ablegen und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen. In Schrecken werden sie sich kleiden, werden auf der Erde sitzen, immer wieder erzittern und sich über dich entsetzen. (Hes 32,10; Offb 18,10) 17 Und sie werden ein Klagelied über dich erheben und zu dir sagen: Wie bist du verloren gegangen, vom Meer verschwunden[11], du berühmte Stadt, die mächtig auf dem Meer war, sie und ihre Bewohner, die allen, die dort wohnten, ihren Schrecken einflößte[12]. (Hes 19,1; Hes 32,2; Hes 32,23) 18 Nun erzittern die Inseln am Tag deines Sturzes; und entsetzt sind die Inseln im Meer wegen deines Endes. (Hes 31,15) 19 Denn so spricht der Herr, HERR: Wenn ich dich zu einer verwüsteten Stadt mache, den Städten gleich, die nicht ⟨mehr⟩ bewohnt werden; wenn ich die Flut über dich heraufsteigen lasse und dich die gewaltigen Wasser bedecken, 20 dann lasse ich dich hinabfahren mit denen, die in die Grube hinabfahren zum Volk der Urzeit, und lasse dich in den Tiefen ⟨unter⟩ der Erde wohnen, in den Trümmerstätten[13] von der Vorzeit her, mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind, damit du nicht ⟨mehr⟩ bewohnt wirst[14] und erstehst[15] im Land der Lebenden. (Hes 32,18) 21 ⟨Tödlichen⟩ Schrecknissen gebe ich dich preis; und du wirst nicht mehr sein, und du wirst gesucht, aber nicht wiedergefunden werden für ewig, spricht der Herr, HERR[16]. (Ps 37,36; Jes 23,1; Hes 26,1; Hes 28,1; Am 1,9; Sach 9,2; Offb 18,21)Hesekiel 26
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftDas Strafgericht über die mächtige Handelsstadt Tyrus
1 Im elften Jahr unserer Verbannung, am ersten Tag des Monats,[1] erging das Wort des HERRN an mich, er sagte: (Jes 23,1) 2 »Du Mensch, die Leute von Tyrus jubeln vor Freude über den Fall Jerusalems und rufen: ›Erobert ist die Stadt, die man das Tor der Völker nennt! Uns wird jetzt ihr Reichtum zufallen! Sie ist nur noch ein Trümmerhaufen.‹ (Hes 25,3) 3 Deshalb sage ich, der HERR, der mächtige Gott, zu Tyrus: ›Du bekommst es jetzt mit mir zu tun! Wie das Meer gegen deine Klippen brandet, so lasse ich viele Völker gegen dich anstürmen. 4 Sie werden deine Mauern schleifen und deine Türme niederreißen. Ich schwemme alle deine Erde weg, sodass nur noch der nackte Fels aus dem Meer ragt. 5 Darauf werden die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Ich habe es gesagt, ich, der HERR. Die Völker werden dich ausplündern 6 und auch deine Tochterstädte auf dem Festland zerstören. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin.‹ 7 Weiter sagt der HERR, der mächtige Gott, zu Tyrus: ›Ich führe Nebukadnezzar, den König von Babylonien, den mächtigsten aller Könige, von Norden gegen dich heran. Er kommt mit Pferden und Streitwagen und mit einem riesigen Heer. (Jer 1,14; Hes 29,17) 8 Er wird deine Tochterstädte erobern und zerstören. Dann wird er einen Wall gegen dich aufschütten, Angriffsrampen zu deinen Mauern vortreiben und Schutzdächer für die angreifenden Truppen aufstellen. (Hes 4,2) 9 Er wird deine Mauern mit Rammböcken erschüttern und deine Türme mit eisernen Haken einreißen. 10 Eine Staubwolke wird dich bedecken, wenn er mit seiner riesigen Streitwagenmacht gegen dich heranrollt; wenn er durch die aufgebrochenen Tore einfährt, werden vom Lärm der Hufe und Räder die Mauern zittern. 11 Die Hufe seiner Pferde werden das Pflaster deiner Straßen aufreißen; seine Männer werden deine Bewohner mit dem Schwert erschlagen. Die prächtigen Säulen, auf die du so stolz bist, werden bersten und in Trümmer sinken. 