1Als unsere Abfahrt nach Italien feststand, wurden Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann der kaiserlichen Kohorte namens Julius übergeben. (Apg 25,12)2Wir bestiegen ein Schiff aus Adramyttium, das die Orte entlang der Küste Kleinasiens anlaufen sollte, und fuhren ab; bei uns war Aristarch, der Mazedonier aus Thessalonich. (Apg 19,29; Apg 20,4)3Am anderen Tag liefen wir in Sidon ein und Julius, der Paulus menschenfreundlich behandelte, erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich versorgen zu lassen. (Apg 24,23; Apg 28,2)4Von dort fuhren wir weiter und umsegelten, weil wir Gegenwind hatten, Zypern.5Wir fuhren durch das Meer von Kilikien und Pamphylien und erreichten Myra in Lykien.6Dort fand der Hauptmann ein alexandrinisches Schiff, das nach Italien fuhr, und er brachte uns an Bord.7Viele Tage lang kamen wir nur langsam vorwärts und mit Mühe erreichten wir die Höhe von Knidos. Da uns der Wind nicht herankommen ließ, umsegelten wir Kreta bei Salmone,8fuhren unter Mühe an Kreta entlang und erreichten einen Ort namens Kaloi Limenes, in dessen Nähe die Stadt Lasäa liegt.9Da inzwischen längere Zeit vergangen und die Schifffahrt bereits unsicher geworden war - sogar das Fasten war schon vorüber -, warnte Paulus und sagte:[1]10Männer, ich sehe, die Fahrt wird mit Gefahr und großem Schaden verbunden sein, nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben.11Der Hauptmann aber vertraute dem Steuermann und dem Kapitän mehr als den Worten des Paulus.12Da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, beschloss die Mehrheit weiterzufahren, um nach Möglichkeit Phönix zu erreichen, einen nach Südwesten und Nordwesten offenen Hafen Kretas; dort wollten sie überwintern.13Als leichter Südwind aufkam, meinten sie, ihr Vorhaben sei schon geglückt; sie lichteten den Anker und fuhren dicht an Kreta entlang.
Der Seesturm
14Doch kurz darauf brach von der Insel her ein Orkan los, Eurakylon genannt.15Das Schiff wurde mitgerissen, und weil es nicht mehr gegen den Wind gedreht werden konnte, gaben wir auf und ließen uns treiben.16Während wir unter einer kleinen Insel namens Kauda hinfuhren, konnten wir das Beiboot nur mit Mühe in die Gewalt bekommen.17Sie hoben es hoch, dann sicherten sie das Schiff, indem sie Taue darum herumspannten. Weil sie fürchteten, in die Syrte zu geraten, ließen sie den Treibanker hinab und trieben dahin.18Da wir vom Sturm hart bedrängt wurden, erleichterten sie am nächsten Tag das Schiff19und am dritten Tag warfen sie eigenhändig die Schiffsausrüstung über Bord.20Mehrere Tage hindurch zeigten sich weder Sonne noch Sterne und der heftige Sturm hielt an. Schließlich schwand uns alle Hoffnung auf Rettung.21Niemand wollte mehr essen; da trat Paulus in ihre Mitte und sagte: Männer, man hätte auf mich hören und von Kreta nicht abfahren sollen, dann wären uns diese Gefahr und dieses Ungemach erspart geblieben.22Doch jetzt ermahne ich euch: Verliert nicht den Mut! Niemand von euch wird sein Leben verlieren, nur das Schiff wird untergehen.23Denn in dieser Nacht ist ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, zu mir gekommen24und hat gesagt: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser treten. Und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. (Apg 23,11)25Habt also Mut, Männer! Denn ich vertraue auf Gott, dass es so kommen wird, wie mir gesagt worden ist.26Wir müssen allerdings an einer Insel stranden. (Apg 28,1)
Der Schiffbruch vor Malta
27Als wir schon die vierzehnte Nacht auf der Adria trieben, merkten die Matrosen um Mitternacht, dass sich ihnen Land näherte.28Sie warfen das Lot hinab und maßen zwanzig Faden; kurz danach loteten sie nochmals und maßen fünfzehn Faden.[2]29Aus Furcht, wir könnten auf Klippen laufen, warfen sie vom Heck aus vier Anker und wünschten den Tag herbei.30Als aber die Matrosen unter dem Vorwand, sie wollten vom Bug aus Anker auswerfen, vom Schiff zu fliehen versuchten und das Beiboot ins Meer hinunterließen,31sagte Paulus zum Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn sie nicht auf dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.32Da kappten die Soldaten die Taue des Beibootes und ließen es forttreiben.33Als es nun Tag werden wollte, ermahnte Paulus alle, etwas zu essen, und sagte: Heute ist schon der vierzehnte Tag, dass ihr ausharrt, ohne auch nur die geringste Nahrung zu euch zu nehmen.34Deshalb ermahne ich euch: Nehmt Nahrung zu euch; das ist gut für eure Rettung. Denn keinem von euch wird auch nur ein Haar von seinem Kopf verloren gehen. (Lk 12,7)35Nach diesen Worten nahm er Brot, dankte Gott vor den Augen aller, brach es und begann zu essen. (Lk 22,19; Joh 6,11; 1Tim 4,4)36Da fassten alle Mut und nahmen Nahrung zu sich.37Wir waren im Ganzen zweihundertsechsundsiebzig Menschen an Bord.38Nachdem sie sich satt gegessen hatten, warfen sie das Getreide ins Meer, um das Schiff zu erleichtern.39Als es nun Tag wurde, entdeckten sie eine Bucht mit flachem Strand; auf ihn wollten sie, wenn möglich, das Schiff auflaufen lassen; das Land selbst war ihnen unbekannt.40Sie machten die Anker los und ließen sie im Meer zurück. Zugleich lösten sie die Haltetaue der Steuerruder, hissten das Vorsegel und hielten mit dem Wind auf den Strand zu.41Als sie aber auf eine Sandbank gerieten, strandeten sie mit dem Schiff; der Bug bohrte sich ein und saß unbeweglich fest; das Heck aber begann in der Brandung zu zerbrechen. (2Kor 11,25)42Da beschlossen die Soldaten, die Gefangenen zu töten, damit keiner schwimmend entkommen könne.43Der Hauptmann aber wollte Paulus retten und hinderte sie an ihrem Vorhaben. Er befahl, dass zuerst alle, die schwimmen konnten, über Bord springen und das Land erreichen sollten,44dann die Übrigen, teils auf Planken, teils auf anderen Schiffstrümmern. So kam es, dass alle ans Land gerettet wurden.
1Als es aber beschlossen war, dass wir nach Italien fahren sollten, übergaben sie Paulus und einige andre Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von der kaiserlichen Kohorte. (Apg 25,12)2Wir bestiegen ein Schiff aus Adramyttion, das die Häfen der Provinz Asia anlaufen sollte, und fuhren ab; mit uns war auch Aristarch, ein Makedonier aus Thessalonich. (Apg 19,29; Apg 20,4)3Und am nächsten Tag kamen wir in Sidon an; und Julius verhielt sich freundlich gegen Paulus und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich pflegen zu lassen. (Apg 24,23; Apg 28,16)4Und von da stießen wir ab und fuhren im Schutz von Zypern hin, weil uns die Winde entgegen waren,5und fuhren auf dem Meer entlang der Küste von Kilikien und Pamphylien und kamen nach Myra in Lykien.6Und dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien ging, und ließ uns darauf übersteigen.7Wir kamen aber viele Tage nur langsam vorwärts und gelangten mit Mühe bis auf die Höhe von Knidos, denn der Wind hinderte uns; und wir fuhren im Schutz von Kreta hin bei Salmone8und kamen kaum daran vorüber und gelangten an einen Ort, der »Guthafen«[1] heißt; nahe dabei lag die Stadt Lasäa.9Da nun viel Zeit vergangen war und die Schifffahrt bereits gefährlich wurde, weil auch das Fasten[2] schon vorüber war, ermahnte sie Paulus (3Mo 16,1; 3Mo 16,29; 2Kor 11,25)10und sprach zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, dass diese Fahrt mit Leid und großem Schaden vor sich gehen wird, nicht allein für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben.11Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.12Und da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, bestanden die meisten von ihnen auf dem Plan, von dort weiterzufahren und zu versuchen, ob sie zum Überwintern bis nach Phönix kommen könnten, einem Hafen auf Kreta, der gegen Südwest und Nordwest offen ist.
Seesturm und Schiffbruch
13Als aber ein Südwind wehte, meinten sie, ihr Vorhaben wäre schon gelungen; sie lichteten den Anker und fuhren nahe an Kreta entlang.14Nicht lange danach aber brach von der Insel her ein Sturmwind los, den man Nordost[3] nennt.15Und da das Schiff ergriffen wurde und nicht mehr gegen den Wind gerichtet werden konnte, gaben wir auf und ließen uns treiben.16Wir kamen aber an einer Insel vorbei, die Kauda heißt, da konnten wir mit Mühe das Beiboot in unsre Gewalt bekommen.17Sie zogen es herauf und umspannten zum Schutz das Schiff mit Seilen. Da sie aber fürchteten, in die Syrte[4] zu geraten, ließen sie den Treibanker herunter und trieben so dahin.18Da wir großes Ungewitter erlitten, warfen sie am nächsten Tag Ladung ins Meer.19Und am dritten Tag warfen sie mit eigenen Händen das Schiffsgerät hinaus.20Da aber viele Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein gewaltiges Ungewitter uns bedrängte, war all unsre Hoffnung auf Rettung dahin.21Niemand wollte mehr essen; da trat Paulus mitten unter sie und sprach: Ihr Männer, man hätte auf mich hören sollen und nicht von Kreta aufbrechen, dann wären uns dieses Leid und der Schaden erspart geblieben.22Doch nun ermahne ich euch: Seid unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff wird untergehen.23Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene,24und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren. (Apg 9,15; Apg 23,11)25Darum, ihr Männer, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird so geschehen, wie mir gesagt ist.26Wir müssen aber auf eine Insel auflaufen. (Apg 28,1)27Als aber die vierzehnte Nacht kam, seit wir in der Adria[5] trieben, wähnten die Schiffsleute um Mitternacht, dass sich ihnen Land näherte.28Und sie warfen das Senkblei aus und fanden es zwanzig Faden tief; und ein wenig weiter loteten sie abermals und fanden es fünfzehn Faden tief.29Da fürchteten sie, wir würden auf Klippen geraten, und warfen hinten vom Schiff vier Anker aus und wünschten, dass es Tag würde.30Als aber die Schiffsleute vom Schiff zu fliehen suchten und das Beiboot ins Meer herabließen und vorgaben, sie wollten auch vorne die Anker herunterlassen,31sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn diese nicht auf dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.32Da hieben die Soldaten die Taue ab und ließen das Beiboot ins Meer fallen.33Und als es anfing, hell zu werden, ermahnte Paulus sie alle, Nahrung zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, dass ihr wartet und ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt.34Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen. (Mt 10,30)35Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach’s und fing an zu essen. (Joh 6,11)36Da wurden sie alle guten Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich.37Wir waren aber alle zusammen im Schiff zweihundertsechsundsiebzig Seelen.38Und nachdem sie satt geworden waren, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer.39Als es aber Tag wurde, kannten sie das Land nicht; einer Bucht aber wurden sie gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dahin wollten sie das Schiff treiben lassen, wenn es möglich wäre.40Und sie hieben die Anker ab und ließen sie im Meer, banden die Taue der Steuerruder los, richteten das Segel nach dem Wind und hielten auf das Ufer zu.41Und als sie auf eine Sandbank gerieten, ließen sie das Schiff auflaufen und das Vorderschiff bohrte sich ein und saß fest, aber das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen.42Die Soldaten aber hatten vor, die Gefangenen zu töten, damit niemand fortschwimmen und entfliehen könne.43Aber der Hauptmann wollte Paulus am Leben erhalten und wehrte ihrem Vorhaben und ließ, die da schwimmen konnten, als Erste ins Meer springen und sich ans Land retten,44die andern aber einige auf Brettern, einige auf dem, was noch vom Schiff da war. Und so geschah es, dass sie alle gerettet ans Land kamen.
