1Schlaflosigkeit wegen des Reichtums zehrt am Fleisch, / die Sorge um ihn raubt den Schlaf.[1]2Die Sorge in der Schlaflosigkeit vertreibt den Schlummer, / schwere Krankheit verscheucht den Schlaf.3Ein Reicher hat sich geplagt beim Sammeln von Vermögen, / beim Ausruhen schwelgt er in seinem Luxus. (Sir 11,18)4Ein Armer hat sich geplagt in der Dürftigkeit des Lebens, / beim Ausruhen kommt er in Not.5Wer Gold liebt, wird nicht gerechtfertigt, / und wer dem Gewinn nachjagt, wird durch ihn verführt.6Viele sind um des Goldes willen zu Fall gekommen, / sie erlebten persönlich ihren Untergang. (Sir 8,2)7Ein Holz, an dem man stolpert, ist das für die nach Gold Verrückten, / jeder Unverständige lässt sich damit fangen.8Selig der Reiche, der untadelig befunden wird / und der dem Gold nicht hinterherläuft. (Sir 5,1)9Wer ist er - wir wollen ihn glücklich preisen? / Denn er hat Wunderbares in seinem Volk vollbracht.10Wer wurde darin geprüft und vollkommen befunden? / Es wird ihm zum Ruhm gereichen.
Wer konnte übertreten und übertrat nicht,/ Böses tun und tat es nicht?11Deswegen sind seine Güter sicher / und von seinen Wohltaten erzählt die Versammlung. (Sir 39,10; Sir 44,15)
Gastmahl
12Hast du dich an eine große Tafel gesetzt? / Reiß deinen Rachen nicht auf! / Und sag nicht: Es steht viel auf ihr!13Erinnere dich, dass ein schlechtes Auge böse ist! / Was ist schlechteres erschaffen worden als ein solches Auge? / Deswegen fließen Tränen von jedem Angesicht. (Spr 23,1; Sir 37,28)14Streck die Hand nicht dorthin aus, wo einer hinblickt, / und stoß nicht mit ihm in der Schüssel zusammen!15Überlege die Anliegen des Nächsten, von dir selbst her, / und bedenke jede Handlung!16Iss wie ein Mensch, was dir vorgesetzt wird, / und sei nicht gierig, sonst verabscheut man dich! (Spr 23,1)17Höre um der Erziehung willen als Erster auf / und sei nicht unersättlich, damit du nicht Anstoß erregst! (Sir 37,29)18Auch wenn du inmitten von vielen sitzt, / streck deine Hand nicht als Erster aus!19Wie ausreichend ist das Wenige für einen wohlerzogenen Menschen, / auf seinem Bett atmet er nicht schwer. (Pred 5,11)20Gesunder Schlaf entsteht bei einem maßvoll gefüllten Bauch; / am Morgen steht er auf und fühlt sich wohl.
Zermürbende Schlaflosigkeit, Brechdurchfall / und Krämpfe begleiten einen unersättlichen Mann.[2]21Wenn du den Speisen nicht widerstehen konntest, / steh auf, geh weg, erbrich dich! Dann wirst du Ruhe haben.22Höre auf mich, mein Kind, und verachte mich nicht! / Am Ende wirst du meine Worte verstehen.
Bei all deinem Tun sei geschickt / und keine Krankheit wird dich treffen!23Wer mit Brot freigiebig ist, den werden die Lippen preisen / und der Ruf seines guten Verhaltens ist glaubwürdig. (Spr 22,9)24Wer mit Brot geizt, über den wird eine Stadt murren / und sein schlechter Ruf ist gerechtfertigt. (2Mo 15,24; 2Mo 16,2)
Weingelage
25Beim Wein spiele nicht den starken Mann! / Denn viele hat der Wein zugrunde gerichtet. (Spr 20,1)26Ein Schmelzofen prüft die Härte des Metalls, / so der Wein die Herzen beim Streit der Hochmütigen.27Gleich wie Leben ist Wein für die Menschen, / wenn du ihn maßvoll trinkst.
Was ist das Leben, wenn der Wein fehlt? / Er ist geschaffen zur Heiterkeit des Menschen.[3] (Ps 104,14; Pred 10,19; 1Tim 5,23)28Fröhlichkeit des Herzens und Heiterkeit der Seele / bringt der Wein, zur rechten Zeit und maßvoll getrunken.29Bitterkeit der Seele ist Wein, der zu viel getrunken wird / in Erregung und bei einer Auseinandersetzung.30Trunkenheit vermehrt die Neigung eines Unverständigen bis zur Beleidigung, / beeinträchtigt die Kraft und schlägt Wunden. (Spr 23,29)31Beim Weingelage tadle den Nächsten nicht, / verachte ihn nicht wegen seiner Heiterkeit!
Sag zu ihm kein schmähendes Wort / und treib ihn nicht in die Enge mit einer Forderung!
