Lukas 2

Einheitsübersetzung 2016

1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.[1]2 Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.4 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.6 Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte,7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.8 In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.9 Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.10 Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:14 Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden / den Menschen seines Wohlgefallens. (Jes 57,19; Lk 19,38)15 Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat!16 So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.17 Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.18 Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.19 Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. (Lk 2,51)20 Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.21 Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war. (1Mo 17,12; Lk 1,31)22 Als sich für sie die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, (3Mo 12,1; 4Mo 18,15)23 wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. (2Mo 13,2)24 Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. (3Mo 12,8)25 Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm.26 Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.27 Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war,28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:29 Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, / wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.30 Denn meine Augen haben das Heil gesehen, / (Jes 40,5)31 das du vor allen Völkern bereitet hast, (Jes 52,10)32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel. (Jes 42,6; Jes 46,13; Jes 49,6)33 Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, - (Jes 8,14)35 und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden.36 Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;37 nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.38 Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.39 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.40 Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.41 Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. (2Mo 23,14)42 Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. (2Mo 12,15)43 Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten.44 Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach ihm.46 Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.47 Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.48 Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll Staunen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.49 Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?50 Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte.51 Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. (Lk 2,19)52 Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen. (1Sam 2,26)

Lukas 2

Hoffnung für alle

1 In dieser Zeit befahl Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches in Steuerlisten einzutragen.2 Eine solche Volkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter in Syrien war.3 Jeder musste in seine Heimatstadt gehen, um sich dort eintragen zu lassen.4 So reiste Josef von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa, der Geburtsstadt von König David. Denn er war ein Nachkomme von David und stammte aus Bethlehem.5 Josef musste sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die ein Kind erwartete.6 In Bethlehem kam für Maria die Stunde der Geburt.7 Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall, denn im Gasthaus hatten sie keinen Platz bekommen.8 In dieser Nacht bewachten draußen auf den Feldern vor Bethlehem einige Hirten ihre Herden.9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken sehr,10 aber der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird:11 Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr.12 Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!«13 Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten:14 »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu[1]15 Nachdem die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, beschlossen die Hirten: »Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkünden ließ.«16 Sie machten sich sofort auf den Weg und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag.17 Als sie es sahen, erzählten die Hirten, was ihnen der Engel über das Kind gesagt hatte.18 Und alle, die ihren Bericht hörten, waren darüber sehr erstaunt.19 Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach.20 Schließlich kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.21 Am achten Tag nach der Geburt wurde das Kind beschnitten, wie es üblich war. Es erhielt den Namen Jesus; den hatte der Engel genannt, noch ehe Maria das Kind empfangen hatte.22 Als die Zeit vorüber war, in der laut dem Gesetz von Mose eine Frau nach der Geburt als unrein gilt,[2] brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen. (3Mo 12,4; 3Mo 12,6)23 Denn im Gesetz des Herrn heißt es: »Jeder älteste Sohn und jedes erstgeborene männliche Tier sollen dem Herrn gehören.« (2Mo 13,2; 2Mo 13,12)24 Gleichzeitig brachten sie auch das vorgeschriebene Reinigungsopfer für Maria dar: Man musste zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern.[3] (3Mo 12,8)25 Damals wohnte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er lebte nach Gottes Willen, hatte Ehrfurcht vor ihm und wartete voller Sehnsucht auf den Retter Israels[4]. Der Heilige Geist ruhte auf Simeon,26 und durch ihn wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er den Christus, den vom Herrn gesandten Retter, gesehen hätte.27 Vom Heiligen Geist geführt, war er an diesem Tag in den Tempel gegangen. Als Maria und Josef ihr Kind hereinbrachten, um es – wie im Gesetz vorgeschrieben – Gott zu weihen,28 nahm Simeon Jesus in seine Arme und lobte Gott:29 »Herr, du hast dein Wort gehalten, jetzt kann ich, dein Diener, in Frieden sterben.30 Ich habe es mit eigenen Augen gesehen: Du hast uns Rettung gebracht,31 die ganze Welt wird es erfahren.32 Dein Licht erleuchtet alle Völker, und deinem Volk Israel bringt es Größe und Herrlichkeit.«33 Maria und Josef wunderten sich über seine Worte.34 Simeon segnete sie und sagte dann zu Maria: »Gott hat dieses Kind dazu bestimmt, die Israeliten vor die Entscheidung zu stellen: ob sie zu Fall kommen oder gerettet werden. Durch ihn setzt Gott ein Zeichen, gegen das sich viele auflehnen werden.35 So zeigt er, was in ihrem Innern vor sich geht. Der Schmerz darüber wird dir wie ein Schwert durchs Herz dringen.«36 An diesem Tag hielt sich auch die alte Prophetin Hanna im Tempel auf, eine Tochter von Phanuël aus dem Stamm Asser. Sie war nur sieben Jahre verheiratet gewesen,37 seit langer Zeit Witwe und nun eine alte Frau von 84 Jahren. Hanna brachte ihre ganze Zeit im Tempel zu. Um Gott zu dienen, betete und fastete sie Tag und Nacht.38 Während Simeon noch mit Maria und Josef sprach, trat sie hinzu und begann ebenfalls, Gott zu loben. Allen, die auf die Rettung Jerusalems warteten, erzählte sie von diesem Kind.39 Nachdem Josef und Maria alle Vorschriften erfüllt hatten, die das Gesetz des Herrn fordert, kehrten sie nach Nazareth in Galiläa zurück.40 Das Kind wuchs gesund heran, erfüllt mit göttlicher Weisheit, und Gottes Segen ruhte sichtbar auf ihm.41 Jahr für Jahr besuchten Josef und Maria das Passahfest in Jerusalem.42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, gingen sie wie gewohnt dorthin und nahmen ihn mit.43 Nach den Festtagen machten sich die Eltern wieder auf den Heimweg. Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass sie es bemerkten.44 Denn sie dachten, er sei mit anderen Reisenden unterwegs. Nachdem sie einen Tagesmarsch weit gekommen waren, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu suchen.45 Als sie ihn aber dort nicht fanden, kehrten sie besorgt um und suchten ihn überall in Jerusalem.46 Endlich, nach drei Tagen, entdeckten sie Jesus im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen aufmerksam zu und stellte Fragen.47 Alle wunderten sich über sein Verständnis und seine Antworten.48 Die Eltern waren fassungslos, als sie ihn dort fanden. »Kind«, fragte ihn Maria, »wie konntest du uns nur so etwas antun? Dein Vater und ich haben dich überall verzweifelt gesucht!«49 »Warum habt ihr mich gesucht?«, erwiderte Jesus. »Habt ihr denn nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss[5]50 Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte.51 Dann kehrte Jesus mit seinen Eltern nach Nazareth zurück, und er war ihnen gehorsam. Seine Mutter aber dachte immer wieder über das nach, was geschehen war.52 So wuchs Jesus heran, und seine Weisheit nahm zu. Je älter er wurde, desto mehr Ansehen fand er bei Gott und bei den Menschen.

