1Dann wurde mir ein Messstab gegeben, der aussah wie ein Stock, und mir wurde gesagt: Geh, miss den Tempel Gottes und den Altar und zähle alle, die dort anbeten! (Hes 40,3)2Den Hof, der außerhalb des Tempels liegt, lass aus und miss ihn nicht; denn er ist den Heiden überlassen. Sie werden die heilige Stadt zertreten, zweiundvierzig Monate lang. (Jes 63,18; Sach 12,3)
Das Zeugnis der beiden Propheten
3Und ich will meinen zwei Zeugen auftragen, im Bußgewand aufzutreten und prophetisch zu reden, zwölfhundertsechzig Tage lang.4Sie sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. (Sach 4,3)5Wenn ihnen jemand Schaden zufügen will, schlägt Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde; so muss jeder sterben, der ihnen schaden will. (2Sam 22,9; 2Kön 1,10)6Sie haben Macht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen fällt in den Tagen ihres Wirkens als Propheten. Sie haben auch Macht, das Wasser in Blut zu verwandeln und die Erde zu schlagen mit allen möglichen Plagen, sooft sie wollen. (2Mo 7,17; 1Sam 4,8; 1Kön 17,1)7Wenn sie ihren Auftrag als Zeugen erfüllt haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen, sie besiegen und töten. (Dan 7,3)8Und ihre Leichen bleiben auf der Straße der großen Stadt liegen. Diese Stadt heißt, geistlich verstanden: Sodom und Ägypten; dort wurde auch ihr Herr gekreuzigt.9Menschen aus allen Völkern und Stämmen, Sprachen und Nationen werden ihre Leichen dort sehen, dreieinhalb Tage lang; sie werden nicht zulassen, dass die Leichen in einem Grab bestattet werden.10Und die Bewohner der Erde freuen sich darüber, beglückwünschen sich und schicken sich gegenseitig Geschenke; denn die beiden Propheten hatten die Bewohner der Erde gequält.11Aber nach den dreieinhalb Tagen kam von Gott her wieder Lebensgeist in sie und sie stellten sich wieder auf ihre Füße. Da überfiel alle, die sie sahen, große Angst. (1Mo 15,12; 2Mo 15,16; Hes 37,5)12Und sie hörten eine laute Stimme vom Himmel her, die ihnen zurief: Kommt herauf! Vor den Augen ihrer Feinde stiegen sie in der Wolke zum Himmel hinauf. (2Mo 19,24; 2Kön 2,11)13In dieser Stunde entstand ein gewaltiges Erdbeben. Ein Zehntel der Stadt stürzte ein und siebentausend Menschen kamen durch das Erdbeben um. Die Überlebenden wurden vom Entsetzen gepackt und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. (Hes 38,19)14Das zweite Wehe ist vorüber; siehe, das dritte Wehe kommt bald.
Die siebte Posaune
15Der siebte Engel blies seine Posaune. Da ertönten laute Stimmen im Himmel, die riefen:
Nun gehört die Königsherrschaft über die Welt / unserem Herrn und seinem Christus; / und er wird herrschen in alle Ewigkeit. (Ps 2,2; Dan 7,14; Sach 14,9)16Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an17und sprachen:
Wir danken dir, Herr und Gott, / du Herrscher über die ganze Schöpfung, / der du bist und der du warst;
denn du nahmst deine große Macht in Anspruch / und tratest die Herrschaft an. (2Mo 3,14; Ps 99,1)18Die Völker gerieten in Zorn. / Da kam dein Zorn: die Zeit, die Toten zu richten,
die Zeit, deine Knechte zu belohnen, / die Propheten und die Heiligen
und alle, die deinen Namen fürchten, / die Kleinen und die Großen, / die Zeit, alle zu verderben, die die Erde verderben. (Ps 2,1; Ps 115,13)19Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar: Da begann es zu blitzen, zu dröhnen und zu donnern, es gab ein Beben und schweren Hagel. (2Mo 9,24; 2Mo 19,16; 1Kön 8,1)
Die tödliche Bedrohung der Gemeinde und das Auftreten der zwei Zeugen