12 Die Feinde werden dich ausplündern und dir alle deine Schätze rauben; sie werden deine Mauern niederreißen, deine prächtigen Paläste zerstören und Steine, Balken und Schutt ins Meer werfen. 13 Ich lasse deine festlichen Lieder verstummen, kein Harfenklang wird mehr in dir zu hören sein. 14 Ich mache dich zu einem nackten Felsen, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen; du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Ich habe es gesagt, der HERR, der mächtige Gott.‹«Tyrus muss hinab ins Totenreich
15 So sagt der HERR, der mächtige Gott, zu Tyrus: »Die Inseln im Meer werden beben, wenn du mit Donnergetöse fällst. Ihre Bewohner werden zittern, wenn sie das Wutgeschrei der Mörder hören und die Todesschreie ihrer Opfer. 16 Alle Könige der Völker am Meer werden von ihren Thronen steigen und ihre prächtigen Gewänder ablegen. Gelähmt vor Entsetzen werden sie sich auf die nackte Erde setzen (Hes 28,19) 17 und die Totenklage über dich anstimmen. Sie werden sagen: ›Ach, du ruhmvolle Stadt, Festung mitten im Meer, brausend von Leben erfüllt, nun ist dein Untergang da! Schrecken flößtest du ein allen Bewohnern am Meer. 18 Jetzt sind die Inseln entsetzt, Zittern befällt sie und Angst bei deinem schrecklichen Sturz.‹ 19 Höre, Tyrus, was ich, der mächtige Gott, dir sage: Ich mache dich zur verwüsteten, menschenleeren Stadt, ich führe die große Flut gegen dich heran, dass du darin untergehst. 20 In die Totenwelt musst du hinunter, zu den längst Verstorbenen, in die tiefste Tiefe zu den früher verwüsteten Städten; bei den Schatten musst du hausen. Du wirst nie mehr bewohnt werden, nie mehr wieder erstehen im Land der Lebenden.[2] (Jes 14,9; Hes 32,18) 21 Zum abschreckenden Beispiel mache ich dich. Man wird dich suchen, aber nicht mehr finden; dein Ende ist unwiderruflich für alle Zeiten. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.«Hesekiel 26
Hoffnung für alle
von BiblicaTyrus, die reiche Handelsstadt, geht unter
1 Im 11. Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des Monats[1], gab mir der HERR eine Botschaft und sprach: 2 »Du Mensch, die Einwohner der Handelsstadt Tyrus verhöhnen Jerusalem und rufen: ›Haha, das Tor zu den Völkern ist zerbrochen! Nun sind wir die Herren, wir werden reich und bedeutend sein, denn Jerusalem ist nur noch ein Trümmerhaufen!‹ 3 Darum sage ich, Gott, der HERR: Jetzt bekommst du es mit mir zu tun, Tyrus! Viele Völker lasse ich gegen dich heranrücken, unaufhaltsam wie Meereswogen. 4 Sie zerstören deine Stadtmauern und reißen deine Türme ab. Ich fege das Erdreich weg, bis nur noch der nackte Fels aus dem Meer ragt. 5 Du sollst ein unbewohnter Felsen werden, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort. Feindliche Völker plündern dich aus, 6 und mit ihren Schwertern bringen sie alle Einwohner deiner Tochterstädte auf dem Festland um. Daran sollst du erkennen, dass ich der HERR bin. 7 Ich, Gott, der HERR, sage dir: Ich lasse Nebukadnezar, den König von Babylonien, den größten aller Herrscher, gegen dich kämpfen. Aus dem Norden wird er dich mit einem gewaltigen Heer überfallen, mit einem großen Aufgebot an Pferden, Streitwagen und Reitern. 8 Die Einwohner deiner Tochterstädte auf dem Festland tötet er mit dem Schwert. Gegen deine Mauern schüttet er einen Wall auf, er baut Angriffsrampen und errichtet Schutzdächer für seine Truppen. 9 Seine Soldaten rennen mit ihren Rammböcken gegen deine Mauern an und bringen sie zum Einstürzen, deine Türme reißen sie mit eisernen Werkzeugen nieder. 