Lukas 2

Schlachter 2000

1 Es begab sich aber in jenen Tagen, dass ein Befehl ausging von dem Kaiser Augustus[1], dass der ganze Erdkreis[2] sich erfassen lassen sollte.2 Diese Erfassung war die erste und geschah, als Kyrenius Statthalter in Syrien war. (Apg 5,37)3 Und es zogen alle aus, um sich erfassen zu lassen, jeder in seine eigene Stadt.4 Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids war, (1Sam 17,12; Mt 1,1; Mt 1,16; Joh 7,42)5 um sich erfassen zu lassen mit Maria, seiner ihm angetrauten Frau, die schwanger war. (Mt 1,18)6 Es geschah aber, während sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte. (Lk 1,57; Gal 4,4)7 Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge. (Mt 1,25)8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Feld, die bewachten ihre Herde in der Nacht. (1Mo 31,39; 2Mo 3,1; 1Sam 17,34)9 Und siehe, ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie; und sie fürchteten sich sehr. (Lk 1,11; Apg 9,3; Apg 22,6)10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren soll. (Jes 35,4; Lk 1,13; Lk 1,30; Lk 8,50; Lk 24,52)11 Denn euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr. (Jes 9,5; Lk 1,69; Apg 2,36; Phil 2,11)12 Und das sei für euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt, in der Krippe liegend. (Jes 9,14; Lk 2,34; Apg 2,22)13 Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: (Ps 103,20; Offb 5,11)14 Herrlichkeit [ist] bei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, [und] unter den Menschen [Gottes] Wohlgefallen! (Ps 148,1; Lk 1,79; Lk 19,38; Joh 3,16; Tit 3,4)15 Und es geschah, als die Engel von ihnen weg in den Himmel zurückgekehrt waren, da sprachen die Hirten zueinander: Lasst uns doch bis nach Bethlehem gehen und die Sache sehen, die geschehen ist, die der Herr uns verkündet hat!16 Und sie gingen eilends und fanden Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegend. (Lk 2,7; Lk 2,12; Lk 19,32; Lk 22,13)17 Nachdem sie es aber gesehen hatten, machten sie überall das Wort bekannt, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. (Lk 2,38)18 Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. (Lk 2,33; Lk 2,47)19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. (1Mo 37,11; Lk 1,66; Lk 2,51)20 Und die Hirten kehrten wieder um und priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. (Ps 148,7)21 Und als acht Tage vollendet waren, als man das Kind beschneiden musste, da wurde ihm der Name Jesus gegeben, den der Engel genannt hatte, ehe er im Mutterleib empfangen worden war. (1Mo 17,12; 3Mo 12,3)22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, (3Mo 12,4)23 wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: »Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt heißen«,[3] (2Mo 13,2; 2Mo 22,29; 4Mo 18,15; Lk 13,1)24 und um ein Opfer darzubringen, wie es im Gesetz des Herrn geboten ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.25 Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. (Jes 40,1; Lk 1,41; Lk 1,67; Lk 3,16)26 Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. (Ps 2,6; Jes 61,1)27 Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um für ihn zu tun, was der Brauch des Gesetzes verlangte, (Hag 2,7; Hag 2,9; 2Petr 1,21)28 da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: (Mk 10,16)29 Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort! (1Mo 46,30)30 Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, (Ps 98,2; Jes 52,10; Joh 12,21)31 das du vor allen Völkern bereitet hast,32 ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel! (1Mo 22,18; Jes 42,6; Jes 49,6; Jes 60,19; Apg 13,47; Apg 26,18; Apg 26,23)33 Und Joseph und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn gesagt wurde. (Lk 2,18)34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird — (Joh 1,11; Joh 3,20; Apg 28,22; Röm 9,32; 1Kor 1,23; Hebr 12,3)35 aber auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen —, damit aus vielen Herzen die Gedanken geoffenbart werden. (Joh 19,25)36 Und da war auch Hanna, eine Prophetin, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft mit ihrem Mann sieben Jahre gelebt; (2Mo 15,20; Ri 4,4; 2Chr 34,22; Apg 21,9)37 und sie war eine Witwe von etwa 84 Jahren; die wich nicht vom Tempel, sondern diente [Gott] mit Fasten und Beten Tag und Nacht. (Ps 26,8; Ps 27,4; 1Tim 5,5)38 Auch diese trat zu derselben Stunde hinzu und pries den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem. (Kla 3,25; Lk 2,25; 2Kor 9,15)39 Und nachdem sie alles vollbracht hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie zurück nach Galiläa, in ihre Stadt Nazareth. (Lk 2,4)40 Das Kind aber wuchs und wurde stark im Geist, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm. (Jes 11,2; Lk 1,80; Lk 2,52)41 Und seine Eltern reisten jährlich am Passahfest nach Jerusalem. (5Mo 16,5; Ps 122,1)42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie nach dem Brauch des Festes hinauf nach Jerusalem.43 Und als sie die Tage vollendet hatten und wieder heimkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem; und Joseph und seine Mutter wussten es nicht. (2Mo 12,15)44 Da sie aber meinten, er wäre bei den Reisegefährten, zogen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und unter den Bekannten. (2Mo 3,18; 2Mo 5,3; 1Kön 19,4; Jon 3,3)45 Und weil sie ihn nicht fanden, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück und suchten ihn.46 Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzend mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie befragte. (Lk 5,17)47 Es erstaunten aber alle, die ihn hörten, über sein Verständnis und seine Antworten. (Ps 119,99; Mk 1,22; Lk 4,22; Joh 7,15; Joh 7,46)48 Und als sie ihn sahen, waren sie bestürzt; und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht!49 Und er sprach zu ihnen: Weshalb habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist? (Lk 12,50; Lk 13,33; Lk 24,44; Joh 9,4)50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. (Lk 9,45; Lk 18,34)51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und ordnete sich ihnen unter. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. (Dan 7,28; Lk 2,19; Eph 6,1; Phil 2,8)52 Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. (1Sam 2,26; Spr 3,1; Lk 2,40; 1Tim 4,15)

Lukas 2

Zürcher Bibel

1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass ein Erlass ausging vom Kaiser Augustus, alle Welt solle sich in Steuerlisten eintragen lassen. (Mt 1,18)2 Dies war die erste Erhebung; sie fand statt, als Quirinius Statthalter in Syrien war.3 Und alle machten sich auf den Weg, um sich eintragen zu lassen, jeder in seine Heimatstadt.4 Auch Josef ging von Galiläa aus der Stadt Nazaret hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heisst, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids war, (Lk 1,27)5 um sich eintragen zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die war schwanger. (Lk 1,27; Lk 1,31)6 Und es geschah, während sie dort waren, dass die Zeit kam, da sie gebären sollte.7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, denn in der Herberge war kein Platz für sie. (Lk 1,31)8 Und es waren Hirten in jener Gegend auf freiem Feld und hielten in der Nacht Wache bei ihrer Herde.9 Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und der Glanz des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr.10 Da sagte der Engel zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn seht, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird:11 Euch wurde heute der Retter geboren, der Gesalbte, der Herr, in der Stadt Davids. (Mt 2,4; Joh 4,42; Joh 9,20; Apg 5,31; Apg 13,23)12 Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Futterkrippe liegt.13 Und auf einmal war bei dem Engel die ganze himmlische Heerschar, die lobten Gott und sprachen:14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens. (Lk 3,22; Lk 19,38)15 Und es geschah, als die Engel von ihnen weggegangen waren, in den Himmel zurück, dass die Hirten zueinander sagten: Lasst uns nach Betlehem gehen und die Geschichte sehen, die der Herr uns kundgetan hat!16 Und sie gingen eilends und fanden Maria und Josef und das neugeborene Kind, das in der Futterkrippe lag. (Mt 2,11)17 Und als sie es sahen, taten sie das Wort kund, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.18 Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. (Lk 2,33)19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. (Lk 1,66; Lk 2,51)20 Und die Hirten kehrten zurück und priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. (Lk 5,25; Lk 17,15; Lk 18,43; Lk 19,37; Lk 23,47)21 Und als acht Tage vorüber waren und er beschnitten werden sollte, da wurde ihm der Name Jesus gegeben, der von dem Engel genannt worden war, bevor er im Mutterleib empfangen wurde. (Lk 1,31; Lk 1,59)22 Und als für sie die Tage der Reinigung, die das Gesetz des Mose vorschreibt, vorüber waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn zu weihen, (3Mo 12,2; Röm 12,1)23 wie es im Gesetz des Herrn geschrieben steht: Alles Männliche, das den Mutterschoss öffnet, soll als dem Herrn geheiligt gelten. (2Mo 13,2)24 Auch wollten sie ein Opfer darbringen, wie es im Gesetz des Herrn geschrieben steht: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. (3Mo 12,8)25 Und da war in Jerusalem einer mit Namen Simeon, und dieser Mann war gerecht und gottesfürchtig; er wartete auf den Trost Israels, und heiliger Geist ruhte auf ihm. (Jes 40,1; Jes 49,13; Jes 52,9; Lk 2,38; Lk 23,51; Lk 24,21)26 Ihm war vom heiligen Geist geweissagt worden, er werde den Tod nicht schauen, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. (Lk 9,20)27 Nun kam er, vom Geist geführt, in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um an ihm zu tun, was das Gesetz des Herrn vorschreibt,28 da nahm er es auf die Arme und pries Gott und sprach:29 Nun lässt du deinen Diener gehen, Herr, in Frieden, wie du gesagt hast,30 denn meine Augen haben das Heil gesehen, (Ps 98,2; Jes 40,5; Jes 52,10; Lk 3,6)31 das du vor den Augen aller Völker bereitet hast,32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel. (Jes 42,6; Jes 49,6)33 Und sein Vater und seine Mutter staunten über das, was über ihn gesagt wurde. (Lk 2,18)34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, seiner Mutter: Dieser hier ist dazu bestimmt, viele in Israel zu Fall zu bringen und viele aufzurichten, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird - (Jes 8,14; Lk 20,17; Apg 28,22)35 ja, auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen -, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden. (Lk 2,48)36 Und da war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war schon hochbetagt. Nach ihrer Zeit als Jungfrau war sie sieben Jahre verheiratet37 und danach Witwe gewesen bis zum Alter von vierundachtzig Jahren. Sie verliess den Tempel nie, weil sie Tag und Nacht Gott diente mit Fasten und Beten.38 Zur selben Stunde trat auch sie auf und pries Gott und sprach von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. (Lk 2,25)39 Und als sie alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. (Mt 2,23; Lk 1,26; Lk 2,4)40 Das Kind aber wuchs heran und wurde stark und mit Weisheit erfüllt, und Gottes Gnade ruhte auf ihm. (Lk 1,80; Lk 2,52)41 Und seine Eltern zogen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem.42 Auch als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf, wie es an diesem Fest der Brauch war,43 und verbrachten die Tage dort. Als sie heimkehrten, da blieb der junge Jesus in Jerusalem zurück, und seine Eltern merkten es nicht.44 Da sie meinten, er befinde sich unter den Reisenden, gingen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.45 Und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um ihn zu suchen.46 Und es geschah nach drei Tagen, dass sie ihn fanden, wie er im Tempel mitten unter den Lehrern sass und ihnen zuhörte und Fragen stellte.47 Alle aber, die ihn hörten, waren verblüfft über seinen Verstand und seine Antworten. (Lk 4,32)48 Und als sie ihn sahen, waren sie bestürzt, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan? Dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. (Lk 2,35; Lk 8,20)49 Und er sagte zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?50 Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.51 Und er zog mit ihnen hinab, zurück nach Nazaret, und war ihnen gehorsam. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. (Lk 2,19; Lk 2,39)52 Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. (1Sam 2,26; Lk 2,40)

