2.Makkabäer 3
Lutherbibel 2017
von Deutsche BibelgesellschaftDer Tempelschatz wird vor Heliodor bewahrt
1 Als man in gutem Frieden in der heiligen Stadt wohnte und die Gesetze aufs Beste gehalten wurden, weil der Hohepriester Onias fromm war und das Böse hasste, (2Mak 15,12) 2 wurden sogar die Könige bewogen, die Stadt zu ehren und herrliche Geschenke in den Tempel zu schicken. 3 So gewährte auch Seleukus, der König in der Asia, aus seinen eignen Einkünften alle Kosten, die der Opferdienst mit sich brachte. 4 Ein gewisser Simon aber aus dem Haus Balgeas, der zum Tempelvorsteher eingesetzt war, verfeindete sich mit dem Hohenpriester wegen der Ordnung der Märkte in der Stadt. 5 Weil ihm aber Onias zu mächtig war, zog er zu Apollonius, dem Sohn des Tharseas, der damals Befehlshaber in Zölesyrien und Phönizien war, 6 und meldete ihm, dass der Tempelschatz in Jerusalem unermesslich reich sei, sodass man die Höhe der Gelder nicht errechnen könne; man bedürfe ihrer auch nicht zum Opfer; es sei möglich, dass diese Gelder unter das Verfügungsrecht des Königs fielen. 7 Als nun Apollonius zum König kam, berichtete er ihm, was ihm über die Gelder bekannt war. Da bestimmte der König seinen Kanzler Heliodor, entsandte ihn und gab ihm den Befehl, sich die erwähnten Gelder ausliefern zu lassen. 8 Der machte sich sogleich auf und gab an, er müsste die Städte in Zölesyrien und Phönizien bereisen. Seine Absicht aber war, den Befehl des Königs auszuführen. 9 Als Heliodor nun nach Jerusalem kam und der Hohepriester der Stadt ihn freundlich empfangen hatte, erzählte er, was seinem Herrn angezeigt worden war, und teilte mit, wozu er da wäre, und fragte, ob das in Wahrheit zuträfe. 10 Da antwortete ihm der Hohepriester: Es ist Geld, das Witwen und Waisen gehört, hinterlegt zu treuer Hand. (5Mo 27,19) 11 Anderes aber gehört dem Hyrkanus, dem Sohn des Tobias, einem sehr bedeutenden Mann. Und es verhält sich gar nicht so, wie der Verräter Simon gesagt hat; denn es sind nicht mehr als vierhundert Talente Silber und zweihundert Talente Gold. 12 Es wäre gänzlich unmöglich, denen Unrecht zu tun, die auf die Heiligkeit der Stätte vertraut haben und auf die Würde des Tempels, der in aller Welt so hoch geehrt wird, und auf seine Unverletzlichkeit. 13 Aber Heliodor bestand auf dem Befehl des Königs und sagte, er müsste die Gelder für den königlichen Schatz nehmen, 14 und bestimmte einen Tag und kam in den Tempel, um sie zu besichtigen. Da erhob sich großer Jammer in der ganzen Stadt. 15 Die Priester warfen sich in ihrem heiligen Schmuck vor den Altar und riefen den Himmel an, der geboten hatte, das, was hinterlegt worden war, zu schützen – nun möge er den Leuten das Hinterlegte unversehrt erhalten. (2Mo 22,6) 16 Den Hohenpriester aber konnte niemand ohne Bestürzung anblicken; denn weil sein Gesicht so erbleicht war, sah man ihm an, dass er in großen Ängsten war. 17 Denn er war so tief erschrocken und zitterte am ganzen Leibe, dass alle, die ihn sahen, verspüren mussten, welcher Schmerz sein Herz erfüllte. 18 Die Leute aber liefen in Scharen aus den Häusern und beteten miteinander, weil sie sahen, dass die heilige Stätte in Schmach und Schande gebracht werden sollte. 19 Und die Frauen legten Säcke an, entblößten die Brust und liefen auf die Gassen; und sogar jene Jungfrauen, die sonst nicht unter die Leute gingen, liefen unter die Tore und auf die Mauern. Etliche lehnten sich aus den Fenstern; 20 alle aber hoben ihre Hände auf zum Himmel und hielten das Bittgebet. 21 Es war zum Erbarmen, wie das Volk in einem großen Durcheinander niederfiel und dem Hohenpriester so angst und bange vor dem Kommenden war. 22 Während sie so den allmächtigen Herrn anriefen, dass er das anvertraute Gut denen, die es hinterlegt hatten, unversehrt und sicher erhalten wollte, 23 suchte Heliodor sein Vorhaben auszuführen. 