10 Wenn sie auf ihren Pferden herangaloppieren, werden Staubwolken dich bedecken. Deine Mauern erzittern vom Lärm der Reiter und der rasselnden Streitwagen, die durch deine aufgebrochenen Tore hereinstürmen. 11 Die Pferde zertrampeln den Boden in deinen Gassen, die Reiter metzeln deine Einwohner mit ihren Schwertern nieder, und deine mächtigen Steinsäulen versinken in den Trümmern. 12 Die Feinde plündern deine Schätze und deine Handelsgüter. Sie brechen deine Mauern ab und reißen deine prächtigen Häuser nieder. Die Steine, die Balken und den ganzen Schutt werfen sie ins Meer. 13 Ich sorge dafür, dass der Lärm deiner Lieder verstummt, und auch vom Spiel auf der Laute hört man nichts mehr. 14 Ich mache dich zu einem kahlen Felsen, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Nie wieder sollst du aufgebaut werden! Das kündige ich, Gott, der HERR, an, und mein Wort gilt! 15 Tyrus, ich habe dir noch etwas zu sagen: Die Inseln erbeben, wenn du mit lautem Getöse zusammenfällst. Ihre Bewohner zittern, wenn sie die Schlachtrufe der Mörder und das Stöhnen der Sterbenden hören. 16 Die Herrscher der Küstenvölker steigen von ihrem Thron herunter. Sie legen ihre prächtigen Mäntel und ihre bunten Gewänder ab. Der Schreck lässt sie nicht los, sie kauern voller Entsetzen auf der Erde und hören nicht mehr auf zu zittern. 17 Dann stimmen sie ein Klagelied über dich an und singen: ›Ach, nun liegst du in Trümmern, Festung an der Küste, ruhmreiche Stadt! Das Meer gehörte dir, deine Nachbarn mussten sich vor dir fürchten. 18 Auf den Inseln ringsum herrscht Entsetzen, alle zittern vor Schreck über dein grausames Ende.‹ 19 Ich, Gott, der HERR, kündige dir an: Ich lege dich in Trümmer, es soll dir nicht besser gehen als anderen Städten, die zerstört und verlassen sind. Aus den Tiefen der Meere lasse ich Wasser heraufsteigen, und die Fluten werden dich bedecken. 20 Ich stoße dich hinunter zu denen, die ins Grab gesunken sind, zu den Völkern, die in grauer Vorzeit lebten. In den Tiefen unter der Erde musst du hausen, mitten in den Ruinen aus längst vergangener Zeit. Dort im Totenreich sollst du bleiben. Denn nie wieder wirst du bewohnt sein, nie wieder Macht besitzen in der Welt der Lebenden[2]. 21 Ja, ich bereite dir ein schreckliches Ende. Es wird dich nicht mehr geben, und wer dich sucht, wird dich nie wieder finden. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort.«Hesekiel 26
Menge Bibel
Die Schuld der Stadt und Gottes Drohung
1 Im elften Jahre, am ersten Tage des (elften) Monats, da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: 2 »Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem ausgerufen hat: ›Haha! Zertrümmert ist das Tor der Völker, mir hat es sich aufgetan: ich werde nun alles vollauf haben, weil Jerusalem zerstört ist!‹ –, 3 darum spricht Gott der HERR so: ›Ich will nunmehr an dich[1], Tyrus, und will Völker in Menge gegen dich heranführen, wie das Meer seine Wogen heranfluten läßt! 4 Sie sollen die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme niederreißen; und ich will das Erdreich von ihm wegfegen und es zu einem nackten Felsen machen: 5 ein Trockenplatz für Fischernetze soll es werden inmitten des Meeres; denn ich habe es gesagt‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, ›und es soll den Völkern zur Beute werden; 6 seine Tochterstädte aber, die auf dem Festlande liegen, sollen durch das Schwert vernichtet werden, damit sie erkennen, daß ich der HERR bin!‹«Die Stadt wird durch Nebukadnezar belagert und vernichtet werden