Lukas 2

Neue Genfer Übersetzung

1 In jener Zeit erließ Kaiser Augustus den Befehl an alle Bewohner seines Weltreichs[1], sich in Steuerlisten eintragen zu lassen.2 Es war das erste Mal, dass solch eine Erhebung durchgeführt wurde; damals war Quirinius Gouverneur von Syrien.[2] (Apg 5,37)3 So ging jeder in die Stadt, aus der er stammte, um sich dort eintragen zu lassen.4 Auch Josef machte sich auf den Weg. Er gehörte zum Haus und zur Nachkommenschaft Davids und begab sich deshalb von seinem Wohnort[3] Nazaret in Galiläa hinauf nach Betlehem in Judäa, der Stadt Davids,5 um sich dort zusammen mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen[4]. Maria war schwanger.6 Während sie nun in Betlehem waren, kam für Maria die Zeit der Entbindung.7 Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe; denn sie hatten keinen Platz[5] in der Unterkunft bekommen.8 In der Umgebung von Betlehem waren Hirten, die mit ihrer Herde draußen auf dem Feld lebten. Als sie in jener Nacht bei ihren Tieren Wache hielten,9 stand auf einmal ein Engel des Herrn vor ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umgab sie mit ihrem Glanz. Sie erschraken sehr,10 aber der Engel sagte zu ihnen: »Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird.[6]11 Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden; es ist der Messias[7], der Herr.12 An folgendem Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist[8] in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.«13 Mit einem Mal waren bei dem Engel große Scharen des himmlischen Heeres; sie priesen Gott und riefen:14 »Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Frieden auf der Erde für die Menschen[9], auf denen sein Wohlgefallen ruht[10]15 Daraufhin kehrten die Engel in den Himmel zurück. Da sagten die Hirten zueinander: »Kommt, wir gehen nach Betlehem! Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkünden ließ.«16 Sie machten sich auf den Weg, so schnell sie konnten, und fanden Maria und Josef und bei ihnen das Kind, das in der Futterkrippe lag.17 Nachdem sie es gesehen hatten, erzählten sie überall[11], was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.18 Und alle, mit denen die Hirten sprachen, staunten über das, was ihnen da berichtet wurde.19 Maria aber prägte sich alle diese Dinge ein[12] und dachte immer wieder darüber nach.20 Die Hirten kehrten zu ihrer Herde zurück. Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten; es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.21 Acht Tage später, als die Zeit gekommen war, das Kind zu beschneiden, gab man ihm den Namen Jesus – den Namen, den der Engel genannt hatte, noch bevor Maria das Kind empfing.22 Als dann die im Gesetz des Mose festgelegte Zeit der Reinigung[13] vorüber war, brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen23 und so nach dem Gesetz des Herrn zu handeln, in dem es heißt[14]: »Jede männliche Erstgeburt soll als heilig für den Herrn gelten.«24 Außerdem brachten sie das Reinigungsopfer dar, für das das Gesetz des Herrn ein Turteltaubenpaar oder zwei junge Tauben vorschrieb.25 Damals lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon; er war rechtschaffen, richtete sich nach Gottes Willen und wartete auf die Hilfe für Israel[15]. Der Heilige Geist ruhte auf ihm,26 und durch den Heiligen Geist war ihm auch gezeigt worden, dass er nicht sterben werde[16], bevor er den vom Herrn gesandten Messias[17] gesehen habe.27 Vom Geist geleitet,[18] war er an jenem Tag in den Tempel gekommen. Als nun Jesu Eltern das Kind hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war,28 nahm Simeon das Kind in seine Arme, pries Gott und sagte:29 »Herr, nun kann dein Diener in Frieden sterben[19], denn du hast deine Zusage erfüllt.30 Mit eigenen Augen habe ich das Heil[20] gesehen,31 das du für alle Völker[21] bereitet hast –32 ein Licht, das die Nationen erleuchtet, und der Ruhm deines Volkes Israel[22]33 Jesu Vater und Mutter waren erstaunt, als sie Simeon so über ihr Kind reden hörten.34 Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: »Er ist dazu bestimmt, dass viele in Israel an ihm zu Fall kommen und viele durch ihn aufgerichtet werden. Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird –35 so sehr, dass auch dir ein Schwert durch die Seele dringen wird. Aber dadurch wird bei vielen an den Tag kommen, was für Gedanken in ihren Herzen sind.«36 In Jerusalem lebte damals auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuels aus dem Stamm Ascher. Sie war schon sehr alt. Nach siebenjähriger Ehe war ihr Mann gestorben[23];37 sie war Witwe geblieben und war nun vierundachtzig Jahre alt[24]. Sie verbrachte ihre ganze Zeit im Tempel und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.38 Auch sie trat jetzt zu Josef und Maria. Voller Dank pries sie Gott, und zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten, sprach sie über dieses Kind.39 Als Josef und Maria alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten sie nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück.40 Jesus wuchs heran; er war ein kräftiges Kind, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.41 Jesu Eltern zogen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem hinauf.42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie den Jungen mit und gingen wieder dorthin, wie es der Sitte[25] entsprach.43 Doch als sie sich nach den Festtagen auf den Heimweg machten, blieb Jesus[26] in Jerusalem, ohne dass seine Eltern etwas davon wussten.44 Sie dachten, er sei irgendwo in der Pilgerschar. Erst nachdem sie eine Tagereise zurückgelegt hatten, fingen sie an, unter Verwandten und Bekannten nach ihm zu suchen.45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um ihn dort zu suchen.46 Endlich, nach drei Tagen[27], fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.47 Alle, die dabei waren, staunten über die Klugheit seiner Antworten[28].48 Seine Eltern waren völlig überrascht, ihn hier zu sehen. »Kind«, sagte seine Mutter zu ihm, »wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich verzweifelt[29] gesucht.«49 Jesus erwiderte: »Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss[30]50 Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte.51 Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter behielt alle diese Dinge im Gedächtnis[31].52 Jesus nahm weiter zu an Weisheit und wuchs zu einem jungen Mann heran. Gottes Gnade war mit ihm, und die Menschen hatten Freude an ihm.[32]

