Jesus Sirach 19

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Ein betrunkener Arbeiter wird nicht reich, / und wer das Wenige gering schätzt, scheitert bald.2 Wein und Frauen verführen die Klugen, / und wer sich mit Huren einlässt, ist waghalsig. (Spr 20,1; Spr 23,20)3 Fäulnis und Würmer werden ihn beerben / und eine waghalsige Seele wird hinweggerafft. (Sir 6,4; Sir 10,11)4 Wer schnell vertraut, ist leichtfertig im Herzen, / und wer sündigt, verfehlt sich gegen sich selbst.5 Wer sich über Schlechtigkeit freut, wird verurteilt werden, / wer aber Vergnügungen widersteht, krönt sein Leben.[1]6 Wer die Zunge beherrscht, lebt unangefochten, / und wer das Gerede hasst, verringert das Übel.[2] (Spr 25,9)7 Wiederhole niemals ein Wort! / Und niemals wird dir etwas fehlen. (Sir 8,18)8 Rede weder über Freund noch Feind! / Wenn es für dich keine Sünde ist, enthülle nichts! (Sir 22,25; Sir 27,16)9 Denn er hört dich und hütet sich vor dir / und zur gegebenen Zeit wird er dich hassen.10 Du hast ein Wort gehört - es sterbe mit dir! / Sei zuversichtlich! Es wird dich sicher nicht zerreißen.11 Vor einem Wort gerät ein Tor in Wehen / wie eine Gebärende vor einem ungeborenen Kind.12 Wie ein Pfeil im Fleisch des Schenkels steckt, / so ist ein Wort im Bauch des Toren.13 Stelle den Freund zur Rede! - Vielleicht hat er nichts getan. / Und wenn er etwas getan hat, setze er es nicht fort. (3Mo 19,17; Mt 18,15; Lk 17,3)14 Stell den Nächsten zur Rede! - Vielleicht hat er nichts gesagt. / Und falls er etwas gesagt hat, damit er es nicht ein zweites Mal tut.15 Stell einen Freund zur Rede! - Denn oft geschieht Verleumdung. / Und vertrau nicht jedem Wort!16 Es geschieht, dass einer ausgleitet, doch ohne Absicht. / Wer hat mit seiner Zunge noch nicht gesündigt? (Jak 3,2; Sir 14,1)17 Stell den Nächsten zur Rede, bevor du drohst! / Und gib dem Gesetz des Höchsten Raum! (3Mo 19,17)18 Furcht des Herrn ist der Anfang der Annahme bei ihm, / Weisheit aber erwirbt sich seine Liebe.19 Kenntnis der Gebote des Herrn ist Erziehung zum Leben, / die aber tun, was ihm gefällt, ernten vom Baum der Unsterblichkeit. (1Mo 2,9)20 Alle Weisheit ist Furcht des Herrn / und in jeder Weisheit ist das Tun des Gesetzes enthalten / und die Erkenntnis seiner Allmacht. (Hi 28,28; Ps 111,10; Spr 1,7; Spr 9,10; Sir 1,1)21 Ein Haussklave, der zum Herrn sagt: Wie es dir gefällt, so werde ich nicht handeln; / wenn er so handelt, reizt er den, der ihn ernährt, zum Zorn.22 Kenntnis der Bosheit ist nicht Weisheit / und ein Rat von Sündern ist nicht Klugheit.23 Durchtriebenheit - auch diese ist ein Gräuel / und dumm ist, wem es an Weisheit mangelt.24 Besser unterlegen an Einsicht, aber ehrfürchtig, / als herausragend an Verstand, aber ein Übertreter des Gesetzes.25 Es gibt scharfsinnige Durchtriebenheit - sie ist ungerecht; / und es gibt einen, der Wohlwollen missbraucht, um ein Urteil herbeizuführen; / und es gibt einen Weisen, der Recht spricht im Urteil.26 Es gibt einen, der böse ist, gebückt in Trauer, / und sein Inneres ist voller List.27 Er neigt das Gesicht und stellt sich taub, / wenn er nicht erkannt wird, wird er dir zuvorkommen.28 Und wenn er durch mangelnde Kraft abgehalten wird zu sündigen, / wird er doch Böses tun, wenn er Gelegenheit findet.29 Am Aussehen wird ein Mann erkannt / und in persönlicher Begegnung wird ein Einsichtiger erkannt.30 Die Kleidung eines Mannes und das Lachen seines Mundes / und der Schritt des Menschen sagen etwas über ihn aus.