1Als dann schließlich der Beschluss gefasst worden war, dass wir nach Italien segeln sollten, wurden Paulus und einige andere Gefangene einem Offizier namens Julius übergeben. Er gehörte zu der sogenannten kaiserlichen Truppe.2Wir stiegen dann in ein Schiff, das aus der Stadt Adramyttion stammte und entlang der kleinasiatischen Küste von Ort zu Ort fahren sollte. So segelten wir los. Gemeinsam mit uns reiste auch Aristarch, ein Mazedonier aus der Stadt Thessalonich.3Schon am folgenden Tag legten wir in der Stadt Sidon an. Julius war Paulus gegenüber sehr freundlich gesinnt und erlaubte ihm, dort seine Freunde zu besuchen, damit sie ihn mit den notwendigen Dingen versorgen konnten.4Von dort stachen wir in See und segelten an der Küste von Zypern entlang, weil wir sonst gegen den Wind hätten segeln müssen.5Als wir das Meer südlich von Zilizien und Pamphylien durchquert hatten, kamen wir zur Stadt Myra, die zu Lyzien gehört.6Dort fand der Offizier ein aus Alexandria stammendes Schiff, das nach Italien segelte, und ließ uns darauf umsteigen.7Als wir nun eine ganze Reihe von Tagen nur langsam vorangekommen waren und nur mit Mühe in die Nähe von Knidos gelangt waren, segelten wir wegen des widrigen Windes an der Küste von Kreta entlang in Richtung Salmone.8Als wir so unter großen Anstrengungen dort entlangfuhren, gelangten wir zu einem Ort mit dem Namen »Gute Häfen«, der nahe der Stadt Lasäa lag.9Da inzwischen eine geraume Zeit vergangen war und die Reise wegen der vorgerückten Jahreszeit gefährlich wurde – es war schon nach der Fastenzeit –, erhob Paulus warnend seine Stimme.10Er sagte: »Ihr Männer, ich sehe deutlich, dass diese Fahrt nur mit Unheil und viel Schaden, nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben, fortgesetzt werden wird!«11Aber der Offizier schenkte den Aussagen des Steuermanns und des Schiffbesitzers mehr Vertrauen als dem, was Paulus sagte.
Seenot und Schiffbruch
12Weil der Hafen nicht zum Überwintern geeignet war, rieten die meisten dazu, von dort abzufahren, um möglichst nach Phönix zu gelangen und dort den Winter über zu bleiben. Das war ein Hafen der Insel Kreta, der nach Südwesten und Nordwesten offen ist.13Als dann ein Südwind aufkam, meinten sie, ihr Vorhaben verwirklichen zu können, lichteten die Anker und segelten dicht an der Küste von Kreta entlang.14Nach kurzer Zeit erhob sich vom Land her ein sehr stürmischer Wind, der Eurakylon genannt wird.15Der riss das Schiff mit sich fort. Weil es nicht mehr gegen den Wind gesteuert werden konnte, überließen wir es dem Wind und wurden vor ihm hergetrieben.16Als wir in der Nähe der Insel Kauda vorübergetrieben wurden, verloren wir fast das Beiboot, konnten es aber gerade noch festbinden.17Dies zogen die Schiffsleute mit dem Hebekran hoch und verstärkten das Schiff, indem sie es mit Tauen umspannten. Aus Angst, in die Syrte abgetrieben zu werden, nahmen sie das gesamte Takelwerk herunter und trieben so dahin.18Als wir immer mehr vom Sturm bedrängt wurden, begannen sie am nächsten Tag, die Ladung über Bord zu werfen.19Am dritten Tag beförderten sie die Schiffsausrüstung mit eigenen Händen ins Meer.20Weil wir mehrere Tage lang weder die Sonne noch die Sterne zu Gesicht bekamen und ein starker Orkan über uns wütete, verließ uns am Ende jede Hoffnung, dass wir mit dem Leben davonkommen könnten.21Als die Leute auf dem Schiff schon lange Zeit keine Nahrung mehr zu sich genommen hatten, stand Paulus in ihrer Mitte auf und sagte: »Ihr Männer! Ihr hättet auf mich hören und nicht von Kreta abfahren sollen. Dann hätte dieses Unglück und der ganze Schaden vermieden werden können.22Doch jetzt fordere ich euch auf, wieder Mut zu fassen. Denn keiner von euch wird sein Leben verlieren. Nur das Schiff wird verloren gehen.23In dieser Nacht stand nämlich ein Bote Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, bei mir24und sagte: ›Hab keine Angst, Paulus! Denn es ist so: Du musst vor dem Kaiser erscheinen! Schau her! Gott hat dir das Leben aller Menschen, die mit dir unterwegs sind, als Geschenk dazugegeben.‹25Seid deshalb guten Mutes, Männer! Denn ich habe das Vertrauen auf meinen Gott, dass es genau so sein wird, wie er mir gesagt hat.26Doch jetzt müssen wir bald auf eine Insel stoßen!«27In der vierzehnten Nacht, als wir im adriatischen Meer umhertrieben, vermuteten die Seeleute gegen Mitternacht, dass wir uns einer Küste näherten.28Als sie das Messlot auswarfen, fanden sie, dass die Wassertiefe bei knapp vierzig Metern lag, und als wir ein Stück weitergekommen waren und sie es noch einmal ins Wasser hinabließen, waren es nur noch knapp dreißig Meter.29Weil sie befürchteten, dass wir auf Felsen aufschlagen könnten, warfen sie vom Heck vier Anker aus und hofften, dass der Tag bald anbrechen würde.30Als dann die Seeleute versuchten, das Schiff zu verlassen und das Beiboot unter dem Vorwand ins Wasser hinunterließen, sie wollten am Bug Anker auswerfen,31sagte Paulus zu dem Offizier und den Soldaten: »Wenn diese Leute nicht auf dem Schiff bleiben, dann werdet ihr das nicht überleben können!«32Da kappten die Soldaten die Seile des Beiboots und ließen es so ins Meer fallen.33Als der Tag dann anbrach, ermutigte Paulus alle, Nahrung zu sich zu nehmen. Er sagte: »Ihr habt bis heute schon vierzehn Tage lang in Unsicherheit verbracht und seid ohne Nahrung geblieben, weil ihr nichts gegessen habt.34Deshalb fordere ich euch auf, etwas zu essen, denn das ist wichtig für euer Überleben. Keinem von euch wird auch nur ein einziges Haar vom Kopf verloren gehen.«35Als er das gesagt hatte, nahm er Brot und dankte Gott im Gebet vor den Augen aller, brach es und begann zu essen.36Da fassten sie alle wieder Mut und fingen an zu essen.37Wir alle zusammen im Schiff waren zweihundertsechsundsiebzig Personen.38Nachdem sie satt geworden waren, machten sie das Schiff leichter, indem sie die Getreideladung ins Meer kippten.39Als der Tag angebrochen war, konnten sie das Land nicht identifizieren. Sie bemerkten jedoch eine Bucht, die einen Sandstrand hatte. Dorthin wollten sie, wenn möglich, das Schiff treiben lassen.40Dann kappten sie die Anker und ließen sie ins Meer fallen. Gleichzeitig machten sie die Haltetaue der Steuerruder los, setzten die Vordersegel in die Brise hinein und hielten auf den Strand zu.41Als sie auf eine Sandbank stießen, mussten sie das Schiff darauf aufsetzen lassen. Das Vorderschiff saß fest und blieb unbeweglich, doch das Hinterschiff wurde von der Gewalt der Wellen zerstört.42Da fassten die Soldaten den Plan, die Gefangenen zu töten, sodass keiner von ihnen fortschwimmen und fliehen könnte.43Aber der Offizier wollte das Leben von Paulus retten und hinderte sie an ihrem Vorhaben. Er gab den Befehl, dass die, die schwimmen konnten, zuerst hinunterspringen und sich ans Land begeben sollten.44Die Übrigen machten es dann genauso. Die einen benutzten Bretter, die anderen Stücke vom Schiff. So geschah es, dass alle an Land kamen und gerettet wurden.
1Als es aber beschlossen war, dass wir nach Italien absegeln sollten, überlieferten sie sowohl Paulus als auch einige andere Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von der Schar des Augustus[1]. (Apg 25,25)2Nachdem wir aber in ein adramyttisches Schiff gestiegen waren, das im Begriff stand, die Orte längs ⟨der Küste⟩ Asiens[2] zu befahren, fuhren wir ab; und es war bei uns Aristarch, ein Mazedonier aus Thessalonich. (Apg 19,29)3Und am anderen Tag legten wir in Sidon an. Und Julius behandelte den Paulus sehr wohlwollend und erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen, damit er ihrer Fürsorge teilhaftig wurde. (Apg 24,23)4Und von da fuhren wir ab und segelten unter Zypern hin, weil die Winde widrig waren.5Und als wir das Meer von Zilizien und Pamphylien durchsegelt hatten, kamen wir nach Myra in Lyzien;6und als der Hauptmann dort ein alexandrinisches Schiff fand, das nach Italien segelte, brachte er uns auf dasselbe.7Als wir aber viele Tage langsam segelten und mit Mühe in die Nähe von Knidos gekommen waren, segelten wir, da uns der Wind nicht heranließ, unter Kreta hin, gegen Salmone;8und als wir mit Mühe daran[3] entlangfuhren, kamen wir an einen Ort, Guthäfen[4] genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasäa war.