Lukas 2

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Zu jener Zeit ordnete Kaiser Augustus an, dass alle Menschen in seinem Reich gezählt und für die Steuer erfasst werden sollten.2 Diese Zählung war die erste und wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter der Provinz Syrien war.3 Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, jeder in die Heimatstadt seiner Vorfahren.4 Auch Josef machte sich auf den Weg. Aus Galiläa, aus der Stadt Nazaret, ging er nach Judäa in die Stadt Davids, nach Betlehem. Denn er stammte aus der Familie von König David. (Mt 2,1; Joh 7,42)5 Dorthin ging er, um sich einschreiben zu lassen, zusammen mit Maria, seiner Verlobten; die war schwanger.6 Während sie dort waren, kam für Maria die Zeit der Entbindung.7 Sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall. Denn in der Herberge hatten sie keinen Platz gefunden.8 In jener Gegend waren Hirten auf freiem Feld, die hielten Wache bei ihren Herden in der Nacht.9 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie, und sie fürchteten sich sehr. (Lk 1,12)10 Aber der Engel sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. (Lk 1,13)11 Heute ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids: Christus, der Herr! (Mt 20,30; Joh 4,42; 2Petr 1,1; 1Joh 4,14)12 Und dies ist das Zeichen, an dem ihr ihn erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.«13 Und plötzlich war bei dem Engel ein ganzes Heer von Engeln, all die vielen, die im Himmel Gott dienen; die priesen Gott und riefen:14 »Groß ist von jetzt an Gottes Herrlichkeit im Himmel; denn sein Frieden ist herabgekommen auf die Erde zu den Menschen, die er erwählt hat und liebt!«[1] (Jes 57,19; Mk 9,50; Lk 1,79; Lk 10,5; Lk 12,51; Lk 19,38; Lk 19,42; Lk 24,36; Joh 14,27; Apg 10,36; Offb 11,17; Offb 12,10; Offb 19,6)15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, wir gehen nach Betlehem und sehen uns an, was da geschehen ist, was Gott uns bekannt gemacht hat!«16 Sie liefen hin, kamen zum Stall und fanden Maria und Josef und bei ihnen das Kind in der Futterkrippe.17 Als sie es sahen, berichteten sie, was ihnen der Engel von diesem Kind gesagt hatte.18 Und alle, die dabei waren, staunten über das, was ihnen die Hirten erzählten.19 Maria aber bewahrte all das Gehörte in ihrem Herzen und dachte viel darüber nach. (Lk 2,51)20 Die Hirten kehrten zu ihren Herden zurück und priesen Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles genauso gewesen, wie der Engel es ihnen verkündet hatte.21 Nach acht Tagen war es Zeit, das Kind beschneiden zu lassen. Es bekam den Namen Jesus – so wie es der Engel des Herrn angeordnet hatte, noch ehe Maria das Kind empfing. (Lk 1,31)22 Vierzig Tage nach der Geburt war die Zeit der Unreinheit für Mutter und Kind vorüber, die im Gesetz Moses festgelegt ist. Da brachten die Eltern das Kind in den Tempel nach Jerusalem, um es Gott zu weihen. (3Mo 12,1; 3Mo 12,7)23 Denn im Gesetz Gottes heißt es: »Wenn das erste Kind, das eine Frau zur Welt bringt, ein Sohn ist, soll es dem Herrn gehören.« (2Mo 13,2)24 Zugleich brachten sie das Reinigungsopfer, wie es im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.25 Damals lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er war fromm, hielt sich treu an Gottes Gesetz und wartete auf die Rettung Israels. Er war vom Geist Gottes erfüllt, (Lk 1,6)26 und der hatte ihm die Gewissheit gegeben, er werde nicht sterben, bevor er den von Gott versprochenen Retter[2] mit eigenen Augen gesehen habe. (Lk 2,11)27 Simeon folgte einer Eingebung des Heiligen Geistes und ging in den Tempel. Als die Eltern das Kind Jesus dorthin brachten und es Gott weihen wollten, wie es nach dem Gesetz üblich war,28 nahm Simeon das Kind auf die Arme, pries Gott und sagte:29 »Herr, nun kann ich in Frieden sterben, denn du hast dein Versprechen eingelöst!30-31 Mit eigenen Augen habe ich es gesehen: Du hast dein rettendes Werk begonnen, und alle Welt wird es erfahren. (Jes 52,10; Lk 10,23)32 Allen Völkern sendest du das Licht, und dein Volk Israel bringst du zu Ehren.« (Jes 46,13; Jes 49,6)33 Der Vater von Jesus und seine Mutter wunderten sich über das, was Simeon von dem Kind sagte. (Jes 8,14; Jes 28,16; 1Petr 2,8)34-35 Simeon segnete sie und sagte zur Mutter Maria: »Dieses Kind ist von Gott dazu bestimmt, viele in Israel zu Fall zu bringen und viele aufzurichten. Es wird ein Zeichen Gottes sein, gegen das sich viele auflehnen werden. So sollen ihre innersten Gedanken an den Tag kommen. Du aber wirst um dieses Kind viele Schmerzen leiden müssen; wie ein scharfes Schwert werden sie dir ins Herz schneiden.« (Joh 19,25; Röm 9,33)36 In Jerusalem lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls aus dem Stamm Ascher. Sie war schon sehr alt. Sieben Jahre war sie verheiratet gewesen,37 und seit vierundachtzig Jahren war sie Witwe. Sie verließ den Tempel nicht mehr und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (Mt 6,16; 1Tim 5,5)38 Auch sie kam jetzt hinzu und pries Gott. Sie sprach über das Kind zu allen, die auf die Rettung Jerusalems warteten. (Lk 2,25; Lk 23,51; Lk 24,21)39 Als Maria und Josef alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie mit Jesus nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück.40 Das Kind wuchs heran und wurde kräftig. Es hatte ein ungewöhnliches Verständnis für den Willen Gottes, und Gottes Liebe ruhte sichtbar auf ihm. (Lk 1,80)41 Die Eltern von Jesus gingen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem. (2Mo 12,1; 2Mo 12,15)42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie ihn zum ersten Mal mit.43 Nach den Festtagen machten die Eltern sich wieder auf den Heimweg, während der junge Jesus in Jerusalem blieb. Seine Eltern wussten aber nichts davon.44 Sie dachten, er sei irgendwo unter den Pilgern. Sie wanderten den ganzen Tag und suchten ihn dann abends unter ihren Verwandten und Bekannten.45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie am folgenden Tag nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.46 Endlich am dritten Tag entdeckten sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und diskutierte mit ihnen.47 Alle, die dabei waren, staunten über sein Verständnis und seine Antworten.48 Seine Eltern waren ganz außer sich, als sie ihn hier fanden. Die Mutter sagte zu ihm: »Kind, warum hast du uns das angetan? Dein Vater und ich haben dich überall gesucht und große Angst um dich ausgestanden.«49 Jesus antwortete: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters[3] sein muss?« (Joh 2,16)50 Aber sie verstanden nicht, was er damit meinte.51 Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und gehorchte ihnen willig. Seine Mutter aber bewahrte das alles in ihrem Herzen. (Lk 2,19; Eph 6,1; Phil 2,6; Kol 3,20; Hebr 5,8)52 Jesus nahm weiter zu an Jahren wie an Verständnis, und Gott und die Menschen hatten ihre Freude an ihm. (Lk 1,80)