24 Und als er schon mit den Kriegsleuten in der Schatzkammer stand, tat der Herrscher über die Geister und alle Mächte ein gewaltiges Zeichen, sodass alle, die einzudringen sich erdreistet hatten, von der Macht Gottes geschlagen in lähmende Furcht und Verzagtheit fielen. 25 Denn es erschien ihnen ein Pferd, das mit prächtigem Geschirr geschmückt war, darauf saß ein furchterregender Reiter; das rannte mit aller Macht auf Heliodor zu und drang mit den Vorderfüßen auf ihn ein. Und der Reiter auf dem Pferd schien eine goldene Rüstung zu tragen. 26 Auch erschienen dem Heliodor zwei junge Männer, die stark und schön waren und prächtig gekleidet; die traten auf beiden Seiten neben ihn hin und geißelten ihn unablässig mit vielen Schlägen, 27 sodass er im Nu zu Boden fiel und in Ohnmacht sank. Da nahm man ihn und legte ihn auf eine Trage. 28 Eben noch war er mit großem Gefolge und allen Kriegsleuten in die Schatzkammer gegangen, und nun trug man ihn, weil er sich selbst nicht mehr helfen konnte. Deutlich erkannten alle die Macht Gottes. 29 Er aber lag durch Gottes Wirken stumm da und war jeder Hoffnung und Hilfe beraubt; 30 die Juden aber lobten den Herrn, der seine heilige Stätte so geehrt hatte. Und den Tempel, der kurz zuvor voll Furcht und Schrecken gewesen war, erfüllte Freude und Wonne nach diesem Zeichen des allmächtigen Herrn. 31 Aber einige Freunde des Heliodor kamen eilends und baten Onias, doch den Höchsten anzurufen, dass er dem Heliodor, der jetzt in den letzten Zügen lag, das Leben schenken solle. (1Kön 13,6) 32 Weil aber der Hohepriester die Sorge hatte, der König könnte den Argwohn haben, die Juden hätten dem Heliodor etwas angetan, opferte er für ihn, damit er gesund würde. 33 Und als der Hohepriester das Sühnopfer darbrachte, erschienen die beiden jungen Männer wieder in derselben Kleidung und sagten zu Heliodor: Danke dem Hohenpriester Onias vielmals, denn um seinetwillen hat dir der Herr das Leben geschenkt; 34 Du aber verkündige allen die große Kraft Gottes, weil du vom Himmel herab gegeißelt worden bist. Und als sie dies gesagt hatten, verschwanden sie. 35 Heliodor aber opferte dem Herrn und tat ihm sehr große Gelübde, weil er ihm das Leben wiedergegeben hatte, und empfing den Onias und kehrte danach mit der Streitmacht zum König zurück 36 und bezeugte allen, wie er mit eignen Augen die Taten des höchsten Gottes gesehen hätte. 37 Als ihn aber der König fragte, welchen geeigneten Mann er sonst noch einmal nach Jerusalem schicken könnte, antwortete ihm Heliodor: 38 Wenn du einen Feind hast oder einen, der dich zu stürzen gedenkt, den schicke hin! Du wirst ihn dann zurückbekommen, nachdem er gegeißelt worden ist, wenn er überhaupt mit dem Leben davonkommt. Denn es wirkt wahrhaftig eine Kraft Gottes an jener Stätte. 39 Der seine Wohnung im Himmel hat, wacht darüber und hilft ihr; und alle, die ihr in böser Absicht nahen, schlägt und vernichtet er. (1Kön 8,30; 1Kön 8,43) 40 Damit genug von Heliodor und der Bewahrung der Schatzkammer.2.Makkabäer 3
Das Buch
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Elberfelder Bibel
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Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftDer Verrat Simeons am Tempel