Sturm und Schiffbruch auf der Romreise
9Da aber viel Zeit verflossen und die Fahrt schon unsicher war, weil auch das Fasten schon vorüber war, mahnte Paulus10und sprach zu ihnen: Männer, ich sehe, dass die Fahrt mit Unheil und großem Schaden, nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben, vor sich gehen wird.11Der Hauptmann aber glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.12Da aber der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten dazu, von dort abzufahren, ob sie etwa nach Phönix gelangen ⟨und dort⟩ überwintern könnten, einem Hafen von Kreta, der gegen Südwesten und gegen Nordwesten sieht.13Als aber ein Südwind sanft wehte, meinten sie, ihre Absicht erreicht zu haben, lichteten die Anker und fuhren näher an Kreta hin.14Aber nicht lange danach erhob sich von dorther ein Sturmwind, Eurakylon[5] genannt.15Als aber das Schiff mit fortgerissen wurde und dem Wind nicht widerstehen konnte, gaben wir es preis und ließen uns treiben.16Als wir aber unter einer kleinen Insel, Kauda genannt, hinliefen, konnten wir kaum des Rettungsbootes mächtig werden.17Dieses zogen sie herauf und wandten Hilfsmittel an, indem sie das Schiff umgürteten; und da sie fürchteten, in die Syrte[6] verschlagen zu werden, ließen sie das Takelwerk nieder und trieben so dahin.18Da wir aber sehr unter dem Sturm litten, warfen sie am folgenden Tag ⟨Ladung⟩ über Bord;19und am dritten Tag warfen sie mit eigenen Händen das Schiffsgerät fort.20Da aber viele Tage lang weder Sonne noch Sterne schienen und ein nicht geringes Unwetter ⟨uns⟩ bedrängte, schwand zuletzt alle Hoffnung auf unsere Rettung. (2Kor 11,26)21Und als man lange Zeit ohne Speise geblieben war, da stand Paulus in ihrer Mitte auf und sprach: Männer! Man hätte mir freilich gehorchen und nicht von Kreta abfahren und dieses Unglück und den Schaden vermeiden sollen.22Und jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn keiner von euch wird verloren gehen, nur das Schiff.23Denn ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, stand in dieser Nacht bei mir (Ps 119,94)24und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. (Mt 10,18; Apg 18,9; Apg 23,11; Apg 27,44)25Deshalb seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist.26Wir müssen aber auf irgendeine Insel verschlagen werden. (Apg 28,1)27Als aber die vierzehnte Nacht gekommen war und wir im Adriatischen Meer[7] umhertrieben, meinten gegen Mitternacht die Matrosen, dass sich ihnen Land näherte.28Und als sie das Senkblei ausgeworfen hatten, fanden sie zwanzig Faden[8]; nachdem sie aber ein wenig weiter gefahren waren und das Senkblei wieder ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Faden.29Und da sie fürchteten, wir würden irgendwo auf felsige Stellen auflaufen, warfen sie vom Hinterschiff vier Anker aus und wünschten, dass es Tag wurde.30Als aber die Matrosen aus dem Schiff zu fliehen suchten und das Boot unter dem Vorwand, als wollten sie vom Vorderschiff Anker auswerfen, in das Meer hinabließen,31sprach Paulus zu dem Hauptmann und den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.32Dann hieben die Soldaten die Taue des Bootes ab und ließen es hinabfallen.33Als es aber Tag werden wollte, ermahnte Paulus alle, Speise zu sich zu nehmen, und sprach: Heute schon den vierzehnten Tag wartend, seid ihr ohne Essen geblieben, weil ihr nichts zu euch genommen habt.34Deshalb ermahne ich euch, Speise zu euch zu nehmen, denn dies gehört zu eurer Rettung; denn keinem von euch wird ein Haar des Hauptes verloren gehen. (Lk 21,18)35Und als er dies gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor allen, und als er es gebrochen hatte, begann er zu essen. (1Tim 4,4)36Alle aber wurden guten Mutes und nahmen auch selbst Speise zu sich.37Wir waren aber in dem Schiff, alle Seelen, zweihundertsechsundsiebzig.38Als sie sich aber mit Speise gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie den Weizen in das Meer warfen.39Als es aber Tag wurde, erkannten sie das Land nicht; sie bemerkten aber eine Bucht, die einen Strand hatte, auf den sie, wenn möglich, das Schiff zu treiben gedachten.40Und als sie die Anker gekappt hatten, ließen sie sie im Meer und machten gleichzeitig die Haltetaue der Steuerruder los und hissten das Vordersegel vor den Wind und hielten auf den Strand zu.41Da sie aber auf eine Landzunge gerieten, ließen sie das Schiff stranden; und das Vorderschiff saß fest und blieb unbeweglich, das Hinterschiff aber wurde von der Gewalt der Wellen zerschellt.42Der Soldaten Plan aber war, die Gefangenen zu töten, damit nicht jemand wegschwimmend entkam.43Der Hauptmann aber, der Paulus retten wollte, hinderte sie an ihrem Vorhaben und befahl denen, die schwimmen konnten, sich zuerst hinabzuwerfen und an Land zu gehen44und die Übrigen teils auf Brettern, teils auf Stücken vom Schiff. Und so geschah es, dass alle an das Land gerettet wurden. (Apg 27,24)
1Als unsere Abreise nach Italien beschlossen war, übergab man Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann namens Julius aus einem syrischen Regiment, das den Ehrennamen ›Kaiserliches Regiment‹ trug.[1]2Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttion, das die Häfen an der Küste der Provinz Asien anlaufen sollte, und fuhren ab. Der Mazedonier Aristarch aus Thessalonich begleitete uns. (Apg 19,29)3Am nächsten Tag erreichten wir Sidon. Julius war Paulus gegenüber sehr entgegenkommend und erlaubte ihm, seine Glaubensgenossen[2] dort zu besuchen und sich bei ihnen zu erholen. (Apg 24,23)4Als wir von dort weiterfuhren, hatten wir Gegenwind; darum segelten wir auf der Ostseite um Zypern herum.5Kilikien und Pamphylien ließen wir rechts liegen und erreichten schließlich Myra in Lykien.6Dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien fuhr, und brachte uns an Bord.7Viele Tage lang machten wir nur wenig Fahrt und kamen mit Mühe bis auf die Höhe von Knidos. Dann zwang uns der Wind, den Kurs zu ändern. Wir hielten auf die Insel Kreta zu, umsegelten Kap Salmone8und erreichten mit knapper Not einen Ort, der Kaloi Limenes (Guthäfen) heißt, nicht weit von der Stadt Lasäa.
Paulus im Seesturm
9Wir hatten inzwischen viel Zeit verloren. Das Herbstfasten[3] war vorbei und die Schifffahrt wurde gefährlich. Deshalb warnte Paulus seine Bewacher. (1Kor 11,26)10»Ich sehe voraus«, sagte er, »dass eine Weiterfahrt zu großen Schwierigkeiten führen wird. Sie bringt nicht nur Ladung und Schiff in Gefahr, sondern auch das Leben der Menschen an Bord.«11Aber der Hauptmann hörte mehr auf den Steuermann und den Kapitän als auf das, was Paulus sagte.12Außerdem war der Hafen zum Überwintern nicht sehr geeignet. So waren die meisten dafür, wieder in See zu stechen und zu versuchen, noch bis nach Phönix zu kommen. Dieser ebenfalls auf Kreta gelegene Hafen ist nach Westen hin offen und man konnte dort den Winter zubringen.13Als ein leichter Südwind einsetzte, nahmen die Seeleute es für ein günstiges Zeichen. Die Anker wurden gelichtet, und das Schiff segelte so dicht wie möglich an der Küste Kretas entlang.14Aber bald brach aus der Richtung der Insel ein Sturm los, der gefürchtete Nordost,15und riss das Schiff mit. Da es unmöglich war, Kurs zu halten, ließen wir uns einfach treiben.16Im Schutz der kleinen Insel Kauda war der Sturm etwas weniger heftig und wir konnten mit einiger Mühe das Beiboot einholen.17Danach legten die Seeleute zur Sicherung ein paar Taue fest um das ganze Schiff. Um nicht in die Große Syrte verschlagen zu werden, brachten sie den Treibanker[4] aus und ließen das Schiff dahintreiben.18Der Sturm setzte dem Schiff stark zu, deshalb warf man am nächsten Tag einen Teil der Ladung ins Meer. (Jon 1,5)19Am Tag darauf warfen die Seeleute eigenhändig die Schiffsausrüstung über Bord.20Tagelang zeigten sich weder Sonne noch Sterne am Himmel. Der Sturm ließ nicht nach, und so verloren wir am Ende jede Hoffnung auf Rettung.21Niemand wollte mehr etwas essen. Da erhob sich Paulus und sagte: »Ihr hättet auf meine Warnung hören und im Hafen bleiben sollen. Dann wäre uns dies erspart geblieben.22Doch jetzt bitte ich euch: Lasst den Mut nicht sinken! Alle werden am Leben bleiben, nur das Schiff geht verloren.23In der vergangenen Nacht erschien mir nämlich ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene,24und sagte zu mir: ›Hab keine Angst, Paulus! Du musst vor den Kaiser treten, und auch alle anderen, die mit dir auf dem Schiff sind, wird Gott deinetwegen retten.‹ (Apg 23,11)25Also seid mutig, Männer! Ich vertraue Gott, dass alles so kommen wird, wie er es zu mir gesagt hat.26Wir werden an einer Insel stranden.« (Apg 28,1)27Wir trieben nun schon die vierzehnte Nacht im Sturm auf dem Mittelmeer. Gegen Mitternacht vermuteten die Seeleute Land in der Nähe.28Sie warfen ein Lot aus und kamen auf 37 Meter Wassertiefe. Etwas später waren es nur noch 28 Meter.[5]29Sie fürchteten, auf ein Küstenriff aufzulaufen, darum warfen sie vom Heck vier Anker aus und wünschten sehnlichst den Tag herbei.30Aber noch in der Dunkelheit versuchten die Seeleute, das Schiff zu verlassen. Unter dem Vorwand, auch vom Bug aus Anker auswerfen zu wollen, brachten sie das Beiboot zu Wasser.31Doch Paulus warnte den Hauptmann und die Soldaten: »Wenn die Seeleute das Schiff verlassen, habt ihr keine Aussicht auf Rettung mehr.«32Da hieben die Soldaten die Taue durch und ließen das Beiboot davontreiben.33Noch bevor der Tag anbrach, forderte Paulus alle auf, doch etwas zu essen. »Ihr wartet nun schon vierzehn Tage auf Rettung«, sagte er, »und habt die ganze Zeit über nichts gegessen.34Ich bitte euch deshalb, esst etwas; das habt ihr nötig, wenn ihr überleben wollt. Niemand von euch wird auch nur ein Haar von seinem Kopf verlieren.« (Lk 12,7)35Dann nahm Paulus ein Brot, sprach darüber vor allen ein Dankgebet, brach das Brot in Stücke und fing an zu essen. (Lk 22,19)36Da bekamen sie alle wieder Mut und aßen ebenfalls.37Wir waren insgesamt 276 Leute auf dem Schiff.38Als alle satt waren, warfen sie die Getreideladung über Bord, um das Schiff zu erleichtern.
Schiffbruch
39Bei Tagesanbruch sahen die Seeleute eine Küste, die ihnen unbekannt war. Doch entdeckten sie eine Bucht mit einem flachen Strand und wollten versuchen, das Schiff dort auf Grund zu setzen.40Sie kappten die Ankertaue, ließen die Anker im Meer zurück und machten zugleich die Steuerruder klar. Dann hissten sie das Vordersegel, und als das Schiff im Wind wieder Fahrt machte, hielten sie auf die Küste zu.41Sie liefen jedoch auf eine Sandbank auf. Der Bug rammte sich so fest ein, dass das Schiff nicht wieder flottzumachen war, und das Hinterdeck zerbrach unter der Wucht der Wellen.42Da beschlossen die Soldaten, alle Gefangenen zu töten, damit keiner durch Schwimmen entkommen könne.43Aber der Hauptmann wollte Paulus retten und verhinderte es. Er befahl den Schwimmern, sie sollten als Erste über Bord springen und das Land zu erreichen suchen;44die Übrigen sollten sich Planken und anderen Wrackteilen anvertrauen. So kamen alle unversehrt an Land.
