von Katholisches Bibelwerk1Wegen eines Vorteils haben schon viele gesündigt; / wer ihn zu mehren sucht, schaut nicht genau hin. (Spr 30,8; Sir 7,18; Sir 31,6)2Zwischen zwei Steine lässt sich ein Pflock stecken; / so drängt sich zwischen Verkauf und Kauf die Sünde.3Hält jemand nicht fest an der Furcht des Herrn / stürzt plötzlich und bald sein Haus zusammen.4Im Sieb bleibt, wenn man es schüttelt, der Abfall zurück; / so entdeckt man den Unrat eines Menschen in seinem Denken.5Der Brennofen prüft Töpferware / und die Erprobung des Menschen geschieht in der Auseinandersetzung mit ihm. (1Petr 1,7)6Den guten Boden eines Baumes bringt seine Frucht zum Vorschein; / so das Wort die Gedanken des Herzens. (Mt 7,20)7Lobe keinen Menschen, ehe du nachgedacht hast; / denn das ist die Prüfung für jeden!8Strebst du nach Gerechtigkeit, so erlangst du sie, / wie ein Prachtgewand kannst du sie anziehen.9Vögel lassen sich bei ihresgleichen nieder; / und Wahrheit kehrt zurück zu denen, die sie üben. (Sir 13,16)10Der Löwe lauert auf Beute; / so die Sünde auf die, die Unrecht tun.11Die Rede des Frommen ist allezeit Weisheit, / der Tor aber ändert sich wie der Mond. (Sir 5,10)12Im Kreis der Unverständigen schau auf die rechte Zeit, / im Kreis von Verständigen aber verweile!13Die Rede der Toren ist ein Abscheu, / ihr Gelächter ist Lust an der Sünde.14Das Gerede dessen, der viel schwört, ist haarsträubend / und sein Gezänk ist ohrenbetäubend. (Sir 23,9)15Das Gezänk der Übermütigen führt zu Blutvergießen / und ihr Schimpfen ist qualvoll zu hören.
Geheimnisverrat und Hinterlist
16Wer Geheimnisse verrät, zerstört das Vertrauen, / er findet nie mehr einen Freund, der zu ihm steht. (Spr 11,13; Spr 20,19; Sir 19,7)17Liebe den Freund und vertraue ihm! / Hast du seine Geheimnisse verraten, / laufe ihm nicht mehr nach!18Denn wie ein Mensch seinen Feind vernichtet hat, / so hast du die Freundschaft des Nächsten vernichtet.19Wie du einen Vogel aus deiner Hand hast fliegen lassen, / so hast du den Nächsten aufgegeben und wirst ihn nie mehr einfangen. (Sir 22,22)20Lauf ihm nicht nach, denn er ist schon weit entfernt, / wie eine Gazelle aus der Schlinge ist er entflohen.21Eine Wunde lässt sich verbinden / und für eine Beleidigung gibt es Versöhnung,
doch wer Geheimnisse verraten hat, hat keine Hoffnung. (Sir 22,20)22Wer mit dem Auge zwinkert, plant Böses, / niemand bringt ihn davon ab.[1] (Spr 6,12)23Für deinen Blick wird sein Mund alles versüßen / und er bewundert deine Worte;
nachher aber wird er seinen Mund verziehen / und macht, dass deine Worte Anstoß erregen. (Spr 26,24)24Vieles ist mir verhasst, aber nichts ist mit ihm vergleichbar; / auch der Herr wird ihn hassen. (Spr 6,16)25Wer einen Stein in die Höhe wirft, trifft seinen eigenen Kopf, / und wer hinterlistig schlägt, reißt Wunden auf. (Ps 7,16; Spr 26,27; Pred 10,8)26Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, / wer eine Schlinge legt, verfängt sich in ihr.27Wer Böses tut, auf den rollt es zurück / und er weiß nicht, woher es ihm kommt.28Spott und Schimpf treffen den Hochmütigen, / wie ein Löwe lauert die Rache auf ihn.29In der Schlinge werden gefangen, die sich am Fall der Frommen erfreuen, / der Schmerz verzehrt sie vor ihrem Tod.30Groll und Zorn, auch diese sind Gräuel / und ein sündiger Mann hält an ihnen fest.