1 Unter dem Obersten Priester Onias[1] herrschten in der heiligen Stadt Jerusalem Frieden und Wohlstand. Die Bürger hielten sich genau an die Gesetze, weil auch Onias selbst den Herrn ernst nahm und alles Unrecht hasste. 2 Immer wieder kam es vor, dass sogar Könige den Tempel ehrten und ihn mit den kostbarsten Geschenken bedachten. (Ps 68,30) 3 Seleukus,[2] der König von Vorderasien, bestritt sogar aus seinen Einkünften alle Kosten für den Opferdienst im Tempel. 4 Die Verwaltung des Tempels lag jedoch damals in den Händen eines gewissen Simeon, eines Nachfahren von Bilga. Dieser Simeon zerstritt sich mit Onias über Fragen der städtischen Marktordnung. (1Chr 24,5; Neh 12,2; Neh 12,12) 5 Da er sich gegen den Obersten Priester nicht durchsetzen konnte, wandte er sich an Apollonius, den Sohn von Thraseas, der damals Oberbefehlshaber in Zölesyrien und Phönizien war. 6 Er erzählte ihm, der Tempelschatz in Jerusalem sei unvorstellbar reich; das Geld sei gar nicht zu zählen. Da das wenigste davon für die Beschaffung der Opfer gebraucht würde, könnte man es ohne Weiteres der Verfügungsgewalt des Königs unterstellen.Heliodor in Jerusalem
7 Als Apollonius mit dem König zusammentraf, berichtete er ihm von dem Geld, von dem Simeon ihm erzählt hatte. Darauf gab der König seinem Kanzler Heliodor den Auftrag, nach Jerusalem zu gehen und sich das Geld aushändigen zu lassen. 8 Heliodor machte sich sofort auf den Weg. Er tat so, als wolle er die Städte in Zölesyrien und Phönizien inspizieren, in Wirklichkeit aber ging es ihm nur darum, den Auftrag des Königs auszuführen. 9 Als er nach Jerusalem kam, wurde er vom Obersten Priester und den Bürgern der Stadt freundlich empfangen. Doch dann kam er auf den Grund seines Besuches zu sprechen und wollte wissen, ob die Angaben über den Tempelschatz zutreffend seien. 10 Der Oberste Priester erklärte darauf, bei dem Geld handle es sich um Beträge, die Witwen und Waisen dort für sich hinterlegt hätten, 11 zum Teil auch um Einlagen von Hyrkanus, dem Sohn Tobijas, einem hochgestellten und einflussreichen Mann. Die Angaben des ruchlosen Simeon seien eine freche Lüge und die gesamte Summe betrage nur 40 Zentner Silber und 200 Zentner Gold. 12 Dieses Geld herauszugeben sei ganz und gar unmöglich; es wäre ein schweres Unrecht gegenüber den Menschen, die es im Vertrauen auf die Heiligkeit des Ortes und die Würde und Unantastbarkeit des weltberühmten Heiligtums im Tempel hinterlegt hätten. 13 Heliodor aber berief sich auf den Befehl des Königs und bestand darauf, dass die Gelder dem königlichen Schatz zuzuführen seien.Das Volk von Jerusalem betet
14 Dann setzte er einen Termin fest und erschien im Tempel, um sich einen Überblick über die vorhandenen Gelder zu verschaffen. Große Unruhe befiel alle Menschen in der Stadt. 15 Die Priester warfen sich in ihren Priesterkleidern vor dem Altar nieder und riefen zu Gott, er möge für die Sicherheit des Geldes sorgen, das im Tempel hinterlegt worden sei; denn er selbst habe doch das Gesetz über anvertrautes Gut gegeben. (2Mo 22,6) 16 Wer den Obersten Priester sah, war tief erschüttert: Er war ganz bleich im Gesicht und an seinen Zügen war abzulesen, wie der Schmerz in ihm tobte. 17 Er zitterte am ganzen Leib vor Angst und Sorge und alle konnten erkennen, was er in seinem Herzen litt. 18 Scharenweise stürzten die Leute aus den Häusern und versammelten sich zum öffentlichen Gebet, um den Schaden abzuwenden, der dem Ansehen des Tempels drohte. 19 Frauen mit dem Sack bekleidet, die Brust entblößt, füllten die Straßen; die jungen Mädchen, die von ihren Eltern im Haus festgehalten wurden, liefen an die Tür oder zum Fenster oder an die Hofmauer. 20 Sie alle streckten ihre Hände zum Himmel aus und flehten zu Gott um Hilfe. 21 Es war zum Erbarmen, wie das Volk sich wild durcheinander zum Gebet niederwarf und der Oberste Priester von Angst und Sorge gequält wurde.Gott beschützt seinen Tempel