Lukas 2

Neues Leben. Die Bibel

1 Zu jener Zeit ordnete der römische Kaiser Augustus an, dass alle Bewohner des Römischen Reiches behördlich erfasst werden sollten. (Mt 1,18)2 Diese Erhebung geschah zum ersten Mal, und zwar, als Quirinius Statthalter von Syrien war.3 Alle Menschen reisten in ihre betreffende Stadt, um sich für die Zählung eintragen zu lassen.4 Weil Josef ein Nachkomme Davids war, musste er nach Bethlehem in Judäa, in die Stadt Davids, reisen. Von Nazareth in Galiläa aus machte er sich auf den Weg5 und nahm seine Verlobte Maria mit, die schwanger war. (Lk 1,27)6 Als sie in Bethlehem waren, kam die Zeit der Geburt heran. (Mt 1,25; Gal 4,4)7 Maria gebar ihr erstes Kind, einen Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es im Zimmer keinen Platz für sie gab.8 In jener Nacht hatten ein paar Hirten auf den Feldern vor dem Dorf ihr Lager aufgeschlagen, um ihre Schafe zu hüten.9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn in ihre Mitte. Der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken heftig, (Apg 5,19)10 aber der Engel beruhigte sie. »Habt keine Angst!«, sagte er. »Ich bringe euch eine gute Botschaft, die das ganze Volk in große Freude versetzen wird:11 Der Retter – ja, Christus[1], der Herr – ist heute für euch in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! (Joh 4,42; Joh 20,31)12 Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!«13 Auf einmal war der Engel von einem großen himmlischen Heer umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten: (Ps 103,20; Lk 19,38)14 »Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat[2]15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, gehen wir nach Bethlehem! Wir wollen diese Sache, die der Herr uns hat wissen lassen, mit eigenen Augen sehen.«16 Sie liefen, so schnell sie konnten, ins Dorf und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag.17 Da erzählten die Hirten allen, was geschehen war und was der Engel ihnen über dieses Kind gesagt hatte. (Lk 2,10)18 Alle Leute, die den Bericht der Hirten hörten, waren voller Staunen.19 Maria aber bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen und dachte oft darüber nach. (Lk 2,51)20 Die Hirten kehrten zu ihren Herden auf den Feldern zurück; sie priesen und lobten Gott für das, was der Engel ihnen gesagt hatte und was sie gesehen hatten. Alles war so, wie es ihnen angekündigt worden war.21 Als das Kind acht Tage später beschnitten wurde, gab man ihm den Namen Jesus – so wie der Engel ihn schon genannt hatte, bevor Maria schwanger wurde. (1Mo 17,12; Mt 1,21)22 Dann kam die Zeit des Reinigungsopfers, das im Gesetz Moses nach der Geburt eines Kindes vorgeschrieben ist. Maria und Josef gingen mit ihm nach Jerusalem, um ihn dem Herrn zu weihen.23 Denn im Gesetz des Herrn steht: »Alle erstgeborenen Söhne müssen dem Herrn geweiht werden.«[3] (2Mo 13,1)24 Sie brachten das Reinigungsopfer dar, wie es das Gesetz vorschrieb: »Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.«[4] (3Mo 5,1)25 In Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und gottesfürchtig. Simeon war vom Heiligen Geist erfüllt und wartete sehnsüchtig auf die Ankunft des Christus, der Israel Trost und Rettung bringen sollte. (Jes 40,1)26 Der Heilige Geist hatte ihm offenbart, dass er nicht sterben würde, bevor er den vom Herrn gesandten Christus gesehen hätte. (Ps 89,49; Joh 8,51; Hebr 11,5)27 An diesem Tag führte der Heilige Geist ihn in den Tempel. Als Maria und Josef kamen, um das Kind dem Herrn zu weihen, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist,28 war Simeon dort. Er nahm das Kind auf seine Arme und lobte Gott und sagte:29 »Herr, nun kann ich in Frieden sterben! Wie du es mir versprochen hast,30 habe ich den Retter gesehen, (Jes 40,5; Jes 52,10; Apg 4,12)31 den du allen Menschen geschenkt hast.32 Er ist ein Licht, das den Völkern Gott offenbaren wird, und er ist die Herrlichkeit deines Volkes Israel!« (Jes 42,6; Jes 46,13; Jes 49,6)33 Josef und Maria staunten, als sie hörten, was Simeon über Jesus sagte.34 Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria: »Dieses Kind wird von vielen in Israel abgelehnt werden, und das wird ihren Untergang bedeuten. Für viele andere Menschen aber wird er die höchste Freude sein. (Jes 8,14; 1Kor 1,23; 1Petr 2,7)35 Auf diese Weise wird an den Tag kommen, was viele im Innersten bewegt. Doch auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.«36 Im Tempel befand sich auch Hanna, eine Prophetin. Sie war eine Tochter Phanuëls aus dem Stamm Asser und schon sehr alt. Hanna war Witwe. Ihr Mann war nach nur sieben Jahren Ehe gestorben.37 Jetzt war sie vierundachtzig Jahre alt und verließ den Tempel nie mehr, sondern diente Gott dort Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (1Tim 5,5)38 Als Simeon mit Maria und Josef sprach, ging sie vorbei und begann, Gott zu loben. Allen, die auf die verheißene Erlösung Israels warteten, erzählte sie von Jesus. (Jes 52,9; Lk 1,68; Lk 24,21)39 Als Maria und Josef alles erfüllt hatten, was nach dem Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist, kehrten sie nach Nazareth in Galiläa zurück. (Mt 2,23)40 Dort wuchs Jesus heran und wurde groß und kräftig. Er war mit Weisheit erfüllt, und Gottes besondere Gnade ruhte auf ihm. (Lk 1,80)41 Jedes Jahr zum Passahfest zogen seine Eltern nach Jerusalem hinauf. (2Mo 12,24; 5Mo 16,1)42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie auch wieder am Fest teil.43 Nach den Feierlichkeiten machten sie sich auf den Heimweg nach Nazareth, doch Jesus blieb in Jerusalem zurück. Zuerst vermissten seine Eltern ihn nicht,44 weil sie annahmen, dass er sich bei Freunden unter den anderen Reisenden befand. Doch als er am Abend immer noch nicht erschien, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu fragen.45 Da sie ihn nirgends finden konnten, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um dort nach ihm zu suchen.46 Nach drei Tagen endlich entdeckten sie ihn. Er saß im Tempel inmitten der Lehrer, hörte ihnen zu und stellte Fragen.47 Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine klugen Antworten. (Mt 7,28; Joh 7,15)48 Seine Eltern wussten nicht, was sie davon halten sollten. »Kind!«, sagte seine Mutter zu ihm. »Wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich waren in schrecklicher Sorge. Wir haben dich überall gesucht.« (Lk 3,23; Lk 4,22)49 »Warum habt ihr mich gesucht?«, fragte er. »Ihr hättet doch wissen müssen, dass ich im Haus meines Vaters bin.«[5] (Joh 2,16)50 Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte. (Mk 9,32)51 Daraufhin kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen ein gehorsamer Sohn. Seine Mutter bewahrte all diese Dinge in ihrem Herzen. (Lk 2,19)52 So wuchs Jesus heran und gewann an Weisheit. Gott liebte ihn, und alle, die ihn kannten, schätzten ihn sehr. (1Sam 2,26; Spr 3,4; Lk 1,80)