7 Denn so hat Gott der HERR gesprochen: »Nunmehr will ich Nebukadnezar, den König von Babylon, den König der Könige, von Norden her gegen Tyrus heranziehen lassen mit Rossen, Kriegswagen und Reitern und mit der Heeresmacht vieler Völker. 8 Deine Tochterstädte auf dem Festland wird er mit dem Schwert vernichten; gegen dich aber wird er Belagerungstürme errichten und einen Damm gegen dich aufführen und Schilddächer gegen dich aufstellen; 9 den Stoß seiner Sturmböcke[2] wird er gegen deine Mauern richten und deine Türme mit seinen Eisenhaken niederreißen. 10 Infolge des Heranflutens[3] seiner Rosse wird ihr Staub dich bedecken; vom Getöse seiner Reiter und der Räder seiner Streitwagen werden deine Mauern erbeben, wenn er in deine Tore einzieht, wie man in eine eroberte Stadt einzieht. 11 Mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Straßen zerstampfen, wird dein Volk mit dem Schwert umbringen, und die Bildsäulen, auf die du dein Vertrauen setzst, wird er zu Boden stürzen. 12 Sie werden deine Schätze rauben, deine Handelsgüter plündern, deine Mauern niederreißen, deine Prachtgebäude zerstören und deine Steine, deine Balken und den Schutt von dir ins Wasser werfen. 13 So will ich dem Getön deiner Lieder ein Ende machen, und der Klang deiner Harfen soll nicht mehr vernommen werden. 14 Ich will dich zu einem kahlen Felsen machen: zu einem Trockenplatz für Fischernetze sollst du werden, und nie sollst du wieder aufgebaut werden, denn ich, der HERR, habe es gesagt!« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.Schilderung des Eindrucks dieser Zerstörung auf die Völkerwelt
15 So hat Gott, der HERR, in bezug auf Tyrus gesprochen: »Fürwahr, vom Dröhnen deines Falles, wenn die Erschlagenen[4] ächzen, wenn das Schwert in deiner Mitte mordet, werden die Meeresländer erbeben; 16 alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen, ihre Prachtgewänder[5] ablegen und ihre buntgestickten Kleider ausziehen; in Trauer werden sie sich kleiden, auf den Erdboden werden sie sich setzen und jeden Augenblick[6] erzittern und deinethalben schaudern. 17 Da werden sie denn in Wehklagen über dich ausbrechen und zu[7] dir sagen: ›Ach, wie bist du untergegangen, vom Meer verschwunden, du hochberühmte Stadt, die da mächtig auf dem Meere war, sie und ihre Bewohner, welche allen Anwohnern des Meeres Schrecken vor sich einflößten! 18 Jetzt erzittern die Meeresländer am Tage deines Falles, und die Inseln im Meer sind entsetzt über deinen Ausgang!‹«Gott hat die vollständige Vernichtung der Stadt beschlossen
19 Denn so hat Gott der HERR gesprochen: »Wenn ich dich zu einer verödeten Stadt mache wie andere Städte, die nicht mehr bewohnt werden; wenn ich die Meereswogen über[8] dich heranfluten lasse, daß die weiten Wasser dich bedecken: 20 da will ich dich hinunterstoßen zu den in die Grube[9] Hinabgefahrenen, zu dem Volk der Vorzeit, und dir deine Wohnung anweisen in den tiefsten Tiefen der Erde, in den uralten Trümmerstätten, bei denen, die in die Grube hinabgefahren sind, damit du nicht mehr bewohnt wirst und nicht mehr zur Schau dastehst im Lande der Lebenden! 21 Einem schreckensvollen Untergang will ich dich preisgeben, auf daß du nicht mehr da bist: man wird dich suchen, aber dich in Ewigkeit nicht mehr finden!« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.Hesekiel 26