22 Während das Volk von Jerusalem Gott, den Herrscher der Welt, anflehte, er möge das Geld schützen, das im Tempel hinterlegt worden war, 23 machte Heliodor sich ans Werk und wollte sein Vorhaben ausführen. 24 Schon stand er mit seinen Leibwächtern in der Schatzkammer, da ließ ihn der Herr aller Geister und Gewalten eine schreckenerregende Erscheinung sehen. Heliodor und alle, die es gewagt hatten, mit ihm die Kammer zu betreten, bekamen die Macht Gottes auf eine Weise zu spüren, dass sie vor Angst wie gelähmt dastanden. 25 Sie sahen ein Pferd, mit herrlichem Geschirr geschmückt, und auf ihm einen Reiter in goldener Rüstung, dessen Anblick Furcht und Schrecken einflößte. Das Pferd stürmte auf Heliodor los, bäumte sich vor ihm auf und schlug mit seinen Vorderhufen auf ihn ein. (2Mak 2,21) 26 Zugleich erschienen zwei junge Männer in strahlendem Gewand und von ungewöhnlicher Kraft und Schönheit. Sie traten, der eine von rechts, der andere von links, an Heliodor heran und peitschten ihn unbarmherzig aus. 27 Heliodor stürzte zu Boden und sah sich plötzlich in tiefe Finsternis versetzt. Man hob ihn auf, legte ihn auf eine Bahre 28 und trug ihn hinaus. Er, der soeben erst mit großem Gefolge und mit seiner ganzen Leibgarde in die Schatzkammer eingedrungen war, wurde nun, hilflos mit all seinen Waffen,[3] hinausgetragen, nachdem Gott ihm seine Macht sichtbar gezeigt hatte. 29 Da lag er nun also, hingestreckt durch Gottes Eingreifen; er konnte nicht mehr reden und es bestand keine Hoffnung, dass er mit dem Leben davonkommen würde. 30 Das Volk von Jerusalem aber pries den Herrn, weil er seinen Tempel auf so wunderbare Weise geschützt hatte. Eben waren im Tempel noch alle voller Angst und Verwirrung gewesen, jetzt jubelten sie in überschwänglicher Freude: Der Herrscher der ganzen Welt hatte offen seine Macht gezeigt.Onias betet für Heliodor
31 Während Heliodor in den letzten Zügen lag, baten einige seiner Freunde den Obersten Priester Onias, er möge doch für ihn zum höchsten Gott beten und ihm das Leben retten. 32 Onias hatte Angst, der König könnte denken, die Juden hätten Heliodor umgebracht. Deshalb brachte er Gott ein Opfer und betete für Heliodor. 33 Während der Oberste Priester das Sühneopfer vollzog, sah Heliodor wieder dieselben jungen Männer mit dem strahlenden Gewand, die ihm in der Schatzkammer des Tempels erschienen waren. Sie sagten zu ihm: »Du bist dem Obersten Priester Onias großen Dank schuldig; um seinetwillen schenkt der Herr dir das Leben! 34 Und nachdem du vom Himmel herab ausgepeitscht wurdest, verkünde jetzt allen Menschen, wie groß und mächtig Gott ist!« Nach diesen Worten verschwanden sie wieder.Heliodor verkündet die Macht Gottes
35 Heliodor ließ nun auch seinerseits dem Herrn ein Opfer darbringen und gelobte, ihm reiche Geschenke zu machen, weil er ihm das Leben geschenkt hatte. Danach verabschiedete sich Heliodor von Onias und kehrte mit seinem Gefolge zum König zurück. 36 Überall verkündete er, was der Herr, der größte aller Götter, getan hatte und was er ihn mit eigenen Augen sehen ließ. 37 Als der König ihn fragte, wen er denn jetzt noch nach Jerusalem schicken könnte, gab Heliodor zur Antwort: 38 »Wenn du einen Feind hast oder einen Mann weißt, der dir die Herrschaft streitig machen möchte, dann schick ihn hin! Er wird ausgepeitscht zu dir zurückkommen – wenn er überhaupt am Leben bleibt; denn wahrhaftig: An jener Stätte wirkt eine gewaltige göttliche Macht. 39 Der Gott, der im Himmel seine Wohnung hat, wacht über diesen Tempel und schützt ihn und er bringt jeden um, der in böser Absicht dorthin kommt.« 40 So also erging es Heliodor und so wurde der Tempelschatz vor Plünderung bewahrt.2.Makkabäer 3
Hoffnung für alle
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Menge Bibel
I. Erster Teil: Heliodorus Angriff auf den Tempelschatz und die ersten Verfolgungen unter Antiochus Epiphanes (Kap. 3-5)