1Nachdem feststand, dass wir nach Italien segeln sollten, wurde Paulus mit einigen anderen Gefangenen dem Hauptmann Julius übergeben. Er war der Befehlshaber einer syrischen Einheit, die den Ehrennamen »kaiserliches Regiment« trug.2Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttion, das verschiedene Häfen der Provinz Asia anlaufen sollte. Dann stachen wir in See. Uns begleitete auch der Mazedonier Aristarch aus Thessalonich.3Am nächsten Tag legten wir in Sidon an. Der Hauptmann Julius war sehr freundlich zu Paulus und gestattete ihm, seine Freunde zu besuchen, die ihn mit allem Nötigen versorgten.4Nachdem wir wieder in See gestochen waren, blieben wir wegen des ungünstigen Windes in Küstennähe und segelten im Schutz der Insel Zypern weiter.5Unser Schiff durchquerte das offene Meer vor Zilizien und Pamphylien, und so erreichten wir Myra in der Provinz Lysien.6Dort fand unser Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien segelte. Mit diesem Schiff setzten wir unsere Reise fort.7Wir kamen sehr langsam voran und konnten uns nur mit Mühe Knidos nähern, wegen des ungünstigen Windes aber nicht dort anlegen. Deshalb änderten wir den Kurs und fuhren südwärts in Richtung Kreta. Wir umsegelten Kap Salmone, die Ostspitze von Kreta, trieben im Schutz der Insel8langsam an der Küste entlang und erreichten einen Ort, der Guter Hafen heißt; ganz in der Nähe lag die Stadt Lasäa.9Wir hatten viel Zeit verloren. Das Fasten im Herbst[1] war bereits vorüber, und die Seefahrt war gefährlich geworden. Deshalb warnte Paulus:10»Ihr Männer, wenn wir weitersegeln, sehe ich große Gefahren und Schwierigkeiten auf uns zukommen, und zwar nicht nur für das Schiff und seine Ladung, sondern auch für unser Leben.«11Doch der Hauptmann gab mehr auf das Urteil des Kapitäns, zumal auch der Besitzer des Schiffes zur Weiterfahrt riet.12Weil sich außerdem der Hafen zum Überwintern schlecht eignete, waren die meisten dafür, die Reise fortzusetzen. Wenn irgend möglich, wollte man den Hafen Phönix erreichen. Er liegt ebenfalls auf der Insel Kreta und ist nur nach Nordwesten und Südwesten offen; deshalb kann man dort gut überwintern.
Eine gefährliche Überfahrt
13Als leichter Südwind aufkam, fühlte sich die Schiffsbesatzung in ihrem Plan bestärkt. Sie lichteten die Anker und segelten so dicht wie möglich an der Küste Kretas entlang.14Doch schon bald schlug das Wetter um: Der gefürchtete Nordoststurm kam auf[2]15und riss das Schiff mit sich, immer weiter auf das offene Meer hinaus. Vergeblich versuchte die Mannschaft, Kurs zu halten. Wir trieben dahin, Wind und Wogen ausgeliefert.16Im Schutz der kleinen Insel Kauda versuchten wir, das Rettungsboot einzuholen.[3] Es gelang nur mit Mühe.17Um den Rumpf des Schiffes zu verstärken und zu sichern, banden die Seeleute dicke Taue um das Schiff. Außerdem warfen sie den Treibanker aus, weil sie fürchteten, sonst auf die Sandbänke vor der afrikanischen Küste zu geraten. Dann ließen sie das Schiff dahintreiben.18Der Sturm wurde so stark, dass die Besatzung am nächsten Tag einen Teil der Ladung über Bord warf,19tags darauf sogar die Schiffsausrüstung.20Tagelang sahen wir weder Sonne noch Sterne, und damit war keinerlei Orientierung möglich. Der Orkan tobte so heftig weiter, dass schließlich keiner mehr an eine Rettung glaubte.21Während dieser ganzen Zeit hatte niemand etwas gegessen. Da sagte Paulus zu der Schiffsbesatzung: »Ihr Männer! Es wäre besser gewesen, ihr hättet auf mich gehört und in Kreta überwintert. Dann wären uns allen diese Gefahren und Schwierigkeiten erspart geblieben.22Doch jetzt bitte ich euch eindringlich: Gebt nicht auf! Keiner von uns wird umkommen, nur das Schiff ist verloren.23In der letzten Nacht stand neben mir ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene.24Er sagte: ›Fürchte dich nicht, Paulus. Du wirst vor den Kaiser gebracht werden, so hat Gott es bestimmt, und auch alle anderen auf dem Schiff wird Gott deinetwegen am Leben lassen.‹25Deshalb habt keine Angst! Ich vertraue Gott. Es wird sich erfüllen, was er mir gesagt hat.26Wir werden auf einer Insel stranden.«27Wir trieben schon die vierzehnte Sturmnacht im Mittelmeer. Gegen Mitternacht meinten die Matrosen, dass sich das Schiff einer Küste näherte.28Deshalb warfen sie ein Lot aus und maßen eine Wassertiefe von etwa vierzig Metern. Kurz darauf waren es nur noch etwa dreißig Meter.29Da bekamen sie Angst, auf ein Küstenriff aufzulaufen. Sie warfen am Heck vier Anker aus und warteten sehnsüchtig darauf, dass es hell würde.30Noch in der Dunkelheit versuchten die Matrosen, das Schiff heimlich zu verlassen. Unter dem Vorwand, sie müssten auch vom Bug aus Anker auswerfen, wollten sie das Rettungsboot zu Wasser lassen.31Doch Paulus machte dem Hauptmann und den Soldaten klar: »Wenn die Besatzung nicht auf dem Schiff bleibt, seid ihr alle verloren.«32Da kappten die Soldaten die Haltetaue, und das Rettungsboot stürzte in die Tiefe.33Im Morgengrauen forderte Paulus alle auf, endlich etwas zu essen. »Seit vierzehn Tagen seid ihr voller Anspannung und habt kaum etwas zu euch genommen«, sagte er.34»Wenn ihr überleben wollt, müsst ihr jetzt etwas essen! Und ihr dürft sicher sein: Euch wird nichts passieren. Keinem von euch wird auch nur ein Haar gekrümmt werden!«35Nachdem Paulus das gesagt hatte, nahm er ein Brot, dankte Gott laut und vernehmlich, so dass alle es hören konnten, brach es in Stücke und begann zu essen.36Da fassten alle neuen Mut und aßen ebenfalls.37Insgesamt waren wir 276 Mann an Bord.38Als alle sich satt gegessen hatten, warfen sie die restliche Ladung Getreide über Bord, damit das Schiff leichter wurde.
Rettung in letzter Minute
39Bei Tagesanbruch wusste keiner der Seeleute, welche Küste vor ihnen lag. Sie entdeckten aber eine Bucht mit flachem Strand. Dahin wollten sie das Schiff treiben lassen.40Sie kappten sämtliche Ankertaue, ließen die Anker im Meer zurück und machten die Steuerruder klar. Schließlich hissten sie das Vorsegel und hielten mit dem Wind auf das Land zu.41Kurz darauf lief das Schiff auf eine Sandbank auf. Während der Bug fest eingerammt war, begann das Heck des Schiffes durch die Brandung auseinanderzubrechen.42Jetzt wollten die Soldaten alle Gefangenen töten, damit keiner von ihnen an Land schwamm und entkam.43Doch der Hauptmann Julius hinderte sie daran, weil er Paulus retten wollte. Er befahl zunächst allen Schwimmern, über Bord zu springen und so das Ufer zu erreichen.44Dann sollten die Nichtschwimmer versuchen, auf Brettern und Wrackteilen an Land zu kommen. Auf diese Weise konnten sich alle retten.