1Dann erhielt ich ein Rohr, das wie ein Messstab war, und jemand sagte: »Steh auf und miss den Tempel Gottes aus und den inneren Vorhof, in dem der Altar steht.[1] Zähle, wie viele Menschen dort beten. (1Kor 3,16; Offb 21,15)2Den äußeren Vorhof lass weg! Dort brauchst du nicht zu messen, weil er den Fremden preisgegeben wird. Zweiundvierzig Monate lang werden sie die Heilige Stadt verwüsten. (Dan 8,14; Offb 12,6; Offb 12,14; Offb 13,5)3Ich werde meine zwei Zeugen beauftragen. Sie sollen Trauerkleidung tragen und während dieser zwölfhundertsechzig Tage prophetisch reden.«4Diese beiden Zeugen sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. (Sach 4,1; Sach 4,11)5Wenn jemand versucht, gegen sie einzuschreiten, kommt Feuer aus ihrem Mund und verbrennt ihre Feinde. Auf diese Weise werden alle getötet, die ihnen Schaden zufügen wollen. (2Kön 1,10; Jer 5,14)6Sie haben die Macht, den Himmel zu verschließen, sodass es nicht regnet, solange sie ihre prophetische Botschaft ausrichten. Sie haben auch die Macht, alle Gewässer in Blut zu verwandeln und die Erde mit allen möglichen Katastrophen zu erschüttern, sooft sie wollen. (2Mo 7,17; 1Kön 17,1)7Wenn sie ihre Botschaft vollständig ausgerichtet haben, wird das Tier aus dem Abgrund kommen und gegen sie kämpfen. Es wird sie besiegen und sie töten. (Offb 9,1; Offb 13,1)8Ihre Leichen werden auf dem Platz mitten in der großen Stadt liegen, in der auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Geistlich gesprochen heißt diese Stadt »Sodom« und »Ägypten«. (1Mo 18,20; Lk 13,33)9Menschen aus aller Welt, aus allen Völkern, Stämmen und Sprachen werden kommen und sich dreieinhalb Tage lang die beiden Toten ansehen; sie werden nicht zulassen, dass sie beerdigt werden.10Alle Menschen auf der Erde werden sich über den Tod dieser beiden freuen, sie werden jubeln und sich gegenseitig Geschenke schicken; denn diese Propheten waren ihnen lästig geworden.11Doch nach dreieinhalb Tagen kam der Lebensgeist Gottes wieder in die beiden Propheten, und sie standen auf. Alle, die das sahen, erschraken sehr.12Dann hörten sie eine mächtige Stimme vom Himmel, die den beiden befahl: »Kommt herauf!« Und vor den Augen ihrer Feinde stiegen sie in einer Wolke zum Himmel hinauf. (2Kön 2,11; Apg 1,9)13In diesem Augenblick gab es ein heftiges Erdbeben. Ein Zehntel der Stadt wurde zerstört; siebentausend Menschen kamen bei dem Erdbeben ums Leben. Die Überlebenden waren zu Tode erschrocken und erwiesen Gott im Himmel Ehre.14Der zweite Schrecken ist damit vorüber, doch der dritte Schrecken wird bald folgen!
Die siebte Posaune
15Dann blies der siebte Engel seine Posaune. Da erhoben sich im Himmel laute Stimmen, die sagten: »Jetzt gehört die Herrschaft über die Erde unserem Gott und seinem gesalbten König,[2] und Gott wird in alle Ewigkeit regieren!« (Dan 2,44)16Die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich zu Boden und beteten Gott an. (Offb 4,4)17Sie sagten: »Wir danken dir, Herr, unser Gott, du Herrscher der ganzen Welt, der du bist und der du warst! Du hast deine große Macht gebraucht und die Herrschaft angetreten!18Die Völker lehnten sich gegen dich auf; darum bist du zornig geworden. Jetzt ist die Zeit gekommen, Gericht zu halten über die Toten. Nun ist die Zeit der Belohnung da für deine Diener, die Propheten, und für dein ganzes heiliges Volk,[3] alle, die deinen Namen ehren, Hohe und Niedrige. Nun ist die Zeit der Bestrafung gekommen für alle, die die Erde zugrunde richten: Jetzt werden sie selbst zugrunde gerichtet.« (Ps 2,1)19Die Türen am Tempel Gottes im Himmel wurden geöffnet, sodass die Lade mit den Zeichen des Bundes zu sehen war. Zugleich blitzte es und donnerte und dröhnte; die Erde bebte und schwerer Hagel fiel nieder. (2Mo 25,9; Offb 15,5)