1 Während also die heilige Stadt für ihre Bewohner in tiefem Frieden lag und die Gesetze aufs beste beobachtet wurden infolge der Frömmigkeit des Hohenpriesters Onias und um seines Hasses der Gottlosigkeit willen, 2 da kam es oftmals vor, daß selbst die Könige die heilige Stätte ehrten und den Tempel durch ihre reichsten Zuwendungen verherrlichten, 3 so daß unter anderen auch Seleukus, der König von Asien, aus seinen eigenen Einkünften alle Kosten bestritt, die der Opferdienst verursachte. 4 Ein gewisser Simon aber aus dem Stamme Benjamin, dem das Amt des Vorstehers der Tempelverwaltung übertragen war, geriet mit dem Hohenpriester in Streit wegen der städtischen Marktaufsicht; 5 und da er gegen Onias nicht Recht behalten konnte, begab er sich zu Apollonius, dem Sohne des Thrasäus, der damals Statthalter in Cölesyrien und Phönizien war, 6 und berichtete diesem, die Schatzkammer des Tempels in Jerusalem sie mit unermeßlichen Reichtümern angefüllt, so daß die Menge des Geldes unzählbar sei und in keinem Verhältnis zu den Kosten der Opfer stehe; es sei aber wohl möglich, daß dies alles dem Könige zur Verfügung gestellt würde. 7 Als nun Apollonius mit dem Könige zusammentraf, machte er ihm Mitteilung von dem Gelde, das zu seiner Kenntnis gekommen war; der König aber erwählte seinen Reichskanzler Heliodorus und entsandte ihn mit dem Befehl, er solle sich das vorbezeichnete Geld ausliefern lassen. 8 Heliodorus machte sich sofort auf den Weg, und zwar unter dem Vorwande, die Städte in Cölesyrien und Phönizien bereisen zu wollen, in der Tat aber, um den Wunsch des Königs zur Ausführung zu bringen. 9 In Jerusalem angekommen und von dem Hohenpriester und der Stadt freundlich aufgenommen, machte er Mitteilung von der ihm gemachten Anzeige, legte den Grund seines Kommens dar und erkundigte sich, ob die Sache sich wirklich so verhalte. 10 Da eröffnete ihm der Hohepriester, daß es sich um hinterlegte Gelder von Witwen und Waisen handle; 11 einiges gehöre auch dem Hyrkanus, dem Sohne des Tobias, einem hochangesehenen Manne; die Sache verhalte sich nicht so, wie der gottlose Simon verleumderisch angegeben habe; das Ganze betrage vielmehr nur 400 Talente Silber und 200 Talente Gold. 12 Es sei aber durchaus unzulässig, daß diejenigen geschädigt würden, welche ihr Vertrauen auf die Heiligkeit der Stätte und auf die Ehrwürdigkeit und Unverletzlichkeit des weltberühmten Tempels gesetzt hätten. 13 Heliodorus aber erklärte auf Grund des königlichen Befehls, den er in Händen hatte, mit aller Bestimmtheit, das Geld müsse in den königlichen Schatz abgeführt werden. 14 Er setzte also einen Tag fest und ging hinein, um die Besichtigung des Tempelschatzes vorzunehmen. Da geriet die ganze Stadt in eine gewaltige Bestürzung: 15 die Priester warfen sich in ihren Priestergewändern vor dem Altar nieder und riefen laut gen Himmel zu dem, der das Gesetz über die anvertrauten Gelder gegeben hatte, er möge die Gelder denen, die sie hinterlegt hätten, unberührt erhalten. 16 Wer die äußere Erscheinung des Hohenpriesters ansah, dem mußte das Herz bluten; denn sein Aussehen und seine veränderte Gesichtsfarbe verrieten die Bestürzung seines Inneren; 17 Furcht und Zittern des ganzen Leibes hatte den Mann ergriffen, wodurch denen, die ihn ansahen, der in seinem Herzen brennende Schmerz offenbar wurde. 18 Die Leute aber stürzten haufenweise aus den Häusern, um gemeinsam zu beten, weil die heilige Stätte in Verachtung zu geraten drohte. 19 Die Frauen füllten die Straßen an, mit Trauergewändern unter der Brust gegürtet; die Jungfrauen, die in den Häusern eingeschlossen waren, liefen teils an die Haustüren, teils auf die Mauern ihres Hofes, teils schauten sie zu den Fenstern hinaus; 20 alle aber sprachen mit zum Himmel erhobenen Händen Gebete aus. 21 Es war ein Jammer zu sehen, wie die ganze Volksmenge durcheinander gemischt sich auf die Kniee warf, und wie der Hohepriester, von gewaltigem Schmerz ergriffen, in banger Erwartung schwebte. 