Jesus Sirach 27
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1Viele sind in Sünde geraten, weil sie auf Gewinn aus waren. Wer reich werden will, nimmt es nicht so genau. (Spr 28,20; Sir 31,5)2Zwischen zwei Steinen kann man einen Pflock eintreiben; zwischen Kauf und Verkauf schleicht sich das Unrecht ein.3Wer nicht fest dabei bleibt, den Herrn ernst zu nehmen, dessen Haus wird bald ein Trümmerhaufen sein. (Spr 15,27)
Deine Sprache verrät dich!
4Wenn du ein Sieb schüttelst, bleibt zum Schluss der Abfall darin übrig; ebenso zeigen sich die Fehler eines Menschen, wenn er seine Überlegungen ausspricht.5Ob ein Tongefäß gelungen ist, stellt sich im Brennofen heraus; ob ein Mensch etwas taugt, zeigt sich, wenn du mit ihm sprichst. (Mt 12,33)6Die Pflege eines Baumes erkennst du an seinen Früchten und die Gesinnung eines Menschen an seinen Worten.7Lobe niemand, bevor du ihn reden gehört hast; denn daran kannst du einen Menschen erkennen.8Wenn du dich bemühst, das Rechte zu tun, wird es dir auch gelingen; du wirst dich damit schmücken wie mit einem Festgewand.9Nur Vögel gleicher Art nisten zusammen; so kommt auch die Ehrlichkeit nur zu denen, die mit ihr leben wollen.10Wie ein Löwe auf Beute lauert, so lauert die Sünde auf alle, die sich mit Unrecht abgeben. (1Petr 5,8)11Was ein Mensch sagt, der Gott ehrt, ist immer wohlbegründet. Einer, der Gott missachtet, gleicht dem Mond: Er wechselt ständig seine Meinung. (Sir 5,9)12Im Kreis von Unverständigen geize mit deiner Zeit; im Kreis von Verständigen aber nimm dir Zeit!13Das Gerede dummer Leute bringt Verärgerung und ihr Gelächter ist die Ausgelassenheit von Sündern.14Beim Gerede von Leuten, die alles mit Schwüren beteuern, stehen einem die Haare zu Berge, und wenn sie miteinander zanken, kannst du dir nur die Ohren zuhalten. (Sir 23,9)15Der Streit übermütiger Menschen führt oft zu Blutvergießen; schon ihren Schimpfreden zuzuhören ist eine Qual. (Spr 27,3)
Über den Umgang mit Geheimnissen
16Wer Anvertrautes ausplaudert, zerstört das Vertrauen und findet nie einen wahren Freund. (Spr 25,9; Sir 19,8)17Liebe deinen Freund und bewahre dir sein Vertrauen! Wenn du seine Geheimnisse verrätst, kannst du ihn als Freund vergessen. (Sir 6,5)18Dann hast du seine Freundschaft genauso endgültig verloren wie einen Toten.19Du bist deinen Freund los und bekommst ihn nicht wieder, genauso wenig wie du einen Vogel wieder einfangen kannst, den du aus deiner Hand entkommen lässt.20Es ist nutzlos, ihm nachzulaufen; er ist schon zu weit fort, wie eine Gazelle, die aus der Schlinge freigekommen ist.21Wunden kannst du verbinden und nach Beleidigungen kann man sich aussöhnen, aber wer Anvertrautes ausplaudert, für den gibt es keine Hoffnung mehr.
Über Heuchelei und Falschheit
22Wer mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde und niemand kann ihn davon abbringen.[1] (Spr 6,13)23Wenn er bei dir ist, schmeichelt er dir mit freundlichen Worten und begeistert sich für alles, was du sagst. Aber hinter deinem Rücken redet er ganz anders, da dreht er dir aus deinen Worten einen Strick.24Es gibt vieles, was ich nicht ausstehen kann, am wenigsten einen solchen Menschen, und auch der Herr verabscheut ihn.25Wer einen Stein in die Luft wirft, wird selbst davon getroffen; und ein heimtückischer Schlag verletzt auch den Schläger. (Spr 26,27)26Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer anderen Schlingen legt, fängt sich selbst darin.27Wer Unheil stiftet, auf den fällt es zurück und er weiß nicht, woher es kommt.28Überhebliche Menschen haben für andere nichts als Hohn und Spott; aber die Vergeltung lauert auf sie wie ein Löwe.29Wer schadenfroh über den Sturz rechtschaffener Menschen jubelt, läuft in eine Falle und bekommt seine Strafe, noch ehe er stirbt.
Verzeihung statt Rachsucht
30Rachsucht und unbeherrschter Zorn sind abscheulich; aber Sünder sind Meister darin. (Spr 20,22)