von Katholisches Bibelwerk1Du aber, unser Gott, bist gütig und wahrhaftig, / langmütig und mit Erbarmen alles regierend. (2Mo 34,6; Ps 86,5; Ps 100,5; Ps 145,8; Nah 1,3)2Auch wenn wir sündigen, gehören wir dir, da wir deine Stärke kennen; / doch wir werden nicht sündigen, da wir wissen, dass wir dein Eigentum sind.3Denn es ist vollendete Gerechtigkeit, dich zu kennen; / und um deine Stärke zu wissen ist die Wurzel der Unsterblichkeit.4Die Böses wirkende Erfindung der Menschen hat uns nicht verführt, / die unfruchtbare Arbeit der Maler, / eine mit bunten Farben besudelte Gestalt.5Ihr Anblick erregt die Sehnsucht der Toren / und weckt in ihnen das Verlangen nach eines toten Bildes Gestalt, die nicht atmen kann.6Liebhaber des Bösen und solcher Hoffnungen würdig / sind alle, die es anfertigen, die nach ihm verlangen und die es anbeten.7Der Töpfer knetet mühsam den weichen Ton, / um jedes Gefäß zu unserem Gebrauch zu formen.
Aus dem gleichen Lehm bildet er solche, / die sauberen Zwecken dienen,
und solche für das Gegenteil, alle in gleicher Weise; / über den Gebrauch eines jeden / entscheidet, der den Lehm formt. (1Mo 2,7; Jer 18,3; Röm 9,21)8Aus dem gleichen Lehm formt er in verkehrter Mühe auch einen nichtigen Gott, / er, der vor Kurzem aus Erde entstand
und bald dorthin zurückkehrt, woher er genommen ist, / wenn die Leihgabe des Lebens zurückgefordert wird. (1Mo 2,7; 1Mo 3,19; Pred 12,7)9Doch es kümmert ihn nicht, dass er entschlafen wird / und nur ein kurzes Leben hat.
Er wetteifert mit Goldschmieden und Silbergießern, er ahmt Kupferschmiede nach / und sieht seinen Ruhm darin, Nachbildungen zu formen.10Asche ist sein Herz, noch weniger wert als Erdenstaub seine Hoffnung, / und sein Leben ist wertloser als Lehm. (Jes 44,20)11Denn er erkannte nicht den, der ihn geformt hat, / den, der ihm eine wirkende Seele eingehaucht / und Lebensgeist eingeblasen hat. (1Mo 2,7)12Nein, er hält unser Leben für ein Spiel, / die Lebenszeit für einen einträglichen Jahrmarkt; / er sagt, man müsse aus allem, auch aus Schlechtem, Gewinn ziehen.13Denn er weiß besser als alle, dass er sündigt, / wenn er aus dem gleichen Erdenstoff nicht nur zerbrechliche Gefäße, sondern auch Götzenbilder fertigt.14Ganz unverständig aber und ärmer als eines Kindes Seele / waren die Feinde, die dein Volk unterdrückten. (2Mo 1,13)15Sie hielten alle Götzenbilder der Völker für Götter, / Götter, die weder ihre Augen gebrauchen können, um zu sehen, / noch ihre Nase, um die Luft einzuatmen, / noch ihre Ohren, um zu hören, /noch die Finger ihrer Hände, um zu tasten, / und deren Füße nicht gehen können. (5Mo 4,28; Ps 115,4)16Ein Mensch hat sie gemacht, / einer, dem der Geist nur geliehen ist, hat sie geformt; / kein Mensch hat die Kraft, einen Gott zu bilden, der auch nur ihm selber ähnlich wäre.17Als Sterblicher schafft er mit frevelhaften Händen nur Totes. / Er ist besser als seine angebeteten Gebilde; / denn er bekam einmal Leben, diese aber nie.18Sie verehren sogar die widerlichsten Tiere, / die dümmsten im Vergleich mit den anderen,19solche, die nicht einmal schön sind, sodass man sie begehren könnte, soweit das beim Anblick von Tieren möglich ist, / die zudem Gottes Lob und seinen Segen verloren haben. (1Mo 1,21; Dan 3,79)