Lukas 2

Neue evangelistische Übersetzung

1 In dieser Zeit befahl der Kaiser Augustus,[1] alle römischen Bürger seines Reiches zu zählen und in Listen einzutragen.2 Diese Einschreibung ereignete sich, ehe[2] Quirinius Statthalter in ‹der Provinz› Syrien war.3 So ging jeder in die Stadt, aus der er stammte, um sich eintragen zu lassen.4 Auch Josef machte sich auf den Weg. Er gehörte zur Nachkommenschaft Davids und musste deshalb aus der Stadt Nazaret in Galiläa nach der Stadt Bethlehem[3] in Judäa reisen,5 um sich dort mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen. Maria war schwanger,6 und als sie in Bethlehem waren, kam für sie die Zeit der Entbindung.7 Sie brachte ihr erstes Kind zur Welt. Es war ein Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil kein Platz für sie im Gastzimmer war.8 In dieser Gegend waren Hirten draußen auf den Feldern. Nachts hielten sie Wache bei ihrer Herde.9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und das Licht der Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie. Sie erschraken sehr und hatten Angst,10 aber der Engel sagte zu ihnen: "Fürchtet euch nicht! Hört doch! Ich bringe euch gute Nachricht von einer großen Freude für das ganze Volk.11 Denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden. Es ist Christus, der Herr.12 Ihr werdet ihn daran erkennen, dass ihr ein Kind findet, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt."13 Plötzlich waren sie von ganzen Heerscharen des Himmels umgeben, die alle Gott lobten und riefen:14 "Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe / und auf der Erde Frieden den Menschen, / auf denen sein Gefallen ruht."15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: "Kommt, wir gehen nach Bethlehem! Sehen wir uns an, was da geschehen ist, und was der Herr uns sagen ließ."16 Schnell liefen sie los und fanden Maria und Josef und auch das Kind, das in der Krippe lag.17 Als sie es gesehen hatten, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.18 Und alle, mit denen sie sprachen, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten berichteten.19 Maria aber bewahrte das Gehörte in ihrem Herzen und dachte immer wieder darüber nach.20 Die Hirten gingen dann wieder zu ihren Herden zurück. Sie priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war genauso gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.21 Als das Kind acht Tage später beschnitten wurde, gab man ihm den Namen Jesus, den Namen, den der Engel genannt hatte, noch bevor Maria schwanger war.22 Und als dann die im Gesetz des Mose festgelegte Zeit der Reinigung[4] vorüber war, trugen Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen. (3Mo 12,2)23 So war es im Gesetz vorgeschrieben: "Jede männliche Erstgeburt soll Gott gehören." (2Mo 13,2; 2Mo 13,12)24 Dabei brachten sie auch das Opfer dar, wie es im Gesetz des Herrn steht: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.[5] (3Mo 12,8)25 Damals lebte in Jerusalem ein gerechter und gottesfürchtiger Mann namens Simeon. Er wartete sehnsüchtig auf den, der Israel Trost ‹und Rettung› bringen würde. Der Heilige Geist ruhte auf ihm26 und hatte ihm die Gewissheit gegeben, dass er nicht sterben werde, bevor er den vom Herrn gesandten Messias gesehen habe.27 Als die Eltern von Jesus das Kind hereinbrachten, um mit ihm zu tun, wie es nach dem Gesetz üblich war, kam Simeon, vom Geist Gottes geführt, gerade in den Tempel.28 Er nahm das Kind in seine Arme und pries Gott:29 "Herr", sagte er, "nun kann dein Diener in Frieden sterben, denn du hast deine Zusage erfüllt.30 Mit meinen eigenen Augen habe ich die Rettung gesehen,31 die du für alle Völker vorbereitet hast –32 ein Licht, das die Nationen erleuchten und dein Volk Israel zu Ehren bringen wird."33 Josef und die Mutter von Jesus[6] wunderten sich, als sie hörten, was Simeon über das Kind sagte.34 Simeon segnete sie und sagte zu Maria, seiner Mutter: "Er ist dazu bestimmt, dass viele in Israel an ihm zu Fall kommen und viele durch ihn aufgerichtet werden. Er wird ein Zeichen Gottes sein, gegen das viele sich auflehnen werden35 – so sehr, dass der Kummer deine Seele wie ein Schwert durchbohren wird. Doch so kommt an den Tag, welche Gedanken in ihren Herzen sind."36 Damals lebte auch eine alte Prophetin in Jerusalem. Sie hieß Hanna und war eine Tochter Penuëls aus dem Stamm Ascher. Nur sieben Jahre war sie verheiratet gewesen37 und war jetzt eine Witwe von 84 Jahren. Sie verließ den Tempel gar nicht mehr und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.38 Auch sie kam jetzt dazu und lobte Gott. Und zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten, sprach sie über dieses Kind.39 Als Maria und Josef alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten sie nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück.40 Das Kind wuchs heran und wurde kräftig. Es war mit Weisheit erfüllt und Gottes Gnade ruhte sichtlich auf ihm.41 Jedes Jahr zum Passafest[7] reisten seine Eltern nach Jerusalem.42 Als Jesus zwölf Jahre alt war, gingen sie wieder zum Fest, wie es der Sitte entsprach, ‹und nahmen auch den Jungen mit›.43 Nach den Festtagen machten sie sich auf den Heimweg. Doch Jesus blieb in Jerusalem, ohne dass die Eltern davon wussten.44 Sie dachten, er sei irgendwo in der Reisegesellschaft. Nach der ersten Tagesetappe suchten sie ihn unter den Verwandten und Bekannten.45 Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie ‹am folgenden Tag› nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.46 Nach drei Tagen endlich entdeckten sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte ihnen Fragen.47 Alle, die zuhörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten.48 Seine Eltern waren sehr überrascht, ihn hier zu sehen. "Kind", sagte seine Mutter zu ihm, "wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich verzweifelt gesucht."49 "Warum habt ihr mich denn gesucht?", erwiderte Jesus. "Wusstet ihr nicht, dass ich dabei sein muss, wenn es um die Dinge meines Vaters geht?"50 Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte.51 Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und war ihnen ein gehorsamer Sohn. Seine Mutter aber bewahrte das alles in ihrem Herzen.52 Jesus nahm weiter an Weisheit zu und wuchs zu einem jungen Mann heran. Gott und die Menschen hatten ihre Freude an ihm.

Lukas 2

Menge Bibel

1 Es begab sich aber in jenen Tagen, daß eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, es solle eine Volkszählung[1] im ganzen römischen Reich vorgenommen werden.2 Es war dies die erste Zählung[2], die zu der Zeit stattfand, als Quirinius Statthalter in Syrien war.3 Da machten alle sich auf, um sich in die Listen eintragen[3] zu lassen, ein jeder in seinem (Heimats-) Ort.4 So zog denn auch Joseph von Galiläa aus der Stadt Nazareth nach Judäa hinauf nach der Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus Davids Hause und Geschlecht stammte,5 um sich daselbst mit Maria, seiner jungen Ehefrau, die guter Hoffnung war, einschätzen zu lassen.6 Während ihres dortigen Aufenthalts kam aber für Maria die Stunde ihrer Niederkunft,7 und sie gebar ihren ersten Sohn, den sie in Windeln wickelte und in eine Krippe legte, weil es sonst keinen Platz in der Herberge für sie gab.8 Nun waren Hirten in derselben Gegend auf freiem Felde und hielten in jener Nacht Wache bei ihrer Herde.9 Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit[4] des Herrn umleuchtete sie, und sie gerieten in große Furcht.10 Der Engel aber sagte zu ihnen: »Fürchtet euch nicht! Denn wisset wohl: ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volke widerfahren wird;11 denn euch ist heute ein Retter[5] geboren, welcher ist Christus[6], der Herr, in der Stadt Davids.12 Und dies sei das Erkennungszeichen für euch: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.«13 Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott priesen mit den Worten:14 »Ehre sei Gott in Himmelshöhen und Friede auf Erden in[7] den Menschen des (göttlichen) Wohlgefallens!«15 Als hierauf die Engel von ihnen weg in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Männer, die Hirten, zueinander: »Wir wollen doch bis Bethlehem hinübergehen und uns die Sache ansehen, die sich dort begeben hat und die der Herr uns hat verkünden lassen!«16 So gingen sie denn eilends hin und fanden Maria und Joseph, dazu das Kind, das in der Krippe lag.17 Als sie es gesehen hatten, teilten sie ihnen die Verkündigung mit, die sie über dieses Kind vernommen hatten;18 und alle, die es hörten, verwunderten sich über den Bericht der Hirten.19 Maria aber bewahrte alle diese Mitteilungen im Gedächtnis und bedachte sie in ihrem Herzen.20 Die Hirten aber kehrten wieder zurück; sie priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten genau so, wie es ihnen (von den Engeln) verkündigt worden war.21 Als dann acht Tage vergangen waren, so daß man das Kind beschneiden mußte (3.Mose 12,3), gab man ihm den Namen Jesus (1,31), der schon vor seiner Empfängnis von dem Engel angegeben worden war.22 Als dann die (vierzig) nach dem mosaischen Gesetz (3.Mose 12,2-8) für ihre Reinigung vorgeschriebenen Tage zu Ende waren, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen[8]23 wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht (2.Mose 13,2.12): »Jedes erstgeborene männliche Kind, das zur Welt kommt, soll als dem Herrn geheiligt[9] gelten« –;24 zugleich wollten sie das Opfer nach der Vorschrift im Gesetz des Herrn (3.Mose 12,8) darbringen, nämlich ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.25 Und siehe, da lebte ein Mann in Jerusalem namens Simeon; dieser Mann war gerecht[10] und gottesfürchtig; er wartete auf die Tröstung Israels, und heiliger Geist war auf ihm.26 Vom heiligen Geist war ihm auch geoffenbart worden, er solle den Tod nicht eher sehen, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte.27 So kam er denn damals, vom Geist getrieben, in den Tempel; und als die Eltern das Jesuskind hineinbrachten, um nach dem Brauch[11] des Gesetzes mit ihm zu verfahren,28 da nahm auch er es in seine Arme und pries Gott mit den Worten:29 »Herr, nun entläßt du deinen Knecht, wie du ihm verheißen hast, im Frieden; (Lk 2,26)30 denn meine Augen haben dein Heil gesehen (Jes 40,5),31 das du vor den Augen aller Völker (Jes 52,10) bereitet hast,32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden (Jes 42,6; 49,6) und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.«33 Die beiden Eltern Jesu verwunderten sich über das, was da über das Kind gesagt wurde.34 Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria, seiner Mutter: »Wisse wohl: dieser ist vielen zum Fallen und (vielen) zum Aufstehen in Israel bestimmt und zu einem Zeichen, das Widerspruch erfährt –35 und auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen –, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.«36 Es war da auch eine Prophetin Hanna, eine Tochter Phanuels aus dem Stamme Asser, die war hochbetagt; nur sieben Jahre hatte sie nach ihrer Mädchenzeit mit ihrem Manne gelebt37 und war dann Witwe geblieben bis (zum Alter von) vierundachtzig Jahren. Sie verließ den Tempel nicht und diente Gott mit Fasten und Beten bei Tag und bei Nacht.38 Diese trat auch in eben dieser Stunde hinzu, pries Gott und redete von ihm[12] zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems[13] warteten.39 Nachdem sie dann alles nach den Vorschriften im Gesetz des Herrn erfüllt hatten, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth zurück.40 Der Knabe aber wuchs heran und wurde kräftig und mit Weisheit erfüllt, und die Gnade Gottes war über ihm[14].41 Seine Eltern pflegten aber alle Jahre zum Passahfest nach Jerusalem zu wandern (2.Mose 23,14-17).42 Als er nun zwölf Jahre alt geworden war und sie wie gewöhnlich zur Festzeit hinaufgezogen waren,43 blieb, als sie die Festtage dort zugebracht hatten und sie sich auf den Heimweg machten, der Knabe Jesus in Jerusalem zurück, ohne daß seine Eltern es bemerkten.44 In der Meinung, er befinde sich unter der Reisegesellschaft, gingen sie eine Tagereise weit und suchten ihn bei den Verwandten und Bekannten;45 als sie ihn aber dort nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.46 Nach drei Tagen endlich fanden sie ihn, wie er im Tempel mitten unter den Lehrern saß und ihnen zuhörte und auch Fragen an sie richtete;47 und alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten.48 Als sie[15] ihn dort erblickten, wurden sie betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: »Kind, warum hast du uns das angetan? Bedenke doch: dein Vater und ich suchen dich mit Angst!«49 Da antwortete er ihnen: »Wie habt ihr mich nur suchen können? Wußtet ihr nicht, daß ich im Hause meines Vaters sein muß?«50 Sie verstanden aber das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte. –51 Er kehrte dann mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen untertan[16], und seine Mutter bewahrte alle diese Worte[17] in ihrem Herzen.52 Jesus aber nahm an Weisheit, Körpergröße und Gnade[18] bei Gott und den Menschen zu (1.Sam 2,26).