Apostelgeschichte 27
Menge Bibel
1Als nun unsere Abfahrt nach Italien beschlossen war, übergab man den Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann der Kaiserlichen Abteilung (eig. Kohorte; vgl. 10,1) namens Julius.2Wir bestiegen dann ein Schiff aus Adramyttium, das die Küstenplätze der römischen Provinz Asien anlaufen sollte, und fuhren ab; in unserer Begleitung befand sich auch noch Aristarchus, ein Mazedonier aus Thessalonike.3Am folgenden Tage landeten wir in Sidon; und weil Julius den Paulus menschenfreundlich behandelte, erlaubte er ihm, seine (dortigen) Freunde zu besuchen und sich von ihnen mit dem nötigen Reisebedarf versorgen zu lassen.4Von da fuhren wir weiter, und zwar dicht an (der Ostseite von) Cypern hin, weil wir Gegenwind hatten.5Nachdem wir dann die See längs der Küste von Cilicien und Pamphylien hin durchsegelt hatten, gelangten wir nach Myra in Lycien.6Als der Hauptmann dort ein alexandrinisches Schiff vorfand, das auf der Fahrt nach Italien begriffen war, brachte er uns auf dieses.7Im Verlauf vieler Tage langsamer Fahrt kamen wir mit Mühe in die Nähe von Knidus; und weil uns der Wind dort nicht anlegen ließ, fuhren wir an Kreta hin, und zwar bei Salome.8Nur mit Mühe erreichten wir bei dieser Küstenfahrt einen Ort namens Schönhafen, in dessen Nähe die Stadt Lasäa lag.9Da inzwischen geraume Zeit verflossen war und die Schiffahrt bereits gefährlich zu werden begann – sogar der große (jüdische Versöhnungs-) Fasttag war schon vorüber –, sagte Paulus warnend zu ihnen:10»Ihr Männer, ich sehe voraus, daß ein Weiterfahren mit Gefahr und großem Schaden nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben verbunden sein wird.«11Aber der Hauptmann schenkte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr Glauben als den Worten des Paulus;12und weil der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, faßte die Mehrzahl den Beschluß, von dort weiterzufahren und womöglich zum Überwintern nach Phönix zu gelangen, einem kretischen Hafen, der gegen den Südwest- und Nordwestwind geschützt liegt.13Als nun ein schwacher Südwind einsetzte, glaubten sie, ihr Vorhaben sicher ausführen zu können; sie lichteten daher die Anker und fuhren ganz nahe an der Küste von Kreta hin.14Doch schon nach kurzer Zeit brach von der Insel her ein Sturmwind los, der sogenannte Euraquilo[1].15Da nun das Schiff von diesem fortgerissen wurde und dem Wind gegenüber machtlos war, mußten wir uns auf gut Glück treiben lassen.16Als wir dann unter dem Schutz eines Inselchens namens Klauda[2] hinfuhren, gelang es uns nur mit großer Mühe, uns im Besitz des Rettungsbootes zu erhalten:17man zog es an Bord herauf und brachte Schutzmittel in Anwendung, indem man das Schiff (mit Tauen) gürtete; und weil man auf die (Sandbänke der) Syrte zu geraten befürchtete, holte man die Segel herunter und ließ sich so treiben.18Weil wir aber vom Sturm schwer zu leiden hatten, warf man am folgenden Tage einen Teil der Ladung über Bord19und ließ am dritten Tage das Schiffsgerät[3] notgedrungen nachfolgen.20Als dann aber mehrere Tage hindurch weder die Sonne noch Sterne sichtbar waren und der Sturm ungeschwächt weitertobte, schwand uns schließlich alle Hoffnung auf Rettung.21Weil nun niemand mehr Nahrung zu sich nehmen mochte, trat Paulus mitten unter sie und sagte: »Ihr Männer! Man hätte allerdings auf mich hören und nicht von Kreta abfahren sollen: dann wäre uns dieses Ungemach und dieser Schaden erspart geblieben.22Doch, wie die Dinge jetzt einmal liegen, fordere ich euch auf, getrosten Mutes zu sein; denn keiner von euch wird das Leben verlieren; nur das Schiff ist verloren.23Denn in dieser Nacht ist mir ein Engel des Gottes erschienen, dem ich angehöre und dem ich auch diene,24und hat zu mir gesagt: ›Fürchte dich nicht, Paulus! Du mußt vor den Kaiser treten, und wisse wohl: Gott hat dir das Leben aller deiner Reisegefährten geschenkt!‹25Darum seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich habe die feste Zuversicht zu Gott, daß es so kommen wird, wie mir angekündigt worden ist.26Wir müssen aber an irgendeiner Insel stranden.«27Als dann die vierzehnte Nacht gekommen war, seit wir im Adriatischen Meer umhertrieben, vermuteten die Schiffsleute um Mitternacht die Annäherung von Land.28Als sie nämlich das Senkblei auswarfen, stellten sie zwanzig Klafter[4] Tiefe fest; und als sie in kurzer Entfernung wieder loteten, fanden sie nur fünfzehn Klafter.29Weil sie nun fürchteten, wir könnten irgendwo auf Klippen geraten, warfen sie vier Anker hinten vom Schiff aus und erwarteten mit Sehnsucht den Anbruch des Tages.30Als nun aber die Schiffsleute aus dem Schiff zu entfliehen suchten und (zu diesem Zweck) das Rettungsboot ins Meer niederließen unter dem Vorgeben, sie wollten auch vorn aus dem Schiff Anker auswerfen,31erklärte Paulus dem Hauptmann und den Soldaten: »Wenn diese Leute nicht im Schiff bleiben, könnt ihr unmöglich gerettet werden!«32Daraufhin hieben die Soldaten die Taue des Bootes ab und ließen es in die See treiben.33Bis es aber Tag werden wollte, redete Paulus allen zu, sie möchten Nahrung zu sich nehmen; er sagte nämlich: »Heute ist es der vierzehnte Tag, daß ihr ohne Nahrung ununterbrochen in ängstlicher Erwartung schwebt und nichts Rechtes zu euch genommen habt.34Darum rate ich euch: nehmt Nahrung zu euch! Das ist zu eurer Rettung notwendig; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt verlorengehen!«35Nach diesen Worten nahm er Brot, sagte Gott vor aller Augen Dank, brach ein Stück ab und begann zu essen.36Da bekamen alle neuen Mut und nahmen ebenfalls Nahrung zu sich.37Wir waren aber unser im ganzen zweihundertsechsundsiebzig Seelen auf dem Schiff.38Nachdem sie sich nun satt gegessen hatten, erleichterten sie das Schiff dadurch, daß sie die Getreideladung ins Meer warfen.39Als es dann (endlich) Tag wurde, erkannten sie das Land nicht, gewahrten aber eine Bucht mit flachem Strand, auf den sie, wenn möglich, das Schiff auflaufen zu lassen beschlossen.40So kappten sie denn die Ankertaue und ließen sie ins Meer fallen; zugleich machten sie die Riemen an den (beiden) Steuerrudern los, stellten das Vordersegel vor den Wind und hielten auf den Strand zu.41Dabei gerieten sie aber auf eine Sandbank, auf die sie das Schiff auflaufen ließen: das Vorderteil bohrte sich tief ein und saß unbeweglich fest, während das Hinterschiff infolge der Gewalt der Wogen allmählich auseinanderging.42Die Soldaten faßten nun den Plan, die Gefangenen zu töten, damit keiner von ihnen durch Schwimmen entkäme;43der Hauptmann aber, welcher Paulus am Leben zu erhalten wünschte, hinderte sie an der Ausführung ihres Vorhabens; er ließ vielmehr die, welche schwimmen konnten, ins Meer springen und sich zuerst ans Land retten;44die übrigen (mußten) dann teils auf Brettern, teils auf irgendwelchen Gegenständen aus dem Schiff (das Ufer gewinnen). Auf diese Weise gelang es allen, wohlbehalten ans Land zu kommen.
1Als unsere Abreise nach Italien beschlossen war, wurden Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann übergeben. Er hieß Julius und gehörte zur sogenannten Kaiserlichen Kohorte[1].2Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttion,[2] das die Küstenstädte der Asia anlaufen sollte. Aristarch, ein Mazedonier aus Thessalonich, begleitete uns. So fuhren wir ab.3Am nächsten Tag legten wir in Sidon an. Julius behandelte Paulus sehr entgegenkommend und erlaubte ihm, seine Freunde aufzusuchen und sich von ihnen mit allem Nötigen versorgen zu lassen.4Wieder auf See zwang uns ein Gegenwind, im Schutz der Ostküste von Zypern weiterzusegeln.5Wir durchfuhren das Meer entlang der Küste von Zilizien und Pamphylien und erreichten schließlich Myra[3] in Lyzien.6Dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien segelte, und brachte uns an Bord.7Viele Tage machten wir nur wenig Fahrt und kamen mit Mühe auf die Höhe von Knidos.[4] Weil wir Knidos wegen des starken Windes aber nicht anlaufen konnten, nahmen wir Kurs auf Kreta. Wir steuerten an Kap Salmone[5] vorbei und segelten dann an der windgeschützten Seite der Insel entlang.8Mit großer Mühe erreichten wir so einen Ort namens Kaloi Limenes,[6] nicht weit von der Stadt Lasäa entfernt.9Inzwischen war geraume Zeit verflossen; sogar der jüdische Fastentag im Herbst[7] war schon vorüber. Weil jetzt die Schifffahrt gefährlich zu werden begann, warnte Paulus die Besatzung.10„Männer“, sagte er, „ich sehe große Gefahren auf uns zukommen, wenn wir die Reise fortsetzen. Wir riskieren nicht nur die Ladung und das Schiff, sondern auch unser Leben.“11Aber der Hauptmann schenkte dem Steuermann und dem Schiffseigner mehr Vertrauen als den Worten des Paulus.12Außerdem war der Hafen zum Überwintern nicht geeignet. So sprach sich die ganze Mannschaft dafür aus, noch einmal in See zu stechen. Man wollte versuchen, bis nach Phönix zu gelangen, einem griechischen Hafen für Kreta,[8] der nach Südwesten und Nordwesten hin offen ist. Dort wollte man überwintern.
Irrfahrt im Sturm
13Als dann ein leichter Südwind einsetzte, meinten sie, ihr Vorhaben sei schon geglückt. Sie lichteten die Anker und segelten so dicht wie möglich an der Küste Kretas entlang.14Doch kurz darauf brach von den Bergen der Insel her ein Wirbelsturm los, der sogenannte Eurakylon,15und riss das Schiff mit. Weil wir dem Sturm gegenüber machtlos waren, mussten wir uns treiben lassen.16Im Schutz der kleinen Insel Kauda[9] gelang es uns mit größter Mühe, das Beiboot unter Kontrolle zu bringen17und an Bord zu ziehen. Dann sicherten die Seeleute das Schiff, indem sie Taue um den Rumpf spannten. Und weil sie fürchteten, in die Syrte[10] verschlagen zu werden, brachten sie einen Treibanker[11] aus und ließen das Schiff treiben.18Weil der Sturm uns stark zusetzte, warfen die Seeleute am nächsten Tag einen Teil der Ladung[12] ins Meer,19und einen Tag später warfen sie sogar Teile der Schiffsausrüstung eigenhändig über Bord.20Tagelang waren weder Sonne noch Sterne zu sehen.[13] Der Sturm ließ nicht nach, und so schwand zuletzt jede Hoffnung auf Rettung.21Niemand wollte mehr essen. Da erhob sich Paulus und sagte: „Ihr Männer! Man hätte allerdings auf mich hören und nicht von Kreta abfahren sollen. Dann wäre uns dieses Unglück und der Schaden erspart geblieben.22Doch jetzt ermahne ich euch, nicht den Mut zu verlieren, denn keiner von euch wird umkommen. Nur das Schiff wird verloren gehen.23Letzte Nacht kam nämlich ein Engel Gottes zu mir, des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene.24Er sagte zu mir: 'Paulus, du musst dich nicht fürchten! Gott will, dass du vor den Kaiser trittst, und er wird deinetwegen allen, die mit dir fahren, das Leben schenken.'25Habt also Mut, Männer! Ich vertraue Gott, dass es so kommen wird, wie er mir sagen ließ.26Und er hat bestimmt, dass wir an einer Insel stranden.“
Der Schiffbruch
27In der vierzehnten Nacht, als wir auf dem Adriatischen Meer[14] dahintrieben, merkten die Seeleute gegen Mitternacht, dass sie sich einer Küste näherten.[15]28Sie warfen das Lot aus und maßen eine Wassertiefe von 37 Metern. Kurze Zeit später warfen sie das Lot noch einmal aus und kamen auf 28 Meter.29Weil sie nun fürchteten auf Klippen aufzulaufen, warfen sie vom Heck vier Anker aus und wünschten sich den Tag herbei.30Dann aber machten sie einen Versuch, das Schiff zu verlassen und zu fliehen. Unter dem Vorwand, auch vom Bug aus Anker auszubringen, ließen sie das Beiboot ins Wasser hinab.31Da warnte Paulus den Hauptmann und die Soldaten: „Wenn diese Männer nicht auf dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.“32Da kappten die Soldaten die Taue des Beiboots und ließen es wegtreiben.33Kurz vor Tagesanbruch redete Paulus allen zu, unbedingt noch etwas zu essen. „Ihr wartet nun schon 14 Tage auf Rettung“, sagte er, „und habt die ganze Zeit nichts weiter zu euch genommen.34Deshalb bitte ich euch jetzt dringend, etwas zu essen. Ihr müsst euch stärken, weil das zu eurer Rettung gehört! Es wird nämlich keinem von euch auch nur ein Haar vom Kopf verloren gehen.“35Mit diesen Worten nahm Paulus Brot, dankte Gott vor aller Augen dafür, brach ein Stück ab und begann zu essen.36Da fassten alle neuen Mut und fingen ebenfalls an zu essen.37Wir waren insgesamt 276 Personen an Bord.38Als sich alle satt gegessen hatten, schütteten sie die restliche Getreideladung ins Meer, um das Schiff zu erleichtern.39Als es dann endlich Tag wurde, sahen die Seeleute eine unbekannte Küste vor sich. Doch als sie eine Bucht mit flachem Strand entdeckten, wollten sie das Schiff dort auf Grund laufen lassen.40Sie kappten die Ankertaue, sodass die Anker im Meer zurückblieben. Gleichzeitig lösten sie die Taue, mit denen sie die beiden Steuerruder während des Sturms festgebunden hatten, und hissten das Vorsegel. Als das Schiff im Wind wieder Fahrt machte, hielten sie auf die Küste zu.41Dabei gerieten sie aber auf einen Sandrücken[16] und liefen auf Grund. Der Bug rammte sich so fest ein, dass das Schiff nicht wieder flottzumachen war und das Heck unter der Wucht der Wellen zerschlagen wurde.42Da beschlossen die Soldaten, alle Gefangenen zu töten, damit keiner schwimmend entkommen könnte.43Doch der Hauptmann, der Paulus das Leben retten wollte, verhinderte es. Er befahl den Schwimmern, als Erste über Bord zu springen und sich an Land zu retten.44Die anderen sollten auf Planken und Wrackteilen folgen. Und tatsächlich konnten sich alle an Land retten.