1Du aber, unser Gott, bist gütig, treu und geduldig. Du regierst die Welt voller Erbarmen. (2Mo 34,6; Weis 11,26; Weis 12,16)2Selbst wenn wir uns gegen dich vergehen, bleiben wir dein Eigentum, weil wir deine göttliche Macht anerkennen. Wir werden uns aber nicht gegen dich vergehen, weil wir uns vor Augen halten, dass wir dir gehören.3Denn dich zu kennen bedeutet vollkommen sein, und deine Macht zu kennen führt zu unvergänglichem Leben. (Joh 17,3; Weis 1,15; Weis 8,13)4Uns haben die verwerflichen Erfindungen der Menschen nicht in die Irre geführt; die bunt bemalten Bilder, diese sinnlosen Machwerke von Künstlerhand, haben uns nicht beeindruckt.5Nur Menschen ohne Verstand lassen sich durch den schönen Schein verführen und fühlen sich zu dem toten Bild eines toten Götzen hingezogen. (Weis 13,10)6Wer solche Bilder herstellt, wer sie bewundert, wer sie anbetet – sie alle sind gleicherweise in das Böse verliebt und verdienen es, dass ihre Hoffnungen enttäuscht werden. (Weis 1,16; Weis 3,11)
Der Töpfer und sein Götzenbild aus Ton
7Der Töpfer knetet in mühevoller Arbeit den weichen Ton und formt daraus Gefäße für den täglichen Gebrauch. Aus derselben Masse macht er ein Gefäß, das reinlichen Zwecken, und eines, das unappetitlichen Zwecken dient. Er entscheidet, wofür jedes einzelne Gefäß bestimmt ist. (Röm 9,21; Weis 13,10)8In verwerflicher Mühe aber formt er aus demselben Ton einen nichtigen Götzen. Er bedenkt nicht, dass er selbst erst vor Kurzem aus Erde entstanden ist und dass er in Kürze, wenn die ihm geliehene Seele zurückgefordert wird, wieder zur Erde zurückkehren muss, von der er genommen ist. (1Mo 2,7; 1Mo 3,19; Ps 90,3; Pred 12,7; Lk 12,20; Weis 15,11; Weis 15,16)9Es kümmert ihn nicht, dass sein Leben so kurz ist und er bald sterben muss. Er ist nur darauf aus, mit dem Gold- und Silberschmied zu wetteifern und es dem Bronzegießer gleichzutun. Er meint, es bringe ihm Ehre, wenn er die Werke großer Künstler imitiert. (Ps 39,5)10Er hängt sein Herz an Staub und Asche; der Lohn, auf den er hofft, ist wertloser als Erde, sein Leben hat nicht mehr Wert als Ton. (2Mak 7,14; Weis 5,14)11Denn er kennt den großen Meister nicht, der ihn selbst geformt hat, der ihm eine tätige Seele eingehaucht hat und den Leben schaffenden Geist.12Er denkt, unser Leben sei ein festliches Spiel, bei dem man gute Gewinne macht. Sein Grundsatz ist: Man muss aus allem Profit schlagen, auch aus dem Bösen. (Apg 19,24)
Abschluss und Überleitung
13Ein solcher Töpfer weiß besser als irgendein anderer, dass er Unrecht tut, wenn er aus demselben irdischen Stoff sowohl zerbrechliche Gefäße als auch Götterbilder herstellt.14Die Feinde aber, Herr, die dein Volk unterdrückten, waren in höchstem Maße töricht und bewiesen noch weniger Verstand als ein kleines Kind. (Weis 15,18)15Denn sie verehrten auch noch die Götzen aller anderen Völker als Götter – diese Götzen, die ihre Augen nicht zum Sehen brauchen können und ihre Ohren nicht zum Hören, ihre Nasenlöcher nicht zum Luftholen, ihre Finger nicht zum Greifen und ihre Füße nicht zum Gehen. (Ps 135,15)16Sie sind Machwerke von Menschen; jemand, der das Leben selbst nur geborgt hat, hat sie geformt. Kein Mensch ist fähig, einen Gott zu bilden, der auch nur ihm selber gleicht. (Weis 15,8)17Weil er dem Tod verfallen ist, kann er in seiner Verblendung auch nur Totes erschaffen. Er ist dem, was er anbetet, in Wirklichkeit weit überlegen; denn er lebt doch eine Zeit lang, die Götzenbilder aber bleiben für immer tot. (Weis 13,10)18Die Feinde deines Volkes, Herr, verehren sogar die verächtlichsten Tiere als Götter, die noch dümmer sind als alle anderen. (Weis 11,15)19Nicht einmal schön sind diese Tiere, sodass man sich – wie bei anderen – an ihrem Anblick ergötzen könnte. Ganz abgesehen davon, dass diese Tiere dein Wohlgefallen und deinen Segen verscherzt haben, weil sie so vergötzt werden.