Lukas 2

Lutherbibel 2017

1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.2 Und diese Schätzung[1] war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war,5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe[2]; die war schwanger.6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. (Mt 1,25)8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.9 Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: (Ps 103,20)14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens[3]. (Jes 9,5; Jes 57,19; Lk 19,38; Eph 2,14; Eph 2,17)15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.17 Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.21 Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war. (1Mo 17,12; Lk 1,31; Lk 1,59)22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, (3Mo 12,1; 4Mo 18,15)23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, (2Mo 13,2; 2Mo 13,15)24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3Mo 12,6)25 Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. (1Mo 49,18)26 Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus[4] des Herrn gesehen.27 Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,31 das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern,32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. (Jes 49,6)33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – (Lk 20,17; Apg 28,22; 1Kor 1,23)35 und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden. (Joh 19,25)36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft[5] hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt37 und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. (1Tim 5,5)38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth.40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm.41 Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. (5Mo 16,1)42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes.43 Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wussten’s nicht. (2Mo 12,18)44 Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.45 Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn.46 Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte.47 Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten. (Jes 11,2)48 Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.49 Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich sein muss bei denen, die zu meinem Vater gehören[6]?50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen gehorsam. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. (1Sam 2,26)

Lukas 2

Elberfelder Bibel

1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vom Kaiser Augustus[1] ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben[2].2 Diese Einschreibung geschah als erste, als Quirinius Statthalter von Syrien war. (Apg 5,37)3 Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, ein jeder in seine ⟨Vater⟩stadt.4 Es ging aber auch Josef von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa, in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids war, (Mt 2,5; Lk 1,27; Joh 7,42)5 um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die schwanger war. (Lk 1,27)6 Und es geschah, als sie dort waren, wurden ihre Tage erfüllt, dass sie gebären sollte;7 und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war. (Jes 9,5; Mt 2,1; Lk 9,58; Gal 4,4)8 Und es waren Hirten in derselben Gegend, die auf freiem Feld blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde.9 Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit großer Furcht. (Lk 1,11)10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude[3], die für das ganze Volk sein wird. (Jes 9,2; Mt 28,5; Lk 1,13; Lk 24,52)11 Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, ⟨der⟩ Herr, in Davids Stadt. (Mt 1,21; Apg 2,36; 1Kor 8,6; Phil 2,11)12 Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind[4] finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.13 Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen[5], die Gott lobten und sprachen: (Ps 103,21; Dan 7,10)14 Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden in[6] den Menschen ⟨des⟩ Wohlgefallens! (Jes 9,5; Jes 57,19; Lk 19,38)15 Und es geschah, als die Engel von ihnen hinweg in den Himmel auffuhren, dass die Hirten zueinander sagten: Lasst uns doch hingehen nach Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist und die der Herr uns kundgetan hat.16 Und sie kamen eilend und fanden Maria und Josef, und das Kind[7] in der Krippe liegend. (Mt 2,11)17 Als sie es aber gesehen hatten, machten sie das Wort bekannt, das über dieses Kind zu ihnen geredet worden war.18 Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde.19 Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. (1Mo 37,11; Lk 1,66)20 Und die Hirten kehrten zurück, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen gesagt worden war.21 Und als acht Tage vollendet waren, dass man ihn beschneiden sollte, da wurde sein Name Jesus[8] genannt, der von dem Engel genannt worden war, ehe er im Mutterleib empfangen wurde. (Mt 1,21; Lk 1,31; Lk 1,59)22 Und als die Tage ihrer[9] Reinigung nach dem Gesetz Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen (3Mo 12,4)23 – wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: »Alle männliche Erstgeburt[10] soll dem Herrn heilig heißen « – (2Mo 13,2)24 und ein Schlachtopfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. (3Mo 12,8; Gal 4,4)25 Und siehe, es war in Jerusalem ein Mensch, mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. (Jes 40,1; Jes 49,13; Jes 52,9; Lk 1,15; Lk 2,38)26 Und ihm war von dem Heiligen Geist eine göttliche Zusage zuteilgeworden[11], dass er den Tod nicht sehen werde, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.27 Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun,28 da nahm auch er es in seine Arme und lobte Gott und sprach:29 Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht[12] nach deinem Wort in Frieden; (1Mo 46,30)30 denn meine Augen haben dein Heil[13] gesehen, (Lk 1,69)31 das du bereitet hast im Angesicht aller Völker: (Jes 52,10)32 ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel. (Jes 42,6; Jes 46,13; Jes 60,19; Zef 3,14; Lk 1,79; Apg 13,47; Apg 26,23)33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was über ihn geredet wurde.34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (Jes 8,14; Röm 9,32; Hebr 12,3)35 – aber auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen –, damit Überlegungen aus vielen Herzen offenbar werden.36 Und es war eine Prophetin Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Diese war in ihren Tagen[14] weit vorgerückt; sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt von ihrer Jungfrauschaft an;37 und sie war eine Witwe von vierundachtzig Jahren, die wich nicht vom Tempel und diente ⟨Gott⟩ Nacht und Tag mit Fasten und Flehen. (1Tim 5,5)38 Und sie trat zur selben Stunde herbei, lobte Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. (Lk 2,25; Lk 24,21)39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie nach Galiläa zurück in ihre Stadt Nazareth. (Lk 1,26)40 Das Kind aber wuchs und erstarkte, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm. (Jes 11,2; Lk 1,80; Lk 2,52)41 Und seine Eltern gingen alljährlich am Passahfest nach Jerusalem. (2Mo 23,14; Joh 2,13)42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach der Gewohnheit des Festes;43 und als sie die Tage vollendet hatten, blieb bei ihrer Rückkehr der Junge Jesus in Jerusalem zurück, und seine Eltern wussten es nicht. (2Mo 12,18)44 Da sie aber meinten, er sei unter der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagereise[15] weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten;45 und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn.46 Und es geschah, dass sie ihn nach drei Tagen im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte.47 Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten. (Ps 119,99; Lk 4,22; Joh 7,15)48 Und als sie ihn sahen, wurden sie bestürzt; und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.49 Und er sprach zu ihnen: Was ⟨ist der Grund dafür⟩, dass ihr mich gesucht habt? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist? (Ps 26,8; Joh 2,16)50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete. (Lk 9,45; Lk 18,34)51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. (Lk 1,26; Lk 2,19; Eph 6,1)52 Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen. (1Sam 2,26; Spr 3,4; Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 2,40; Joh 1,19)