1Als es dann so weit war, dass wir[1] nach Italien abreisen sollten[2], wurden Paulus und einige andere Gefangene einem ´römischen` Offizier übergeben, einem Hauptmann namens Julius, dessen Regiment den Ehrentitel »Kaiserliches Regiment« trug[3].2Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttium, das die Küstenstädte der Provinz Asien anlief, und stachen in See. Aristarch, ein Mazedonier aus Thessalonich, begleitete uns.3Am folgenden Tag legten wir in Sidon an. Julius behandelte Paulus sehr zuvorkommend und erlaubte ihm, seine Freunde aufzusuchen, um sich von ihnen mit allem Nötigen versorgen zu lassen[4].4Wieder auf See, zwang uns ein heftiger Gegenwind[5], im Schutz der Küste von Zypern weiterzusegeln[6].5Als wir dann das offene Meer vor Zilizien und Pamphylien durchquert hatten, legten wir in Myra in Lyzien an.6In Myra fand unser Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das auf dem Weg nach Italien war und auf das er uns umsteigen ließ.7Viele Tage lang machten wir nur wenig Fahrt, und als wir schließlich mit großer Mühe bis auf die Höhe von Knidos gekommen waren, gelang es uns wegen des starken Windes nicht, dort anzulegen[7]. Statt dessen nahmen wir Kurs auf Kreta, steuerten am Kap Salmone vorbei und segelten auf der dem Wind abgekehrten Ostseite an der Insel entlang.8Mit größter Mühe ging es dann an ´der Südküste von` Kreta weiter, bis wir schließlich einen Ort namens Kaloi Limenes[8] erreichten, einen Hafen, der nicht weit von der Stadt Lasäa entfernt ist.9Inzwischen war viel ´kostbare` Zeit verstrichen; sogar der ´jüdische` Fastentag[9] war schon vorüber, und ´so spät im Herbst` war die Schifffahrt mit hohen Risiken verbunden.[10] Deshalb warnte Paulus die Besatzung. (3Mo 16,29; 3Mo 23,26)10»Männer«, sagte er, »ich sehe große Gefahren auf uns zukommen, wenn wir die Reise fortsetzen. Wir riskieren nicht nur den Verlust der Ladung und des Schiffes, sondern setzen auch unser eigenes Leben aufs Spiel.«11Doch der Hauptmann schenkte den Worten des Steuermanns und des Schiffseigentümers[11] mehr Vertrauen als dem, was Paulus sagte.12Und da der Hafen von Kaloi Limenes zum Überwintern wenig geeignet war, sprach sich fast die gesamte Mannschaft dafür aus, noch einmal in See zu stechen. Man wollte versuchen, bis nach Phönix zu kommen, einem ebenfalls auf Kreta gelegenen Hafen, der nur nach Südwesten und Nordwesten hin offen ist[12] ´und daher besseren Schutz bietet[13]`. Dort wollte man dann den Winter über bleiben.
… Irrfahrt im Sturm
13Als nun ein leichter Südwind einsetzte[14], sahen sich die Seeleute in ihrem Vorhaben bestätigt. Sie lichteten die Anker und fuhren so dicht wie möglich an der Küste Kretas entlang.14Doch es dauerte nicht lange, da brach von den Bergen der Insel her ein orkanartiger Sturm über uns herein, der gefürchtete Nordost[15].15Das Schiff wurde mitgerissen, und alle Versuche, es zu drehen und gegen den Wind zu segeln, waren vergeblich[16]. Wir mussten das Schiff dem Sturm preisgeben und uns treiben lassen.16Als wir dann ´eine Zeitlang` im Schutz einer kleinen Insel namens Kauda dahintrieben, gelang es uns – wenn auch nur mit größter Mühe –, das Beiboot[17] unter Kontrolle zu bringen17und an Deck zu holen. Außerdem trafen die Seeleute verschiedene Schutzvorkehrungen: Sie spannten Taue um den Schiffsrumpf, ´um ihn vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren`; und weil sie fürchteten, in die Große Syrte[18] ´mit ihren Sandbänken` verschlagen zu werden, brachten sie den Treibanker aus[19] und verlangsamten dadurch das Abdriften[20].18Weil uns der Sturm weiterhin mit unverminderter Gewalt zusetzte, warfen die Seeleute am nächsten Tag einen Teil der Ladung über Bord.19Und wieder einen Tag später beförderten sie sogar Teile der Schiffsausrüstung[21] eigenhändig ins Meer.20Tagelang waren weder die Sonne noch die Sterne zu sehen, ´sodass keinerlei Orientierung möglich war,` und das Unwetter tobte so heftig, dass wir zuletzt jede Hoffnung auf Rettung aufgaben.
… Ermutigung der Besatzung durch Paulus
21Niemand war mehr imstande, etwas zu essen[22], bis Paulus schließlich vor die Schiffsmannschaft[23] trat und sagte: »Ihr Männer! Man hätte auf mich hören und nicht mehr weiterfahren sollen, nachdem wir einmal auf Kreta angelegt hatten; dann wären wir gar nicht erst in diese Gefahr geraten, und all der Schaden wäre uns erspart geblieben.22Aber nachdem jetzt alles so gekommen ist, fordere ich euch auf: Lasst den Mut nicht sinken! Denn nicht ein Einziger von euch wird umkommen; nur das Schiff ist verloren.23Letzte Nacht trat nämlich ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, zu mir24und sagte: ›Paulus, du brauchst dich nicht zu fürchten! ´Gott hat bestimmt, dass` du vor dem Kaiser erscheinen sollst, und deinetwegen wird er allen, die mit dir auf dem Schiff sind, das Leben schenken[24].‹25Fasst also wieder Mut, Männer! Denn ich vertraue Gott und bin überzeugt, dass alles so kommen wird, wie es mir ´durch den Engel` gesagt wurde.26Wir werden – so hat Gott es bestimmt – vor einer Insel stranden.[25]«
… Schiffbruch und Rettung
27So kam schließlich die vierzehnte Nacht, in der wir auf dem Adriatischen Meer[26] dahintrieben. Gegen Mitternacht meinten die Seeleute plötzlich, Anzeichen dafür zu entdecken, dass wir uns einer Küste näherten[27].28Sie warfen das Lot aus und maßen ´eine Wassertiefe von` zwanzig Faden[28]. Kurze Zeit später warfen sie das Lot noch einmal aus und maßen fünfzehn Faden[29].29Jetzt packte sie die Angst, wir könnten irgendwo ´vor der Küste` auf ein Riff auflaufen. Sie warfen vom Heck des Schiffes vier Anker aus und wünschten sehnlichst den Tag herbei.30´In ihrer Verzweiflung` machten sie sogar einen Versuch, das Schiff zu verlassen und zu fliehen. Unter dem Vorwand, sie wollten auch vom Bug aus Anker ausbringen, ließen sie das Beiboot zu Wasser.[30]31Doch Paulus warnte den Hauptmann und die Soldaten: »Wenn diese Männer nicht auf dem Schiff bleiben, habt ihr keine Chance, gerettet zu werden!«32Da kappten die Soldaten die Taue des Beibootes und ließen es davontreiben[31].33Noch bevor es hell wurde, wandte sich Paulus an alle, ´die auf dem Schiff waren,` und bat sie eindringlich, etwas zu essen. »Heute ist schon der vierzehnte Tag«, sagte er, »den ihr in Anspannung und Ungewissheit zubringt[32], und während der ganzen Zeit habt ihr keine richtige Mahlzeit[33] zu euch genommen.34Deshalb fordere ich euch jetzt dringend auf, etwas zu essen; ihr müsst euch stärken, wenn ihr gerettet werden wollt[34]. ´Ich versichere euch, dass` keiner von euch auch nur ein Haar von seinem Kopf verlieren wird.«35Mit diesen Worten nahm er ein Brot, dankte Gott vor allen dafür, brach ein Stück davon ab[35] und begann zu essen.36Da bekamen alle neuen Mut und fingen ebenfalls an zu essen.37Insgesamt befanden sich 276 Personen an Bord.38Als alle satt waren, schüttete man die restliche Getreideladung ins Meer, um das Schiff so leicht wie möglich zu machen.39Endlich wurde es Tag, doch die Küste, ´die die Seeleute nun vor sich sahen,` war ihnen unbekannt. Als sie eine Bucht mit einem flachen Strand entdeckten, wollten sie versuchen, das Schiff dort auf Grund zu setzen.40Sie kappten die Ankertaue, sodass die Anker im Meer zurückblieben, und lösten zugleich die Taue, mit denen man die beiden Steuerruder während des Sturms festgebunden hatte[36]. Dann hissten sie das Vorsegel vor den Wind und hielten auf den Strand zu.41Doch dabei geriet das Schiff auf eine Sandbank[37] und lief auf Grund, ohne dass sie etwas dagegen tun konnten[38]. Der Bug bohrte sich so tief ´in den Sand` ein, dass er unbeweglich festsaß, während das Heck unter der Wucht der Wellen nach und nach auseinander brach.42Da beschlossen die Soldaten, die Gefangenen zu töten, damit keiner von ihnen an Land schwimmen und entkommen konnte.[39]43Doch der Hauptmann, der Paulus das Leben retten wollte, hielt sie von ihrem Vorhaben ab. Er befahl, dass zunächst einmal diejenigen, die schwimmen konnten, über Bord springen und versuchen sollten, das Ufer zu erreichen.44Die Übrigen sollten auf Planken und anderen Wrackteilen[40] folgen. So kam es, dass alle ´unversehrt blieben und` sich an Land retten konnten.
