1Weh denen, die Unheil planen / und böse Taten auf ihren Lagern!
Wenn es Tag wird, führen sie es aus; / denn sie haben die Macht dazu. (Ps 36,5)2Sie wollen Felder haben und reißen sie an sich, / sie wollen Häuser haben und bringen sie in ihren Besitz.
Sie wenden Gewalt an gegen den Mann und sein Haus, / gegen den Besitzer und sein Eigentum. (Jes 5,8)3Darum - so spricht der HERR:
Seht, ich plane Unheil gegen diese Sippe,
aus dem ihr nicht mehr herausziehen könnt / eure Hälse;
und ihr werdet den Kopf nicht mehr so hoch tragen; / denn es wird eine böse Zeit sein. (Am 5,13)4An jenem Tag macht man über euch ein Sprichwort und man wird eine bittere Klage klagen. Man sagt:
Vernichtet sind wir, vernichtet! / Der Anteil meines Volkes wird veräußert.
Ach, wie entzieht man ihn mir! / Treulosen teilt man unsere Felder zu.5Darum wird es keinen mehr für dich geben, der die Messschnur auf den Losanteil wirft in der Versammlung des HERRN.6Weissagt nicht!, weissagen sie. / So soll man nicht weissagen:
Diese Schmach wird nicht enden. (Jes 30,10)7Darf man das sagen, Haus Jakob?
Hat der Geist des HERRN die Geduld verloren? / Sind das seine Taten?
Tun meine Worte nicht gut dem, / der rechtschaffen wandelt?8Gestern noch war es mein Volk, / jetzt steht es da als Feind.
Friedlichen Menschen reißt ihr den Mantel herunter,
arglos Vorübergehende / nehmt ihr gefangen, als wäre Krieg. (5Mo 24,12)9Die Frauen meines Volkes vertreibt ihr / aus dem Haus, in dem sie glücklich sind,
ihren Kindern nehmt ihr / für immer mein prächtiges Land.10Erhebt euch und geht! / Denn dies ist kein Ort der Ruhe.
Wegen der Unreinheit stürzt du ins Verderben; / und dieses Verderben ist schmerzhaft.11Wenn doch einer herkommen, / Wind und Trug lügen würde:
Ich weissage dir / Wein und Bier!
Genau das wäre ein Weissager für dieses Volk. (Jer 5,31)
Hoffnung für Israel
12Sammeln, ja sammeln werde ich dich, Jakob, insgesamt. / Zusammenbringen, ja zusammenbringen werde ich den Rest von Israel.
Ich führe sie zusammen wie die Schafe im Pferch, / wie die Herde mitten auf der Weide - eine tosende Menschenmenge. (Jer 3,18; Hes 34,11; Hes 37,15)13Der vor ihnen durchbricht, zieht vor ihnen hinauf, / sie brechen durch, sie durchschreiten das Tor und ziehen durch dasselbe wieder hinaus.
Ihr König schreitet vor ihnen her, / der HERR schreitet an ihrer Spitze. (Joh 14,4)
1Weh denen, die nachts wach liegen und Böses ausbrüten, um es früh am Morgen auszuführen, weil sie die Macht haben! (Ps 36,5)2Wollen sie ein Stück Land, so rauben sie es; gefällt ihnen ein Haus, so nehmen sie es. Rücksichtslos unterdrücken sie die Leute und nehmen ihnen ihr Eigentum weg. (Spr 24,15)3Darum sagt der HERR: »Auch ich denke mir Böses aus gegen eure ganze Sippschaft! Ich lege euch ein Joch auf den Nacken, damit ihr den Kopf nicht mehr so hoch tragen könnt. Es warten schlimme Zeiten auf euch!«4Dann werden sie euch verspotten und euer Klagegeschrei nachäffen: »Unser Ende ist gekommen, Gott gab Fremden unser Land. Alles haben sie genommen, nichts mehr blieb in unserer Hand!«5Wenn das Land neu verteilt wird, werdet ihr leer ausgehen. In der Gemeinde des HERRN wird es niemand geben, der für euch noch einen Acker ausmisst.6»Hör auf mit dem Gesabber«, so sabbern diese Leute.[1] »So darf ein Prophet nicht reden! Deine Beschimpfung trifft uns nicht! (Jes 30,10)7So spricht man nicht zu den Nachkommen Jakobs. Der HERR verliert nicht die Geduld mit uns, das ist nicht seine Art!« Was wollt ihr denn? Ich verkünde doch Gutes – für den, der krumme Wege meidet!8Der HERR sagt: »Erst gestern wieder sind die führenden Kreise in meinem Volk als Feinde gegen mich aufgetreten! So macht ihr es: Wenn ein Schuldner nichts ahnend an euch vorübergeht und keinen Streit sucht, entreißt ihr ihm vor aller Augen sein Letztes, das Obergewand, und stellt ihn damit bloß.[2] (2Mo 22,25)9Die Frauen treibt ihr vom heimatlichen Herd und bringt ihre Kinder um das väterliche Erbe.[3] (2Kön 4,1)10Fort mit euch, in diesem Land findet ihr keine Ruhe mehr! Denn ihr habt es mit euren Verbrechen unrein gemacht und werdet einen schrecklichen Untergang erleben.«11Soll ich etwa den Mantel nach dem Wind hängen, soll ich lügen, dass sich die Balken biegen, soll ich prophezeien, dass es Wein und Bier in Strömen regnet? Das wäre ein Prophet nach dem Geschmack dieses Volkes! (Jer 6,14)
Zukünftige Rettung
12Der HERR sagt: »Ich hole euch zusammen, ihr Nachkommen Jakobs! Ich versammle alles, was von Israel übrig geblieben ist; ich bringe euch zusammen wie Schafe im schützenden Pferch,[4] wie eine Herde auf der Weide,[5] und es wird im Land nur so wimmeln von Menschen.« (Hes 34,15; Hes 36,37)13Ein starker Held wird sie anführen, mit ihm an der Spitze brechen sie hervor. Der HERR ist dieser Held, als ihr König zieht er ihnen voran. (Jes 42,13)