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenDas Gericht über Tyrus
1 Am 1. des Monats[1] im elften Jahr unserer Verbannung kam das Wort Jahwes zu mir. Er sagte: 2 „Du Mensch, / weil Tyrus[2] über Jerusalem sagte: / 'Ha! Zerbrochen ist das Tor der Völker! / Jetzt fällt mir sein Reichtum zu, / denn verwüstet ist die Stadt', 3 darum spricht Jahwe, der Herr: 'Jetzt gehe ich gegen dich vor, Tyrus! Wie das Meer gegen deine Klippen brandet, werde ich viele Völker gegen dich anstürmen lassen! 4 Sie werden deine Mauern schleifen, Tyrus, und deine Türme niederreißen. Ich fege deine Erde von dir weg und mache dich zu einem kahlen Felsen im Meer, 5 zu einem Trockenplatz für Fischernetze. Ich habe das gesagt', spricht Jahwe, der Herr. 'Völker werden Tyrus ausplündern, 6 seine Tochterstädte auf dem Festland zerstören und deren Einwohner töten. Daran wird man erkennen, dass ich Jahwe bin.'“ 7 So spricht Jahwe, der Herr: „Ich werde den Großkönig Nebukadnezzar, den König von Babylon, über Tyrus kommen lassen. Er kommt vom Norden her mit Pferden, Streitwagen, Reitern und einem riesigen Heer. 8 Er wird deine Tochterstädte zerstören und einen Wall gegen dich aufschütten, Angriffsrampen gegen deine Mauern vorantreiben und ein Schutzdach aus Langschilden gegen dich aufstellen. 9 Der Stoß seiner Rammböcke wird deine Mauern treffen. Mit Brecheisen reißt er deine Türme ein. 10 Eine Staubwolke wird dich bedecken, wenn er anrückt mit der Masse seiner Pferde. Der Lärm seiner Reiter, Räder und Wagen lässt deine Mauern erbeben, wenn er durch deine Tore einfährt, wie man in eine aufgebrochene Stadt einzieht. 11 Die Hufe seiner Pferde zerstampfen deine Straßen, dein Volk erschlägt er mit dem Schwert. Die stolzen Steinsäulen, die du verehrst, sinken in Trümmer. 12 Sie plündern deinen Besitz, sie rauben deine Waren, sie schleifen deine Mauern und zerstören deine Paläste. Und deine Steine, dein Holz und deinen Schutt schütten sie ins Meer. 13 Ich lasse den Klang deiner Lieder verstummen, und die Musik deiner Harfen wird nicht mehr gehört. 14 Ich mache dich zu einem kahlen Felsen, zu einem Trockenplatz für Fischernetze. Du wirst nicht wieder aufgebaut werden, denn ich, Jahwe, habe das gesagt!“, spricht Jahwe, der Herr. 15 So spricht Jahwe, der Herr, gegen Tyrus: „Vom Donnergetöse deines Falls werden die Inseln erbeben, wenn Mörder in dir wüten und jeder Durchbohrte stöhnt. 16 Dann sinken die Fürsten des Meeres von ihren Thronen. Sie legen ihre Mäntel ab, ziehen ihre buntgewirkten Kleider aus und kleiden sich in zitternde Angst. Vor Entsetzen kauern sie auf dem Boden und erschaudern wegen dir. 17 Dann stimmen sie die Totenklage über dich an: , Ach, wie bist du zerstört, / du ruhmreiche Stadt, / du Festung am Meer! / Du hattest solche Macht auf der See, / hast ihre Anwohner in Schrecken versetzt. 18 Nun zittern die Küsten am Tag deines Falls; / über dein Ende sind die Inseln entsetzt.'“ 19 Denn so spricht mein Herr, Jahwe: „Wenn ich dich zu einer verwüsteten und menschenleeren Stadt mache, wenn ich die Flut über dich kommen lasse, sodass du darin untergehst, 20 dann musst du in die Totenwelt hinab zu den längst Verstorbenen, in die tiefste Tiefe zu den uralten Ruinen. Dann wirst du nie mehr bewohnt und hast keinen Platz mehr im Land der Lebendigen. 21 Tödlichem Terror gebe ich dich preis, du wirst nicht mehr sein! Man wird dich suchen, aber nicht mehr finden. Das gilt für alle Zeit, spricht Jahwe, der Herr.“Hesekiel 26
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.