Lukas 2

Das Buch

1 Damals geschah Folgendes: Der römische Kaiser Augustus erließ ein Gesetz, nach dem sein ganzes Weltreich statistisch erfasst werden sollte.2 Diese erste Datenerhebung fand statt, bevor Quirinius Syrien verwaltete.3 Alle Menschen machten sich auf den Weg, um ihre Namen erfassen zu lassen, und zwar jeder in seinem Heimatort.4 So zog auch Josef los, aus Galiläa, aus dem Ort Nazareth, hinauf nach Judäa, nach Bethlehem, der Heimatstadt von König David. Denn er war ein direkter Nachfahre von David und hatte dort noch Heimatrecht.5 Deshalb wollte er sich dort registrieren lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die inzwischen schwanger war.6 Während sie sich dort aufhielten, rückte der Geburtstermin immer näher7 und Maria brachte einen Sohn zur Welt, ihr erstes Kind. Sie wickelte ihn fest ein und legte ihn zum Schlafen in einen Futtertrog, denn es gab für sie keinen geeigneten Platz im Wohnraum.8 Einige Hirten befanden sich in der Gegend. Sie verbrachten die Nacht draußen auf dem freien Feld, weil sie ihre Herden bewachen mussten.9 Da stand plötzlich ein Engel, ein Bote von Gott, vor ihnen. Der Lichtglanz der Herrlichkeit Gottes machte alles um sie herum ganz hell und sie wurden von großer Furcht ergriffen.10 Doch der Gottesbote sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Denn ich bin hier, um euch eine wunderbare Nachricht zu bringen! Große Freude bedeutet sie für alle Menschen.11 Heute ist für euch der Weltenretter geboren, der Messias, der rechtmäßige Herr, und zwar in dem Heimatort von David.12 Und das kann euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Baby finden, das in Windeln eingewickelt in einem Futtertrog liegt.«13 Plötzlich war da bei dem Gottesboten eine riesig große Armee des Himmels. Sie sangen Loblieder auf Gott und riefen:14 »Gott gehört alle Ehre in den höchsten Höhen! Sein Friede kommt zu den Menschen, weil er ihnen sein Wohlgefallen schenkt.«15 Als dann die Engel wieder in den Himmel zurückkehrten, sagten die Hirten zueinander: »Los, lasst uns nach Bethlehem gehen! Wir wollen unbedingt sehen, was wir gehört haben, die Botschaft, die Gott uns mitgeteilt hat!«16 Sie liefen so schnell wie möglich dorthin und fanden alle vor: Maria und Josef und das Baby, das im Futtertrog lag.17 Sie sahen sie und erkannten sie aufgrund dessen, was ihnen über das kleine Kind berichtet worden war.18 Alle, die von diesen Ereignissen hörten, staunten über das, was die Hirten ihnen erzählten.19 Und Maria nahm alles in sich auf und bewegte das, was sie gehört und erfahren hatte, in ihrem Herzen.20 Die Hirten kehrten wieder zurück auf das Feld. Dabei gaben sie Gott alle Ehre, sie lobten ihn wegen allem, was sie gehört und gesehen hatten. Denn es war alles genauso gewesen, wie es ihnen der Gottesbote angekündigt hatte.21 Als der achte Tag nach der Geburt angebrochen war, führten sie an dem Kind die Beschneidung durch. Dabei bekam er den Namen Jesus. Das war der Name, den der Engel genannt hatte, bevor er überhaupt im Mutterleib empfangen worden war.22 Als dann die Zeit für ihre rituelle Reinigung gekommen war, brachten sie das Kind hinauf in die Stadt Jerusalem. Sie wollten ihn vor Gott präsentieren, so wie es im Gesetzbuch von Mose vorgeschrieben ist.23 Denn dort, im Buch des Gottesgesetzes, steht geschrieben: »Jedes männliche Kind, das als erstes von seiner Mutter geboren ist, soll als gottgeweiht gelten!«24 Und sie wollten auch das Opfer darbringen, denn darüber wird im Buch des Gottesgesetzes gesagt: »Es sollen entweder zwei ausgewachsene Turteltauben oder auch einfach zwei kleine Tauben sein.«25 Da ereignete sich Folgendes: In Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Er war durch und durch gerecht und bei allen Leuten hoch angesehen. Er lebte in der Erwartung, dass Gott endlich den senden würde, der dem Volk Israel Hilfe und Trost bringt. Ja, der heilige Gottesgeist ruhte spürbar auf Simeon.26 Dieser heilige Gottesgeist hatte ihm unmissverständlich mitgeteilt, dass er nicht sterben würde, bevor er nicht mit eigenen Augen den von Gott gesandten Messias sehen würde.27 Der Geist Gottes leitete nun Simeon zum Tempelgelände, gerade, als das Kind Jesus von seinen Eltern herbeigetragen wurde. Sie wollten das mit ihm tun, was im Buch Gottes vorgeschrieben war.28 Da nahm Simeon Jesus in die Arme und fing an, Gott zu loben:29 »Jetzt ist es so weit, du ewiger Herrscher! Jetzt kann ich, dein Diener, in vollem Frieden weiterziehen, so wie du es mir zugesagt hast.30 Denn mit meinen eigenen Augen habe ich ihn gesehen, die Rettung, die du vorbereitet hast,31 deutlich sichtbar vor den Augen aller Völker.32 Ja, er ist das Licht, das die Nationen erleuchtet und seinen Lichtglanz über dein eigenes Volk Israel erstrahlen lässt.«33 Der Vater und die Mutter von Jesus waren voller Verwunderung über das, was Simeon über ihn sagte.34 Da ergriff Simeon noch einmal das Wort und sprach Segensworte über ihnen. Zu Maria, der Mutter von Jesus, sagte er: »Dein Sohn wird viel bewirken. Für viele Menschen im Volk Israel wird er zum Stolperstein werden, aber viele wird er auch wieder aufrichten. Er ist ein Zeichen von Gott, das nicht ohne Widerspruch bleiben wird.35 Aber auch in deine Seele wird ein Schwert eindringen. Durch ihn werden die innersten Gedanken von vielen Menschen für alle sichtbar werden.«36 Dort im Tempel hielt sich auch noch die Prophetin Hanna auf. Sie war die Tochter von Phanuël und gehörte zum Stamm Asser. Hanna war schon in einem sehr fortgeschrittenen Alter. Mit ihrem Mann hatte sie nach ihrer Hochzeit sieben Jahre zusammengelebt.37 Dann wurde sie zur Witwe, war inzwischen vierundachtzig Jahre alt und hielt sich ununterbrochen im Tempelbereich auf. Tag und Nacht hielt sie Gottesdienst mit Fasten und Beten.38 Auch sie kam zu diesem Zeitpunkt zu ihnen und begann, Gott laut zu loben. Danach erzählte sie all denen von Jesus, die genauso wie sie auf die große Hilfe warteten, die Gott der Stadt Jerusalem senden würde.39 Als sie alles erfüllt hatten, was ihnen nach dem Gottesgesetz geboten war, reisten Josef und Maria zurück in die Provinz Galiläa, in ihre Stadt Nazareth.40 Der kleine Junge aber wuchs heran und wurde immer stärker. Er war erfüllt von Weisheit und erlebte immer wieder Gottes freundliche Zuwendung.41 Jedes Jahr reisten seine Eltern gewohnheitsgemäß nach Jerusalem, um dort das Passafest zu feiern.42 Als Jesus nun zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder dorthin, wie es bei diesem Fest üblich war.43 Als schließlich die Festtage für sie vorüber waren, machten sie sich wieder auf den Weg nach Hause. Aber Jesus, der Junge, blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern das wussten.44 Sie waren davon ausgegangen, dass er sich irgendwo unter den Mitwanderern aufhielt. Doch nachdem sie die erste Tageswanderung hinter sich gebracht hatten,45 fanden sie ihn nicht, weder unter ihren Verwandten noch unter ihren Bekannten. Weil sie ihn nicht finden konnten, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück, um ihn überall zu suchen.46 Erst nach insgesamt drei Tagen fanden sie ihn, wie er im Tempelhof saß, inmitten von Gesetzeslehrern. Dabei hörte er ihnen zu und stellte ihnen auch viele Fragen.47 Alle, die das zu hören bekamen, was er sagte, waren sehr erstaunt über sein tiefes Verständnis und seine treffenden Antworten.48 Als die Eltern ihn endlich sahen, waren sie schockiert. Seine Mutter sagte: »Kind, was hast du uns angetan! Stell dir vor, dein Vater und auch ich haben dich verzweifelt gesucht!«49 Aber Jesus sagte zu ihnen: »Warum sucht ihr mich denn? Wisst ihr nicht, dass ich mich dort aufhalten muss, wo mein Vater wirkt?«50 Aber sie verstanden nicht, was er zu ihnen sagte.51 Da wanderte er mit ihnen wieder fort von Jerusalem und kam mit nach Nazareth. Dort ordnete er sich ihnen wieder unter. Seine Mutter aber bewahrte alle diese Ereignisse wie einen Schatz in ihrem Herzen.52 Und Jesus machte weiter Fortschritte. Er nahm zu an Weisheit und Reife. Bei Gott und den Menschen fand er Annahme und Zustimmung.