Jesus Sirach 19

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein Arbeiter, der dem Alkohol verfällt, wird nicht reich. Wer nicht auf die kleinen Ausgaben achtet, richtet sich langsam, aber sicher selbst zugrunde.2 Wein und Weiber bringen vernünftige Leute auf Abwege, und wer sich mit Prostituierten abgibt, verliert schließlich jede Hemmung. (Hos 4,11; Sir 9,1)3 Seine Tollheit bringt ihm den Tod; dann werden die Würmer seinen faulenden Körper fressen. (Sir 10,11)4 Wer anderen zu schnell Vertrauen schenkt, handelt leichtsinnig. Wer diesen Fehler begeht, hat selber den Schaden davon. (Sir 6,7)5 Wer Vergnügen an Schlechtigkeiten[1] hat, verurteilt dadurch sich selbst.[2]6 Wer sich aus Klatschereien heraushält, erspart sich manchen Ärger.7 Erzähl nie ein Gerücht weiter, dann kann dir auch kein Schaden daraus entstehen.8 Rede über keinen, weder Freund noch Feind! Du darfst nur dann etwas bekannt machen, wenn du durch Schweigen schuldig würdest. (Sir 27,16)9 Wenn du über jemand redest und er erfährt es, dann traut er dir nicht mehr und bald hasst er dich.10 Wenn du ein Gerücht hörst, nimm es mit ins Grab! Hab keine Angst, du wirst nicht davon platzen! (Spr 11,13)11 Ein Schwachkopf, der etwas verschweigen soll, leidet darunter wie eine Gebärende, die ihr Kind zur Welt bringen will.12 Jedes Wort, das er in sich behalten muss, schmerzt ihn wie ein Pfeil, der in seinem Oberschenkel steckt.13 Wenn du hörst, dein Freund habe etwas Falsches getan, dann warne ihn, dass er es nicht wieder tut! (3Mo 19,17)14 Wenn du hörst, dein Nachbar habe etwas Verkehrtes gesagt, dann warne ihn, dass er es nicht wieder sagt!15 Wenn du etwas Schlimmes über deinen Freund hörst, frag ihn selbst! Glaub nicht gleich alles, was man dir sagt; denn oft genug ist es eine Verleumdung.16 Manchmal tut jemand etwas Verkehrtes ohne böse Absicht. Wer hat noch nie wenigstens mit der Zunge gesündigt? (Sir 5,13; Sir 14,1; Sir 20,6; Sir 21,25; Sir 28,13)17-19 Stell deinen Mitmenschen zur Rede, bevor du ihm Strafen androhst! Regle die Sache nach dem Gesetz Gottes, des Höchsten, und nicht nach deinem Zorn.[3] (3Mo 19,17; Ps 141,5; Mt 18,15)20-21 Den Herrn ernst nehmen, das ist die ganze Weisheit, und deshalb gehört zur Weisheit immer auch, sein Gesetz zu befolgen.[4] (Sir 1,14; Sir 24,23)22 Sich in allem Schlechten auszukennen ist keine Weisheit, und dem Rat von Verbrechern zu folgen ist keine Klugheit.23 Manche handeln mit einer Art von Schlauheit,[5] die man nur verabscheuen kann; andere handeln wie Schwachköpfe, weil sie nicht genug Klugheit besitzen. (Sir 21,12)24 Jemand, der nicht viel Wissen hat, aber Ehrfurcht vor Gott, ist besser als ein überaus schlauer Kopf, der sich über das Gesetz hinwegsetzt. (1Kor 1,21)25 Es gibt eine Schlauheit, die so durchtrieben ist, dass sie unehrlich wird. Und es gibt eine Freundlichkeit, die jemand nur heuchelt, um zu bekommen, was er will.26 Gewisse üble Leute sehen aus, als drücke sie der Kummer zu Boden, aber ihr Herz ist voller Hinterlist.27 Sie schlagen die Augen nieder und stellen sich taub; aber wenn du am wenigsten damit rechnest, übervorteilen sie dich.28 Vielleicht haben sie im Augenblick nicht genug Kraft, ihre bösen Absichten auszuführen; aber sobald sich die Gelegenheit ergibt, werden sie dir schaden.29 An seinem Aussehen erkennst du einen Menschen; an seinem Auftreten erkennst du, ob er Einsicht und Lebensklugheit besitzt.30 Seine Kleidung, sein Lachen und sein Gang sagen dir, was für einer er ist.