1Als die Zeit gekommen war, nach Italien zu segeln, wurden Paulus und mehrere andere Gefangene einem Offizier mit Namen Julius, einem Würdenträger der kaiserlichen Garde, übergeben. (Apg 25,12)2Aristarch, ein Mazedonier aus Thessalonich, begleitete uns ebenfalls. Wir segelten mit einem Schiff, das aus dem Hafen von Adramyttion stammte und unterwegs mehrere Häfen an der Küste der Provinz Asien anlaufen sollte. (Apg 19,29; Apg 20,4)3Als wir am nächsten Tag in Sidon anlegten, gestattete Julius Paulus freundlicherweise, an Land zu gehen und Freunde zu besuchen, damit sie ihn mit dem Nötigen versorgen konnten. (Mt 11,21; Apg 24,23; Apg 27,43; Apg 28,2)4Nachdem wir von dort wieder in See gestochen waren, hatten wir durch starke Gegenwinde Schwierigkeiten, den Kurs zu halten; deshalb segelten wir nördlich von Zypern zwischen der Insel und dem Festland hindurch.5Wir fuhren die Küste der Landschaften Zilizien und Pamphylien entlang und legten in Myra in der Provinz Lyzien an.6Dort fand der Offizier ein ägyptisches Schiff aus Alexandrien, das nach Italien unterwegs war, und brachte uns an Bord. (Apg 28,11)7Mehrere Tage lang kamen wir wegen der rauen See kaum voran, und nach großen Schwierigkeiten gelangten wir endlich in die Nähe von Knidos. Doch der Wind stand uns entgegen; deshalb segelten wir zur Südseite Kretas, vorbei am Kap von Salmone.8Mit großer Mühe kämpften wir uns an der Küste entlang und erreichten schließlich einen Ort namens Kaloi Limenes in der Nähe der Stadt Lasäa.9Mittlerweile hatten wir viel Zeit verloren. Das Wetter wurde allmählich zu gefährlich für längere Seereisen, da es schon spät im Herbst war[1], und Paulus sprach mit den Seeleuten darüber. (3Mo 16,29)10»Männer, wir werden in Schwierigkeiten geraten, wenn wir jetzt aufbrechen. Uns drohen nicht nur Schiffbruch und Verlust der Fracht, sondern auch Gefahr für Leib und Leben.«11Doch der Offizier, der für die Gefangenen verantwortlich war, hörte mehr auf den Steuermann und den Schiffseigner als auf Paulus.12Und da der Hafen an einer ungeschützten Stelle lag – ein wenig geeigneter Ort, um dort zu überwintern – wollte die Mehrheit der Besatzung weiter an der Küste Kretas entlang nach Phönix segeln und den Winter dort verbringen. Phönix war ein guter Hafen, der sich nur nach Südwest und Nordwest öffnete.
Der Sturm
13Als sich dann ein leichter Südwind erhob, dachten die Seeleute, sie könnten es schaffen. Also lichteten sie den Anker und segelten in Küstennähe weiter, an Kreta entlang.14Doch plötzlich schlug das Wetter um, und ein Wind mit der Kraft eines Wirbelsturms (den man »Nordost« nennt) kam auf. (Mk 4,37)15Als es ihnen nicht gelang, das Schiff in den Wind zu drehen, gaben sie auf und ließen es treiben.16Wir segelten südlich an einer kleinen Insel mit Namen Kauda[2] vorbei, wo wir mit großer Mühe das Rettungsboot an Bord zogen, das wir im Schlepptau mitführten.17Dann spannten wir Seile um den Schiffsrumpf, um ihn zu sichern. Die Seeleute hatten Angst, zu den Sandbänken der Syrte vor der afrikanischen Küste getrieben zu werden; deshalb warfen sie den Anker aus und ließen sich vor dem Wind hertreiben.18Am nächsten Tag, als stürmische Winde dem Schiff weiter zu schaffen machten, fing die Besatzung in ihrer Not an, Fracht über Bord zu werfen. (Jon 1,5)19Am folgenden Tag entledigten sie sich sogar der Schiffsausrüstung.20Der schreckliche Sturm tobte tagelang, ohne nachzulassen, und verdunkelte Sonne und Sterne, bis schließlich alle Hoffnungen auf Rettung verflogen waren.21Schon lange hatte niemand mehr etwas gegessen. Da rief Paulus die Besatzung zusammen und sagte: »Männer, ihr hättet von Anfang an auf mich hören sollen. Hättet ihr Kreta nicht verlassen, dann wäre euch dieser Schaden und dieser Verlust erspart geblieben. (Apg 27,10)22Aber lasst den Mut nicht sinken. Keiner von euch wird sein Leben verlieren, obwohl unser Schiff untergehen wird.23Letzte Nacht stand ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, neben mir (Apg 18,9; Apg 23,11; 2Tim 4,17)24und sagte: ›Hab keine Angst, Paulus, denn du wirst auf jeden Fall vor dem Kaiser vor Gericht stehen! Und Gott in seiner Güte hat jedem sicheres Geleit zugesagt, der mit dir segelt.[3]‹ (Apg 23,11)25Seid mutig! Denn ich glaube Gott und vertraue darauf, dass es genauso kommen wird, wie er es mir gesagt hat. (Röm 4,20)26Aber wir werden vor einer Insel Schiffbruch erleiden.« (Apg 28,1)
Der Schiffbruch
27Als wir in der vierzehnten Nacht dieses Sturms gegen Mitternacht in die Adria[4] getrieben wurden, merkten die Seeleute, dass Land in der Nähe war.28Sie warfen das Lot und stellten fest, dass das Wasser nur siebenunddreißig Meter tief war. Etwas weiter warfen sie das Lot noch einmal und maßen kaum achtundzwanzig Meter[5].29Und da sie fürchteten, dass wir auf die Felsbänke vor der Küste auflaufen könnten, warfen sie deshalb am Heck vier Anker aus und hofften auf das Tageslicht.30Dann versuchten die Seeleute, das Schiff zu verlassen, indem sie das Rettungsboot hinabließen, aber so taten, als wollten sie vom Bug aus Anker werfen.31Doch Paulus sagte zum Offizier und den Soldaten: »Wenn die Seeleute nicht an Bord bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.«32Da kappten die Soldaten die Seile und ließen das Boot ins Meer fallen.33Als der Morgen dämmerte, bat Paulus alle, etwas zu essen. »Seit zwei Wochen habt ihr keine Nahrung angerührt«, sagte er.34»Esst etwas, denn es hilft euch zu überleben. Keinem von euch wird ein Haar gekrümmt werden.« (Mt 10,30; Lk 12,7)35Dann nahm er etwas Brot, dankte Gott vor ihnen allen, brach ein Stück ab und aß es. (Mt 14,19)36Da fassten sie neuen Mut und begannen zu essen,37alle zweihundertsechsundsiebzig Leute, die wir an Bord waren.38Nachdem sie gegessen hatten, erleichterten die Seeleute das Schiff, indem sie die Getreidefracht über Bord warfen. (Jon 1,5; Apg 27,18)39Als der Morgen angebrochen war, erkannten sie die Küstenlinie nicht, aber sie bemerkten eine Bucht mit einem Strand und überlegten, ob sie wohl zwischen die Felsen gelangen und das Schiff sicher zum Strand treiben lassen konnten.40Also kappten sie die Anker und ließen sie im Meer. Dann tauchten sie die Ruder ins Wasser, hissten das Vordersegel und steuerten auf die Küste zu.41Doch das Schiff lief auf eine Sandbank auf. Der Bug saß fest, während das Heck durch die starken Wellen hin und her gerissen wurde, sodass das Schiff auseinanderzubrechen drohte. (2Kor 11,25)42Die Soldaten wollten die Gefangenen töten, um zu verhindern, dass sie ans Ufer schwammen und flohen.43Aber der Hauptmann wollte Paulus verschonen und hinderte sie daran, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Dann ließ er alle, die schwimmen konnten, zuerst über Bord springen und sich an Land in Sicherheit bringen, (Apg 27,22)44während er die anderen aufforderte, sich an den Planken und Bruchstücken des Schiffes festzuhalten. So wurden alle gerettet und gelangten sicher ans Ufer.
1Als es aber beschlossen worden war, dass wir nach Italien abfahren sollten, übergaben sie Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann namens Julius von der Kaiserlichen Schar. (Apg 10,1; Apg 16,10; Apg 25,25)2Nachdem wir aber ein Schiff aus Adramyttium bestiegen hatten, das die Häfen von Asia anlaufen sollte, reisten wir ab in Begleitung des Aristarchus, eines Mazedoniers aus Thessalonich. (Apg 19,29; Phlm 1,24)3Und am nächsten Tag liefen wir in Zidon ein; und Julius erzeigte sich freundlich gegen Paulus und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und ihre Pflege zu genießen. (Mt 11,21; Apg 24,23; Apg 28,16)4Von dort fuhren wir ab und segelten unter Zypern hin, weil die Winde uns entgegen waren. (Apg 13,4)5Und nachdem wir das Meer bei Cilicien und Pamphilien durchsegelt hatten, kamen wir nach Myra in Lycien. (Apg 13,13)6Und dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien segelte, und brachte uns auf dasselbe. (Apg 18,24; Apg 28,11)7Da wir aber während vieler Tage eine langsame Fahrt hatten und nur mit Mühe in die Nähe von Knidus kamen, weil der Wind uns nicht hinzuließ, so segelten wir unter Kreta hin gegen Salmone; (Apg 27,12; Apg 27,21; Tit 1,5)8und indem wir mit Mühe der Küste entlangfuhren, kamen wir an einen Ort, »Die schönen Häfen« genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasäa war.9Da aber schon geraume Zeit verflossen war und die Schifffahrt gefährlich wurde, weil auch das Fasten[1] bereits vorüber war, warnte sie Paulus (3Mo 23,26; 3Mo 23,27)10und sprach zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, dass diese Schiffsreise mit Schädigung und großem Verlust nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben verbunden sein wird!11Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte. (Spr 21,30)12Da aber der Hafen ungeeignet war zum Überwintern, gab die Mehrzahl den Rat, auch von dort abzufahren, um wenn irgend möglich nach Phönix zu gelangen, einem Hafen von Kreta, der gegen Südwest und Nordwest offen liegt, und dort zu überwintern. (Ps 107,29; Apg 27,8)13Da nun ein schwacher Südwind wehte, meinten sie, sie hätten ihre Absicht erreicht, lichteten die Anker und segelten nahe bei der Küste von Kreta hin. (Ps 33,10; Spr 16,1; Spr 19,21)
Der Sturm