1Wer unbedingt reich werden will, kommt um den Schlaf und magert ab. (Lk 12,15)2Das ständige Sorgen vertreibt den Schlaf wie eine schwere Krankheit.3Der Reiche müht sich ab mit dem Sammeln von Geld und Gut, und wenn er sich ausruht, genießt er seinen Reichtum. (Sir 11,18)4Der Arme müht sich ab, um schlecht und recht leben zu können, und wenn er sich ausruht, muss er hungern.5Wer das Geld liebt, bleibt nicht schuldlos; wer immer reicher werden will, wird vom Reichtum verführt. (Sir 27,1)6Das Gold ist schon manchem zum Verhängnis geworden, ganz plötzlich sah er sich ruiniert. (1Tim 6,9; Sir 8,2)7Für alle, die ihm verfallen sind, ist es eine Falle; jeder Unverständige gerät hinein.8Wie glücklich ist jemand, der reich wird, ohne schuldig zu werden, weil er nicht hinter dem Geld her ist!9Wo ist solch ein Mensch? Wir möchten ihm gratulieren; denn er hat ein Wunder vollbracht, das noch keinem gelungen ist.10Wer diese Prüfung bestanden hat, darf stolz sein. Hat er eine Gelegenheit zum Sündigen gehabt und sie nicht genutzt? Konnte er jemand betrügen und hat es nicht getan?11Dann wird sein Glück von Dauer sein und alle in der Gemeinde zählen seine Wohltaten auf. (Sir 44,15)
Vom Maßhalten beim Essen und Trinken
12Wenn du an einem reich gedeckten Tisch sitzt, dann lass nicht vor Staunen den Mund offen stehen und sag auch nicht: »Das ist mehr, als ich essen kann!« (Spr 23,1)13Denk daran, wie hässlich gierige Augen sind! Von allem, was geschaffen wurde, ist nichts schlimmer als das Auge. Darum muss es auch so oft weinen! (Sir 14,8)14Streck nicht die Hand aus nach etwas, worauf dein Tischnachbar blickt; sonst stößt du mit seiner Hand in der Schüssel zusammen.15Lass dir von deinem eigenen Gefühl sagen, was der andere empfindet, und überleg dir genau, was du tust! (Mt 7,12)16Was dir vorgesetzt wird, das iss wie ein Mensch! Schling es nicht in dich hinein, das kann niemand ausstehen!17Zeig, dass du dich benehmen kannst, und hör als Erster auf zu essen! Stopf dich nicht voll, sonst fällst du unangenehm auf!18Wenn du mit mehreren zusammen bei Tisch sitzt, dann sei nicht der Erste, der zulangt!19Ein Mensch, der sich benehmen kann, braucht nicht viel, um genug zu haben. Wenn er sich dann schlafen legt, hat er auch keine Atembeklemmungen.20Wer sich den Magen vollschlägt, bekommt Bauchschmerzen und kann nicht schlafen. Wer beim Essen bescheiden ist, hat einen gesunden Schlaf, wacht am nächsten Morgen früh auf und fühlt sich wohl. (Sir 37,29)21Wenn man dich genötigt hat, mehr zu essen, als du verträgst, geh nach draußen und brich es aus, dann fühlst du dich wieder besser.22Hör auf mich, mein Sohn,[1] schlag meinen Rat nicht in den Wind! Eines Tages wirst du mir recht geben. Bei allem, was du tust, sei vernünftig, dann wirst du auch nicht krank!23Ein glänzender Gastgeber wird von allen gepriesen, ein ausgezeichneter Ruf ist ihm gewiss. (Hi 31,31)24Über einen knauserigen Gastgeber dagegen schimpft die ganze Stadt, sein Ruf ist genauso schlimm wie er selbst.25Spiel beim Weintrinken nicht den starken Mann; der Wein hat schon viele schwach gemacht. (Spr 20,1; Jes 5,22)26Wie der Glühofen gehärteten Stahl erprobt, so zeigt der Wein den Charakter überheblicher Menschen, wenn sie – von ihm erhitzt – in Streit geraten.27Der Wein kann dem Menschen Leben einflößen, wenn er maßvoll getrunken wird. Was wäre das Leben ohne Wein? Er war doch von Anfang an da, um uns zu erfreuen! (1Mo 5,29; 1Mo 9,20; Ri 9,13; Ps 104,15; Pred 10,19)28Zur rechten Zeit und mäßig getrunken, gibt der Wein eine heitere Stimmung und ein fröhliches Herz.29Doch im Übermaß getrunken, versetzt er in schlechte Laune, macht gereizt und streitsüchtig. (Spr 23,31)30Wenn ein Dummkopf betrunken ist, steigert sich sein Ärger zum öffentlichen Ärgernis. Sein Rausch nimmt ihm alle Kraft und bringt ihm außerdem noch Schläge ein.31Wenn du zusammen mit einem anderen trinkst, mach ihm keine Vorhaltungen! Spotte nicht über ihn, wenn er in Stimmung geraten ist! Beschimpf ihn nicht und komm ihm vor allem nicht mit den Schulden, die er dir zurückzahlen soll!