1Ein Psalm Asafs.
Gott, ja Gott, der HERR, hat gesprochen, /
er rief die Erde
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang. (5Mo 10,17)2Vom Zion her, der Krone der Schönheit,
ging Gott auf in strahlendem Glanz. (Ps 48,3)3Unser Gott möge kommen und nicht schweigen;
Feuer frisst vor ihm her; um ihn stürmt es gewaltig. (Ps 97,3; Jes 63,19; Dan 7,10)4Dem Himmel droben und der Erde ruft er zu,
um sein Volk zu richten: (5Mo 32,1; Jes 1,2)5Versammelt mir all meine Frommen,
die den Bund mit mir schließen beim Opfer! (2Mo 24,4)6Da taten die Himmel seine Gerechtigkeit kund;
weil Gott selbst der Richter ist. [Sela] (Ps 19,2; Ps 97,6)7Höre, mein Volk, ich rede. /
Israel, ich bin gegen dich Zeuge,
Gott, dein Gott bin ich. (2Mo 20,2; Ps 40,7)8Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich,
deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.9Aus deinem Haus nehme ich keinen Stier an,
keine Böcke aus deinen Hürden.10Denn mir gehört alles Wild des Waldes,
das Vieh auf den Bergen zu Tausenden.11Ich kenne alle Vögel der Berge,
was sich regt auf dem Feld, ist mein Eigen.[1]12Hätte ich Hunger, ich brauchte es dir nicht zu sagen,
denn mein ist der Erdkreis und seine ganze Fülle. (Ps 24,1)13Soll ich denn das Fleisch von Stieren essen
und das Blut von Böcken trinken?14Bring Gott ein Opfer des Dankes
und erfülle dem Höchsten deine Gelübde! (Ps 66,13; Ps 119,108; Hebr 13,15)15Ruf mich am Tage der Not;
dann rette ich dich und du wirst mich ehren. (Ps 91,15)16Zum Frevler aber spricht Gott: /
Was zählst du meine Gebote auf
und führst meinen Bund in deinem Mund? (Röm 2,17)17Dabei war Zucht dir verhasst,
meine Worte warfst du hinter dich.18Sahst du einen Dieb, hattest du an ihm Gefallen,
mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft.19Dein Mund redete böse Worte
und mit Betrug verbindet sich deine Zunge.20Du setzt dich hin und redest gegen deinen Bruder,
auf den Sohn deiner Mutter häufst du Verleumdung.21Das hast du getan und ich soll schweigen? /
Meinst du, ich bin wie du?
Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.22Ihr, die ihr Gott vergesst, begreift es doch!
Sonst zerreiße ich euch und niemand kann euch retten.23Wer Opfer des Dankes bringt, ehrt mich;
wer den rechten Weg beachtet, den lasse ich das Heil Gottes schauen. (Ps 50,14; Ps 91,16)
1Ein Lied Asafs. Gott, der HERR, spricht, der Große und Mächtige! Sein Ruf schallt über die ganze Erde, von dort, wo die Sonne aufgeht, bis dorthin, wo sie versinkt. (1Chr 6,24)2Auf dem Zion, dem schönsten aller Berge, zeigt sich Gott in strahlendem Glanz. (Ps 76,3)3Unser Gott kommt, er schweigt nicht länger. Vor ihm her läuft vernichtendes Feuer, um ihn stürmt und wütet das Wetter. (Ps 97,3)4Himmel und Erde ruft er als Zeugen auf, denn er will sein Volk zur Rechenschaft ziehen. (5Mo 4,26; Mi 6,1)5»Holt mir die Meinen zusammen«, sagt er, »sie haben einen Bund mit mir geschlossen und sich verpflichtet, mir zu gehorchen; mit einem Opfer haben sie den Bund besiegelt.« (2Mo 24,4)6Der Himmel kann es bezeugen: Gott ist im Recht, wenn er nun Rechenschaft von ihnen fordert.7»Höre, mein Volk, ich habe mit dir zu reden! Israel, ich klage dich an, ich selbst, dein Gott!8Du bringst mir viele Opfergaben, daran habe ich nichts auszusetzen; Brandopfer bringst du mir zu jeder Zeit. (Ps 40,7)9Aber ich nehme deine Opfer nicht an. Ich brauche ihn nicht, den Stier aus deinem Stall, auch nicht den Bock aus deinem Pferch!10Alle Tiere des Waldes gehören mir, das Wild auf Tausenden von Bergen ist mein Eigentum.11Auch die Vögel dort gehören mir und alle kleinen Tiere auf dem freien Feld.12Selbst wenn ich Hunger hätte, würde ich von dir nichts fordern; denn mir gehört die ganze Erde und alles, was darauf lebt.13Meinst du, ich esse das Fleisch von Rindern oder trinke das Blut von Böcken?14Nicht Opfer will ich von dir, sondern Dank: Löse deine Versprechen ein, die du mir in Bedrängnis gegeben hast, mir, dem Höchsten, deinem Gott!15Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dir helfen und du wirst mich preisen.« (Ps 91,15)16Zu dem Ungehorsamen aber sagt Gott: »Was sprichst du ständig von meinen Geboten und berufst dich auf meinen Bund?17Du lässt dir ja nichts von mir sagen, jede Mahnung schlägst du in den Wind!18Mit Dieben freundest du dich an, bei Ehebrechern fühlst du dich zu Hause,19dein Mund fließt über von Lästerreden, deine Zunge knüpft lauter Lügengewebe.20Du ziehst über deine Mitmenschen her, sogar den eigenen Bruder verleumdest du.21Und ich sollte schweigen zu all diesem Unrecht? Hältst du mich etwa für deinesgleichen? Ich verlange Rechenschaft von dir, ich halte dir jede Schändlichkeit vor Augen!22Ihr alle, die ihr mich vergessen habt, hört, was ich sage, nehmt es zu Herzen! Sonst schlage ich zu und es gibt keine Rettung.23Dank ist die Opfergabe, an der ich Freude habe; und wer auf meinen Wegen geht, erfährt meine Hilfe.« (Ps 119,108)