14Aber nicht lange danach fegte ein Wirbelwind von der Insel daher, »Euroklydon« genannt. (Ps 107,23)15Und da das Schiff mit fortgerissen wurde und dem Wind nicht widerstehen konnte, gaben wir es preis und ließen uns treiben. (Apg 27,27; Jak 3,4)16Als wir aber an einer kleinen Insel, Klauda genannt, vorbeifuhren, konnten wir kaum das Beiboot meistern.17Als sie es heraufgezogen hatten, trafen sie Schutzmaßnahmen, indem sie das Schiff untergürteten[2]; und weil sie fürchteten, in die Syrte[3] verschlagen zu werden, zogen sie die Segel ein und ließen sich so treiben. (Apg 27,29; Apg 27,41)18Da wir aber von dem Sturm heftig umhergetrieben wurden, warfen sie am folgenden Tag einen Teil der Ladung über Bord, (Ps 107,27; Jon 1,4)19und am dritten Tag warfen wir mit eigener Hand das Schiffsgerät hinaus.20Da aber während mehrerer Tage weder Sonne noch Sterne sichtbar waren und ein heftiger Sturm anhielt, schwand endlich alle Hoffnung, dass wir gerettet werden könnten. (Mt 8,24; 2Kor 1,8)21Und da man lange ohne Nahrung geblieben war, stand Paulus in ihrer Mitte auf und sprach: Ihr Männer, man hätte zwar mir gehorchen und nicht von Kreta abfahren sollen und sich so diese Schädigung und den Verlust ersparen sollen. (Ps 107,5)22Doch jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn keiner von euch wird das Leben verlieren, nur das Schiff wird untergehen! (Ps 112,7; Jes 35,3; 2Kor 4,8)23In dieser Nacht trat zu mir nämlich ein Engel des Gottes, dem ich angehöre und dem ich auch diene, (Ps 34,7; Ps 119,94; Dan 3,17; Dan 6,16; Apg 24,14; Röm 1,9; 1Kor 3,23; 1Kor 6,20; 2Tim 2,19)24und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser treten; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir im Schiff sind! (Ps 46,2; Mt 2,13; Mt 19,26; Lk 1,37; Apg 18,9; Apg 23,11; Hebr 1,13)25Darum seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so gehen wird, wie es mir gesagt worden ist. (4Mo 23,19; Röm 4,21; Tit 1,2)26Wir müssen aber auf eine Insel verschlagen werden!27Als nun die vierzehnte Nacht kam, seitdem wir auf dem Adriatischen Meer umhergetrieben wurden, vermuteten die Schiffsleute um Mitternacht, dass sie sich einem Land näherten. (Jon 1,6; Apg 27,30; Offb 18,17)28Und sie ließen das Senkblei hinunter und maßen 20 Faden. Und als sie ein wenig weitergefahren waren und es wieder hinunterließen, maßen sie 15 Faden.29Und da sie fürchteten, sie könnten auf Klippen verschlagen werden, warfen sie vom Heck des Schiffes vier Anker aus und wünschten, dass es Tag würde. (5Mo 28,67; Ps 130,6; Apg 27,40; Hebr 6,19)30Als aber die Schiffsleute aus dem Schiff zu entfliehen suchten und das Boot ins Meer hinabließen unter dem Vorwand, sie wollten vom Bug Anker auswerfen,31sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden! (Ps 91,11; Apg 27,22)32Da schnitten die Kriegsknechte die Taue des Bootes ab und ließen es hinunterfallen.33Als es aber Tag werden wollte, ermahnte Paulus alle, Speise zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, dass ihr vor ängstlicher Erwartung ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt. (Apg 27,27)34Darum ermahne ich euch, Speise zu euch zu nehmen, denn das dient zu eurer Rettung; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt fallen! (Mt 15,32; Lk 12,7)35Und nachdem er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor allen, brach es und fing an zu essen. (Mt 14,19; 1Kor 10,31; 1Tim 4,3)36Da wurden alle guten Mutes und nahmen ebenfalls Speise zu sich. (2Kor 1,4)37Wir waren aber auf dem Schiff insgesamt 276 Seelen.38Und nachdem sie sich mit Speise gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie das Getreide ins Meer warfen. (Mt 10,10; Mt 24,45; Apg 9,19; Apg 27,33; 1Tim 4,3)
Schiffbruch und Rettung
39Als es aber Tag wurde, erkannten sie das Land nicht; sie bemerkten aber eine Bucht, die ein flaches Ufer hatte; an dieses beschlossen sie das Schiff nach Möglichkeit hintreiben zu lassen.40Und so schnitten sie die Anker ab und ließen sie ins Meer und lösten zugleich die Haltetaue der Steuerruder; dann hissten sie das Vordersegel vor den Wind und hielten auf das Ufer zu.41Da sie aber an eine Sandbank gerieten, liefen sie mit dem Schiff auf; und das Vorderteil blieb unbeweglich stecken, das Hinterteil aber zerbrach durch die Gewalt der Wellen. (Hes 27,26; Hes 27,34; Apg 27,26; 2Kor 11,25)42Die Soldaten aber fassten den Plan, man solle die Gefangenen töten, damit keiner schwimmend entfliehe. (Spr 12,10)43Doch der Hauptmann, der den Paulus retten wollte, verhinderte ihr Vorhaben und befahl, wer schwimmen könne, solle sich zuerst ins Meer werfen, um ans Land zu kommen, (Spr 16,7)44und die Übrigen teils auf Brettern, teils auf Schiffstrümmern. Und so geschah es, dass alle ans Land gerettet wurden. (Apg 27,22; Apg 27,24)
1Als nun beschlossen war, dass wir nach Italien abreisen sollten, übergab man Paulus und einige andere Gefangene einem Hauptmann der kaiserlichen Kohorte namens Julius.2Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttium, das die Ortschaften längs der Küste der Provinz Asia anlaufen sollte, und stachen in See. Zu uns gehörte auch Aristarchus, ein Mann aus Thessalonich. (Apg 19,29; Apg 20,4)3Am nächsten Tag liefen wir Sidon an. Julius behandelte Paulus wohlwollend und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich versorgen zu lassen.4Von dort legten wir wieder ab und fuhren, weil die Winde uns entgegenstanden, im Windschatten von Zypern weiter.5Dann fuhren wir auf dem Meer der Küste von Kilikien und Pamphylien entlang und gelangten nach Myra in Lykien.6Dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das unterwegs nach Italien war, und brachte uns an Bord.7Tagelang kamen wir nur langsam voran und erreichten kaum die Höhe von Knidos. Da der Wind uns nicht näher herankommen liess, fuhren wir in den Windschatten von Kreta, auf Kap Salmone zu.8Mit einiger Mühe fuhren wir der Insel entlang und erreichten schliesslich einen Ort namens Kaloi Limenes, in dessen Nähe die Stadt Lasäa liegt.9Inzwischen war viel Zeit verstrichen, sogar das Fasten war schon vorüber. Die Seefahrt wurde bereits unsicher, und Paulus hatte Bedenken (3Mo 16,29)10und sagte zu den Leuten: Männer, ich sehe, dass die Fahrt nicht nur für die Ladung und das Schiff Unbill und grossen Schaden mit sich bringen, sondern auch unser Leben gefährden wird.11Der Hauptmann jedoch verliess sich auf den Steuermann und den Kapitän und hörte nicht auf die Worte des Paulus,12und da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, beschloss die Mehrheit, von dort weiterzufahren in der Hoffnung, Phönix zu erreichen, einen Hafen auf Kreta, der nach Südwesten und Nordwesten hin offen ist, und dort zu überwintern.13Als ein leichter Südwind aufkam, glaubten sie, ihr Vorhaben stehe unter einem guten Stern,[1] lichteten die Anker und fuhren der Küste von Kreta entlang.14Kurz darauf jedoch brach von der Insel her ein Orkan los, der sogenannte Euraquilo.15Da das Schiff mitgerissen wurde und nicht mehr gegen den Wind gedreht werden konnte, gaben wir auf und liessen uns treiben.16Als wir bei einer kleinen Insel namens Kauda Schutz fanden, konnten wir das Beiboot nur mit Mühe in unsere Gewalt bekommen.17Nachdem sie es gehievt hatten, ergriffen sie weitere Massnahmen und zogen Taue unter dem Schiff durch; und weil sie befürchteten, in die Grosse Syrte abgetrieben zu werden, liessen sie den Treibanker hinunter und trieben so dahin.18Da wir vom Sturm hart bedrängt waren, warfen sie am nächsten Tag Ladung ab,19und am dritten Tag warfen sie eigenhändig das Schiffsgerät über Bord.20Mehrere Tage lang zeigten sich weder Sonne noch Sterne, und der heftige Sturm hielt an; am Ende schwand uns jede Hoffnung, noch gerettet zu werden.21Als niemand mehr essen mochte, trat Paulus mitten unter sie und sagte: Männer, man hätte eben auf mich hören und nicht von Kreta wegfahren sollen; dann wären uns jetzt Unglück und Schaden erspart geblieben. (Apg 27,9)22Doch nun ermahne ich euch, guten Mutes zu sein. Keiner von euch wird ums Leben kommen, nur das Schiff wird untergehen. (Apg 27,41)23In dieser Nacht nämlich ist ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, zu mir getreten (Apg 9,10)24und hat gesagt: Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser treten. Und so hat Gott dir alle anvertraut, die mit dir auf dem Schiff sind. (Apg 9,15; Apg 23,11)25Darum, Männer, seid guten Mutes! Denn ich vertraue auf Gott, dass es so geschehen wird, wie mir gesagt worden ist.26Wir werden an irgendeiner Insel stranden müssen. (Apg 28,1)27Als wir nun schon die vierzehnte Nacht auf dem Adriatischen Meer[2] dahintrieben, glaubten die Matrosen mitten in der Nacht, Land zu sichten, das auf sie zukam.28Sie warfen das Senkblei aus und massen zwanzig Faden; und als sie ein wenig weiter gefahren waren und dann das Senkblei nochmals auswarfen, massen sie noch fünfzehn Faden.29Da befürchteten sie, wir könnten auf ein Riff auflaufen, warfen vom Heck aus vier Anker und sehnten den Morgen herbei.30Die Matrosen aber versuchten, vom Schiff zu fliehen, und liessen unter dem Vorwand, vom Bug aus Anker auszuwerfen, das Beiboot ins Wasser hinunter.31Paulus aber sagte zum Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn die nicht auf dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.32Da kappten die Soldaten die Taue des Bootes und liessen es treiben.33Bis in die Morgendämmerung hinein ermunterte Paulus alle, wieder Nahrung zu sich zu nehmen, und sagte: Heute ist schon der vierzehnte Tag, dass ihr ohne Essen ausharrt und nichts zu euch nehmt. (Apg 27,21)34Darum rate ich euch, etwas zu essen, denn das kommt eurer Rettung zugute. Keinem von euch nämlich wird auch nur ein Haar auf seinem Kopf verloren gehen.35Nachdem er dies gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor aller Augen, brach es und begann zu essen.36Da fassten alle neuen Mut und nahmen ebenfalls Speise zu sich.37Wir waren insgesamt zweihundertsechsundsiebzig Leute auf dem Schiff.38Nachdem sie sich satt gegessen hatten, machten sie das Schiff leichter, indem sie das Getreide ins Meer warfen.39Als es Tag wurde, konnten sie nicht erkennen, was für ein Land da vor ihnen lag. Sie entdeckten aber eine Bucht mit einem flachen Strand; da beschlossen sie, das Schiff nach Möglichkeit dort auflaufen zu lassen.40Sie machten die Anker los und liessen sie im Meer zurück; zugleich lösten sie die Haltetaue der Steuerruder, setzten das Vordersegel und hielten mit dem Wind im Rücken auf den Strand zu.41Sie gerieten aber auf eine Sandbank und liessen das Schiff auflaufen; der Bug bohrte sich in den Grund und sass fest, das Heck aber drohte unter der Gewalt der Wellen zu bersten. (2Kor 11,25)42Da beschlossen die Soldaten, die Gefangenen zu töten, damit keiner schwimmend entkommen könne.43Der Hauptmann jedoch wollte Paulus retten und hinderte sie an ihrem Vorhaben. Er befahl, dass zuerst diejenigen, die schwimmen konnten, ins Wasser springen und versuchen sollten, das Land zu erreichen;44die Übrigen sollten nachkommen, teils auf Planken, teils auf irgendwelchen Schiffstrümmern. Und so geschah es, dass alle an Land kamen und gerettet wurden.