22 Während diese nun den allmächtigen Gott anflehten, daß er die anvertrauten Gelder den Eigentümern in aller Sicherheit unversehrt erhalten wolle, 23 suchte Heliodorus seinen Beschluß zur Ausführung zu bringen. 24 Als er aber bereits mit seinem Gefolge an Ort und Stelle in der Schatzkammer stand, ließ der Herr der Väter (oder der Geister?) und der Herrscher über alle Gewalt eine wunderbare Erscheinung eintreten, so daß alle, die sich dort zu versammeln gewagt hatten, von der Macht Gottes betroffen, in eine sie völlig lähmende Verzagtheit gerieten. 25 Es erschien ihnen nämlich ein Pferd, auf dem ein furchtbarer Reiter saß und das mit dem prächtigsten Geschirr geschmückt war; in vollem Lauf heranstürmend, schlug es mit den Vorderhufen auf Heliodorus ein; der auf ihm sitzende Reiter aber glänzte in goldener Rüstung. 26 Noch zwei andere Jünglinge erschienen vor Heliodorus von ausgezeichneter Stärke, in glänzender Schönheit und prächtiger Kleidung; diese traten von beiden Seiten an ihn heran und geißelten ihn unaufhörlich, indem sie ihm viele Schläge versetzten. 27 Da fiel er plötzlich zu Boden und verlor das Bewußtsein völlig; man ergriff ihn und legte ihn auf eine Tragbahre. 28 Denselben Mann, der eben noch mit zahlreichem Gefolge und allen seinen Trabanten in die vorgenannte Schatzkammer eingetreten war, trug man weg, da er sich selbst nicht helfen konnte; alle hatten die Machtbezeugung Gottes klar erkannt. 29 Er aber lag nun da, durch Gottes Eingreifen sprachlos geworden und jeder Hoffnung auf Rettung beraubt. 30 Die Juden aber priesen den Herrn, der seine Stätte so wunderbar verherrlicht hatte; und der Tempel, in dem kurz vorher noch Furcht und Bestürzung geherrscht hatte, war infolge der Erscheinung des allmächtigen Herrn mit Freude und Jubel erfüllt. 31 Sogleich baten nun einige von Heliodorus Freunden den Onias er möge doch den Höchsten anrufen und so dem in den letzten Zügen liegenden Manne das Leben retten. 32 Weil nun der Hohepriester in Besorgnis war, der König könne auf den Gedanken kommen, es sei von den Juden ein Verbrechen an Heliodorus begangen worden, brachte er ein Opfer für die Genesung des Mannes dar. 33 Während nun der Hohepriester das Sühnopfer vollzog, erschienen dem Heliodorus dieselben Jünglinge noch einmal in denselben Gewändern, traten vor ihn hin und sagten: »Statte dem Hohenpriester Onias vielen Dank ab, denn nur aus Rücksicht auf ihn hat der Herr dir das Leben geschenkt. 34 Du aber, der du vom Himmel her die Geißelhiebe erhalten hast, verkünde aller Welt die große Macht Gottes!« Nach diesen Worten verschwanden sie. 35 Heliodorus brachte nun seinerseits dem Herrn ein Opfer dar, verpflichtete sich gegen den Retter seines Lebens zu großen Gelübden, verabschiedete sich freundlich von Onias und kehrte mit seinem Gefolge zum Könige zurück; 36 er bezeugte allen unverhohlen die Wundertaten des höchsten Gottes, die er mit eigenen Augen gesehen habe. 37 Als aber der König ihn fragte, wer wohl dazu geeignet wäre, noch einmal nach Jerusalem gesandt zu werden, erklärte er: 38 »Wenn du einen Feind oder einen Gegner deiner Regierung hast, so sende ihn dorthin; du wirst ihn dann mit Geißelhieben zerschlagen zurückerhalten, wenn er überhaupt mit dem Leben davonkommt; denn an jener Stätte waltet in Wahrheit eine göttliche Macht. 39 Denn er selbst, der seine Wohnung im Himmel hat, ist der Wächter und Beschützer jener Stätte, und wenn jemand in böser Absicht dahin kommt, so schlägt er ihn tot.« 40 So ist die Sache mit Heliodorus und der Bewahrung des Tempelschatzes verlaufen.2.Makkabäer 3
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
2.Makkabäer 3
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
2.Makkabäer 3
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
2.Makkabäer 3
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
2.Makkabäer 3
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.